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Beitrittsgesuch Fuavarra

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Veröffentlich am: 17.05.2015, 22:17 Uhr
Der Lordamersee war nicht besonders groß, aber wie viele der lordaeron'schen Hochlandseen sehr tief und sehr kalt. Sein Wasser war kristallklar, wirkte aber sonderbarerweise fast schwarz, und er lag so ruhig da wie ein Spiegel aus geschmolzenem Pech. Fuavarra
konnte den eisigen Hauch, der von der Wasseroberfläche aufstieg, deutlich spüren, während er langsam am Ufer entlangging.
Fuavarra, ein ausgebildeter, anerkannter und weiser Professor der arkanen und frostigen Magie, starrte gedankenversunken auf den See hinaus.
Er dachte an seinen Lehrmeister Erzmagier Antonidas, welcher gegen Ende des dritten Krieges von Arthas Menethil getötet wurde.
Fuavarra drehte sich um und blickte nun voller Trauer über die Ruinen der magischen Stadt von Dalaran. Dalaran, einst das zweite von sieben Königreichen auf dem Kontinent Lordaeron, ein mächtiger Ort der friedlichen Magie und auch Geburts- und Ausbildungsort von Fuavarra.
Nach dem dritten Krieg und dem Wiederaufbau Dalarans unter der magischen Kuppel, entschieden sich die Magikraten die Stadt aus dem Erdreich zu heben und diese in den Kristallsangwald des Kontinents Nordend zu teleportieren. Diese Zeit sollte nun anbrechen und Fuavarra machte sich auf den Weg zur violetten Zitadelle. Er kam am Rande der Schutzkuppel an und sah wie die ältesten und mächtigsten Magier Dalarans ihre Arme empor hoben und mit ausdrucksvollen Stimmen mächtige Zauber murmelten. Der Boden begann zu Beben und ehe er sich versah, hauchte ihm der kalte Wind Nordends um die Ohren.
Nach vielen Jahren des Lernens und Erkundens erreichte Fuavarra die Kunde, dass im fernen Süden die Menschenhochburg Sturmwind wieder von Hochkönig Varian Wrynn regiert wird und das Magierviertel große, mächtige Bibliotheken besitzt. Ein Kundschafter berrichtete ebenfalls von einer kleinen, aber aufstrebenden Akademie der arkanen Künste und Wissenschaften, dem Magierzirkel. Fuavarra wurde hellhörig. Als Professor der arkanen und frostigen Magie erhoffte er sich neue Erfahrungen und die Möglichkeiten, seine eigenen Erfahrungen und Kenntnisse weitergeben zu können. Fuavarra und der Kundschafter saßen noch lange am Abend zusammen und Fuavarra lauschte gespannt deren Berichten und Erlebnissen.
Am nächsten Tag fasste Fuavarra den Entschluss, die Magierstadt Dalaran und deren Geschichte hinter sich zu lassen und zu dem ihm unbekannten Land aufzubrechen. Der darauffolgende Morgen sollte ihn vor eine lange und spannende Reise stellen.
Fuavarra durchquerte den Kristallsangwald und reiste über die Drachenöde zum heulenden Fjord. Der Kundschafter empfahl ihm den Schiffsweg über den östlichen Teil Nordends, nichts ahnend, dass ihm das einen Umweg kosten, aber neue Erfahrungen bringen würde.

Da stand Fuavarra nun am Hafen von Valgarde... Eine Handvoll Matrosen turnten geschickt in den Masten des gewaltigen Schiffes herum und machten sich an der Takelage zu schaffen. Ein Matrose musterte ihn und fragte ihn mit lautem Lachen Seid ihr seefest?. Fuavarra schritt auf das Deck und plötzlich begannen die Flanken unter seinen Füßen zu zittern. Das Schiff legte ab, so schnell, wie Fuavarra es nie zuvor erlebt hatte. Unschlüssig sah er sich um und ging schließlich langsam zum Bug des Schiffes. Sein Blick suchte das jenseitige Ufer des Sees. Es gab keines. Vor dem goldschimmernden Falkenkopf erstreckte sich nur Wasser, kristallklares, glattes Wasser, so weit sein Blick reichte. Wo er die östlichen Königreiche und Sturmwind erwartete, war plötzlich ein scheinbar endloser Ozean.
Die Tage vergingen.
Aufgeschreckt von den lauten Rufen des Ausgucks schnellte Fuavarra eines Tages auf das Deck. Verwundert blickte er am Horizont auf
den klein erscheinenden Hafen, den der Ausguck als Menethil bezeichnete. Der Hafen kam immer näher und wurde nicht wirklich größer. Zögernd ging Fuavarra an Land und schaute sich um. In der Hafentaverne erhoffte er sich weitere Hilfe. Nach ein paar Gesprächen fand er heraus, dass die Hochburg der Menschen viel weiter hinter den Bergen im Süden lag. Den Name Eisenschmiede schnappte er noch auf, welcher als Heimat der Zwerge benannt wurde. Voller Spannung machte Fuavarra sich auf den Weg. Er durchquerte unterirdische Höhlengänge, welche durch die Berge geschlagen wurden, ging viele Pfade aus Eis und trockener Erde auf und ab und sein Weg führte ihn auch an einem einstmals mächtigen Staudamm vorbei. Der Staudamm der Zwerge. Fuavarra erinnerte sich dunkel an die Geschichten über Todesschwinge und seinen Pfad der Zerstörung. Ein kalter Schauer kroch über Fuavarras Rücken.
Schon bald wanderte er wieder über den weißen Schnee. Zwischen den Baumwipfeln erspähte er das gewaltige Tor im Fels. Das Tor von Eisenschmiede. Der Heimatort der Zwerge, unermüdlich in Stein gehauen. Doch statt Halt in diesen geheimnisvollen Katakomben zu machen, zog es Fuavarra weiter Richtung Süden, hoffend, schnell am Ziel seiner Reise anzukommen.
Die Reise schien unendlich, die Landschaft war umgeben von gewaltigen Bergen und Kluften, wilde Kreaturen, Oger und Wesen schwarzer Mächte sah er abseits des Weges, bis er eines Tages in die Nähe eines kleinen Tals kam. Ein Tal, in der Mitte ein See, überquerbar durch eine nette kleine Steinbrücke. Am Brückenrand prangte das stolze Zeichen der Allianz, die menschlichen Wachen trugen starke Plattenrüstungen und wiesen ihm freundlich den Weg, vorbei an einem Wachturm in den Wald hinein. Der Wald von Elwynn. Welch schöner Name für einen Wald. Fuavarra lief an einem Holzfällerlager vorbei, dem Weg entlang vorbei an einem steinernen Turm bis hin zu einer Lichtung auf der reges Treiben stattfand. Vor allem von dem örtlichen Gasthaus ging laute Musik und Gelächter aus. Der Schankwirt empfahl Fuavarra den Weg zur Abtei, bevor die Wachen von Sturmwind Einlass gewähren würden. Als dann machte sich Fuavarra auf, diesen Rat zu befolgen.
In der Abtei angekommen, musterte der Kommandant Fuavarra, fragte nach dessen Anliegen und mahnte zur Vorsicht vor Wölfen und Gaunern im Wald. Der Kommandant war erstaunt über Fuavarras weite Reise und verneigte sich freundlich vor dem weisen Magier aus Dalaran.
Plötzlich trat ein Bote herbei. Ein Bote aus Sturmwind, welcher eine Nachricht von einem hochrangigen Mitglied der Zirkelmagier in der Hand hielt. Die Einladung zu einem Gespräch im Magierturm zu Sturmwind. Fuavarra war erfreut, die Brieftaube mit der Bitte um eine Audienz bei der Akademie war schnell angekommen. Obwohl es mittlerweile dämmerte machte er sich schnell auf den weg nach Sturmwind. Große Burgen kannte Fuavarra bisher nur aus Büchern oder
Erzählungen. Deswegen war er sehr gespannt auf diesen sehr bekannten Ort. Freudig eielte er den Weg durch den Wald entlang. Zwischen den Baumwipfeln schimmerte das helle Gemäuer der Stadtmauern. Die Bäume lichteten sich mit jedem Schritt, den Fuavarra Sturmwind näher kam, und mit jedem Schritt wurden seine Augen größer.
Dalaran ist eine große und magische Stadt, aber diese mächtigen Zinnen, diese kraftvollen Tore, der riesige Burggraben und die Turmspitzen im Hintergrund sind gewaltig. Erstaunt und ehrfürchtig schritt er über die Brücke, an den großen Statuen vorbei, in das Handelsviertel in dem reges Treiben, Handeln und viel Trubel statt fand. Fuavarra folgte der Beschilderung in das Magierviertel, und stand nach einigen Metern vor einem riesigen Turm, um den ein Wendelpfad hinaufführte. Voller Optimismus und Vorfreude auf
neues Wissen, große Bibliotheken und sachkundigen Magiern stieg Fuavarra den Weg hinauf...