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Der "Einzug" in den Schwarzfels

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Veröffentlich am: 12.01.2011, 22:29 Uhr
Der Thane des Dunkeleisenklan, mittlerweile in die Jahre gekommen und verbittert über den Verlust seiner geliebten Ehefrau bei der Schlacht um Grim Batol, stand hinter den Zinnen des höchsten Turms der Stadt, die er zu verteidigen suchte. Schlaflose Winternächte lagen hinter ihm, die er damit verbracht hatte, sich einen Weg aus der Zwickmühle zu überlegen, in die er und sein Klan geraten war. Vor den Toren seiner Stadt hatte sich ein Heer von zehntausenden Kriegern der Zwerge breit gemacht, und es schien, als ob er seinem Schicksal erlegen wäre. Doch in seinen Träumen sprachen Stimmen zu ihm, mal flüsternd, mal tosend und brüllend, gewaltig wie ein Sturm. Sie verrieten ihm, wie er sich ein ehrenvolles Ende bereiten könne — ihm und seinem Volk. Düstere und fremdartige Formeln prägten sich in den Träumen jener kalten Winternächte in Thaurissans Hirn ein, die er nie vergessen sollte.
Und schließlich war der Tag gekommen, an dem die Generäle Madorans den Befehl zum Angriff erteilten, und die Krieger der Bronzebarts und Wildhammers zum Sturm auf die Feste ihrer erbitterten Feinde bliesen. Zu Tausenden stürmten sie heran — Horden von Steinböcken zogen gewaltige Eroberungstürme während Katapulte die vor Wochen abgebauten Felsbrocken in regelmässigen Abständen auf die Mauern der Feste donnern ließen — um Thaurissans Hort der Dunkeleisenzwerge für immer vom Antlitz Azeroths´ verschwinden zu lassen.
In jenen Augenblicken verweilte Thaurissan allein in seiner Kammer, seine Konzentration allein auf die Träume gerichtet, die er gehabt hatte. Und während er darnieder kniete, seine Augen geschlossen, verschwand der Lärm der Schlacht und wurde durch eine monotone, flüsternde Stimme ersetzt. Diese prophezeite einen jahrtausende alten Fluch, der sich mit seinem Wunsch, seine Feinde zu vernichten, erfüllen werde. Und in dem Hass auf seine Feinde, löste Thaurissan den Wunsch ein und lies den Fluch wahr werden...
Ein Knacken, so laut und klar, das es jeden einzelnen Krieger schüttelte, durchfuhr die Berge, die das Schlachtfeld um Thaurissan säumten. Für einen Augenblick fror die Schlacht ein, und jeder Krieger, der mit erhobener Axt noch gerade eben imstande gewesen war, das Haupt des Feindes zu spalten, hielt inne und musterte die Gipfel des umliegenden Gebirges.
Plötzlich bebte die Erde, einen Donnern und Dröhnen erfüllte die Luft, und hinter sich sahen die Krieger, wie die Spitze des Felsmassivs, an dem sie Ihre Stadt erbaut hatten, mit einem Knall zerplatzte, indem diese den Gipfel in alle Himmelsrichtungen entsandt. Aus dem Krater, aus dem eine riesige, schwarze, undurchdringbare Rauchsäule gen Himmel wuchs, entstieg eine gigantische Kreatur aus Feuer, Glut und Flammen. Ein Brüllen ging von ihr aus, das über Meilen zu hören war, als sie den gesprengten Gipfel hinabklomm ins Tal, direkt auf das Schlachtfeld zu. Die Krieger waren erschüttert und zutiefst verunsichert. In seiner Kammer atmete Thaurissan auf und erhob sich. Er ahnte ja nicht, welch schlafenden Zorn er geweckt und befreit hatte. Voller Furcht erhob er seinen Blick, der durch das Turmfenster hinaus, über das Schlachtfeld und die sich nähernde, feuerrote Gestalt Ragnaros´ traf. Die kolossale Kreatur aus Feuer und Lava stapfte unaufhaltsam durch das Tal auf das Schlachtfeld zu. König Madoran erteilte den Befehl zum Rückzug — und auch ohne einen solchen hätten es sich die Krieger der Bronzebarts und Wildhammers nicht nehmen lassen, alles stehen und liegen zu lassen, nur um die Flucht zu ergreifen. Die Dunkeleisenzwerge jedoch setzten ihren verfeindeten Vettern in blindem Hass nach und töteten viele auf der Flucht. Schließlich war die flammende Gestalt am Fuße des Tals angekommen, an dem die Schlacht stattgefunden hatte, und die Armeen des Königs von Eisenschmiede hatten bereits einen großen Teil in die umliegenden Täler zurückziehen können, als Ragnaros seinen Fuß in das Schlachtfeld setzte, und sich Meter um Meter in glühende Lava verwandelde, in denen Kriegsgerät, Steinböcke und Krieger elendig verbrannten. Thaurissan, der dies von seinem Turm aus beobachtete, wusste, das er, den er gerufen hatte, keinen Unterschied machen würde. So stapfte Ragnaros Avatar durch das Schlachtfeld und tausende von Kriegern verglühten zu Asche und Staub in der Hitze seiner Gegenwärtigkeit.
Als König Madoran und seine Generäle bereits die Talsohlen des Schlachtfeldes erreicht hatten, sahen sie hinunter auf die Stadt, die sie seit Wochen einzunehmen versucht hatten. Sie sahen hinunter auf auf ein flammendes Inferno, in denen sich tausende von verkohlten Leibern in einer Feuersbrunst wanden, um langsam zu zu Asche zu verbrennen. Und inmitten dieser Gluthölle waren ihre Vettern, die Dunkeleisenzwerge, eingeschlossen von den Flammen, die mittlerweile das ganze Tal ausgefüllt hatten. Ragnaros´ kolossale Gestalt weilte für einige Augenblicke vor den Toren der Stadt. Dann schließlich erhob er seine mächtigen Arme, und überall aus dem flammenden Inferno taten sich Feuersäulen hervor. Erst einige Dutzend, dann Hunderte, schließlich Tausende. Sie nahmen die Gestalt von brennenden Zwergen an und umzingelten die Stadt, in die sich die Dunkeleisenzwerge zurückgezogen hatten. Der König von Eisenschmiede, sowie seine Generäle und deren Soldaten waren erschüttert. Die Fanfaren bliessen zur Heimkehr, denn die Schlacht war vorüber. Sie war weder gewonnen, noch war sie verloren. Als der König aller Zwerge seinen Blick noch einmal in Richtung Tal wendete, sah er die Feuerelementare die Stadt bevölkern. Er würde sie ihrem Schicksal überlassen, und das Übel, das die Dunkeleisenzwerge hervorgerufen hatten, würde ein anderes Mal bekämpft werden. Dies jedoch war nicht der richtige Zeitpunkt. Ein uraltes Schicksal hatte sich erfüllt. Die Macht der Schöpfer, der Titanen, war durch Neid und Hass ausgehebelt worden. Wie dies Übel bekämpft werden könnte, war noch im Unklaren. Er würde sein Volk zurückführen in ihre Heimat, auf das sie sich ausruhen, stärken und vorbereiten könnten — auf die nächste große Schlacht.
Thaurissan jedoch erwartete seinen Niederlage an jenem Turmfenster, von dem aus er die Schlacht beobachtet hatte. Ragnaros´ zeigte keine Gnade mit ihm und seinem Volk. Er und seine Elementare trieben die Dunkeleisenzwerge in die Schwarzfelsspitze hinein, in der sie bis Heute herrschen.
Somit Fähren wir in der Gegenwart, in der so ziemlich das gnaze zwergische Volk die Dunkeleisenzwerge entgühltig vernichten möchte.

Zuletzt bearbeitet am: 13.01.2011 23:25 Uhr.