Elvandil
Leutnant

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Die Östlichen Königreiche: Teil 1 - Das Arathi Hochland
Ruhig und kühl war der junge Abend über dem Sumpfland in den östlichen Königreichen. Ein seichter Wind brachte eine frische Brise vom nicht weit entfernten Meer im Westen über die flache Landschaft und ließ die Schildwache Navanje ein weiteres Mal tief durch atmen. Sie stand ganz oben auf dem Wachturm der Siedlung und hatte die letzten Stunden den ansässigen Schildwachen ausgeholfen und dabei sich die ungewohnte Umgebung eingeprägt.
So flaches Land, so modrig und unwegsam. Nur wenige Bäume oder Sträucher waren hier zu finden. Zudem war das Land eingekesselt von den langen Bergketten die sich nach Osten zogen. Wahrlich nicht wie ihre Heimat und doch hatte es etwas beruhigendes.
Vor knapp einer Woche waren sie, die Elunes Wächter, gemeinsam mit Zwergen und Gnomen zum Schwarzfels gereist um das schändliche Relikt zu vernichten. Im allgemeinen war die Zusammenarbeit zu Beginn alles andere als gut verlaufen. Streitereien, Bedingungen an sie, die Kaldorei! Hah! Was sich dieses stolze Volk meinte diktieren zu können.
Doch schließlich war die Reise im Endeffekt entspannt und gut verlaufen. Von anfänglichen rauhen Tönen ging es zu effektiver und schon fast respektvoller Zusammenarbeit über. Die kurzen Wesen werden mit der Zeit schon noch lernen wie man gemeinsam mit den Kindern der Sterne operiert. Fähig waren sie allemal, das stand außer Frage. Wenn auch auf ihre eigene Art zumindest.
Der Klang der ersten Glocke der Nacht riss sie aus ihren Gedanken und erinnerte sie an das gemeinsame Mahl mit ihren, nicht mehr ganz so neuen, Kameraden. Ihre Wachablösung kam einen kurzen Moment später und ließ sich noch einen kurzen Bericht über die letzten Stunden geben, ehe Navanje sich dann endlich auf den Weg zu den anderen machen konnte.
Die Gruppe saß gut gelaunt beisammen in der Lodge und unterhielten sich während sie aßen. Salunora, die andere Jägerin der Gruppe, machte sogleich etwas Platz für Navanje als sie eintrat und sich zu ihren Gefährten setzte um sich ebenfalls zu stärken.
Die restliche Mahlzeit wurde weiterhin mit gewöhnlichen Gesprächen verbracht ehe die Frage gestellt wurde die sie alle am meisten interessierte:
“Leutnant, warum sind wir eigentlich noch hier und nicht schon wieder auf unserem Weg zurück nach Kalimdor?”
Elvandil trank seine Schale mit Wasser fertig aus und machte noch eine kurze Pause ehe er die Hintergründe erläuterte: “Es hat mehrere Gründe warum wir hier verweilen. Und das noch für eine längere Zeit. Viele von euch waren noch niemals hier. Doch die Schwesternschaft und ich denken dass es wichtig ist für euch und uns alle zu verstehen was die Geschichte dieser Länder ist die vor Jahrtausenden ebenfalls zu unserem Reich gehörten. Ihr werdet sehen dass die Einflüsse unserer Kultur auch hier überall zu finden sind. Wenn auch nicht mehr direkt von uns sondern von unseren entfernten Verwandten den Quel’dorei oder mittlerweile den Sin’dorei. Ihr werdet zudem erfahren woher die Menschen die Kunst der Arkanen Künste haben und was es mit den unterschiedlichen Zwergenstämmen auf sich hat. Doch seht unsere Mission nicht als einfache Geschichtsstunde. Wir haben zudem den Auftrag die Lage hier zu sondieren. Diese Siedlung hier liegt an einem wichtigen Knotenpunkt und es ist wichtig über die umstehende Situation stets bescheid zu wissen. Wir gehen in tiefes Feindesland. Seid also gewarnt! Das Risiko auf Feinde zu treffen ist hoch.”
Die Gefährten nahmen die Nachricht und den Auftrag mit geteilter Miene auf. Während die Jüngeren der Gruppe ihre Abenteuerslust und Neugierde geweckt fühlten waren sich die Älteren der Gefahren einer solchen Reise mehr als bewusst. Nicht alle der Gruppe hatten schon viele Schlachten geschlagen und hatten den Feinden Angesicht in Angesicht gestanden.
Doch der Auftrag war klar, da gab es keine Widerworte und jedes Mitglied konnte nur sein Bestes geben und sich stets bemühen sich in seinen Fähigkeiten zu verbessern.
Das Essen war nach dieser Erläuterung schnell beendet und die einzelnen Mitglieder bereiteten sich und ihre Ausrüstung auf die bevorstehende Reise vor. Der Leutnant hatte noch einige weitere Details genannt was die Ausrüstung und Dauer des Einsatzes betraf, so wurde mehr Ausrüstung mitgenommen als für gewöhnlich üblich. Nun kam es darauf an für mehrere Tage, wenn nicht sogar Wochen, fern ab von Unterstützung auszukommen.
Beim Klang der dritten Glocke versammelten sie sich erneut vor der Lodge mit den Säblern. Vereinzelte Schwestern und Brüder hatten sich versammelt um die Gruppe zu verabschieden und ihnen Elunes Segen mitzugeben.
Die beistehenden Kaldorei gingen beiseite als sich plötzlich ein offensichtlicher Arkanist den Elunes Wächtern näherte. Die Kaldorei betrachteten ihn mit altem Argwohn bis hin zu offenem Misstrauen und schienen seine Präsenz nicht gut zu heißen.
“Seid gegrüßt, Schwestern und Brüder. Ich bin auf der Suche nach den Elunes Wächtern und einem gewissen Leutnant. Seid ihr das zufällig?”, fragte der Arkanist in einem herablassenden Ton.
Leutnant Elvandil gab sich zu erkennen und erfragte welche Umstände ihn denn hierher bringen würden. Dieser übergab jedoch schlichtweg eine Schriftrolle mit den gehässigen Worten und einem verschmitzten Grinsen: “Mit besten Empfehlungen der Schwesternschaft.”
Verwundert nahm Elvandil die Rolle entgegen, brach das Siegel der Schwesternschaft der Elune und las in Ruhe die Rolle. An seinen Gesichtszügen konnten seine Mitstreiter schon erahnen dass etwas weniger Gutes in der Rolle stand. Schließlich blickte er zu dem Arkanisten und sprach:
“Elunes Wächter, heißt Navalius willkommen. Er ist einer der Shen’dralar und wird uns auf Wunsch der Schwesternschaft begleiten.”
Schock, Misstrauen und Wut war die Antwort. Jedenfalls in der Körpersprache der Kaldorei. Mehr als ein stummes Nicken war nicht von den Schildwachen zu erwarten in diesem Fall. Das Misstrauen gegenüber dem Arkanen war tief verankert in der Kultur der Kaldorei. Dass dieses nicht so einfach verschwinden würde war klar. So war auch klar der Versuch der Schwesternschaft mit kleineren Aktionen wie diesen den Shen’dralar wieder einen Platz in der Gesellschaft zu geben. Sollten sich diese wenigen Angehörigen gut wieder in die Gemeinschaft einbringen können, so würde sich vielleicht die Stimmung innerhalb der Kaldorei wieder normalisieren und verbessern.
Trotz des Unmutes gelang es Leutnant Elvandil seine Mitstreiter zu beruhigen und machte dem Arkanisten klar, dass auch wenn die Schwesternschaft seine Mitgliedschaft wünsche, er erstmal ganz am Ende der Kette stand und sich gegen alle möglichen Vorurteile zu beweisen habe. Schließlich untersagte er ihm das übermäßige Nutzen von Zaubern in der Nähe seiner Gruppe, wolle er nicht irgendwann womöglich für einen Feind gehalten, und erlegt werden.
Nach wenigen Momenten brach die Einheit der Elunes Wächter, um ein weiteres Mitglied erweitert, auf.
Sie ritten alle gemeinsam in Formation entlang nach Norden in Richtung des Thandol Übergangs. Als sie endlich das mächtige Bauwerk der Zwerge erreichten erklärte der Leutnant noch die Geschichte und den Hintergrund. Dass diese mächtige Brücke nicht nur die nördlichen und südlichen Länder der Zwerge vereinte, sondern auch die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt des Wildhammerklans im Hinterland und des Bronzebartklans in Eisenschmiede repräsentierte. Allzu genau wusste er nicht warum es soweit kam. Die Mitglieder der Forscherliga hatten nicht alles von ihrer Geschichte preisgeben wollen.
Sie setzten ihren Weg weiter fort nach Norden ehe sie von Osten einen grausigen Geruch vernahmen. Sie setzten ab und begaben sich in naheliegende Verstecke. Ein Untoter näherte sich der Gruppe. Anscheinend völlig unwissend und nichtsahnend näherte er sich den Kaldorei. Aus dem Dunkel sendeten die Jägerinnen Pfeile in den Untoten um ihn zu stoppen. Elvandil und die Druiden kamen zeitgleich aus dem Schatten und machten dem Wesen den Garaus. So eine Abscheulichkeit sollte aus Sicht der Kaldorei nicht auf der grünen Erde wandeln und es besudeln.
Da sie nichts besonderes an dem Skelett finden konnten folgten sie der Spur weiter nach Osten.
Sie kamen nicht weit ehe Schildwache Navanje die Gruppe erneut warnte. Die anderen spürten und merkten es ebenfalls. Sie wurden verfolgt. Diesen Geruch würden sie ebenfalls überall und jederzeit wiedererkennen. Sin’dorei…
Der Leutnant gab seinen Gefährten zu verstehen vorerst nicht zu überreagieren und sich nichts anmerken zu lassen, doch stets die Augen offenzuhalten. Sollten die Sin’dorei sich entscheiden anzugreifen oder sich erkennen zu geben würden sie bereit sein.
So setzten sie ihren Weg unter höchster Achtsamkeit nach Osten fort.
Nicht weit entfernt fanden sie eine Farm die von Orks bewacht wurde und wohl der Versorgung des nahegelegenen Lagers ‘Hammerfall’ diente. Ob der Untote lediglich ein Kurier war und politische Beziehungen pflegte ließ sich nicht nachvollziehen. Da es sich um eine Farm handelte war es nicht ersichtlich warum der Untote von hier kam und nicht aus Hammerfall, aber das kümmerte die Kaldorei nicht weiter.
Sie beobachteten die Lage eine Weile und sammelten informationen ehe sie weiter gingen und weiter südlich der Farm einen Stamm der Trolle sahen. Sie verweilten nicht lange und beobachteten nur kurz die Siedlung des Stammes. Da sie vorerst keine Waffen oder Anzeichen für kriegerische Handlungen sahen, wendeten die Kaldorei und begaben sich in Richtung Norden.
Sie wagten sich nicht, selbst im Schutze der Dunkelheit, zu nahe an das Lager der Horde. Die Wachtürme waren voll besetzt und die Kaldorei zweifelten nicht dass es auch außerhalb des Lagers Wachen gab um im Falle eines Angriffs das Lager warnen zu können.
Sie kehrten zurück nach Westen und kamen nahe einer Farm die von Menschen geschützt wurde. Doch auch hier gaben sie sich nicht zu erkennen um die Bewacher nicht unnötig zu beunruhigen. In diesen Ländern waren Nachtelfen selten gesehen und selbst in der anbrechenden Dämmerung könnten sie schnell mit Trollen verwechselt werden.
Nicht unweit der zweiten Farm lag die sogenannte Zuflucht des Bunds von Arathor. Von dort aus kam Unterstützung in das Tal und die wichtigen Güter aus ihm heraus. Das war auch das vorläufige Ziel der Elunes Wächter. Auch wenn es in einer Senke lag, war es durch seine wichtige Aufgabe sehr gut geschützt und würde ein gutes Rastlager für den Tag sein.
Als die Einheit der Elunes Wächter dort ankamen wurden sie zwar etwas merkwürdig beäugt, von den dortigen Menschen und Zwergen, jedoch ließen diese sie an deren Frühstück großzügig teilhaben. Geschichten und Neuigkeiten aus aller Welt waren stets eine willkommene Abwechslung und einige der Kaldorei unterhielten sich freudig mit den anderen Mitgliedern der Allianz. Von den Einheimischen erfuhren sie zudem noch mehr über die Geschichte der Ländereien und der ehemaligen Hauptstadt Strom. Woher der Name Arathi den wahrlich komme und welch interessante Hintergründe es auf sich hatte mit denen das Volk der Menschen an die Geheimnisse der Magie kam. Bei dem Stichwort war besonders der Arkanist der Shen’dralar hellhörig und erfuhr was seine entfernten Verwandten damals auf dieser Seite des Ozeans erleiden mussten.
Während der ganzen Reise hatten die Mitglieder der Elunes Wächter den Arkanisten Navalius genau beobachtet und waren ihrem Misstrauen soweit erstmal kein Stückchen weiter entfernt. Es werde noch lange, lange Zeit dauern, bis sie ihm wahrlich das gleiche Vertrauen schenken würden wie den anderen.
Nach dem langen Mahl legten sich die Kaldorei zur Ruhe ehe sie am nächsten Abend wieder erneut aufbrechen werden. Diesmal weiter nach Westen.
Zuletzt bearbeitet am: 08.02.2017 15:36 Uhr.
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Elvandil
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Hinterland
Eine unruhige Tagruhe lag hinter den Kaldorei. Die ungleiche Aktivität der Menschen unter Tags verursachte einen ungewöhnlich lauten Lärm für die Gäste aus Kalimdor. Eine neue Karawane der Menschen kam an um Nahrung und Nachschub abzuliefern und im Gegenzug die Güter mitzunehmen und wieder nach Süden zu transportieren.
Verwundert über die scheinbar notwendige Art der Kommunikation zwischen den Arbeitern, konnten die Kaldorei nur den Kopf schütteln.
Die Elunes Wächter hatten gemeinsam mit den anderen Wachen der Nachtschicht ihr Mahl eingenommen und noch weitere Informationen über das Land und seine reiche Geschichte erhalten. Die Sonne war schon lange über den hohen Kanten der Zuflucht verschwunden und ließ nur einen kalten Schatten zurück, obwohl der Himmel noch hell erleuchtet wahr. Die Wachen waren unter Tags die nahe Umgebung abgegangen um nach Spuren der Sin’dorei zu suchen, doch schon wie von Elvandil erwartet, hatten sie nichts entdeckt. Fährtenlesen war nicht ihre Hauptaufgabe und daher der Misserfolg auch nicht verwunderlich. Die Kaldorei waren sich jedoch nach wie vor sicher dass die Blutelfen ihre Beobachtung nicht eingestellt hatten.
Mit der Karawane war noch jemand eingetroffen. Ein weiterer Arkanist der Kaldorei und ein Bekannter der Elunes Wächter. Er war schon einmal der Gruppe gefolgt. Damals im Teufelswald hatten sie das Relikt erschaffen welches nun vor wenigen Wochen erfolgreich im Schwarzfels vernichtet wurde. Doch dieser Hochgeborene war kurz nach Erschaffung einfach verschwunden und Elunes Wächter hatten nichts weiter von ihm gehört.
Bei der Besprechung des nächsten Abschnittes erläuterte Elvandil die Einteilung und speziellen Aufgaben der Mitglieder um auf einen möglichen Hinterhalt der Sin’dorei vorbereitet zu sein.
Gerade als der Leutnant fertig war mit der Einteilung kam der Arkanist auf die Gruppe zu und begrüßte sie als wäre nichts gewesen.
Die Antwort der Elunes Wächter war direkt frostig wie die einbrechende Dunkelheit um sie herum. Sie waren schon von vornherein misstrauisch gegenüber den eitlen und eingebildeten von einst, doch solche Geschehnisse wie im Teufelswald verstärkten nur den tiefen Graben der zwischen ihnen klaffte.
Nach einigen Erklärungsansätzen für sein Verhalten gestattete der Leutnant ihm dennoch sich der Gruppe anzuschließen. Wenn auch mit Vorbehalt und äußerster Vorsicht. Doch ihn alleine durch die Länder ziehen zu lassen könnte, im Angesicht der Präsenz der Sin’dorei, wohl den sicheren Tod bedeuten.
Als endlich Mutter Mond ihr kühles Licht über die flachen Hügeln des Arathi Hochlandes breitete ritten die Kaldorei aus der Zuflucht in die Nacht hinein nach Westen gen Stromgarde.
Sie kamen nicht weit ehe sie schon die Präsenz der Sin’dorei vernahmen. Es schien fast so als ob sie keinerlei Hehl daraus machten dass sie in der Nähe waren. Sie waren entweder aus der Übung sich gekonnt vor Kaldorei zu verstecken oder es kümmerte sie nicht gesehen zu werden. Auch wenn ihre volle Stärke nicht direkt ersichtlich war, hielten sie sich zurück. Dies ließ den Leutnant darauf schließen dass es sich nur um einen kleinen Trupp handeln konnte der nicht die Stärke besaß die Kaldorei anzugreifen. So beschloss Elvandil wie geplant mit der Mission fortzufahren und den Sin’dorei weniger Beachtung zu schenken.
Sie kamen nach einiger Zeit zu den Ruinen der ehemaligen Hauptstadt der Menschen. Strom wie es ursprünglich hieß war selbst in seinem heruntergekommenen Zustand eine beeindruckende Sicht. Ein erneutes Auftauchen des feindlichen Spähtrupps hinderte die Kaldorei jedoch sich der Ruine weiter zu nähern und sie beschlossen eher im offenen Felde zu bleiben.
Sie kehrten der Ruine den Rücken und ritten weiter stets mit wachsamen Augen und den Händen an den Waffen.
Im Westen ragte der alte Schutzwall der Menschen empor der das Hochland vom Alterac Vorgebirge trennte. Dieser Wall stand ebenfalls nicht nur symbolisch für die alte Hochzeit der Menschen in diesen Ländern, ehe der Frieden und Wohlstand sie vergessen ließ wofür es das Bündnis gab. Der ansteigende Streit mit den Magiern und der Stadt Dalaran führte zum Bruch innerhalb der Menschen und schließlich zum Untergang der nördlichen Ländereien. Oder so wurde es zumindest von einigen Historikern berichtet.
Die Kaldorei untersuchten ob der Wall noch immer passierbar war, und spähten ebenfalls ein kleines Lager der Verlassenen nahe am Wall aus. Da sie sich selbst unter Beobachtung wussten verheilten sie nicht zu lange und setzten ihren Weg weiter fort. Sie bemühten sich ihre Verfolger mit einem Sprint vorerst abzuschütteln und schnell ins Hinterland zu gelangen.
Als die Einheit halbwegs im Tunnel waren legten sie ihren Verfolgern selbst einen Hinterhalt. Doch diese waren schlau genug vorerst nicht weiter zu folgen.
Nachdem sie mehrere Stunden dort ausgeharrt hatten und es keine Anzeichen ihrer Verfolger gab, brachen die Kaldorei erneut auf in die Ländereien des Wildhammerklans und der Trolle.
Sie gelangten durch den langen Tunnel der Zwerge in das von hohen Bergketten umsäumte Hinterland. Der erste Eindruck war fast erdrückend von den hohen Bergen zu allen Seiten. Auch der Blick auf Troll Ruinen beunruhigte die Kaldorei. Die alten Feinde seit Jahrtausenden waren in diesen Ländern weit verbreitet. Nach den verlorenen Trollkriegen gegen die Hochelfen und Menschen waren sie in die vielen Winkel dieser Länder zerstreut und in ihre kleineren Stämme wieder zersplittert.
Sehr erfreulich, besonders für die Druiden, war das anscheinende Gleichgewicht der Natur. Es schien weitestgehend von der Zerstörung des Kataklysmus verschont geblieben und vom Angriff der Legion ebenfalls. Die frische Luft und eine leichte Brise strich durch die Baumwipfel der vereinzelten Bäume.
Heftige Flügelschläge ließen sie jedoch plötzlich aufblicken und den langsam erhellenden Himmel nach dem Ursprung absuchen. Zu ihrer Faszination sahen die Kaldorei eine große Anzahl Greifen in freier Wildbahn. Ein Schwarm war gerade noch auf nächtlicher Jagd und knapp an den Kaldorei vorbeigeflogen.
Die Wildhammer Zwerge waren berühmt für ihre Verbindung zu den Greifen und so war deren Präsenz in diesen Landen auch zu erwarten gewesen.
Vorsichtig machten sich die Elunes Wächter weiter auf den Weg. Sie hielten nach wie vor die Augen offen für ihre Verfolger die bestimmt nicht so einfach aufgegeben hatten. Vielleicht hatten sie einen anderen Weg oder Pass über die Berge genommen der den Kaldorei unbekannt war.
Ihr Weg führte sie weiter nach Westen, und die zunehmenden Laute der Natur verrieten den schnell nahenden Morgen. Erschöpft von der langen Reise und den zermürbenden Umständen mit ständigen Verfolgern, waren alle Gefährten der Einheit froh die Zwergen Festung in der Felswand nicht weit von ihnen zu erspähen. Die Heimat der Wildhammerzwerge.
Elvandil und seine Mitstreiter sowie der merkwürdige Arkanist erwarteten freudig die Gastfreundschaft der Zwerge. Nach einem Rundgang bis zur Spitze der Festung genossen sie noch einen Moment die Aussicht auf das erwachende Land.
Sie bekamen noch die Gelegenheit für ein gemeinsames Mahl mit einigen der Zwerge. Doch die unterschiedlichen Ansichten unterhalb der Kaldorei mit einem der Arkanisten hinterließ noch einen bitteren Beigeschmack ehe sich die Gruppe in die ihr bereitgestellten Räumlichkeiten zurückzog und zur Rast legte.
Ihr nächster Abschnitt werde sie noch einmal gefährlich nahe an feindliche Stellungen bringen ehe sie endlich wieder in ihre geliebte Heimat zurückkehren werden.
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Elvandil
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Hillsbrad Teil 1
Die Stimmung war angespannt. Um nicht zu sagen schlichtweg schlecht. Sie waren nun schon seit langer Zeit fern der Heimat. Ungewohntes Essen, sporadische Unterkünfte, Umgang mit anderen Völkern, Verfolgung durch die Sin’dorei in letzter Zeit und schließlich für einige das größte Problem: die Arkanisten der Shen'dralar.
Nicht nur dass diese Unbekannt waren, doch der ewige Unmut und Misstrauen gegenüber den Wirkern arkaner Kräfte warf einen allgegenwärtigen Schatten auf die Laune der Kaldorei. Sie kannten einander einfach nicht gut genug um sicher zu sein dass die nötige Rückendeckung auch wirklich da war, besonders aufgrund ihrer Differenzen und unterschiedlicher Ansichten.
Während den Pausen kam es immer wieder zu Sticheleien, abfälligen Kommentaren und negativen Äußerungen zwischen den Mitgliedern. Für Leutnant Elvandil wurde es selbst zunehmend schwerer in diesen Situationen ruhig zu bleiben. Zumal seine eigene Einstellung mehr zur Ablehnung tendierte, er jedoch durch den Befehl der Schwesternschaft gezwungen war die Shen’dralar mitzunehmen. So blieb ihm nichts anderes übrig als sich zu bemühen den Frieden wenigstens innerhalb der Gruppe zu wahren so lange sie sich hier in diesen Gebieten befanden.
Die Kaldorei trafen sich erneut bei dem Brunnen zwischen den Gebäuden und Befestigungen der Zwerge. Während die Jägerinnen sich noch bei den Säblern aufhielten kam Dynruth mit einer weiteren alten Bekannten zur Gruppe hinzu. Alea Silberklinge hatte die Einheit bereits vor langer Zeit im Teufelswald begleitet und war eine große Hilfe bei der Rettung des Leutnants gewesen. Erfreut ein weiteres, bekanntes Gesicht zu sehen erhellte sich seine Miene und begrüßte sie herzlich.
Etwas abseits stand noch einer der Magier. Er wirkte etwas nervös nach dem letzten Disput mit den anderen Mitgliedern und bat den Leutnant noch um eine kurze Unterredung ehe es weitergehen sollte.
Ablehnend und vorwurfsvoll gegenüber dem Arkanisten blickten die anderen dem Leutnant nach als er zu dem Shen’dralar hinüber ging und riefen ihm nach vorsichtig zu sein.
“Leutnant Elvandil, um ein Wort.” begann der Arkanist. Der Leutnant nickte nur kurz um ihm zu zeigen dass er zuhörte. “Ich weiß dass die Stimmung momentan etwas merklich ist. Ich wollte lediglich euch euer Verständnis und um Entschuldigung bitten.” Dies war das erste Mal dass der Leutnant eine Entschuldigung oder ähnliches in diesem Sinne von dem Arkanisten vernommen hatte und blickte dementsprechend überrascht. “Aber ich muss auch gleich betonen dass die Haltung eurer Gefährten mir gegenüber wahrlich zu wünschen übrig lässt” Und da war es sogleich. Eine Rechtfertigung und Selbstdarstellung wie man es gewohnt war und zum Teil auch von den hochnäsigen Hütern der Geheimnisse erwartete.
Elvandil resignierte innerlich und antwortete dem Magier nur knapp: “Habt Dank für eure Einsicht und eure Bitte um Entschuldigung. Versucht einfach euch etwas zurückzuhalten. Die Art der Shen’dralar sind den geläufigen Kaldorei nach so kurzer Zeit noch immer… fremd. Habt Nachsicht, und ihr solltet euch bewusst sein dass nur weil die Schwesternschaft es euch gestattet hat wieder ein Teil der Gesellschaft zu werden dass die Gesellschaft selbst Zeit brauchen wird um mit euch wieder Eins zu werden. Als Ratschlag kann ich euch nur geben kritischer über euch selbst und euer Verhalten zu reflektieren.” Mit diesen Worten wendete der Leutnant sich ab und begab sich zurück zur Gruppe.
Die Gemeinschaft versammelte sich erneut und unter argwöhnischen Blicken wurde es dem Arkanisten erneut gestattet sie zu begleiten. Besonders heute war Elvandil nervös über die bevorstehende Aufgabe. Heute musste es ihnen gelingen ihre Verfolger abzuschütteln und ungesehen ihr Ziel zu erreichen.
Der Leutnant ordnete zusätzliche Vorsicht an und gab vor nur das Wichtigste mitzunehmen. Alles Glänzende wurde entweder abgedeckt oder zurückgelassen. Metallische Gegenstände wurden ebenfalls umwickelt um sämtliche Geräusche zu minimieren.
Sie warteten bis es tiefe Nacht war und die Natur zur Ruhe kam. Die Kaldorei hatten die Zeit auf unterschiedliche Art verbracht. Teils in Stille gebetet, sich weiter mit der Ausrüstung beschäftigt oder einfach miteinander unterhalten.
Ihre Anwesenheit in den östlichen Königreichen hatte sich herumgesprochen und noch weitere, verstreute Kaldorei anreisen lassen. Lange allein gewesen, aus den unterschiedlichsten Gründen, hatten diese Schwestern und Brüder nun den Ruf gehört und waren den Spuren der Elunes Wächter bis in das Hinterland gefolgt um sich ihnen anzuschließen.
Schließlich war es soweit. Leutnant Elvandil erhebte sich von seinem Gebet und gefolgt von seinem treuen Säbler begab er sich erneut zur Sammelstelle. Schweigend machten sich ebenfalls die anderen Kinder der Sterne auf und folgten ihm in der Stille der Nacht. Es gab keine weiteren Anweisungen. Sie wussten alle was ihnen bevorstand und was zu tun war. Sie machten sich auf nach Norden.
Sie ritten einen schmalen Bergpfad entlang hinein in die Berge die sie schließlich an die Grenze der Pestländer bringen würden.
Es dauerte nicht lange ehe sie erneut die Witterung der Sin’dorei aufnahmen. Sie wurden erneut verfolgt. Elvandil gab nur ein kurzes Zeichen und zwei der Gruppe lösten sich und entfernten sich von den anderen um nach den Blutelfen zu suchen und den Rücken der Gemeinschaft zu decken. Der Pfad windete sich weiter bergauf und war offensichtlich nur wenig benutzt. Die Natur war dabei ihr Meisterwerk zu vollbringen und den einst verstärkten Boden erneut für sich zu beanspruchen.
Die Streiter der Einheit bemühten sich Ruhe untereinander zu bewahren und nur mit Handzeichen oder den Lauten der Natur miteinander zu kommunizieren. Die Waffen waren stets griffbereit und die Augen suchten stets die wenigen Winkel und Verstecke ab die sich als Hinterhalt anbieten würden.
Je höher sie kamen desto stiller wurde es. Bis nur noch das sanfte Landen der Tatzen ihrer Säbler zu hören war.
Plötzlich hob Iovana von der Spitze die Hand und gab den anderen Zeichen. Ebenso leise wie blitzschnell hatten sie ihre Waffen bereit und erwarteten einen Angriff.
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Elvandil
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Hillsbrad Teil 2
Doch nichts geschah.
Sie hatten die Spitze des Pfades schon passiert und befanden sich auf dem Abstieg als die Druidin das Zeichen gab. Doch es waren nicht die entfernt Verwandten von einst, sondern eine verfallene Ruine und der Gestank des Todes aus ihr, der sie irritiert hatte. Als die Einheit näher des Fußes des Berges kam, kam die Ruine auch in Sichtweite. Wohl einst eine stolze Stadt der Menschen oder eine der zahlreichen Burgen in dieser Gegend die nun den Untoten Unterschlupf gewährten.
Welch Schrecken und Grauen hier getobt haben muss als die Ländereien Lordearons in die Hände der Geißel fielen? Elvandil vermochte nicht weiter darüber nachzudenken und leitete die Gruppe weiter.
Weiter nach Nordosten, fern hinter den Pestländern lag die Heimat der Sin’dorei. Ob ihre Verfolger nur ein Spähtrupp waren die vorzeitig Warnung geben sollten im Falle eines Angriffs?
Nur eine der vielen Möglichkeiten. Doch es war egal was der Grund ihrer Verfolger war. Sie mussten weg. Ihr wahres Ziel kam näher und sie konnten es nicht brauchen wenn diese über die Präsenz der Kaldorei in Kenntnis waren.
Der besprochene Plan trat nun in Kraft. Ein Teil der Gruppe täuschte vor weiter nach Osten zu reiten, während der Rest sich innerhalb des seichten Wassers des voraus liegenden Sees nach Westen aufmachte und sie ihre Spuren zusätzlich verwischten.
Nach einigen Stunden erreichten sie ihr erstes Etappenziel, die Stadt Andorhal und ein Lager der Menschen außerhalb der Stadt. Dort vereinte sich die Gruppe erneut. Sehr zur Freude aller war der Plan geglückt und es war keinerlei Spur ihrer Verfolger mehr zu vernehmen.
Die Einheit legte eine kurze Rast ein und Elvandil war soweit sehr zufrieden mit dem Verlauf des Einsatzes. Auch die Zurückhaltung des Arkanisten kam ihm sehr entgegen. Der Leutnant hatte stets den Verdacht dass der Arkanist mitverantwortlich war, dass bisher es nicht gelungen war die Sin’dorei abzuschütteln. Doch dieses Mal schien alles gelungen zu sein.
In dem Gasthaus war selbst zu so später oder vielleicht schon wieder früher Stunde noch immer jemand wach. So erfuhren die Kaldorei mehr Einzelheiten über die Lage in Andorhal und die umliegenden Gebiete. Eine kleine Gnomin schien keinerlei Berührungsängste den Kaldorei gegenüber zu haben und unterhielt sich ungestüm und wild gestikulierend mit Iovana und Alea.
Während Schwester Salunora und Bruder Dynruth den Arkanisten stets im Auge behielten studierte Elvandil erneut die Karte die er mit Hilfe der Zwerge angefertigt hatte.
Er versuchte noch weitere Informationen von einem Soldaten der Menschen zu erhalten, doch dessen Trunkenheit ließ Elvandil sehr an seinen Aussagen zweifeln.
Nach einer kurzen Weile versammelten sie sich alle erneut und tauschten untereinander das Erfahrene aus.
Die Gnomin hatte anscheinend wertvolle Informationen gehabt die auch den weiteren Weg der Einheit bestimmten.
Sie beschlossen ihren Vorsprung und Vorteil auszunutzen und weiter zu reisen trotz der einsetzenden Müdigkeit. Sie ritten weiter in das bergige, verschneite Gebiet Alterac. Dort wo einst die Menschen ihre noch jungen Künste in arkaner Magie zum ersten Mal in einer Schlacht gegen die Trolle einsetzten und selbst ihre Lehrmeister der Quel’dorei verblüfften.
Doch auch hier war nichts mehr von der einstigen Pracht übrig geblieben außer Ruinen und eine riesige Anzahl Oger.
Elunes Wächter waren aber nicht hier zum Bestaunen alter Ruinen. Sie hatten eine Aufgabe der sie nachkommen mussten. In einer kleinen, verlassenen Höhle, nicht unweit einer der Ruinen legten sie schließlich eine längere Rast ein um wieder zu Kräften zu kommen. Abwechselnd hielten sie Wache wobei der Arkanist jedoch ausgenommen wurde.
Es wurde selbst in der kalten Bergregion kein Feuer entzündet um keinerlei Aufmerksamkeit zu erregen.
Bei Einbruch der Dunkelheit brachen sie erneut in zwei Gruppen auf. Während Iovana mit Alea weiter in das Gebiet der Oger eindrang um dort nach den Kräutern zu suchen von denen die Gnomin sprach, wendeten der Rest nach Süden gen Tarrens Mühle.
Der erste Anblick ließ die Kaldorei geschockt und leise sprachen sie für sich ein Gebet zu Elune. Die Berichte hatten sie keineswegs darauf vorbereitet was dort vor ihnen lag. Hohe schwarze Zinnen ragten über die dunklen Mauern der Stadt hinweg. Das Land war unfreiwillig dem Verfall überlassen und die Druiden waren der Verzweiflung nahe bei dem blossen Anblick. Ihnen war von einer ehemaligen Stadt der Menschen berichtet worden, doch sicherlich nicht von einem verstärkten Pfuhl der Verderbnis, welcher wie ein Dolch eine Wunde in die Natur trieb. Sie verteilten sich um die Stadt herum, um einen besseren Überblick über die Befestigungen der Untoten zu bekommen.
Sie beobachteten die Wachen und ihre Patrouillen Wege und suchten zugleich nach Schwachpunkten in der Verteidigung. Der Gestank verwesendes Fleisches und des verdorrten Landes war ein unnachgiebiger Stich ins Herz der Kaldorei und erschwerte ihre Aufgabe ungemein. Elvandil sorgte sich um seine Gefährten. Er befürchtete dass dieser Anblick zuviel war und jemanden unvorsichtig werden ließ. Doch abgesehen von blankem Zorn bis hin zu Entsetzen über solche Abscheulichkeit vernahm er keine Reaktion die auf unbedachtes Handeln hinwies.
Nur der Arkanist schien seltsam gefasst in seiner Haltung und verriet keinerlei Emotion außer vielleicht Gleichgültigkeit. Was wiederum beunruhigend für den Leutnant war. Es war nach wie vor schwer sich ein Bild von den Absichten des Arkanisten zu machen.
Ohne weiter darauf einzugehen gab der Leutnant schließlich das Zeichen für alle sich erneut zu sammeln. Direkt wichen alle in Stille von ihren Beobachtungsposten zurück und trafen dort auf Iovana und Alea. Während Dynruth und Salunora weiter Ausschau hielten besprachen die Anderen das weitere Vorgehen. Iovana und Alea hatten erfolgreich die Kräuter gefunden von denen die Gnomin gesprochen hatte. In einem abgestorbenen, ausgehöhlten Baumstumpf bereitete die Druidin eine Tinktur vor mit den Mitteln die sie in ihrer Tasche mitgebracht hatte. Der Plan war in das Labor der Stadt einzudringen und unbrauchbar zu machen. Falls möglich sollten ebenso die Vorräte vernichtet werden und mit der Tinktur behandelte die Druiden einige Eicheln welche bei der Zerstörung des Labors helfen würden. Doch die Mauern und Verstärkungen der Stadt erschwerten das ursprüngliche Vorhaben immens.
Nicht unweit der verseuchten Stadt der Untoten lag weiter südlich der einst stolze Handelsposten und Hafen von Süderstade. Die Zwerge hatten berichtet dass diese ehemalige Stadt vor einigen Jahren den Kräften der Horde zum Opfer fiel und nun als reines Anbaufeld genutzt wurde um die Stärke der Verlassenen zu erhöhen. Diese Produktion wollten die Kaldorei wenn auch nicht gänzlich stoppen, dann zumindest anhalten oder verlangsamen um den verbleibenden Kräften der Allianz in dieser Gegend eine kurze Atempause zu verschaffen.
Nach einer Weile war Iovana mit ihren Vorbereitungen bereit und die Kaldorei setzten ihren Plan in die Tat um.
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Elvandil
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Während sich Alea und Iovana erneut abseits der Gruppe zu einem Seiteneingang aufmachten, schlichen die anderen von Norden aus nach Westen um ein Ablenkungsmanöver zu starten. Sie hatten keinerlei Illusionen als dass die Wachen schläfrig oder unachtsam wären. Doch allgemein waren keinerlei Angriffe in dieser Gegend vorgenommen worden und eine Einheit der Kaldorei würden sie bestimmt nicht erwarten insofern nicht die Sin’dorei sie gewarnt hatten.
Vorsichtig näherte sich der Großteil der Einheit im Schutze des hohen Grases den Mauern. Sie warteten ab bis eine der Patrouillen erneut vorbeilief und zu ihrem Glück keinen Verdacht schöpfte. Als die beiden Verlassenen um die Ecke kehrten gab Elvandil das Zeichen zum Angriff. ”Andu-falah-dor!”
Die Schildwachen sendeten in perfekter Harmonie Pfeile in eine der Wachen auf der Mauer und in die Gestalt auf dem nahegelegenen Wachturm.
Die Wucht der Pfeile sendete die beiden Empfänger über die Brüstung hinab in die Tiefe. Doch aus Erfahrung wussten die Kaldorei jedoch dass dies wohl kaum das Ende dieser Wesen bedeuten würde. Kurz darauf ertönte bereits der Alarm und die Kaldorei setzten ihren Angriff fort um den Wachen ein Ziel zu geben und sie von dem eigentlichen Vorhaben abzulenken. Als wäre eine Schleuse geöffnet worden, strömten immer mehr der Verlassenen aus den Häusern hervor und eilten zur Westseite der Stadt.
Die kämpfende Einheit der Elunes Wächter täuschte ein geordnetes Ausweichmanöver vor um die Untoten weiter weg zu locken. Als sie schließlich von den ersten Verteidigern eingeholt wurden und der Nahkampf entbrannte, mischten auch ihre Säbler mit um der Anzahl der Soldaten Sylvana’s standhalten zu können. Während die Bestien der Nacht ihre Pranken durch die modrigen Überreste der Menschen und Humanoiden von einst fuhren kämpften die Kaldorei in enger Formation weiter gegen die anströmenden Massen.
Zeitgleich auf der nordöstlichen Seite glitten Alea und Iovana ungesehen durch die Verteidigung und näherten sich dem offensichtlichen Labor der Stadt. Der Alarm hatte die meisten Untoten aus ihren Unterkünften geholt und sie konnten noch kurz den Blick auf eine Gestalt erhaschen, die mit einem herausragendem Pfeil aus den Überresten seines Halses hantierte und versuchte ihn aus demselben zu entfernen.
Unentdeckt machten sie beide sich daran das Gebäude und die Räumlichkeiten näher zu untersuchen. Die Räume waren grässlichst verziehrt mit Teilen von verschiedenen Lebewesen. Gläser und Behälter in unterschiedlichsten Größen waren in Regalen aufgereiht und hatten abschreckende Körperteile als Inhalt. Augen verschiedener Farbe und Größe, Flügel, abgehackte Füße, Käfer oder einfach nur Flüssigkeiten unterschiedlicher Farben.
Die beiden Kaldorei verzogen ihr Gesicht bei dem Anblick und beeilten sich umso mehr. In einem Seitenraum fanden sie die offensichtliche Werkbank. Während Alea aufpasste dass sie nicht überrascht wurden machte sich Iovana daran die präparierten Eicheln in kleinen Ritzen in den Holzdielen zu platzieren und zu aktivieren.
Iovana gab das Signal dass sie fertig war und wollte schon aufbrechen, doch Alea deutete noch kurz nach oben. Sie gingen noch in das Obergeschoss und fanden dort weitere Kisten und Vorräte für die Herstellung von der Verseuchung, welche unweit der Tarren’s Mühle eingesetzt wurde. Iovana bereitete auch hier einige der Eicheln vor um die Ausrüstung und Waren zu zerstören. Sie wagten es nicht die Flaschen zu leeren aus Angst sie könnten selbst von der Verderbnis betroffen werden. Gerade als sie die letzte Eichel unter einer der Kisten versteckte vernahm sie ein Zeichen von Alea. Sie hörte ein Knarzen von der Treppe und hinkende Schritte. Jemand oder etwas kam zu ihnen nach oben. Sie saßen in der Falle.
“Hinter dir!” kam der Ruf von Salunora als plötzlich ein weiterer Verlassener aus dem hohen Gras auftauchte und versuchte Dynruth hinterrücks anzugreifen. Dieser duckte sich instinktiv und rollte seitwärts ausser Reichweite. Das Gefecht war in vollem Gange. Dynruth, Elvandil, Salunora und die anderen kämpften mit vollem Eifer und mithilfe ihrer Säbler gegen die untoten Gestalten und ihre Diener. Sie wichen weiter zurück unter dem stetig wachsenden Druck der Verteidiger. Während des Kampfes hatte sich der Arkanist weitestgehend zurückgehalten. Hatte der Leutnant ihm doch untersagt sich der arkanen Mächte zu bedienen und die gewöhnlichen Kampfkünste ließen demnach sehr zu wünschen übrig in dieser Situation und der Magier war keine große Hilfe für die anderen Kaldorei.
Der Leutnant bekam mehr und mehr frustriert mit der Situation und hoffte zugleich dass Schwestern Iovana und Alea erfolgreich waren und bald das Signal geben würden damit sie endgültig von dem Angriff ablassen und verschwinden könnten. Doch ein weiterer anstürmender Untoter mit erhobener Axt brachte ihn wieder ins Hier und Jetzt.
Währenddessen hatten sich Iovana und Alea in einem der Räume versteckt und erwarteten die Kreatur, die die Treppe heraufkam. Sie hörten nur Schritte einer Person und waren sich recht sicher dass sie es wieder heraus schaffen würden, insofern dieser Verlassene keinen Alarm oder Hilferuf von sich geben würde. Iovana entnahm eine der platzierten Eicheln aus den Dielen und sprach einen Naturzauber. Sie signalisierte Alea sich bereitzuhalten und warf anschließend die Eichel durch die geöffnete Tür vor die Füße des Untoten. Verwundert blickte dieser nach unten zu dem kleinen Objekt das kurz vor seinen Füßen landete. Durch Iovana’s Zauber wuchs aus der Eichel rasend schnell viele Ranken und Äste welche den Untoten immobilisierten und schließlich Hals umschlungen. Ehe der Untote einen Schrei oder Hilferuf von sich geben konnte, wuchs die Ranke um seinen Hals so stark an, dass sie schließlich den Schädel vom Hals trennte.
Die beiden Schwestern eilten wieder nach unten und verließen das Haus und die Stadt auf dem selben Weg wie sie hereingekommen waren. In der Ferne auf der anderen Seite der Stadt hörten sie noch immer Klänge eines Kampfes. Als Zeichen ihrer erfolgreichen Mission entsandte die Druidin Iovana ein kurzes Lichtsignal, damit ihre Gefährten ihren Angriff abbrechen und sich ebenfalls in Sicherheit bringen konnten.
Die schwere Axt kam nieder und Salunora konnte im letzten Augenblick noch ihre Kurzschwerter zum Blocken zwischen sich und die Axt bringen. “Aaargh!” ächzte sie unter der Wucht. Dynruth kam von der Seite und hackte durch eins der Beine des Verlassenen und befreite so Salunora aus der misslichen Lage.
Für einen kurzen Moment flackerte über der Stadt ein Licht auf und Elvandil wertete es als Signal von Iovana und Alea dass sie erfolgreich waren, oder sich zumindest zurückzogen.
“Kaldorei! Ausweichen und neu formieren!” befahl der Leutnant den anderen und trieb einen der Verlassenen zurück und schob ihn mit seinem Schild in einen anderen hinein.
Sie lösten sich von den Verteidigern und versuchten sich in die Hügel abzusetzen, doch die Verfolger ließen nicht nach. Auch wenn die Kaldorei wendiger und schneller waren, so waren die Verlassenen jedoch ebenfalls unnachgiebig. Sie schienen getrieben und unsichtbarer Hand, stets weiter den Nachtelfen hinterher.
Als sie die Spitze des naheliegendsten Hügels erreichten und die Verfolger noch immer nur einen kurzen Abstand zurücklagen wurde der Leutnant besorgt, dass sie ihre Verfolger nicht auf diese Weise abschütteln konnten.
“Dynruth zu mir! Schwestern, zielt auf die Hälse! Macht euch bereit.”
Die Verteidiger kamen näher und die Kaldorei bereiteten sich auf den erneuten Schlagabtausch vor. Doch plötzlich spürten der Leutnant ein merkwürdiges Ziehen in der Magengegend. Etwas, das schon lange nicht mehr geschehen war. Die anderen Schwestern und Brüder spürten es ebenfalls. Die Luft vor ihnen begann zu flimmern und voller Schrecken realisierte Elvandil was vor sich ging.
“NEIN! Nicht! Lasst das auf der Stelle sein!” fuhr Elvandil den Arkanisten an, doch dieser war versunken in seiner Zauberkanalisierung und hörte keineswegs was der Leutnant zu sagen hatte. Eine der Schildwachen und Dynruth erwägten bereits ihn niederzustrecken, doch eine Explosion aus Richtung ihrer Verfolger, brachte auch sie aus ihrer Balance.
Ein großer Krater war noch das einzige was von der Stelle übrig war an der ihre Verfolger noch eben versuchten den Hügel zu erklimmen und die Nachtelfen zu erreichen. Wutentbrannt stampfte Elvandil durch den aufgewirbelten Staub auf den Arkanisten zu, welcher in völliger Ruhe dastand und tat als wäre nichts gewesen.
“Wie konntet ihr es wagen?” fuhr der Leutnant ihn an. “Ich hatte euch untersagt euch dieser Kräfte zu bedienen. Ihr hättet uns alle vernichten können.”
Völlig ruhig und unbeeindruckt blickte der Arkanisten an Leutnant Elvandil hoch und antwortete kühl: “Ein einfaches Dankeschön gereicht mir völlig, Leutnant. Wie ihr seht, war ich stets in Kontrolle, und wie ihr ebenfalls seht, oder auch nicht, sind wir die Verfolger losgeworden.” Dynruth pflückte noch einen Fetzen Fleisch von seiner Rüstung der einem der Verfolger gehört haben musste und warf diesen verächtlich den Hügel hinab.
Elvandil kochte innerlich vor Wut. Doch zu seinem Bedauern hatte der Arkanist recht. Die Verfolger waren sie auf einen Schlag losgeworden und dies war nicht der Ort noch die Zeit Wurzeln zu schlagen.
“Das wird Konsequenzen haben, Arkanist.” grummelte er schließlich und machte sich mit einer Handbewegung zu den anderen auf um sich mit den anderen Schwestern am vereinbarten Treffpunkt zu versammeln.
Besorgt erwarteten Alea und Iovana die Ankunft der Anderen. In weiter Ferne vom Ort des Kampfes hatten sie plötzlich einen Lichtblitz gesehen gefolgt von einem Ohrenbetäubenden Knall. Sie wunderten sich was geschehen war und wollten schon aufbrechen um nachzusehen und ihre Kameraden womöglich in der Flucht zu unterstützen.
“Elune sei gepriesen!” stieß Alea aus. Erleichtert vernahmen sie wie ihre Gefährten in Sichtweite kamen.
“Leutnant? Was ist geschehen? Sind alle unversehrt?” fragten die beiden wild durcheinander und begrüßten die anderen nicht minder gespannt.
“Soweit sind wir alle am Leben. Wart ihr erfolgreich? Ist das Labor zerstört?” fragte Elvandil die beiden. ”Ja, die Eicheln sind positioniert und sollten schon begonnen haben zu wachsen und das Labor mit den Ranken unbrauchbar zu machen. Elune war uns hold.”, “Lasst uns nicht hier verweilen. Die Verlassenen werden schon bald wieder auf unseren Fersen sein und da wäre ich gern schon halbwegs über die Berge.” Sagte Elvandil und warf noch einen kurzen, erbosten Blick zu dem Arkanisten und ließ die anderen Fragen unbeantwortet. Alle schwangen sich auf die Säbler und ritten gemeinsam, mehr oder minder verletzt, in Richtung Osten zurück zur Festung der Wildhammerzwerge.
Dort angekommen begaben sie sich, nach einer kurzen Visite im Lazarett, wieder in den Versammlungsraum der für sie von den Zwergen bereitgestellt wurde.
“Fahrlässig...”, “Rücksichtslos…”, “Gefahr für alle anderen…”, “Entgegen meiner Befehle…” Elvandils Stimme hallte durch den Bunker.
Was die Zwerge in diesem Moment von den lauten Tönen auf Darnassisch hielten war ihm ziemlich egal. Der Leutnant war noch immer aufgebracht über die Anwendung der Magie des Arkanisten. Dieser bemühte sich, in weniger abfälligen Ton als sonst, zu rechtfertigen und seine Sicht der Dinge zu erläutern und zu erklären dass es aus seiner Sicht keine andere Möglichkeit gegeben hatte.
Alea versuchte ebenfalls beschwichtigend auf den Leutnant einzuwirken während die anderen eher zurückhaltend der Diskussion folgten.
Die klärende Ruhe blieb aus. Beide Seiten entfernten sich von ihrer Sicht der Dinge überzeugt aus dem Raum und legten sich schließlich zur Rast. Der Leutnant hatte angeordnet dass ihre Zeit in den östlichen Königreichen zu Ende sei und die Gruppe bei Anbruch der nächsten Nacht sich auf ihre Heimreise begeben werde.
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Elvandil
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Der Tag verging ruhig und die meisten der Gemeinschaft schliefen oder bereiteten sich auf die Abreise vor. Einige hatten in den vergangenen Wochen Freundschaften mit einigen der Zwerge geschlossen und kleinere Gegenstände, Geschichten und Weisheiten ausgetauscht. So hatte sich eine recht große Anzahl der Zwerge versammelt als die Kaldorei am Abend sich vor der Festung versammelten um gemeinsam den Heimweg anzutreten. Die Gemüter innerhalb der Gemeinschaft hatten sich schließlich wieder beruhigt und der Leutnant hatte sich vorgenommen auch noch den letzten Abschnitt ihrer Reise gut zu überstehen.
Über Konsequenzen für den Arkanisten werde die Schwesternschaft entscheiden wenn sie wieder in Darnassus angekommen sein werden.
Proviant, Nachrichten und kleine Pakete wurden auf den Säblern verstaut welche die Elunes Wächter versprochen hatten in der Zuflucht abzugeben.
Schließlich verabschiedeten sich die Kaldorei und bedankten sich überschwänglich für die Gastfreundschaft und Hilfe der Zwerge während ihres Aufenthaltes.
Nach einiger Verzögerung durch die Verabschiedung, brachen sie schließlich erneut auf in die kühle Nacht des Hinterlandes. Der Leutnant wies die anderen erneut an besonders aufmerksam zu sein. Falls es Vergeltungsschläge oder Hinterhalte gäbe, wäre dies eine gute Gelegenheit. Sein Bestreben diese Länder mit allen Kaldorei sicher zu verlassen, spiegelte sich wieder in seiner angespannten Haltung, welche bei den anderen nicht unbemerkt blieb.
Doch mittlerweile kannten sie ihren Anführer gut genug um zu wissen, dass sie ihn besser nicht unnötig stören sollten wenn er so fokussiert war.
Vorerst gab es keinerlei Anzeichen für irgendwelche Verfolger. Weder von Seiten der Verlassenen noch von den Sin’dorei und die Gemeinschaft der Nachtelfen kam gut voran und erreichte ohne Zwischenfälle die Zuflucht. Dort angekommen, wurden die mittlerweile bekannten Kaldorei freundlich aufgenommen. Besonders erfreut schien der Schmied und sein Gehilfe zu sein über die Grüße und Pakete ihrer Verwandten.
Sie rasteten noch für einige Stunden und füllten ihre Trinkschläuche auf, ehe sie schließlich wieder gen Süden aufbrachen. Es war deutlich dass die Anspannung mit jedem Schritt weiter zur Heimat nachließ. So kam es auch dass sie unvorsichtig wurden. Das Ziel war so nah vor Augen dass ihnen die Zeichen um sie herum gar nicht wahr nahmen. Erst kurz vor dem Thandolübergang viel es ihnen auf. Die Jägerin gab noch ein Zeichen, doch es kam zu spät.
Ein Pfeil landete kurz vor der Gruppe im Boden und die Blutelfen gaben sich zu erkennen.
Bis zur Grenze des Sumpflandes waren die Sin’dorei ihnen gefolgt und hatten hier auf sie gewartet. Es war kein ernstgemeinter Hinterhalt, mehr eine eindringliche Warnung für ihre Verwandten von einst. Wenn die Sin’dorei es gewollt hätten, hätten sie definitiv den Kaldorei schwer schaden können und sogar einige töten, doch das hätte aufgrund ihrer eigenen geringen Stärke auch den sicheren Tod bedeutet.
Schweigend standen die beiden Gruppen gegenüber und blickten sich gegenseitig in die Augen. Die Zeit schien einzufrieren und der Leutnant hoffte, dass auch die neuen Mitglieder in der Gruppe ihre Nervosität und ihre Handlungen unter Kontrolle hatten. Langsam legte der Leutnant seine Hand an den Griff seines Schwertes. Das Zeichen war eindeutig und seine Gefährten folgten der leisen jedoch klaren Drohung. Trotz ihrer kleinerer Statur schafften die Blutelfen es, den Eindruck zu vermitteln auf die Kaldorei herabzublicken, als sie sich schließlich daran machten den Weg freizugeben. Grummelnd und missmutig beäugten sich die beiden Elfen Gruppen als sie einander passierten.
Erst als die Kaldorei ein gutes Stück entfernt waren atmeten sie auf und gelangten endlich wieder zu dem Außenposten im Sumpf. Hier wurde ebenfalls wieder eine Rast eingelegt sowie Neuigkeiten und Nachrichten ausgetauscht. Elvandil wurde darüber informiert, dass ein Schiff in wenigen Tagen in Menethil eintreffen werde um die “Elunes Wächter” und weiteren Gefährten wieder nach Kalimdor zu bringen. Natürlich nahmen die anderen die Neuigkeit wohl auf und freuten sich darauf bald wieder in den Wäldern des Eschentals zu wandern.
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Elvandil
Leutnant

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Die nächsten Tage verbrachten die Kaldorei in Vorfreude angespannt im Hain des Sumpfhüters und erwarteten Kunde aus Menethil wann das Schiff denn endlich ankommen würde. Während Elvandil versuchte sich in der Zeit des Wartens mit der Planung des bevorstehenden Feldzuges zu beschäftigen, waren die anderen anderweitig unterwegs. Die Schildwachen halfen den lokalen Kräften aus damit diese ebenfalls etwas mehr Ruhe erfuhren, und die Druiden nutzten die Zeit um die nähere Umgebung zu untersuchen und sich mit der Flora und Fauna des Sumpflandes vertraut zu machen.
Der Arkanist hingegen wanderte stets etwas außerhalb des Lagers, wohl um dort seine Künste zu praktizieren, welche die lokalen Schildwachen keineswegs tolerieren würden.
Dann endlich war es soweit. Nach drei Tagen des Wartens kam das Schiff endlich aus Kalimdor in Sichtweite am Horizont. Die Schildwache die in Menethil auf die Ankunft des Schiffes gewartet hatte, machte sich sofort auf den Weg zurück zum Hain um die anderen in Kenntnis zu setzen. Die Neuigkeit kam wie eine wahre Erleichterung. Leutnant Elvandil konnte es nicht abwarten aus dem Sumpf und aus den östlichen Königreichen wieder herauszukommen. Diese schwüle Hitze und nervigen Insekten wurden zu viel für ihn.
Die Gruppe der Kaldorei packten ihre letzten Sachen und begannen den Abschied von ihren Schwestern und Brüdern des Hains. Auch hier wurden Grüße, Briefe und kleinere Pakete ausgetauscht um diese mit in die Heimat zu tragen. Als die letzten Wünsche und Segen gesprochen waren machten sich die Elunes Wächter erneut auf den Weg.
Sie beeilten sich den letzten Abschnitt des Weges nach Menethil hinter sich zu bringen um pünktlich mit der Flut in den frühen Morgenstunden auslaufen zu können.
Ein dichter Nebel hatte sich in der kühlen Nacht über das Sumpfland gelegt und erschwerte die kurze Reise nach Menethil. Nach einigen Stunden kamen die ersten Laternen entlang des Wegs in Sicht. Auch wenn sich der Nebel hartnäckig hielt kamen die Lichter der Stadt langsam näher und die Wachen der Stadt grüßten die Kaldorei freundlich. Zu ihrem Glück wurden sie erwartet, und somit waren die Wachen der Stadt etwas vorsichtiger und schickten nicht direkt Bolzen ihrer Armbrüste in den Nebel als Begrüßung. Schließlich hatte sich die Neuigkeit über die Anwesenheit der Sin’dorei auch bis nach Menethil ausgebreitet und alle waren dieser Tage etwas vorsichtiger.
Ohne weitere Verzögerung durchquerten die Kaldorei die Hafenstadt, welche noch immer nicht vollends gegen die Überschwemmung gesichert war. Die Häuser hatten Wälle aus Sandsäcken um die Eingänge und Keller trocken zu halten. Doch die Pfade waren bisher nur sporadisch mit Planken gesichert. So wateten die Kaldorei teils durch das kniehohe Wasser bis sie schließlich zu den Docks kamen und im Nebel die Umrisse des Schiffes erkannten. Bei der Sicht lichtete sich zumindest der innere Nebel vom Gemüt der Kaldorei und ihre Heimat kam nun wahrlich in greifbare Nähe.
Die Nachtelfen Crew des Schiffs hießen die Elunes Wächter auf ihrem Schiff willkommen und die erste Maatin wies ihnen die Räume zu wo sie die Überfahrt verbringen würden.
Leutnant Elvandil war recht überrascht über den rauhen Ton der auf dem Schiff herrschte und mit dem die Kapitänin ihre Mannschaft antrieb. Die Kaldorei waren sehr beeindruckt von der Effizienz, mit der das Schiff zum Auslaufen flott gemacht, und ent- und beladen wurde.
Nach nur wenigen Stunden verließ das Schiff wieder die kleine Hafenstadt Menethil um nur in wenigen Tagen wieder in der Heimat zu sein.
Auch wenn Elvandil sich nach außen hin beruhigt hatte, kochte er noch immer innerlich in Bezug zu dem Verhalten des Arkanisten. Zudem hoffte er die Schwesternschaft würde ihre Sicht noch einmal überdenken und dass die Elunes Wächter weiterhin ohne die Begleitung dieser ‘Neuzugänge’ auskommen würden.
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