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Die Raidübersicht ist eine erlernbare und übbare Fähigkeit

AutorNachricht
Veröffentlich am: 24.02.2014, 11:54 Uhr
Der Folgende Post ist mit Abstand der längste dieses Forums, doch wenn ihr euch Zeit dafür nehmt das hier mal zu lesen, wenn auch nur zu überfliegen werdet ihr nützliche Tipps dazu finden, was jeder einzelne von euch tun kann um sich selbst und auch die Raids an denen ihr teilnehmt zu verbessern.
Dieser Post ist lediglich von mir übersetzt (Quelle am Ende) daher ist auch hier mit "ich" oder "mir/meiner" nicht ich selbst gemeint, sondern der Verfasser des ursprünglichen Posts.

" Die Raidübersicht ist eine erlernbare und übbare Fähigkeit
Kursiv geschriebenes sind Zitate meines alten Raidleites Sebudai, wohl bekannt für sein Streben danach, seine Raider zu besseren WoW-Spielern zu machen.

Ich habe über die letzten Jahre sehr viele WoW Guides geschrieben, in denen es hauptsächlich darum ging wie man das Beste aus einer bestimmten Klasse rausholt, aber ich wusste immer, dass ich damit nur nur einen kleinen Teil dessen beschreibe, was einen guten Raider ausmacht. Auch wenn es Gründe dafür gibt, dass Spieler, die ihre Klasse und deren Fähigkeiten optimal beherrschen als wichtig erachtet werden, so sind sie dennoch kein ausreichender Ersatz für Raider, welche über die wohl wirksamste Fähigkeit überhaupt verfügen: Nicht zu sterben.

Es wurden bereits Bände darüber geschrieben, wie man guten Schaden macht, gut heilt oder tankt. Wenn du bereits raidest, oder vorhast auf einem fortgeschrittenen oder gar hohen Level zu Raiden, so kann ich mir vorstellen, dass du dich bereits ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt hast. Es gibt viele Gründe dafür warum existierende Guides, Foren und Diskussion breit darüber diskutieren, wie man diese Rollen optimiert. Sie sind der hauptsächliche Maßstab für die Spieler selbst und der gesamten Raidgruppe. Große Teile dieser Guides können durch einfache Mathematik gelöst werden, die zu einfachen, implementierten Lösungen führt. Doch am wichtigsten, finde ich, ist eine weitreichende Erkenntnis, die ich hoffe in diesem Post verbreiten zu können:
Deine Übersicht und die Überlebensrate im Raid ist ein wichtiger Bestandteil davon, was dich als Spieler ausmachen sollte und ist nicht zu ersetzen.

Nach dem hervorheben der Grundaussage, dass, keine vermeidbaren Fehler zu machen sind, die dich oder Raidmitglieder töten ein Bestandteil des Spiels ist, den du zu verbessern versuchen solltest, handelt der Großteil dieses Posts von spezifischen Dingen die du tun oder üben kannst um diese Verbesserung zu erreichen. Nach Betrachtung der erläuterten Techniken - Aufbessern der Benutzeroberfläche bis hin zu Wahrnehmung, dem Wissen, was in Bosskämpfen eigentlich passiert, und konstruktivem Verhalten nach dem Wipe - möchte ich hauptsächlich eine bestimmte Denkweise vermitteln. Selbst in deutlich längeren Posts als diesem wäre ich nicht in der Lage jede Einzelheit bezüglich der Raids aufzulisten. Aber wenn ihr die Geschichte glaubt, dass jeder Tod ein Puzzle darstellt, welches gelöst werden muss, dass irgendwo in der Serie von Ereignissen, die zu diesem führten eine Entscheidung steckt, die du hättest besser treffen können, kannst du dich selbst daraufhin trainieren diese zu finden.

Du bist deine TPW: Tode pro Woche
"Ihr sterbt andauernd in der Zwielichtzone. Ich sterbe nie in der Zwielichtzone. Ihr müsst einfach nur besser spielen. Das ist meine momentane Beurteilung dieser Strategie."

Der wertvollste Spieler eurer Raidgruppe ist nicht die Person an der Spitze des DPS-Meters; es ist die Person, die nicht 3 Monate lang im Feuer gestanden ist. Hochklassigen Schaden zu machen ist selten, aber guten Schaden zu machen ist total gewöhnlich. Ein Spieler der guten Schaden macht und andauernd durch vermeidbare Mechaniken stirbt ist nichts besonderes. Ein Spieler der guten Schaden macht und sehr selten durch vermeidbare Mechaniken stirbt ist der Hauptgewinn, den ein Gilden-Rekrutierer aus einem Pool von Bewerbern ziehen kann. Denn ein Raid voll von diesen Spielern, selbst wenn keiner von ihnen an der Spitze der weltweiten Log-Rangliste ist, wird auf jeden Fall erfolgreich sein.

Sie werden Bosskämpfe gewinnen!

Egal auf welchem Level ihr raidet, ist es gewiss, dass der begrenzden Faktor für die Geschwindigkeit in der du lernst und Bosse besiegst, die Anzahl der vermeidbaren Fehler sind, die durch einzelnde Gruppenmitglieder verursacht werden. Egal welche anderen Faktoren zusammenkommen, eine Vielzahl vermeidbarer Tode (oder manchmal auch nur einer) ruinieren jeden Versuch eines schweren Bosses. Mit 10 - 25 Spielern, die für viele Minuten zusammenspielen müssen und ein Sieg nur dann erziehlt werden kann, wenn theoretisch keiner von ihnen einen Todesverursachenden Fehler macht, muss man kein Mathegenie sein um die Schwierigkeit dahinter zu erkennen. Selbst wenn du denkst, dein Probleme sei eine "schlechte Strategie", werde dir klar darüber, inwieweit die Fehlerrate der Raidteilnehmer einbeziehen ist. Ohne Fehler würde jede Strategie nur einen einzigen Versuch bekommen ausprobiert und verworfen zu werden. Jeder Wipe kann von einer strategischen Verbesserung gefolgt werden. Fehler in der Spielweise während der Versuche sind der Grund dafür, dass die selbe Strategie viele Versuche lang, oder ganze Raidtage lang angewandt wird, bevor genug Beweise dafür gefunden sind, dass etwas geändert werden muss.

Ich will das hier jetzt nicht weiter platttreten, behaltet einfach im Kopf: die wichtigste Art und Weise auf die du deine Fähigkeiten als Raider verbessern kannst ist, die Anzahl der vermeidbaren Fehler die du machst zu verringern. Mit dem im Hinterkopf sei gesagt, dass diese Todesrate natürlich nicht alleine wichtig ist, aber das du als Spieler sie verbessern kannst.

Dein Tod war kein Unfall, und sehr warscheinlich war es sogar deine Schuld
"Hast du gesehen, wie es mich anvisiert hat, ich mich bewegt habe und es mich nicht getroffen hat? Magie! "

Raiden ist eine grundsätzliche Herausforderung der mentalen Organisation. Deine Aufmerksamkeit ist eine Quelle die genau so real ist wie dein Mana. Diese Aufmerksamkeit auf die falschen Dinge zu lenken bringt dich dazu Fehler zu machen und vermutlich sogar zu sterben.
Wenn du 3 Sekunden lang im Feuer stehst und stirbst, ist das Problem nicht, dass deine Reaktionszeit unglaublich schlecht ist (selbst wenn sie schlechter als der Durchschnitt wäre, würde sie bei etwas unter einer halben Sekunde liegen). Eine korrektere Erklärung dieses Fehleres wäre, dass dir überhaupt nicht aufgefallen ist, dass du für mindestens (in diesem Beispiel) 2.5 Sekunden im Feuer standest. Mögliche Gründe dafür könnten sein

Deine Visuelle Wahrnehmung des Bildschirms hat Lücken von etwa 2-3 Sekunden in denen sie nicht an den wichtigen Stellen des Bildschirms hält (hier: deine Füße)
Wichtige Bereiche deiner Benutzeroberfläche (z.B Schlachtzugsfenster) sind so positioniert, dass die Gefahr nicht im direkten Sichtbereich lag
Es war eine vorhersehbare Bossfähigkeit und du warst aber gerade mit einer anderen Aufgabe beschäftigt
Deine Benutzeroberfläche erzeugt keine Alarmmeldung, die im Verhältnis der Fähigkeit wichtig genug erscheint
Eine Unregelmäßigkeit etwas früher in diesem Versuch sorgte dafür, dass du an einer anderen Position stehst als sonst, oder etwas anderes tust als sonst
Ein Ereignis, welches du normalerweise als Alarm-Meldung siehst (Wie z.B eine Ansage) trat nicht auf


Jeder diese Fehler ist korrigierbar. Wenn du diese Tode zufälligen Ereignise zuschreibst, stellt eine wohl angeborende Begrenztheit in deinen Fähigkeiten als Spieler, ein Zufall (ein Ereignis ohne voraussagenden Wert) oder dergleichen, eine unüberwindbare Barriere für deinen Fortschritt als Spieler dar. Der Rest dieses Posts ziehlt darauf ab, wie man an diesen Fehlern arbeiten kann. Die zwei Methoden, die hauptsächlich im folgenden betrachtet werden sind

Sei dir durch anständige Einstellung deiner Benutzeroberfläche vor dem Kampf, und deiner Übersicht im Kampf immer über Fähigkeiten oder Debuffs im klaren, die gefährlich genug sind um dich töten zu können und
Erwarte gewisse Bossfähigkeiten bevor sie auftreten, durch das Errichten von Bossroutinen und wiederholen dieser Routinen nach Wipes


Die Benutzeroberfläche ist ein Werkzeug um deine Aufmerksamkeit zu erlangen
"Du solltest 'Verderbnis: Krankheit' zu deiner Benutzeroberfläche hinzufügen. Falls du es nicht hast, kann ich es zwar nicht beweisen aber dann bist du ein Arschloch und wir alle hassen dich."

Würde dich jemand, für jedes Mal das ein Feuer unter dir erscheint mit einer Nadel stechen, würdest du es in 100% der Fälle sofort bemerken. Es würde deine Aufmerksamkeit erregen, egal worauf du auch immer in diesem Moment geachtet hast - Es ist etwas, worauf dein Gehirn automatisch und sofort antwortet. Es mit einem Ereignis zu verbinden, das deine Aufmerksamkeit vor allen anderen verdient hat ( geh aus dem Feuer oder du stirbst) ist eine perfekte Verbindung zwischen einer Gefahr und einem entsprechenden Alarm. Dieses Prinzip solltest du im Kopf behalten, wenn du dein Interface auf eine eher praktische und weniger schmerzvolle Weise einrichtest.

Die Benutzeroberfläche ist natürlich für jeden persönlich, aber eine gute Oberfläche ist eine, in welcher dir deine Addons anzeigen was du brauchst, wenn du es brauchst. Bei einer guten Oberfläche geht es weniger darum, welche Addons du hast, sondern wie du diese eingestellt hast. Wenn du versuchst deine Oberfläche zu verbessern solltest du erstmal die optionen der addons auf die Dinge durchsuchen, die du brauchst. Die so ziemlich einzige falsche Antwort auf die Frage "welches ist das beste Addon für diese Aufgabe" ist "ein sehr bekanntest, mit allen Einstellungen auf Standard". Wenn du dich nicht auf das festgelegt hast, was du sehen möchtest und wann du es sehen möchtest hast wirst du keine gute Benutzeroberfläche haben können.

Ein konkretes Beispiel dafür ist die Darstellung von Debuffs, die in der Lage sind dich sehr schnell zu töten, wenn du dich nicht bewegst. Die Einbettung ins Interface ist leicht zu beschreiben, denn, wie schon erläutert, sollte so ein Ereignis immer die selbe Priorität bei dir einnehmen: die höchste. Damit ist der Wert dieser Einstellung einfach zu verstehen. Achte darauf, dass es immer im Vordergrund ist. Sofern du keinen Alarm hast, den du nicht verpassen kannst, worauf auch immer du dich gerade konzentrierst, erfüllt deine Oberfläche nicht ihre einfachste und wichtigste Funktion.

Ich habe hier mal Screenshots vom dem Moment genommen, in dem ich von einem gefährlichen Debuff befallen war. Einmal im Standard Interface und einmal in meinem Raid-Interface.
http://iam.yellingontheinternet.com/wp-content/uploads/2014/01/WoWScrnShot_012314_232342.jpeg (Fehler, das Bild konnte aufgrund zu hoher Ladezeit nicht direkt angezeigt werden!)
http://iam.yellingontheinternet.com/wp-content/uploads/2014/01/WoWScrnShot_010314_010106.jpeg (Fehler, das Bild konnte aufgrund zu hoher Ladezeit nicht direkt angezeigt werden!)


Der obere Screenshot zeigt das normale Debuff-Icon in der unteren-linken Ecke der Minimap. Der untere ist mein Raid-Interface.

Niemals muss mir jemand in meinem Raid sagen „Hey, du stehst in der Gruppe mit dem Debuff“, aber das ist auch nicht schwer zu erreichen. Diese kleine Anzeige einzustellen bedarf lediglich ein wenig Vorbereitung. Ein Raider der es nicht schafft einem Debuff auf dieser Weise zu entgegnen hat sich dazu entschieden es nicht mal zu versuchen. Meiner Meinung nach sind sie nicht besser als solche, die ohne Flasks spielen. Schlimmer sogar noch, denn tatsächlich führt ein schlecht eingestelltes Interface eher zum Wipe als ein paar DPS weniger.

Visuelles Scannen
„Es interessiert mich nicht, ob du für den Rest dieses Versuches 0 Heilung machst, stirb einfach nicht an diesen Schlitzern“

Eine Konsequenz dieser Interfacediskussion ist, dass zu jeder Zeit sehr viel auf deinem Bildschirm passiert. Natürlich kannst du nicht auf alles gleichzeitig achten; das beste was du tun kannst ist durch eine bestimmte Reihenfolge wichtiger Punkte zu rotieren. Fang damit an, dir darüber im klaren zu sein wo du deine Augen hast während du raidest. Du solltest vielleicht nonstop von deinen Raidframes zu deinen Füssen und zurückwandern, natürlich nicht während eines Alarm-Events aber als etwas, das du generell tust (es dauert nur den Bruchteil einer Sekunde).

In einigen Bosskämpfen kann es dich das Leben kosten auch nur mal 2 Sekunden nicht auf die eigene Position zu achten. Wenn du also nicht mindestens alle 2 Sekunden mal auf deine Füße achtest hast du keine allzu großen Überlebenschancen. Dieses enge, visuelle Scannen aufrechtzuerhalten benötigt starke konzentration, aber du kannst den ständigen Gebrauch durch eine gute Benutzeroberfläche, siehe oben, und gute Kenntnisse des Bosses, im folgenden erläutert, verbessern. Im Gegensatz dazu brauchst du z.B nicht so oft auf dein Mana achten (du solltest in der Regel nicht öfter als alle 30sek mal auf dein Mana achten müssen). Als ich damals gefragt wurde, was ich am liebsten in der Bewerbung eines Heilers sehen möchte, sagte ich ihnen dass ich deren besten Punktestand in diesem kleinen Minispiel erfahren wollte. Es war nur halbwegs als Spaß gemeint. Wenn du es mal ausprobiert sollte es sehr gut das Konzept dieses Bereiches darstellen. Raiden besteht meist aus einfachen, grundlegenden Aufgaben: dem reagieren auf etwas gefährlichem in einem großzügigen Zeitfenster von etwa 2-3sek, dem benutzen von Fähigkeiten in der sinnvollen Reihenfolge, dem benutzen von Cooldowns zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die Schwierigkeit jedoch ist, mit allem davon gleichzeitig klarzukommen.

Notiz: Der Term „Visuelles Scannen“ ist eine Bezeichnung und ein Konzept, den ich mir von Piloten geliehen habe, für die es eine unerlässliche Fähigkeit ist. Einige Studien haben ergeben, dass es ebenfalls eine hohe Bedeutung für Videospiele hat.

Deine Bossmods unter Kontrolle halten
„Sag niemals wieder „Oh, Shit!“ ins Mikrofon. Das hilft niemandem. Sag es vor dich hin, aber drück dabei nicht die Taste fürs Mikro!“

Ein weiteres spezielles Interface-Beispiel auf das ich eingehen möchte sind die Bossmods. Es ist sehr einfach mehr Bossmod-Spams zu bekommen als man wirklich braucht (Ich vermute das liegt daran, dass Bossmod-Autoren dazu neigen einfach alles zu zeigen was sie entwickelt haben und einfach alle Dinge auf Standard zu stellen, die man gar nicht braucht). Seit dein Interface darauf ausgerichtet ist, sofort deine Aufmerksam zu erlangen, wenn du auch sofort auf etwas reagieren musst, stellen Timer und Alarme für alles, was der Boss kann ein unausweichliches Problem dar, dem du nicht immer Glauben schenken kannst wenn du die Vorgänge auf deinem Bildschirm verarbeitest. Ohne richtige Einstellung der Alarme hast du beinahe alle paar Sekunden einen Timer, der auf 0 tickt. Versucht die Bedeutung dessen zu erkennen: Du weißt nicht, ob es ein Timer ist auf den du wirklich reagieren musst, bis du den kleinen Text in diesem ebenso kleinen Balken gelesen hast, was wiederum eine Menge Aufmerksamkeit verbraucht und deine Augen von allem anderen wegzieht und es hindert dich daran an eigenen Reaktionen zu arbeiten und diese zu verbessern. Das Problem ist umso größer, wenn Audio-Alarme eingeschaltet sind. Geräusche sind ein sehr kraftvolles Interface-Werkzeug. Nicht nur reagieren Menschen schneller auf Töne, als auf Dinge die sie sehen, hinzukommt, dass es komplett egal wo sich deine Augen zu dem Zeitpunkt befanden. Du kannst dadurch eine sofortige Reaktion auf etwas ausführen, dass es auch am meisten verdient hat. Daher solltest du nicht mehr als ein Audio-Alarm pro Kampf eingeschaltet haben. Dies hier ist eigentlich eine ziemlich praktische Art und Weise um auf meine Nadel-Theorie (weiter oben) zurückzukommen. Wenn ein lautes Geräusch bedeutet, dass du dich ein paar Schritte bewegen musst, und wenn es wirklich nur das bedeutet und nichts anderes, dann wirst du nach ein paar Bosskämpfen ganz automatisch anfangen dich zu bewegen, ohne drüber nachzudenken. Das ist das bestmögliche Ergebnis. Mehrere Audio-Alarme könnten auch funktionieren, allerdings wird diese Reflexartige Handlung weniger automatisch ausfallen. Wenn allerdings jeder einzelne Timer mit irgendwelchen Geräuschen versehen ist, wird dir dein Bossmod wohl nichts weiter als Kopfschmerzen bescheren.

Mein Tipp: Das nächste Mal (oder auch das erste Mal) wenn du dich in einen Bosskampf begibst, gehe in deine Bossmod-Einstellung und stelle sämtliche Alarme aus. Einfach alle. Nach ein paar Versuchen mit diesen Einstellung kannst du Alarme einschalten, von denen du der Meinung bist, dass sie unerlässlich für dich sind. Generell solltest du in der Lage sein können ganz genau zu sagen, wofür du diesen Alarm brauchst (wie z.B „Ich will Baumrinde 2sek vor Wachsender Stolz ziehen). Wenn du das nicht kannst, denk nochmal drüber nach ob du diesen Alarm wirklich brauchst.

Gute Raider sind Gewohnheitstiere
“Einhüllende Flammen in 5 Sekunden, achtet drauf und sterbt nicht. … Ich habe extra gesagt, dass ihr nicht daran sterben sollt.“

Trotz der Alarme ist der sicherste Weg mit etwas umzugehen, dass dich oder den gesamten Raid töten könnte zu wissen wann es kommt. Wenn du daran denkst was als nächste kommen wird und sogar was danach kommen wird sind deine Chance darauf richtig zu antworten nicht nur sehr hoch, du wirst dabei auch sehr ruhig bleiben und dir selbst die Möglichkeit geben weiterzudenken. Dein Ziel ist es den gesamten Bosskampf über in einem solchen Zustand zu sein und dann wird vieles von dieser Konzentration die du brauchst in einem Raid dazu übergehen diese Liste in deinem Kopf ständig um anstehende Ereignisse zu aktualisieren.

Wenn ich an die härtesten meiner Kämpfe denke, kann ich ganz genau sagen was während des Bosskampfes passiert ist, meine Aktionen ganz besonders.
Lichkönig HC (2.Phase): Reinlaufen von der zerbröckelnden Plattform am Ende der Übergangsphase aber links oder rechts vom Tank haltend, um nicht durch die Adds getroffen zu werden. Zum Sammelpunkt für die erste Val'kyre laufen (erst wieder sammeln, nachdem das Add tot ist). Nachdem sich die Val'kyre drei Leute geschnappt hat sofort Richtung Süden rennen und in Bewegung bleiben, bis Entweihen zu Ende gewirkt wurde. Und um das Entweihen herum zum nächsten Sammelpunkt. Warte zehn Yards vom Lich König weg um zu sehen, ob er erst die Val'kyren oder erst das Entweihen castet (beim 2. Mal kann es gleichzeitig kommen). Wenn der Ruf nach Val'kyren ertönt, bewegt zur Raidmarkierung bewegen; wenn nicht, auseinander- und in Bewegung bleiben bis Entweihen zu Ende gezaubert wurde. Und so weiter. Dieser Boss war hart – wenn man ihn besiegt hat, ist man vermutlich vorher 50 oder 100 Mal allein am Entweihen gestorben – aber als ich es einmal drin hatte und solang ich es während den Versuchen beibehielt, konnte mir kein Fehler mehr unterlaufen.

http://iam.yellingontheinternet.com/wp-content/uploads/2014/01/Screen-Shot-2014-01-28-at-10.57.36-PM.png (Fehler, das Bild konnte aufgrund zu hoher Ladezeit nicht direkt angezeigt werden!)

Wenn du diesen Bosskampf nicht kennst, ist das kein Problem, es geht lediglich darum was Routine in einem Bosskampf oder einer Phase des Kampfes bedeutet. Es bedeutet nicht, dass du auf absolut jede Fähigkeit eine Reaktion parat hast. Es geht nur darum, dass du weißt in welcher Reihenfolge die Ereignisse auftreten. Die meisten Bosse nutzen ihre Fähigkeiten in einer festgelegten Reihenfolge und du sollst dich lediglich daran gewöhnen diese Rhythmen zu bemerken. Manchmal ist es ganz einfach: [i]Phase 2 von Garrosh läuft immer so ab: Entweihung, Y'Shaarjs Berührung, Wirbelnde Verderbnis (achtet aber mal drauf, wie die dritte Verderbnis spät genug kommt, damit du dich aus der 4. Entweihung herausbewegen kannst). Sha des Stolzes wirkt Selbstreflexion, dann Bannung, anschließend Verderbtes Gefängnis, danach Manifestation des Stolzes und zu Letzt
Wachsender Stolz und das wiederholt sich dann immer wieder (Als kleiner Bonus dauert dieser Zyklus gerade mal etwas über 60 Sekunden, also kannst du kleinere Lücken an der selben Stelle dieses Rhythmus wider schließen).

Manchmal verpatze ich jede der oben genannten Mechaniken, so wie jeder andere auch. Meistens dann, wenn irgendwann früher im Kampf etwas passierte (z.B wenn der Tank den Boss an eine unübliche Stelle ziehen musste) und ich dadurch gezwungen war zu improvisieren. Manchmal ist das unvermeidbar und gerade dann ist es wertvoll immer auf seine Füße zu achten um zu wissen wo man steht. Ein Raider ohne Routine aber befindet sich zum ersten Mal in einer solchen Situation. Sie tun irgendwas anderes, wie DPS cooldowns benutzen, ein Bossmod Alarm geht los und sie denken „Whoa, Eisengrab (oder Verderbtes Gebräu oder Bern schleudern), ich sollte mich wohl besser bewegen!“ und sich nach einer Stelle umsehen zu der sie laufen können. Wenn sie es nur erkennen und dem ausweichen, dann war's das. Du aber sollst einer der Personen werden, die denken „Okay, jetzt wirke ich diese drei nächsten Zauber, dann weiche ich dem Grab aus und während ich laufe wirke ich diesen Sofortzauber.“ oder „Nach diesem Zauber warte ich fünf Sekunden ab bis ich das Ziel des Berns erblicken kann, dann gehe ich zurück und überprüfe meine DoTs.“ Wenn du dich in die letzte Kategorie der Spieler packst, die einen Plan habe, dann wird keine Bossfähigkeit mehr ein Problem für dich darstellen. Sie wird genau das machen, was du vorausgeplant hast, zu dem Zeitpunkt an der du sie vorausgeplant hast. Und du wirst auf nützlichere Weise mehr Schaden anrichten.

Verhalten nach dem Tod
“Wer hat da gerade 'unausweichlich' gesagt ? Wer war das ? Ich will wissen, wer das gesagt hat, damit ich zurückgehen kann und die Wege aufzählen kann, auf die dieser Tod 'unausweichlich' war“

Im Idealfall gibst du nach einem Tod oder gar Wipe den du verursacht hast nicht nur eine kurze Erklärung, wodurch du ihn verursacht hast, sonder sagst auch was du das nächste mal anders machen kannst, damit es nicht nochmal passiert. Es geht nicht immer darum, dass die Raids zu schwierig sind; manchmal sind es ganz einfach nur individuelle Fehler (wie z.B „Ich habe nur auf meine DPS gedacht und nicht an die folgende Fähigkeit), aber selbst dann sollte sich der Spieler selbst fragen, was er anders machen könnte. Kannst du deine Debuff oder Bossmod-Alarmeinstellung verbessern (falls ja, frag nach einer Wiederbelebung und tue dies, während die anderen laufen)? Vielleicht solltest du den DPS-Cooldown grundsätzlich entweder vor oder nach dieser Boss-Fähigkeit einsetzen ?

Zuzugeben das man einen Wipe verursacht hast ist durchaus lobenswert. Die, die sowas nicht machen befinden sich wohl sowieso außerhalb des Publikums dieses Posts, da sie offenbar nicht daran interessiert sind die Erfolgschancen ihrer Gruppe zu verbessern. Aber wenn ich hiermit Leute erreiche, die genau das machen, nämlich nach einem Tod zugeben, dass sie es waren, müsst ihr sicherstellen, dass ihr euch nicht mit einer einfachen, unnötigen Aussage abspeisen lasst. Wenn ich dein Raidleiter wäre und du vergessen hast zu unterbrechen, dann sag mir nicht einfach nur, dass es nicht wieder passieren wird. Sag mir genau, warum es nicht mehr passieren wird. Wenn du das tun kannst, dann brauch ich nicht weiter das Gefühl haben, dass jedes Mal wenn es an der Zeit für dich ist zu unterbrechen, wir nur Russisch Roulette spielen und darauf hoffen dürfen, dass du es auch machst.

Ihr habt sicher alle schon einmal solche Leute sagen gehört: „Ich hab gedrückt, aber es ist einfach nichts passiert, keine Ahnung warum!“. Kann sein, dass diese Aussage wahr ist. Aber das wichtigste daran ist, dass es einem absolut nichts bringt. Trainiert euch daraufhin so etwas niemals mehr zu sagen. Das gleiche gilt für „Bei mir hat's gerade gelaggt“ oder „dass muss einfach ein Fehler sein“. Mag sein, dass du mal mit der „Lag-“Ausrede davon kommst, wenn es nur sehr selten passiert und es tatsächlich der einzige Grund ist, aber solche sind selten und eher handelt es sich dabei einfach um eine schlechte Angewohnheit. Und versucht mir nichtmal mit „Bei mir war der Zauber unterbrochen“. Jeder gute Raidleiter wird das automatisch mit „beinahe hätte ich den Zauber unterbrochen“ übersetzen. Wenn du einen Wipe verursachst und nichts weiter als eine der oben stehenden Statements vorzubringen hast, dann akzeptiere die Tatsache, dass du nichts dagegen tun kannst in die [i]'Russisch Roulette' Kategorie gesteckt zu werden.

Wenn du dir den Raid aber etwas zu Herzen nimmst, wird die klar sein, dass ein Fehler für dich bedeutet, einen bedeutsamen, produktiven Kommentar zu hinterlassen, während der Raid zurückläuft. Meistens ist es genauso einfach wie eine kleine, individuelle Veränderung in deiner Routine. Selbst das ist Wert genannt zu werden, denn es zeigt dem Raidleiter, dass dieser Raid etwas gebracht hat und zudem hilft es anderen Leuten, die die selbe Klasse oder Rolle wie du spielen. Und manchmal kannst du selbst auch den Level des Raids durch andere Positionsvorschläge oder einfach Ansagen anheben. Wenn du irgendwas zu diesen Punkten zu sagen hast, während der Raid zurückläuft, wird dir ein guter Raidleiter niemals böse ob des Wipes sein. Deine Aufgabe als Raider ist es nicht, niemals Fehler zu machen und so Wipes zu verursachen – Es ist nicht möglich einen Boss kennen zu lernen, ohne zu wipen. Außer man versucht sich nur an einfacherem Content. Deine Aufgabe ist die, jeden Wipe den du verusachst in einen Wipe zu verwandeln, aus dem der Raid etwas lernen kann.

Ein besserer Raider werden
“Wenn ich Frage, was dich getötet hat, will ich von dir nicht hören 'Schaden, Schaden hat mich getötet! Ich bin gestorben, weil ich keine HP mehr hatte.“

Wenn mich ein Raider fragt, wie sie ihre Spielweise verbessern können, würde ich nicht damit Anfangen mir darüber Gedanken zu machen ob sie Tempo und Krit benutzen. Ich würde sogar jedem Neuling im Raidteam eher dazu raten sich diesen Post hier durchzulesen, als jeden Guide den ich je darüber geschrieben habe, welche Talente am wichtigsten für deine Klasse sind oder welche Werte du umschmieden solltest. Ganz besonders, weil es sehr einfach ist zu wissen ob du Tempo oder Krit benutzen solltest. Wenn du anfängst eine Klasse zu spielen, lernst du es meist noch am ersten Tag. Aber ein guter Raider zu sein, der während Bosskämpfen am Leben bleibt ist schwierig. Ich habe neun Jahre lang versucht das zu lernen. Ganz egal wie lange du spielst, welche Klasse oder Rolle du spielst, oder auf welchem Level du spielst, auch du kannst einen gewissen Raum finden, in dem du dich verbessern kannst damit du und dein Team davon profitieren kann. „


Übersetzt aus Hamlets Post in Warcraft: Raid awareness is a learned an practiced Skill
Bild
Veröffentlich am: 24.02.2014, 17:47 Uhr
Oder in kurz:
- Mal nen Guide gelesen haben
- BigWigs/DBM downloaden UND anhaben
- Aus Grütze am Boden rausrennen

done
:D