Alanel

59
Angemeldet seit: 25.11.2011
Beiträge: 5
|
Leitgedanke
Wenn die Göttin sich für jene eine Nacht des Laufes zurückzieht, ist es auch für die Priesterinnen Zeit, in Abgeschiedenheit zu gehen. Da der Dunkle Mond die Zeit des Reinigens und Loslassens ist, nehmen sie mit sich die schlechten Gedanken, belastenden Gefühle und Sorgen des Volkes, um in schweigender Abgeschlossenheit eine Nacht lang darüber zu meditieren und die spirituelle Seele der Kaldorei von ihren Nöten zu reinigen.
Im Gegensatz zu den Fürbitten des Hohen Mondes dreht es sich bei diesem Ritual nicht um Wünsche, welche Kraft und Anwesenheit der Göttin benötigen, sondern ausschließlich um die Trennung von inneren Lasten.
Ablauf
- Die Mondtöchter sind, dem Vorbild der Göttin gleich, zu diesem Anlass dunkel gekleidet. Novizinnen verbergen nur ihr Haar, Priesterinnen das gesamte Antlitz.
- Im Mittelpunkt der Ritualhandlungen steht das Element Feuer als reinigende und tilgende Kraft.
- In einem Kohlebecken wird es entzündet, gemeinsam mit den gängigen Ritualkräutern, welche schwärzlichen Rauch erzeugen.
- Novizinnen teilen unter den Anwesenden aus Körben die Opfergaben aus: Kleine Stücke trockenen Treibholzes von den Gestaden der Dunkelküste.
- Ein jeder Betende nimmt sich eines der verteilten Stücke und formuliert in sich jene Last, welche er so lange mit sich trug, wie das Holzstück auf dem Meere trieb.
- Er überträgt die Sorge in stiller Andacht auf das Holzstück.
- Danach folgt ein gemeinsames Abschiedsgebet an die Göttin. Es soll die tiefe Verbundenheit ausdrücken und gleichzeitig das unerschütterliche Wissen, dass ihr Antlitz nach dieser Nacht der Verborgenheit wieder zutage kommen wird.
- Die leitende Priesterin spricht das Gebet:
Oh Göttin des Mondes, verhüll' deine Pracht,
steig auf und verdunkle den Himmel heut' Nacht!
Elune, nimm mit dir was quält uns're Herzen
kläre die Seele von all ihren Schmerzen.
Wir flehen zu dir, befrei uns von Bösem
nur du hast die Mächte dein Volk zu erlösen.
Wir warten und harren in schweigend Gebet
bis wieder dein Strahlen am Himmel hoch steht.
Oh Göttin des Mondes, verhüll' deine Pracht,
steig auf und verdunkle den Himmel heut' Nacht.
- Nach dem Gebet werden die Holzstücke der Feuerschale übergeben.
- Ein Kaldorei nach dem anderen tritt vor, um seine Sorge loszuwerden, während die Priesterinnen in intensiver Trance dafür beten, dass jene Last auch wirklich aus der Seele des Bittenden gebrannt wird.
- In dunklem, scharfen Rauch steigen die Nöte schließlich zum Himmel auf, von wo die Göttin sie mit in ihre Abgeschiedenheit nehmen wird.
- Zu diesem Zeitpunkt ziehen auch die Priesterinnen aus dem Tempel aus, in geordneter Reihe, um den Rest der Nacht in geschlossener Einsamkeit zu verbringen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Mit Dank für dieses "Gemeinschaftsgut" einer lebendigen Kladorei-Priesterschaft an Nirnaeth!
Zuletzt bearbeitet am: 07.12.2011 08:18 Uhr.
|