Frangur
Angemeldet seit: 08.11.2019
Beiträge: 12
|
Liebe Equilibrianer,
wohin entwickelt sich die Gilde? Wie sieht die Zukunft von Equilibrium aus? Werden wir AQ 40 meistern? Ich sag es frei raus, ich bin da mehr als skeptisch.
Ich bin seit etwa 9 Monaten in der Gilde, ich bin seit den ersten Raids dabei, ich hänge emotional an Vielen und Vielem hier. Ich war in dieser Zeit fast immer gerne in der Gilde – deshalb ist es mir wichtig, hier in aller Ausführlichkeit zu schreiben – aber in den letzten Wochen und Monaten ist für mich die Stimmung gekippt. Für eine erfolgreiche Gilde müssen für mich drei Dinge zusammenkommen: 1. Die Raids müssen voll sein und rund laufen, 2. die Lootvergabe muss nachvollziehbar und zufriedenstellend laufen, 3. Die Stimmung und Kommunikation in der Gilde muss im Raid und außerhalb der Raidzeiten gut funktionieren. Ich möchte mich wohl fühlen und meine Freizeit gerne mit euch verbringen. Alle drei Punkte haben zuletzt deutlich gelitten.
BWL ist inzwischen seit genau 4 Monaten verfügbar. Aber wir haben es in dieser Zeit nicht einmal zeitweise geschafft, den Raid auf einen angemessenen Farmstatus zu bekommen. Unzählige, teils wirklich unnötige Wipes, halbvolle Raids, Nachlässigkeiten usw. – und 3,5 Monate nach unserem Nef-Firstkill schaffen wir den Boss in drei Versuchen nicht mehr. Der Raid macht keinen Progress, im Gegenteil: wir machen Rückschritte.
Die Lootvergabe ist für mich nach wie vor kein zufriedenstellendes System. Man könnte jetzt argumentieren, dass es ja schon viel besser läuft, als mit der MC-Liste. Ich finde es trotzdem noch nicht optimal. Ich hätte da gerne auch mehr mit euch drüber diskutiert. Aber leider ist dieses Thema so unverrückbar, jede Form von DKP-System oder Verbesserungsvorschläge am jetzigen System ist schon von vorherein abgeschmettert worden, dass ich mich zuletzt gar nicht mehr getraut habe, das Thema nochmal zur Debatte zu bringen. Gleichzeitig werden Klagen von einzelnen berücksichtigt und darauf aufbauend Entscheidungen getroffen bzgl des Loots, ohne dass die davon (negativ) Betroffenen in den Entscheidungsprozess einbezogen werden oder wenigstens angemessen informiert werden.
Und das führt mich zum dritten Punkt: In dieser Gilde findet einfach keine Kommunikation statt. Was die Gilde macht, wie sie sich entwickelt, wie und wer man sein möchte, wird im „Gildentalk“ von Offis besprochen, oder zwischen Tür und Angel im kleinen Kämmerchen. Und man spürt sehr schnell, ob man zu den „Eingeweihten“ gehört, oder zum übrigen Rest. Ob die persönliche Meinung interessiert oder nicht. Und das schlägt, so mein Empfinden, auf die Stimmung in der Gilde über. Wer öfters mal seine Kritik am aktuellen Kurs äußert, ist schnell außen vor, wird nur noch als „Stänkerer“ wahrgenommen, der an allem rummeckert. Dabei geht’s all jenen, die sich kritisch einbringen ja nur um eines: Als Gilde erfolgreich und für alle fair voranzukommen. Und nicht nur die Gilde macht hier keine Fortschritte mehr, auch ich stagniere und komme nicht voran.
Zuletzt habe ich in Equilibrium kein Leben mehr wahrgenommen: Nicht im Gildenchat, nicht im TS. Keiner läuft mehr Innis, keiner macht mehr was zusammen. Jeder werkelt vor sich alleine hin, widmet sich seinen privaten Projekten – oder kommt nur noch zu den Raids online bzw. spielt Retail. Unterstützung habe ich zuletzt nur noch von ganz Einzelnen erfahren. Wenn ich ins TS komme, schweigt man sich an, oder vlt. werde auch einfach ich ignoriert – who knows. Leute mit denen ich mich lange gut verstanden habe, schneiden mich zuletzt wie die Pest. Dazu kommt dann, dass Leuten die gegangen sind nachgetreten wird, abfällig über Leute gesprochen wird, es gibt Leute die reden hochnäsig, arrogant, salty, nachtragend, sind kritikunfähig. Insgesamt ist mir das zu kindisch, zu unreif. In den letzten zwei Monaten habe ich mich hier zunehmend unwohl gefühlt.
Dazu kommt: Das Equilibrium, mit dem ich etwa 5 Monate lang schön, angenehm, erfolgreich geraidet habe, gibt es nicht mehr. Menschen, die ich gern hatte, sind gegangen. Leute, die von Anfang an mit uns gekämpft haben, sind gegangen, haben die Lust verloren: Am Raiden, an der Gilde, an WOW – und ich glaube, das hat mehr mit der Gilde zu tun, als mit dem Spiel oder den Raidzeiten. Inzwischen gehen Leute aus meinem näheren Gildenumfeld und mich beschleicht der Eindruck, dass das niemanden juckt.
Ich schätze sehr, dass Mille in den letzten Tagen nochmal einmal versucht hat, die Gilde zu beleben, nochmal mehr Leute zu werben und mehr Raidanwesenheit zu fördern. Aber für mich kommt das zu spät, der Zug ist abgefahren. Ich glaube nicht mehr, dass Equilibrium es schaffen wird, auf Dauer einen vollen Raidkader zusammenzubekommen. Ich glaube nicht, dass Equilibrium AQ 40 erfolgreich raiden wird. Und ich glaube nicht, dass in der Gildenleitung nach unserem Gespräch vor 4 Wochen das von mir erhoffte Umdenken stattgefunden hat. Ich glaube nicht, dass verstanden wurde, warum die Gilde und ihre Raids mehr und mehr zum Rohrkrepierer wurden. Ich glaube nicht, dass die Bereitschaft dazu da ist, die notwendigen (strukturellen) Veränderungen anzugehen, damit diese Gilde wieder besser kommuniziert und besser zusammenwirkt.
Es gibt ein Sprichtwort: Wenn man merkt, dass man ein totes Pferd reitet, dann ist es Zeit abzusteigen. Mir ist in den letzten Tagen immer deutlicher bewusst geworden, dass die Gilde für mich zum toten Pferd wurde. Für mich wird es Zeit die Gilde zu verlassen, bevor ich die Lust am Spiel verliere. Ich weiß noch nicht, wohin es mich verschlägt. Ich schau mich erstmal um. Wer mit mir im Kontakt bleiben will, kann mich gerne bzgl. Battletag kontaktieren, mit den allermeisten habe ich mich ja auch bis zum Schluss gut verstanden. Ich war am Ende nur noch wegen den vielen Einzelpersonen hier, die ich wirklich auch liebgewonnen habe, ich würde gerne mit euch weiterspielen. Wer noch Fragen oder Gesprächsbedarf hat, darf mich ebenfalls gerne kontaktieren. Aber mein Beschluss steht fest. Quo Vadis Equilibrium? Ich wünsch euch das Beste, aber euer Weg wird nicht mehr meiner sein.
So long, Andi.
|