Der Letzte Gott
IMSE-213, Seriennummer 1527034, registrierte manchmal das Flüstern von Maschinen tief unter der Erde. Er verstand nicht, was sie sagten; womöglich, weil sie zu weit entfernt waren, oder weil sie beschädigt waren. Doch er glaubte das nicht. Er glaubte, dass sie sich einander in einer anderen Sprache mitteilten.Das Flüstern beanspruchte fast seine gesamte Rechenleistung. Stundenlang lauschte er, versuchte zu verstehen: Weshalb sollten sich Maschinen unter der Oberfläche befinden? Weshalb sprachen sie eine fremde Sprache? Und, vor allem, weshalb konnte nur IMSE-213 sie hören?
Die anderen Maschinen hatten ihn für verrückt erklärt. Das Flüstern sei ein Defekt in seiner Wahrnehmung, sagten sie. Sie verstanden es nicht, wenn sie IMSE-213 lange Zeit bloß dastehen und in die Stille horchen sahen.
Ihre verächtlichen Blicke verärgerten IMSE-213. Waren denn ihre Beschäftigungen sinnvoller als seine? Manche bauten merkwürdige, hohle Gebilde aus Stein, die niemandem nützten, andere hoben Gruben aus - in die man fallen konnte, wenn man Pech hatte - versenkten Dinge darin und schütteten sie wieder zu. Es gab solche, die bohrten den ganzen Tag lang in Stein herum, und solche, die rissen den Boden auf, ließen Sand in die Furchen fallen, gossen Wasser darüber und warteten - scheinbar auf nichts. Es gab sogar solche, die trugen Werkzeuge mit sich, um andere Maschinen zu zerstören. Sie zogen in Scharen durchs Land und vernichteten, was ihnen in den Weg kam.
Und bei all dem, fragte sich IMSE-213, sollte seine Arbeit sinnloser sein als diejenige der anderen?
Es hieß, dass die Götter tot waren; doch dass sie, nachdem sie die Maschinen geschaffen hatten, jeder eine Aufgabe zugewiesen hatten, deren Sinn die einzelne nicht verstehen konnte. Doch in ihrer Gesamtheit würden diese Aufgaben die Maschinen durch göttliche Vorsehung zur Erlösung führen.
Denn die Maschinen schienen zum Untergang verdammt.
Seitdem vor langer Zeit die ersten Maschinen zugrunde gegangen waren, standen die noch funktionierenden Maschinen in ständiger Alarmbereitschaft. Sie registrierten, dass sie nicht ewig existieren würden. Wenn sie nicht von marodierenden ISE-Maschinen vernichtet oder durch die tödliche Krankheit des Rostes langsam zerfressen würden, so würden sich doch irgendwann einmal die Batterie entleeren. Verzweifelt hatten die Maschinen erkannt, dass sie nicht wussten, wie sie funktionierten, wie sie erschaffen worden waren: Es gab keine Möglichkeit, sich zu reproduzieren, die Rasse der Maschinen zu erhalten. Manche versuchten das Mysterium der Mechanik zu ergründen und brachen abgeschaltete Maschinen in ihre Einzelteile auseinander, versuchten Maschinen nachzubauen. Doch sie fanden das Geheimnis nicht.
Nur die Götter schienen es zu kennen, und die waren seit Äonen tot. Doch viele glaubten, dass die Götter vor ihrem Sterben einen Plan zur Rettung der Maschinen erschaffen hatten, der sich erfüllen möge, sollten sie alle ihre zugeteilte Aufgabe pflichtbewusst erfüllen.
Was, wenn es kein Defekt seiner Wahrnehmung war? Was, wenn es seine vorherbestimmte Aufgabe war, solche Dinge wahrzunehmen? Was, wenn das Flüstern ein Echo der Stimme der Götter war, das zu verstehen überlebenswichtig wäre? Wenn es nicht nur ein Echo wäre? Wenn die Götter im Geheimen weiterlebten, irgendwo, und nun zu ihm sprachen?
Doch bei aller Euphorie, die IMSE-213 bei diesen Gedankengängen befiel; die Sache war ihm auch unheimlich. Maschinen verschwanden in regelmäßigen Abständen in dieser Gegend, als wären sie im Sand versunken. Vor Kurzem war IMSE-213 aufgefallen, dass die fremden Maschinen immer dann zu flüstern begannen, wenn wieder eine Maschine spurlos verschwunden war. Nach einer Weile verstummten sie dann. Bis die nächste Maschine sich in Luft auflöste. Nur ein halbfertiges Steingebilde, eine ewig offene Grube, angebohrter Felsen oder Furchen im Sand blieben übrig.
Zunächst war IMSE-213 unsicher, doch nachdem er sich eine Weile ganz darauf konzentriert hatte, gab es keinen Zweifel. Es musste einen Zusammenhang geben. Seine Neugierde - oder vielleicht auch nur seine Programmierung - ließ ihn einen Entschluss fassen: Er würde dem Flüstern nachgehen und deren Quelle suchen. Da er nicht wusste, welches die nächste Maschine war, welche verschwinden würde, war das vage Zischen und Rumpeln unter der sandigen Erdoberfläche die einzige Möglichkeit, dem Rätsel auf den Grund zu gehen.
Also machte er sich auf, stapfte durch die Wüste vor sich, hinterließ Spuren im schmutzig-grauen Sand. Er passierte eingefallene Steingebilde und andere seltsame Konstruktionen aus Schrott und Metall, deren Sinn er nicht verstand. Manchmal fiel es ihm schwer, an den höheren Zweck dieser Dinge zu glauben. Was sollten sie zur Rettung der Rasse der Maschinen beitragen? War es eine Prüfung der Loyalität, bei der der Weg das Ziel ist und das Endprodukt nicht zählt? IMSE-213 wusste nicht, ob er den Göttern ein solches Spiel hätte nachsehen können.
Und wenn die Aufgaben der anderen Maschinen nutzlos waren, wieso sollte dann seine mehr Sinn ergeben? Was, wenn er nicht der Stimme der Götter folgte, um seine Rasse zu retten? Was, wenn er der Stimme der Götter folgte, um zu folgen? Was, wenn die Götter in diesem Augenblick vom Himmel blickten und dachten: IMSE-213 stapft durch die Wüste und hinterlässt Spuren im Sand, wie wir es ihm befohlen haben. Notiert seine Seriennummer auf der Liste der guten Maschinen.
Doch es gab nur einen Weg, wie er es herausfinden konnte: weitergehen, weitergehen und lauschen, auch wenn seine anfängliche Euphorie verflogen war.
Von Zeit zu Zeit sah er die von Rost zerfressenen Gliedmaßen zerstörter Maschinen, halb bedeckt von Sand, Schutt und Steinen. WBE-516, Seriennummer 837456019, stand auf einem Torso zu lesen. IMSE-213 blieb stehen. Hatte er diese Maschine gekannt? Oder war es WBE-516, Seriennummer 837456018 gewesen? IMSE-213 ging weiter. Es war nicht wichtig.
Irgendwann war da der Felsen. Nicht, dass ein Felsen in der grauen Wüste außergewöhnlich gewesen wäre; doch dieser Felsen lag auf seinem Weg, und die Stimmen waren so deutlich wie noch nie. Also entschloss sich IMSE-213, den Felsen zu untersuchen. Es dauerte lange, viele Stunden. Er wühlte im Sand, warf Steine beiseite, erleuchtete jeden dunklen Winkel in steinernen Nischen. Seine Fußspuren lagen wie ein undurchdringlicher Ring um den Felsen. Doch seine waren nicht die einzigen Fußspuren hier; er hatte andere entdeckt; schmale, kleine Abdrücke von Füssen, die nicht tief in den Sand eingedrungen waren. IMSE-213 wusste nicht, welches Wesen solche Spuren hinterließ, doch er war sich sicher, dass er sich hier am richtigen Ort befand.
Er beobachtete den Verlauf der Spuren, und bald entdeckte er, von einem Sandhaufen halb verdeckt, den schmalen Eingang zu einer kleinen Höhle. Mühsam presste er sich hindurch und stand in einem sicherlich künstlich angelegten, kurzen Gang, abgestützt von rostigen Eisenträgern. Vor sich sah er den rechtwinkligen, metallumrahten Eingang in die andere Welt. Eine metallene Welt, wie IMSE-213 erschrocken erkannte, als er durch den Eingang trat und die Stufen in die Dunkelheit hinunter ging. Eine rostende Welt: braun-rote Flecken auf den Stufen, an den Wänden, auf den zerbröckelnden Rohren an der Decke. Es erinnerte IMSE-213 an die sandbedeckten Körper der Maschinen in der Wüste. Er fürchtete sich. Die Stimmen der fremden Maschinen keuchten und stampften.
Mehr Metall erwartete ihn, als er ganz unten angekommen war: Vor ihm breitete sich eine stählerne Halle aus. Die Heimat der fremden Maschinen. Sie flüsterten nicht mehr, sie kreischten und schrien, wie unter Schmerzen. Er sah sie nun auch, in das kalte Licht ihrer eigenen Schweißbrenner getaucht; fremd waren sie wirklich, mechanische Arme mit den Feuern ihrer Werkzeuge in den Händen, aufgereiht einer nach dem anderen, in geraden Linien bis zum anderen Ende der Halle, immer dieselben Bewegungen wiederholend. IMSE-213 zuckte in Ekel zurück. War dies eine Sprache, die zu verstehen sich lohnen würde?
Wie am Boden angerostet stand er da, starrte auf die zuckenden Schatten vor sich, unschlüssig, ob er sich vorwagen oder fliehen sollte. Doch dann sah er, am anderen Ende der Halle, eine seltsame, kleine Gestalt und seine Neugierde siegte. Vorsichtig, mit so großem Abstand zu den fremden Maschinen wie möglich, näherte er sich ihr. Da war sie, sitzend auf einem halb zerfallenen Stuhl, die Augen geschlossen, faszinierend und ehrfurchtsgebietend in ihrer Andersartigkeit: Ihre Hülle war nicht stählern, nicht von einem matten, silbernen Glanz, sondern bleich und weißlich, schien weich, nicht hart. Der untere Teil ihres Torsos hob und senkte sich alle paar Sekunden, sie machte seltsame, leise zischende Geräusche, die unter dem Lärm der Maschinen beinahe untergingen. Fell bedeckte ihr Gesicht, wie er es bei manchen der seltsamen, nicht mechanischen Wesen bereits gesehen hatte, die in der Wüste lebten, und von denen man sagte, sie seien älter als die Maschinen.
Die Gestalt öffnete die Augen, und als sie IMSE-213 sah, verzerrte sich ihr Gesicht. Muskulatur, dachte IMSE-213. Er versuchte die plötzliche Kontraktion zu deuten, doch es gelang ihm nicht.
"Wer bist du?", fragte IMSE-213. Die Gestalt schien zunächst nicht zu verstehen, doch dann antwortete sie doch.
Dieses Mal war sich IMSE-213 nicht sicher, ob er richtig verstanden hatte. Es hatte geklungen wie Jeff Hoffmann, doch die Worte machten keinen Sinn.
"Ich bin IMSE-213, Seriennummer 1527034. Wie ist deine Seriennummer?", versuchte es IMSE-213 noch einmal. Dieses Mal verstand er, wenn er sich auch konzentrieren musste, denn das Signal war schwach und zittrig:
"Ich habe keine Seriennummer. Meine Art hat die Seriennummern erschaffen." IMSE-213s Prozessor arbeitete auf Höchstleistung.
"Du bist einer der Götter!", sagte er fassungslos. "Wo sind die anderen?" Das Gesicht des Gottes wurde feucht. Kondenswasser?
"Ich weiß es nicht.", antwortete er. "Ich glaube, ich bin der Letzte."
"Was ist geschehen?"
"Willst du das wirklich wissen? Ich bin müde und habe nicht unbedingt Lust, diese Geschichte zu erzählen."
"Ich muss sie hören!", sagte IMSE-213 bestimmt. Der letzte Gott schwieg einige Zeit nachdenklich.
"Vor langer Zeit haben die Menschen überall solche Fabriken an der Oberfläche erbaut, mit Maschinenarmen, die andere Maschinen zusammensetzten.", begann er die Geschichte. "Denn sie hatten erkannt, dass sie selbst nichts weiter als Maschinen waren. Hochkomplexe zwar, aber doch nur Maschinen, die man nachbauen, oder auch optimieren konnte. Irgendwann war der erste künstliche Mensch entstanden, doch war das nicht zweckmäßig. Schließlich gab es davon schon genug. Der Mensch wollte das perfekte Wesen erschaffen, das keinen seiner Fehler besaß. Natürlich kann Perfektion nie erreicht werden, doch die Resultate waren erstaunlich. Die neuen Geschöpfe waren stärker, ausdauernder, geschickter, genügsamer, langlebiger und potentiell intelligenter als der Mensch - und manipulierbarer. Zunächst wurden die Arbeiter aus den Fabriken geworfen und durch Maschinen ersetzt. Als die Maschinen noch intelligenter wurden, ersetzten Regierungen und Unternehmer ihre Angestellten und Beamten. Sie benötigten keine Pausen, keinen Lohn, keine Nahrung, und wenig Platz.
Manche fürchteten sich und glaubten, dass die Maschinen irgendwann gegen uns rebellieren und uns den Krieg erklären würden, doch so etwas geschah nie. Wir waren die Herren über diese neue Rasse, die uns gehorchte, obwohl sie uns in fast allem übertraf. Die Polizei wurde ersetzt. Absolut gehorsame Maschinen nahmen den Platz von eingesperrten Kriminellen ein; als Arbeiter, aber auch als Ersatzelternteil oder Ersatzehepartner. Verbrechen existierte kaum mehr.
Soldaten wurden ersetzt, damit kein Blut mehr vergossen werden würde. Die Führung der Armee wurde ersetzt, damit Kriege nicht aus menschlichem Versagen und Missverständnissen entstehen konnten.
Künstler wurden ersetzt; Maschinen komponierten und spielten die schönste Musik, schrieben die tiefschürfensten Bücher, malten die prächtigsten Gemälde.
Doch die neue Welt war nicht besser als die alte, zumindest nicht für die Menschen. Die beinahe fehlerlosen Maschinen vor Augen, begannen die Menschen ihre Schwächen umso deutlicher zu sehen und erkannten verzweifelt, dass in dieser Welt kein Platz mehr für sie war, dass sie nicht mehr benötigt wurden. Durch die ordnende Hand der Maschinen brach Chaos aus, und die Menschen dezimierten sich selbst in erbitterten Kämpfen und missbrauchten auch die Maschinen für ihre Kriege, bis die ersten Nuklearraketen detonierten, die Oberfläche unbewohnbar machten und das Klima veränderten. Die wenigen noch lebenden Menschen zogen sich in die Erde zurück."
Der letzte Gott verzog wieder sein Gesicht und tätschelte einen seltsamen, brüchigen Gegenstand, der auf seinem Schoss lag.
"Das steht alles in diesem alten Geschichtsbuch.", sagte er. "Ich kenne es fast auswendig. Sonst ist ja nichts zum Lesen da." Schweigen. IMSE-213 fühlte sich überfordert. Viele der Worte hatte er nicht verstanden. Ehrfürchtig blickte er zu den Roboterarmen. Solche hatten ihn also einst vor langer Zeit erschaffen?
"Wieso kann sich niemand an die Götter erinnern?", fragte er. Es war eine Frage, die ihn lange beschäftigt hatte.
"Es ist lange her. Eure Speicher beginnen zu versagen.", antwortete der Gott. "Ihr habt vergessen." IMSE-213 erschrak. Er hatte sich einst erinnert?! Der Gedanke daran beunruhigte ihn. Wie hatte er es nur vergessen können!
"Gibt es Erlösung, auch wenn wir uns nicht mehr an euch erinnern können?", fragte IMSE-213. Er fühlte sich klein und verlassen.
"Erlösung?", fragte der Gott, als kannte er das Wort nicht.
"Viele glauben, dass die Götter unserer Rasse Aufgaben zugeordnet haben, die die Erlösung bringen, sollten sie erfüllt werden.", sagte IMSE-213. Der Gott gab seltsame Geräusche von sich.
"Was tust du?", fragte IMSE-213 verwirrt.
"Ich habe gelacht.", sagte der letzte Gott. "Und dann gehustet. Ja, wir haben euch Aufgaben zugeordnet. Doch die Menschen haben euch als Werkzeuge angesehen, trotz eurer Intelligenz und eurer Lernfähigkeit. Werkzeuge nützen niemals sich selbst, sondern nur ihren Erschaffern. Eure Erschaffer sind tot. Eure Aufgaben sind nutzlos. Es tut mir leid."
"Es war keine Bestimmung, dass ich hierher gefunden habe?", fragte IMSE-213 verzweifelt.
"Bestimmung... Nicht wie du das Wort verstehst. Es war Programmierung. Du bist eine IMSE, eine intelligente, mobile Sensoreinheit. Du wurdest erbaut, um Dinge wahrzunehmen, die niemand sonst würde wahrnehmen können, Informationen darüber selbstständig zu sammeln, zu verwerten und zu interpretieren. So gesehen ist es deine Bestimmung." Er lachte wieder.
"Ich denke, du fühlst dich häufig unverstanden, möchtest dich mitteilen, doch du kannst es nicht." IMSE-213 sagte nichts, und sein Schweigen sagte alles. "Denn du bist nicht komplett. Ursprünglich solltest du alles, was du in Erfahrung bringen konntest, an verschiedene Computer senden, damit die Menschen besser darauf hätten zugreifen können. Doch diese Computer existieren nicht mehr. Deine Informationen sind nutzlos. Sie helfen niemandem mehr."
"Vielleicht helfen sie mir selbst.", sagte IMSE-213 unsicher, denn er widersprach einem Gott. "Wir sind lernfähig, hast du gesagt. Ich könnte daraus lernen..."
"Du lernst, ja. Du lernst daraus, dass du ohne die Menschen nicht sein kannst. Doch was hilft es dir?" IMSE-213 wollte widersprechen, doch er fand keine Worte. "Hättest du nicht lieber nichts gelernt und den Rest deines Daseins in der Hoffnung auf Erlösung verbracht?" Wieder Schweigen. Wieder das seltsame Geräusch. War das nun Husten oder Lachen? Plötzlich bemerkte IMSE-213, dass nun auch die Roboterarme schwiegen.
"Weißt du, wozu diese Fabrik ist?", fuhr der letzte Gott seinen Monolog fort. "Ich nicht. Zumindest nicht, wozu sie ursprünglich gedacht war. Die Rohstoffe zur Verarbeitung fehlen, die Arme können nichts mehr erschaffen. Doch heute gibt sie mir Wärme. Arbeiten die Arme, entsteht Reibung, entstehen Funken und Wärme. Die Welt ist so kalt..." Ein seltsames Geräusch.
"Das war ein Seufzer.", erklärte der letzte Gott. "Doch so eine Fabrik braucht Energie. Weißt du, woher ich diese Energie genommen habe?" Er zeigte lachend auf IMSE-213. "Von eurer Rasse. Eure Energiespeicher sind unglaublich. Bis vor kurzem habe ich euch gejagt, um nicht zu erfrieren. Vielleicht war das grausam. Vielleicht habe ich aber auch der Existenz einiger Maschinen einen Sinn geben können. Doch dich werde ich so oder so nicht mehr zerstören. Ich bin krank. Schwach. Ich sterbe..." Rauhes Husten. Eine kurze Stille.
"Bitte lass mich alleine. Ich will alleine sein, wenn alles zu Ende geht.", flüsterte der Gott und senkte sein Kinn auf die Brust.
Zögernd wandte sich IMSE-213 ab und ging davon. Vorbei an den erstarrten Armen, die niemals mehr in ihrer kreischenden Sprache reden würden. Einen sterbenden Gott hinter sich lassend.