Der Weg zu einem guten Raidleiter
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Dragon Master
![]() Drego ![]() ![]() Angemeldet seit: 20.02.2012 Beiträge: 47 |
Er ist immer dabei, jeder kennt ihn und nicht alle haben das Zeug dazu – der Raidleiter. Wer diesen Posten inne hat, trägt viel Verantwortung mit sich, denn von der Qualität des Anführers hängt auch das Niveau des Schlachtzuges ab. Was Sie beachten sollten, um die verschiedenen Wesen der Spieler unter einen Hut zu bringen und damit Ihre Raidabende erfolgreich zu Ende gehen, lesen Sie hier. Alles hört auf mein Kommando Die besten Items lassen sich zweifelsohne in den Schlachtzugs-Instanzen abstauben, allerdings muss man dort auch größere Geschütze auffahren als in den kleinen 5-Mann-Dungeons. Hierbei ist es nicht immer einfach die verschiedenen Charaktere vor und hinter der Tastatur miteinander in Einklang zu bringen, sodass die Bosse gelegt und der Loot verteilt werden können – und das natürlich möglichst gerecht unter 10 bzw. 25 tapferen Helden! Um in dem Sack voll Flöhe nicht im Chaos zu versinken, benötigt man einen Raidleiter, der die Meute im Zaum hält und koordiniert durch den Abend führt. Jedoch gibt es Unterschiede wie sich ein Anführer in einem sogenannten “Random-Raid” zu verhalten hat, in dem sich die meisten Spieler untereinander nicht kennen und wie er in einem “Stammgruppen-Raid” bzw. “Gilden-Raid” zu agieren hat, bei dem die Spieler miteinander befreundet sind. Einige Punkte muss ein guter Anführer allerdings immer beachten, egal ob er mit einem unbekannten oder bereits eingespielten Team unterwegs ist. Kenne deinen Freund – kenne deinen Feind Als Raidleiter ist es Ihre Pflicht die Bosse und Taktiken für deren Untergang zu kennen. Informieren Sie sich im Vorfeld genau über die Taktik mit der Ihre Gruppe den jeweiligen Boss am effizientesten legen kann. Neben verschiedenen Guides im Internet und unserem Magazin, eignen sich auch Videos auf gängigen Videoportalen wie beispielsweise www.youtube.de um wertvolle Eindrücke von den Kämpfen zu gewinnen. Hierbei ist es sehr empfehlenswert die Schlacht auch aus den verschiedenen Blickwinkel der unterschiedlichen Charaktere (Heiler, Tank, Damage Dealer) zu beobachten, um im Raid besser auf die einzelnen Aufgaben und etwaige Schwierigkeiten eingehen zu können. Lesen Sie nicht einfach den Bossguide vor sonder erläutern Sie kurz und prägnant was die einzelnen Klassen zu tun haben und gehen Sie dabei auf Fragen explizit ein. Ein Sprichwort besagt nicht ohne Grund: In der Kürze, liegt die Würze! Bei dieser Erläuterung ist es wichtig, dass Sie ein solides Basiswissen über jede Klasse haben, damit Sie neben der Hilfestellung für die Spieler auch die Gruppeneinteilung effektiv und schnell vornehmen können. Achten Sie darauf, dass Sie keine Spieler dabei haben, die gerade erst das Level 80 erreicht haben und noch grün oder blau ausgerüstet sind. Ihre Leute müssen nicht vollkommen episch gekleidet sein, aber viel Epics lassen sich bereits in den heroischen Instanzen erbeuten oder sind mit Marken zu erstehen und erleichtern dem Raid den Kampf. Aber nicht nur das insgesamt ist entscheidend, sondern auch die einzelnen Spieler selbst. So geben Sie jedem Helden eine Rolle, die er spielen soll. Teilen Sie genau ein wer der Maintank ist und welcher Heiler für ihn zuständig ist, wer die Gruppenheilung übernimmt und so weiter. Dabei sollten Sie auch ein gewissen Maß an vertrauen mitbringen und sich nicht zu sehr in das Basisspiel der Recken einmischen, denn wenn Sie beispielsweise im TeamSpeak ansagen wer nun dringend einen Heal benötigt, lösen Sie nur ungewollt Panik aus, was meistens in einem Wipe endet. Die Ruhe vor dem Sturm Vor dem eigentlichen Sturm auf den Boss und dem damit einhergehenden Beginn des Kampfes sollte Ruhe im TeamSpeak einkehren. Selbstverständlich ist das Treffen auf einem TS-Server unerlässlich für einen erfolgreichen Raid, dennoch ist es manchmal schwierig die Meute bei Laune zu halten und trotzdem in ihre Schranken zu weisen. Es ist kein Problem wenn die Leute während des Buffens oder bei kleineren Trash-Mob-Gruppen über nicht Raid relevante Themen unterhalten – ganz im Gegenteil, dies hebt die Stimmung des Schlachtzuges – aber während der Bosskämpfe sollten ausschließlich die Raidleitung und die Tanks reden und ankündigen wenn sie abspotten oder Spezialattacken eintreten, die besondere Aufmerksamkeit verlangen. Neben der akustischen Ruhe, müssen auch Sie als Raidleiter stets Ruhe bewahren. Auch wenn die gesamten Schlachtzugsmitglieder einer nach dem anderen umfallen, müssen Sie einen kühlen Kopf behalten und die Leute zu einem neuen Versuch ermuntern. Wenn die Gruppe aufgrund eines Fehler eines Spielers umkippt, üben Sie zielgerichtet und konstruktive Kritik um den Helden zu verdeutlichen, was sie das nächste Mal anders und besser machen können, damit der Bosskampf schnell von statten gehen kann. Es gilt hierbei aber nicht den Spieler bloßzustellen oder zu blamieren, sondern ihm zu erklären, worin der Fehler bestand. Keinesfalls sollen Sie hierbei einen weichen Ton anschlagen, konkrete und kräftige Worte bringen meistens mehr Erfolg, da diese den Ehrgeiz der Menschen wecken. Vergessen Sie allerdings nicht, dass Sie auch nur ein Mensch sind und keinesfalls besser als die anderen Raidmitglieder sind. Wenn Sie einen Fehler machen, stehen Sie dazu und lassen sich gegebenenfalls auch von jemand anderen belehren, wenn dieser die Kritik sachlich vorträgt. Generell ist es wichtig sowohl negative als auch positive Kritik zu üben, wenn ein Held gut reagiert hat oder die Gruppe den Boss erfolgreich zu Fall gebracht hat, sprechen Sie Ihr Lob aus, dies wirkt sich vorteilhaft auf den Schlachtzug aus! Am Anfang steht das »A« Bevor Sie andere Leute herumkommandieren, sollten Sie sich zu allererst an die eigene Nase fassen. Geben Sie sich und Ihrem Anführerdasein den letzten Schliff und gehen Sie als Vorbild voran. Noch bevor der erste »Pull« erfolgt, müssen Sie die Lootfrage geklärt haben. Gibt es einen Plündermeister oder wird aufeinander vertraut, dass jeder nur auf das Würfelt was er wirklich braucht? Wird eine Begrenzung eingeführt, sodass jeder nur ein Item bekommt bis jeder etwas Beute einstecken konnte? Das A und O eines guten Raidleiters, noch bevor Taktikkenntnisse zu tragen kommen, ist Durchsetzungsvermögen und gute Menschenführung. Lassen Sie Streit um Gold oder Items gar nicht erst aufkommen, allerdings rechnen Sie stets damit, dass einige Mitspieler mit Ihrer Entscheidung nicht zufrieden sind, wenn Sie beispielsweise festlegen, dass dieser Stab eher für Priester als für Hexenmeister geeignet ist oder jener Kolben für Schamanen mehr Vorteile mit sich bringt als für einen Paladin. Bleiben Sie allerdings Ihrer Meinung treu und lassen Sie sich nicht von etwaigen Whispers und Unmutsverkündungen im TS verunsichern, Sie können es nie jedem Recht machen. Revidieren Sie allerdings zu oft Ihre Meinung, verlieren die Schlachtzugsmitglieder das Vertrauen in Ihre Qualitäten als Raidleiter. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sie sich nicht andere Taktiken anhören können. Wenn ein andere Spieler einen Taktikvorschlag hat, da Ihre Gruppe gerade das fünfte Mal an dem gleichen Boss wiped, lassen Sie ihn die Taktik vortragen und probieren Sie sie aus! Manchmal sind andere Taktiken besser, manchmal schlechter, aber die anderen Gruppenmitglieder in Entscheidungen mit einzubeziehen, stärkt das Selbstvertrauen und die Moral im Raid. Letztendlich behalten Sie auch das wesentliche im Auge! Sorgen Sie dafür, dass Sie im TS eine klare und deutliche Stimme haben, damit Sie auch wirklich jeder verstehen kann. Manchmal entscheiden Sekunden über den positiven oder negativen Ausgang einer Schlacht. Lassen Sie sich auch nicht provozieren und schreien Sie nicht herum, wenn etwas nicht klappt und Ihr Raid dauernd zu Boden geht. Erkennen Sie den Grund von Wipes und besprechen Sie diese um im anschließenden Versuch den Boss in die Knie zu zwingen. Brechen Sie allerdings nichts über das Knie, sobald Sie merken das der Raid an Konzentration verliert, schieben Sie eine Pause ein und ermöglichen Sie den Schalchtzugsmitgliedern sich etwas neues zu trinken zu holen oder die Toilette aufzusuchen. Danach sollte wieder frischer Wind in den Raid kommen! Gilden- vs. Randomraid Einige Unterschiede ergeben sich noch aus der Tatsache, ob Sie mit einem wild zusammengewürfelten Haufen unterwegs sind, oder ob Sie mit Ihren Gildenkollegen die Dungeons unsicher machen. In Randomraids ist es wichtig, einen Plündermeister zu bestimmen, der die Lootverteilung übernimmt, denn wenn man die Leute nicht kennt, wird auch ungern Rücksicht genommen. Dieser »PM« entfällt eigentlich in Gildenraids, denn dort sollte so viel Vertrauen vorherrschen, damit keiner ein Item einsteckt, dass ein Kollege dringender benötigt. In internen Raids haben Sie außerdem die Pflicht einen Überblick über die verschiedenen Berufe der Charaktere zu haben, damit Sie die größtmögliche Unterstützung für den Schlachtzug herausholen können. Welcher Spieler kann beispielsweise einen Rep-Bot stellen und wer kann für ausreichend Flask sorgen? Dabei sollten Sie darauf achten, dass nicht einer allein die Kosten zu tragen hat, sondern das die anderen Spieler entweder mit Materialen oder Gold aushelfen. Letztendlich ist es egal ob Sie sich dafür entschieden mit einer Randomgruppe oder mit einem Gildenraid loszuziehen, die wesentlichen Züge eines Raidleiters sind immer gleich. Wenn Sie die aufgeführten Punkte beachten und ein wenig Erfahrung in diesem Job sammeln, können Sie einen Raid optimal leiten und die wertvolle Beute aus den Bossen kitzeln. Wir wünschen viel Erfolg! Was Cheffe sagt ist Gesetz !
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