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Legendäres Samsara

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Veröffentlich am: 17.05.2016, 15:39 Uhr
Inzwischen hat die Fungilde Samsara auch die ultimative Kollektion im Repertoire. Somit befindet sich jeder auch nur erdenkliche legendäre Gegenstand im Besitz eines Gildenmitglieds. Doch manche Gegenstände bieten nicht nur guten Style. Die legendären Questreihen bieten wahrhaft epische Geschichten. Daher werden diese von Spaßaktivisten der Fungilde Samsara zum Teil auch mehrfach mit allen möglichen Twinks durchlebt.

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Der legendäre Stab Drachenzorn ist einer meiner Favoriten. So manche von Euch werden jetzt überrascht sein, weil der Stab von keinem Jäger getragen wird und in der Story Drachen als Protagonisten auftauchen. Bekanntlich habe ich ein zwiespältiges Verhältnis zu diesen sonderbaren Kreaturen. Für mich sind das tickende Zeitbomben, die jederzeit dem Wahnsinn anheim fallen können und sich dann aufmachen, um die Welt zu zerstören. Doch ich muss zugeben, dass sich hinter den vermeintlichen Monstern auch oft sensible Kreaturen mit tiefgründigem ja sogar vielschichtigem Charakter verbergen. Tarecgosa ist jedenfalls über jeden Zweifel erhaben. Auch fasziniert mich an Drachenzorn der Bezug zur Natur. Aus einem einfachen Zweig von Nordrassil wird eine der mächtigsten Waffen von Azeroth geschmiedet. Und schaut doch nur mal genauer auf das Bild! Während der Questreihe bekommt der Adept einen zweistündigen Buff und wandelt auf Blumen! Das ist so cool! Wer wäre nicht versucht in ein spärliches Ödland zu gehen und die ganze naturarme Gegend neu zu begrünen? Jetzt wisst ihr, warum eine naturliebende Nachtelfe so begeistert von Drachenzorn ist. Und natürlich verbirgt sich hinter dieser Waffe eine anspruchsvolle und emotionale Story!



Der Beginn der Questreihe schickt uns zurück an den Anfang des Kataklysmus. Die Rückkehr von Todesschwinge sowie der totale Krieg zwischen Horde und Allianz waren nicht die einzigen Konfliktherde zum damaligen Zeitpunkt. Aufgestachelt durch die alten Götter kam es auch zur Rebellion der Elementare, die völlig in Aufruhr gerieten und besänftigt oder dessen Anführer besiegt werden mussten. In einer Vision steht Azeroth sogar in Flammen und genau dieses Worst-Case Scenario soll verhindert werden.

Also begeben sich die Helden in die Feuerlande, doch nur wenige Auserwählte sammeln genügend Immerglut und Zeitsande, um sich als Träger einer legendären Waffe zu qualifizieren. Aus diesen Reagenzien schmiedet der Bronzedrache Anachronos ein Auge, das in Kaltarra aktiviert wird und den Kontakt zur blauen Drachendame Tarecgosa ermöglicht. Sie geriet in die Fänge von Zwielichtdrachen und wird im Nexus gefangen gehalten. Die zukünftigen Träger von Drachenzorn befreien sie und werden daraufhin als Boten zum Blaudrachen Kalecgos geschickt.

Währenddessen wurde ein Ast des Weltenbaums gestohlen und die Vermutung liegt nahe, dass dieser in einem Ritual zur Vernichtung von Nordrassil missbraucht werden soll. Um zum Amboss der Feuersbrunst zu gelangen und das gefährliche Ritual zu verhindern, müssen alle Bosse in den Feuerlanden besiegt werden. Die designierten Träger erhalten so nämlich wichtige Fokusse, die zusammengesetzt einen Schlüssel ergeben. Interessant ist an dieser Stelle, dass bei jedem Boss noch eine Handlung vollzogen werden muss, die den Kampf zu einem besonderen Erlebnis macht. Ja, die Questreihe verlangt auch einiges an Einsatz und Geschicklichkeit ab und besteht nicht einfach nur aus der Weisung: "Töte den Boss und bringe mir seinen Kopf/Arm!". Legendäre Questjäger haben viel mit Erfolgsjägern gemeinsam, weil sie sich besonderen Herausforderungen stellen, die in herkömmlichen Kämpfen nicht zu finden sind.

Um es kurz zu machen: Der Held setzt den Schlüssel zusammen und gelangt durch ein Portal zum Amboss der Feuersbrunst, wo er den Weltenbaum durch den Sieg über die Kultisten retten kann. So ein Glück, die Apokalypse wurde verhindert. Puh, ich muss mich ausruhen! So spannend ist diese Stelle immer 8) Jedenfalls wird der Zweig von Nordrassil zu Kalecgos gebracht, der daraus die erste Version des legendären Stabs macht, nämlich den [Zweig von Nordrassil]

Im zweiten Teil der Questreihe warten dramatische Wendungen auf den designierten Träger von Drachenzorn, die episch und tragisch zu gleich sind. An manchen Stellen fühlt sich der Held so, als wäre die ganze Geschichte dem genialen Geist von Dickens oder Shakespeare entsprungen. Nun wird hauptsächlich der blaue Drachenschwarm thematisiert, der ja seit dem Kampf gegen Malygos im Auge der Ewigkeit ohne Anführer ist. Der blaue Drachenschwarm war damals tief gespalten. Die Gruppe unter Arygos wollte sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen und ihre eigenen, finsteren Pläne durchführen. Die andere Gruppe unter der Führung von Kalecgos forderte eine stärkere Zusammenarbeit mit den sterblichen Völkern. Kurz vor der Wahl zum neuen Oberhaupt werden Kalecgos und Tarecgosa angegriffen und die blaue Drachendame opfert sich, um Kalecgos Tod noch abzuwenden. Der designierte Träger von Drachenzorn wird daraufhin Zeuge einer epischen, noch nie dagewesenen Entscheidung: Zum ersten Mal soll die Essenz eines Drachen an ein sterbliches Wesen gebunden und Tarecgosa damit gerettet werden. Was für eine Ehre, denkt ihr nicht auch? 8)

Das Finale kann sich sehen lassen. Die Verbindung zwischen dem Helden und Tarecgosa kann nur über siedende Schlacke in den Feuerlanden stabilisiert werden. Anschließend nimmt der Held die Gestalt von Tarecgosa an und darf an der Wahl zum neuen Chef des blauen Drachenschwarms teilzunehmen. Und zwar sogar aktiv, nicht etwa passiv. Wir sind natürlich aufrechte Demokraten und wissen, dass nur Kalecgos die richtige Wahl für den blauen Drachenschwarm ist, immerhin hat er uns ja bisher auch noch nicht enttäuscht. Auch, wenn er ein Drache ist ;) Die Alternative für Azeroth hätte nämlich in der Wahl des faschistoiden Arygos bestanden, der ein schreckliches Bündnis mit Todesschwinge einging und die Welt dem Chaos ausliefern wollte. Außerdem hat er Tarecgosa auf dem Gewissen und das durfte nicht ungesühnt bleiben! Abschließend wird noch der Elementarlord Ragnaros besiegt und mit seiner Essenz kann Drachenzorn endgültig stabilisiert werden. In Sturmwind erfolgt die feierliche Übergabe von [Drachenzorn, Tarecgosas letzte Ruhe] an den Helden. Tarcgosa ist tot, doch ihr Geist lebt weiter. Schöner kann eine tragische Geschichte nicht enden!



Jetzt ist mir der Grund klar, warum die legendären Gegenstände immer so beliebt waren und es bis heute auch noch sind. Sie machen den Träger nicht nur zu einem Helden. Jeder Träger kann sich als etwas Besonderes fühlen, weil er auserwählt ist. Die Questreihen erzählten Geschichten, die tief mit der Lore verwurzelt sind und den Spieler zu einem Teil davon machen. Die Inflation, die mit dem pandarischen Umhang oder dem draenischen Ring einherging, war bis Kataklysmus einfach nicht existent. Damals ging es nicht darum, tausende Male den Schlachtzugsbrowser zu durchleben, um namenlose Dinge zu sammeln und einen Gegenstand in die Hand zu bekommen, den ohnehin jeder hatte oder sogar brauchte. Ring und Umhang wurden zur Voraussetzung in jedem Raid, doch Gegenstände wie Drachenzorn adelten den Helden. Nur wenige konnten sich von der dumpfen "Ein Spiel muss bumm bumm machen nun bin ich voll der krasse Schadensausteiler"-Einstellung lösen. Die Träger von Drachenzorn & Co. suchen den intellektuellen Zugang zu einer fantastischen Welt und wollen mittendrin sein und nicht nur dabei.

Zuletzt bearbeitet am: 17.05.2016 16:09 Uhr.