Profil von Polgàra
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Polgàra
20.12.10
20.12.10
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Twink
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Pinnwand · Gästebuch
Von Leichtfuß
Sodele, ich hab mir mal deine Geschichte zu Gemüte geführt.
Wo fange ich nun an?
Zuerst einmal muß ich sagen, daß ich kein studierter Linguistiker bin, sondern sich mein Wissen auf das Schulwissen von vor 15 Jahren beschränkt! Den bescheidenen Rest meiner diesbezüglichen Kenntnisse habe ich mir interessehalber angelesen. Bin also kein Profi, aber du hast mich um meine Meinung gebeten. Und da ich dir helfen möchte, das Beste aus deiner Geschichte herauszuholen, geb ich hier mal meinen Senf dazu:
Als Erstes ist mir aufgefallen, daß der sog. ‚rote Faden‘ – also ein strukturierter Geschichtsverlauf- klar erkennbar ist! Das ist das Wichtigste einer Geschichte, und das allererste, welches man konstruiert oder konstruieren sollte, wenn man mit dem Gedanken spielt, eine Solche zu schreiben!
Richtig schwierig hierbei, find ich zumindest, war, das Ganze in die WoW- Historie mit einzubetten! Glaub mir, ich weiß, was du hier geleistet hast! Das ist dir prima gelungen! Respekt!
Tja, dann begutachten wir mal die Geschichte im Detail:
• Aufmachung: Keine Frage, mit der eigenen Homepage wirkt es optisch richtig geil! Auch die Bilderauswahl ist klasse!
• Hintergrund: die Geschichte paßt ins WoW- Universum, und fügt sich auch in dieses ein! Bringt deine Geschichte dem Leser die WoW- Welt näher? Nur bedingt, sie setzt einiges an Wissen hierüber voraus! Zielgruppe also ganz klar vorgegeben!
• Aufbau: Es war sinnvoll, die Storyline in Kapitel zu unterteilen! Durch diese Gliederung wird die Geschichte übersichtlicher! Namensgebung der Kapitel passend. Die Erzählung ist chronologisch. Mit Vorwort und kleiner Einführung in die Geschichte, jedoch sofortiger Einstieg in das Handlungsgeschehen. Insgesamt abgeschlossene Geschichte , jedoch mit offenem Ende! Gut.
• Erzählperspektive: 3. Person Imperfekt aktiv (sog. ‚Präteritum‘, soweit ich das noch aus der Schule beurteilen kann…ist schon lange her…). Das impliziert eine sog. ‚Vogelperspektive‘, man ist nicht der Protagonist, sondern steht daneben, wohnt der Geschichte bei. Ist sehr schwierig, das durchzuziehen…besser wäre, aus der Sicht der Hauptfigur zu schreiben (1. Person), evtl. auch im Präsens, also der Gegenwartsform, dies würde einem eher das Gefühl vermitteln, mittendrin zu sein. Ist aber Geschmackssache.
• Grammatik: [sorry, gehört dazu, da mußt du jetzt durch
]: Viele Rechtschreibfehler. Komma-Setzung schlecht. Zitate werden nicht als Solche gekennzeichnet; das erschwert den Lesefluß, d.h. man kapiert oft erst nach wiederholtem Lesen, was gemeint ist. Des Öfteren Wortwiederholungen (z.B. ‚Metze‘…interessantes Wort, es versprüht einen Hauch von Mittelalter, ist aber unüblich und zudem irreführend, da mit mehreren Bedeutungen behaftet! Zudem gibt’s dazu einige Synonyme, deren Verwendung etwas Abwechslung bringen würde).
• Sprachstil: Stil ist der Gebrauch von Sprache, bei dem man die sprachlichen Mittel bewusst so einsetzt, daß man durch sie, also durch die Art der Formulierung, Wirkung erzielt. Du versuchst, dich gewählt auszudrücken! Und das würde dir auch gelingen, wären die vielen Schreibfehler nicht. Dadurch wirkt das Ganze etwas deplatziert und gekünstelt, zudem wird man vom eigentlichen Text abgelenkt.
• Erzähltechnik: Nur selten Techniken der Verdichtung durch Aussparungen, Andeutungen, Metaphern und Symbole. Das ‚Lesen zwischen den Zeilen’ fällt meist weg. Jedoch ein Beispiel für ein absolut gelungenes schreibhandwerkliches Ausdrucksmittel: im Kapitel Die Odyssee in Nordend und die Eiskronenzitadelle nimmst du den Schluß vorweg, hälst dann inne, und erzählst in einer Art Rückblende weiter! Sehr geil! DAS erzeugt Atmosphäre! Uns Atmosphäre macht eine Geschichte interessant und lesenswert!
• Geschichtsverlauf: Handlungsstrang zu ‚linear‘: Polgara macht dies, tötet den, trifft den, quatscht mit jenem, usw. -->kaum Nebenhandlungen, kaum Seitenstränge der Handlung, d.h. der Geschichtsverlauf ist zu linear. Würde die Geschichte belebender, atmosphärischer machen! Zudem Übergänge zu abrupt, (Zack, Punkt1, zack, Punkt2, usw….) --> Diesen Modus nur als erzählerisches Mittel einsetzen, um Spannung aufzubauen, o.ä., ansonsten sollte der rote Faden ‚fließender‘ sein!
• Logik: Diverse Denkfehler! Beispiel1: Am Anfang: Zack, die kleine Polgara ist da, und kann sofort Vergleiche ziehen: ihre Beine sind anders gestaltet, als die von Menschen, welche sie aber erst in Kapitel 2 zum ersten Mal sieht…
Beispiel2: Wo kommt der Vater auf einmal her? Und dann isser nicht einmal ein Draenai oder ein Todesritter, sondern ein Taure. Passt nicht so ganz zusammen... Das wäre z.B. ein Nebenstrang der Handlung, welcher sich lohnen würde, erzählt zu werden!
• Verbesserungsvorschläge:
o Diskurs in den üblichen Schreibprozeß einer Geschichte/ Kurzgeschichte: Der Verlauf gliedert sich normalerweise in 3 Stufen: Planung, Übersetzen (=Formulierung), Revision (=Überarbeiten)! Alle drei Punkte sind essentiell für einen erfolgreichen Abschluß, und dürfen nicht vernachlässigt werden! Kompetentes Schreiben wird oft mit revidierendem Schreiben gleichgesetzt ("Writing is Rewriting").
o Mehr Varietät in der Wortwahl.
Das wars!
Ich hoffe, ich bin dir nicht zu Nahe getreten! Versteh das bitte als konstruktive Kritik, denn so ist es gedacht!
Ansonsten hat das Lesen deiner Geschichte mir sehr viel Freude bereitet, und ich denke, es geht nicht nur mir so! Also mehr davon!
Grüßle
Ralf
(09.10.12, 14:26 Uhr)
Hallo, Rene!Sodele, ich hab mir mal deine Geschichte zu Gemüte geführt.
Wo fange ich nun an?
Zuerst einmal muß ich sagen, daß ich kein studierter Linguistiker bin, sondern sich mein Wissen auf das Schulwissen von vor 15 Jahren beschränkt! Den bescheidenen Rest meiner diesbezüglichen Kenntnisse habe ich mir interessehalber angelesen. Bin also kein Profi, aber du hast mich um meine Meinung gebeten. Und da ich dir helfen möchte, das Beste aus deiner Geschichte herauszuholen, geb ich hier mal meinen Senf dazu:
Als Erstes ist mir aufgefallen, daß der sog. ‚rote Faden‘ – also ein strukturierter Geschichtsverlauf- klar erkennbar ist! Das ist das Wichtigste einer Geschichte, und das allererste, welches man konstruiert oder konstruieren sollte, wenn man mit dem Gedanken spielt, eine Solche zu schreiben!
Richtig schwierig hierbei, find ich zumindest, war, das Ganze in die WoW- Historie mit einzubetten! Glaub mir, ich weiß, was du hier geleistet hast! Das ist dir prima gelungen! Respekt!
Tja, dann begutachten wir mal die Geschichte im Detail:
• Aufmachung: Keine Frage, mit der eigenen Homepage wirkt es optisch richtig geil! Auch die Bilderauswahl ist klasse!
• Hintergrund: die Geschichte paßt ins WoW- Universum, und fügt sich auch in dieses ein! Bringt deine Geschichte dem Leser die WoW- Welt näher? Nur bedingt, sie setzt einiges an Wissen hierüber voraus! Zielgruppe also ganz klar vorgegeben!
• Aufbau: Es war sinnvoll, die Storyline in Kapitel zu unterteilen! Durch diese Gliederung wird die Geschichte übersichtlicher! Namensgebung der Kapitel passend. Die Erzählung ist chronologisch. Mit Vorwort und kleiner Einführung in die Geschichte, jedoch sofortiger Einstieg in das Handlungsgeschehen. Insgesamt abgeschlossene Geschichte , jedoch mit offenem Ende! Gut.
• Erzählperspektive: 3. Person Imperfekt aktiv (sog. ‚Präteritum‘, soweit ich das noch aus der Schule beurteilen kann…ist schon lange her…). Das impliziert eine sog. ‚Vogelperspektive‘, man ist nicht der Protagonist, sondern steht daneben, wohnt der Geschichte bei. Ist sehr schwierig, das durchzuziehen…besser wäre, aus der Sicht der Hauptfigur zu schreiben (1. Person), evtl. auch im Präsens, also der Gegenwartsform, dies würde einem eher das Gefühl vermitteln, mittendrin zu sein. Ist aber Geschmackssache.
• Grammatik: [sorry, gehört dazu, da mußt du jetzt durch

• Sprachstil: Stil ist der Gebrauch von Sprache, bei dem man die sprachlichen Mittel bewusst so einsetzt, daß man durch sie, also durch die Art der Formulierung, Wirkung erzielt. Du versuchst, dich gewählt auszudrücken! Und das würde dir auch gelingen, wären die vielen Schreibfehler nicht. Dadurch wirkt das Ganze etwas deplatziert und gekünstelt, zudem wird man vom eigentlichen Text abgelenkt.
• Erzähltechnik: Nur selten Techniken der Verdichtung durch Aussparungen, Andeutungen, Metaphern und Symbole. Das ‚Lesen zwischen den Zeilen’ fällt meist weg. Jedoch ein Beispiel für ein absolut gelungenes schreibhandwerkliches Ausdrucksmittel: im Kapitel Die Odyssee in Nordend und die Eiskronenzitadelle nimmst du den Schluß vorweg, hälst dann inne, und erzählst in einer Art Rückblende weiter! Sehr geil! DAS erzeugt Atmosphäre! Uns Atmosphäre macht eine Geschichte interessant und lesenswert!
• Geschichtsverlauf: Handlungsstrang zu ‚linear‘: Polgara macht dies, tötet den, trifft den, quatscht mit jenem, usw. -->kaum Nebenhandlungen, kaum Seitenstränge der Handlung, d.h. der Geschichtsverlauf ist zu linear. Würde die Geschichte belebender, atmosphärischer machen! Zudem Übergänge zu abrupt, (Zack, Punkt1, zack, Punkt2, usw….) --> Diesen Modus nur als erzählerisches Mittel einsetzen, um Spannung aufzubauen, o.ä., ansonsten sollte der rote Faden ‚fließender‘ sein!
• Logik: Diverse Denkfehler! Beispiel1: Am Anfang: Zack, die kleine Polgara ist da, und kann sofort Vergleiche ziehen: ihre Beine sind anders gestaltet, als die von Menschen, welche sie aber erst in Kapitel 2 zum ersten Mal sieht…
Beispiel2: Wo kommt der Vater auf einmal her? Und dann isser nicht einmal ein Draenai oder ein Todesritter, sondern ein Taure. Passt nicht so ganz zusammen... Das wäre z.B. ein Nebenstrang der Handlung, welcher sich lohnen würde, erzählt zu werden!
• Verbesserungsvorschläge:
o Diskurs in den üblichen Schreibprozeß einer Geschichte/ Kurzgeschichte: Der Verlauf gliedert sich normalerweise in 3 Stufen: Planung, Übersetzen (=Formulierung), Revision (=Überarbeiten)! Alle drei Punkte sind essentiell für einen erfolgreichen Abschluß, und dürfen nicht vernachlässigt werden! Kompetentes Schreiben wird oft mit revidierendem Schreiben gleichgesetzt ("Writing is Rewriting").
o Mehr Varietät in der Wortwahl.
Das wars!
Ich hoffe, ich bin dir nicht zu Nahe getreten! Versteh das bitte als konstruktive Kritik, denn so ist es gedacht!
Ansonsten hat das Lesen deiner Geschichte mir sehr viel Freude bereitet, und ich denke, es geht nicht nur mir so! Also mehr davon!
Grüßle
Ralf
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