Cora™
Diplomat

Grolthok 60
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Gute-Nacht-Geschichte
"Papa, erzähl uns noch mal die Geschichte!" *seufzen* "Schon wieder?" "Biiiiitteee!" "Haaaaach. Also gut. Legt euch hin und seid fein still, damit ich euch erzählen kann." *raschel*
Es war einmal...
...vor langer, langer Zeit ein schrecklich heißer Tag in einem schrecklich heißen Sommer. Die Erde war so trocken, dass sich tiefe Risse auftaten und der Fluss war zu einem winzigen Rinnsal zusammen geschrumpft. Das Gemüse im Garten ließ traurig die Blätter hängen und es wollte kaum wachsen.
Bei den Nachbarn im Garten sah es nicht besser aus und Opa wusste, dass sie woanders zu Essen einkaufen mussten, sonst würden sie alle nicht satt werden. Zuerst aber machte er sich auf den Weg zum Hexendoktor Zhan'zay um ihn um Rat zu fragen. Zhan'zay befragte die Loa der Ernte und der kleinen, grünen Gurken..." *vielstimmiges Kinderkichern* ..."und der machte ein ganz komisches Gesicht uns sagte: "Du musst ne laaaange Reise machen, man! Die Welt is nich im Gleichgewicht und die Loa sin' nich zufrieden. Geh und suche!"
Opa wartete noch eine ganze Weile und saß ganz still. Bis er es nicht mehr aushielt und heraus platze: "WAS!?" Da zuckte Zhan'zay zusammen, denn der war eingeschlafen. "Was?" "Du hast gesagt, ich soll suchen, man! WAS soll ich suchen?" "Was weiß'n ich? Denkste die Loa sag'n mir alles? Geh such'n, los!" Und damit scheuchte er Opa, der damals noch ein gaaanz junger Troll war, aus seiner Hütte." "War Opa noch so jung wie wir?" *rascheln* "Nein, ein bisschen älter war Opa schon. Aber nun seid still und horcht." *es raschelt wieder*
"Opa packte also seinen Rucksack und machte sich auf den Weg, um Essen für das Dorf zu beschaffen. Er stapfte los in Richtung Orgrimmar und noch auf dem Weg kitzelte ein ganz wunderbarer Duft seine Nase. Essen! Und sehr leckeres Essen, dem Duft nach. Er folgte also seiner Nase und bald stand er vor einer winzigen Hütte mit einem großen Fenster, das offen stand. Hinter dem Fenster stand ein Orc an einem Herd und brutzelte leckere Fleischstücke. Opa ging ganz dicht heran und kuckte dem Orc eine Weile zu.
Dieser brutzelte und brutzelte und dann! Nahm er ein Maisbrot und schnitt es in der Mitte auf. Er legte grüne Blätter und anderes Gemüse darauf und eine schöne Scheibe von dem Brutzelfleisch. Dann tat er noch etwas Soße dazu und... KLAPPte die Hälften zusammen!" *ein lautes Klatschen, gefolgt von vielstimmigen Kindergekicher*
Opa war sehr begeistert und als er von dem Fleischbrot gekostet hatte, war er so erfreut, dass er viele davon für sein Dorf kaufen wollte. Als ihm aber der Orc den Preis nannte, da wollte er es erst nicht glauben und dann haute er dem Orc eine rein. *Gelächter und Gejohle* Sie prügelten sich ganz lange und dann sagte der Orc irgendwann: "Ich kann nichts dafür. Ich muss die Brote so teuer machen." "Warum?" fragte Opa.
"Nun." sagte der Orc "Der Mais ist teuer, weil der Sommer so heiß ist. Die Ernte wird sehr schlecht ausfallen und die Tauren, die mir das Brot backen, müssen sehr sparsam sein mit ihren Vorräten." "Das verstehe ich." sagte Opa. "Aber das erklärt nicht diesen Preis." "Du hast recht." sagte der Orc. "Das wirklich teure ist das Fleisch. Aber ich weiß nicht, warum es so viel kostet. Da musst du den Metzger fragen, von dem ich es bekomme. Er schickt immer seinen Goblin Bliggelwitz mit der Ware und der sagt mir den Preis."
"Hrmm." machte da Opa und half dem Orc, den Staub von der Prügelei abklopfen. Dann machte er sich auf den Weg zum Metzger."
Fortsetzung folgt...
Zuletzt bearbeitet am: 26.07.2019 20:33 Uhr.
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Opa nahm also die große Brücke, die über den Fluss ins Brachland führte und wandte sich Richtung Crossroads. Es dauerte die ganze Nacht und einen halben Tag, bis er dort ankam. Die Nacht hatte er natürlich nicht auf der Straße verbracht, denn dort hausten überall die schrecklichen Stacheleber. Auf halbem Weg gab es einen Wehrturm und dort oben konnte er gut schlafen.
In Crossroads angekommen, ging er zuerst ins Gasthaus und nahm ein Frühstück aus knackigen, roten Äpfeln und frischem Quellwasser. Da hörte er ein lautes Gezeter und Geschrei und als er nachsah, stand der Gastwirt am Hintereingang und verhandelte wütend mit einem Goblin, der zwei riesige Oger dabei hatte.
Opa legte ein paar Münzen für das Frühstück auf den Tresen und spazierte nachdenklich zum Metzger. Man hörte schon von weitem das Hacken und Hauen und bei dem Orc angekommen, sah Opa ihm eine ganz Weile zu, wie dieser eine gut abgehangene Antilope zerlegte - in Schnitzel und Hinterschinken, Lendchen und Rippchen, Filet und Haxe... ihm lief das Wasser im Mund zusammen, als er daran dachte, was Oma alles daraus zaubern könnte.
Schließlich fragte er: "Heda, Metzger! Was kost'n das Fleisch, man?" "Pah!" raunzte der Orc. "Das Fleisch ist so teuer wie ich es noch nie erlebt habe. Nie!" Er spuckte auf den Boden. "Ich kann kaum etwas für meine Arbeit abzweigen, sonst nimmt es mir keiner mehr ab, ohne mir dafür den Schädel einzuschlagen. Man sollte meinen, es gäbe genug Antilopen im Brachland. Die Tauren müssen verrückt geworden sein!"
"Die Tauren?" hakte Opa da nach. "Aye! Ich bekomme mein Fleisch von den Tauren-Jägern aus Mulgore." "Und warum verhandelst du nicht besser mit ihnen?" fragte Opa da. "Pah! Das würde ich, aber sie kommen ja nicht selbst und ich gehe nicht hin. Bliggelwitz und seine Oger gehen den langen Weg. Und nun lass mich weiter arbeiten, wenn du nichts kaufen willst."
"Hrmmmmm." dachte Opa da bei sich. "Bliggelwitz, den Namen habe ich doch schon gehört." Also schulterte Opa seinen Rucksack und machte sich auf und ging die lange Straße weiter, die nach Mulgore führte. Unterwegs musste er einmal flink einen Baum erklimmen und reglos ausharren, um einem Rudel Sonnenschuppenraptoren auszuweichen, die seinen Weg kreuzten. Und einmal musste er sich in einem trockenen Dornengebüsch verstecken, weil ein Trupp schrecklicher Elfen auf der Straße patroullierte. Den ganzen restlichen Weg über war er damit beschäftigt, die Dornen aus seinem Allerwertesten zu ziehen! *ein vielstimmiges, quitschiges Kindergelächter*
Fortsetzung folgt...
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Gute-Nacht-Geschichte über den Handelsbund
Fortsetzung 3/3
Doch schließlich kam er in Mulgore an und staunte nicht schlecht über die saftigen Wiesen und die bunten Totems überall. Im Dorf der Bluthufe angekommen, fragte er direkt nach der Dorfältesten und wurde auch umgehend zu ihr geführt. "Taz' Dingo, Dorfälteste! Ich komme aus dem weiten Sen'jin und möchte wissen, warum ihr euer Fleisch so teuer verkauft." Da staunte die alte Tauren und ließ ihre besten Jäger zu sich rufen.
"Dieser Troll behauptet, dass ihr eure Beute zu teuer verkauft." stellte sie ihre Jäger zur Rede. "Nein, Dorfälteste. Der Preis ist der selbe wie immer!" staunten nun auch die Jäger. "Das stimmt nicht." kam eine zarte Stimme vom Zelteingang. Eine sehr junge Tauren-Jägerin stand dort und machte einen schüchternen Knicks vor der Ältesten. "Komm zu uns, Kind und erzähl, was du weißt." sagte die Alte in aufmunterndem Ton.
Die junge Tauren trat vor und berichtete, wie ein Goblin namens Bliggelwitz und seine Ogerschläger vor allem die jungen Jäger mit vielen Worten und manchen Versprechungen drängten, ihre Beute fast zu verschenken. Weil sie sich aber schämten, dass man sie so übers Ohr gehauen hatte, wollten die meisten ihre schlechten Geschäfte geheim halten.
"Aha!" machte Opa da. Der Bliggelwitz, von dem hab ich schon gehört! Der zieht uns alle übern Tisch, man. Wir müssen dem Vernunft einprügeln und diesen Wucher abstellen!" Aaaah, da fielen alle Jäger ein und wedelten mit den Fäusten. "Halt, halt... " sagte da ruhig die Älteste. "Ihr seid selbst schuld, wenn ihr den Handel und Transport den Goblins überlasst. Bliggelwitz tut nur was er kann. Jagt ihr ihn davon, wird bald ein neuer Bliggelwitz kommen."
Ein Murren ging da durch das Zelt und Opa war nicht zufrieden. Doch die Weise sprach weiter: "Es gibt eine Organisation, in der haben sich Jäger und Sammler, Bauern, Handwerker und auch Händler zusammen geschlossen. Gemeinsam legen sie ihre Bücher offen und gemeinsam entscheiden sie auch über Preise und Spannen. Diesem Bund sollten wir uns alle anschließen."
*Eine erwartungsvolle Pause entsteht, als der Erzähler inne hält.* "Und wie heißt der Bund, von dem die Älteste erzählt hat?" "HANDELSBUND!" *hob da der vielstimmige Kinderchor an* "Ganz genau. Der Handelsbund.
Die ganze Nacht und den ganzen Tag erzählte die weise Tauren vom Handelsbund und die Jäger, vor allem aber Opa stellten ihr viele Fragen. Dann ging Opa nach Unterstadt und machte das Büro ausfindig. Und weil er soweit gereist war, das Unrecht aufgedeckt hatte und schon so viele Trolle, Orcs und Tauren kannte, die sich durch sein Wirken dem Handelsbund anschließen wollten, ernannte man ihn als ersten Troll zum Diplomaten des Handelsbundes. Und in dieser Tätigkeit hat er noch vielen geholfen und der Bund ward durch ihn um viele Jäger und Sammler, Handwerker und Händler reicher und gedieh prächtig. *klatschende Kinderhände*
Und später kamen sogar Krieger dazu. *ein Raunen* Aber das ist eine andere Geschichte. Und soll ein ander mal erzählt werden."
ENDE
Anmerkung des Autors: Diese Geschichte wird wohl in der Zukunft erzählt. Im Moment der Handlung befinden wir uns wenige Jahre vor release. Der Handelsbund existiert bereits, die drei Fraktionen treten gerade bei.
Zuletzt bearbeitet am: 27.07.2019 21:48 Uhr.
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