Belarn

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Angemeldet seit: 05.09.2011
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Warum konnten sich die Lebewesen dieser Welt nicht um ihren einen Dreck scheren? War dieses Weib zu feige gewesen, sich selbst zu ihm zu bewegen? Scheinbar, wieso sonst schickte sie den anderen Möchtegernhelden vor. Bel’s Meinung über Sanna rutsche in die absolute Bodenlosigkeit, denn wer sonst, außer sie, sollte Virelis dazu bewogen haben? Wer sonst, außer sie, nachdem sie ihm schon einmal angeboten hatte, mit ihm zu ‘reden’ wenn er reden wollte? Er wollte nicht und anstelle es dabei zu belassen, wurde ihm nur demonstriert, wie sehr sie sich wirklich dafür interessierte, was er wollte.
Von Virelis fühlte sich Bel ‘nur’ bis über alle Maße gekränkt und das war eigentlich noch schlimmer, wie der Rest der Geschichte. Daran war nicht einmal der rote Handabdruck auf seiner rechten Wange beteiligt. Spielte Bel im Kopf das Was-Wäre-Wenn-Spiel (er hasste dieses Spiel) durch, mit allen seinen Möglichkeiten, die Virelis ‘Scheinangebot’ beinhaltet hatten, kam er früher oder später immer auf ein und den selben Punkt. Entweder machte es ihm zu einem Arsch, der sich selbst nicht mehr ins Gesicht sehen konnte oder, vielleicht auch besser und, zu einem Bild der Lächerlichkeit.
Und dabei war es ihm die letzten Tage eigentlich Verhältnismäßig gut gegangen, im Vergleich zu der Zeit in Sturmwind. Er sah den Fehler nicht, er sah nicht was er falsch gemacht hatte um die beiden zu solch einer Doppelzüngigkeit bewegt zu haben. Das er sich noch in diesem ‘Berufszweig’ bewegte, hatte wirklich mehr mit Gewohnheit und dem praktischen Aspekten an der Sache zu tun, praktisch für ihn... Die Arbeit deckte einen Teil seiner Bedürfnisse ab, nur war sie eben auch nichts anderes als eine Art von Arbeit, die er, soweit wie möglich, aus seiner Privat- und Freizeit herauszuhalten versuchte. Die Komplikationen, welche bei der Vermischung von Job und Privat auftauchen konnten, wusste Bel lieber möglichst weit von sich entfernt.
Der Stimmung auf dem Schiff hatte sich selbst er nicht ganz entziehen können. Sicher war da ein Unterschied zwischen denen und ihm, er versuchte sich möglichst von allem und jedem Fern zu halten, wenn es denn nicht erforderlich war. War es das? War es das ‘Problem’ das er nicht vor hatte Teil des ‘bunten’ Treibens zu sein, sondern nebenher lebte? Dies war nie im Angebot des Zimmers erwähnt worden. Bel beschlich das Gefühl mit diesem ‘Zimmer’ über das Ohr gehauen worden zu sein. Es war ihm doch einfach nur um das Angebot dieser Unterkunft gegangen, nicht um mehr, nicht um minder. Vielleicht hätte er sich irgendwann auf die Mannschaft einlassen können, doch im Moment war ihm mehr danach, dieses Schiff samt seiner verlogenen Besitzerin zu verlassen. Konnte man ihn nicht einfach in ruhe lassen?
Wenn sie es nicht von sich aus taten, würde er schon dafür sorgen. Das letzte Band, begann zu reißen, noch hielten die meisten der Fasern dem Zug stand, doch es war nur noch eine Frage der Zeit, wie so vieles andere, bis Belarn auch diese Verbindung trennen würde.
Zuletzt bearbeitet am: 20.09.2011 13:38 Uhr.
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Belarn

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Nur mit einem sehr flauen Gefühl im Magen ließ Bel Virelis ziehen. Er fühlte sich als Versager. Ganz gleich wie sehr er sich wünschte Vir helfen zu können, er konnte es nicht. Weder war es ihm möglich ihm seine Wut und den Schmerz zu nehmen, noch mit gutem Rat beiseite zu stehen.
Nachdem Belarn seine Sache aufgesammelt hatte und zurück nach Theramore schlich, ging ihm das “Was-wäre-wenn-Spiel” durch den Kopf. Egal wie sehr er die Situationen drehte und wendete, er fand nichts was er hätte besser machen können.
Er hätte Virelis in ruhe lassen können.
Ergebniss: Er hätte Virelis mit seinem Problem alleine gelassen.
Was wäre er für ein Freund, wenn er Virelis sich selbst überlassen hätte?
Er hätte Virelis bis zum äußersten provozieren können.
Ergebniss: Verletzungen unbekannten Ausmaßes und etwas heraufbeschworen das Virelis bewusst unterdrücken wollte.
Er hätte bewusst gegen Virelis Wunsch gehandelt und so er den aus der Sache wieder rausgekommen wäre, vermutlich entweder einen Freund weniger oder bei diesem für Selbstvorwürfe gesorgt.
Er hätte versuchen können Virelis etwas zum ausknocken Einzutrichtern.
Ergebniss: Einen haufen Probleme, alleine bei dem Versuch.
Das Risiko von einem Fehlschlag war zu hoch.
Er hätte Virelis sagen können was dieser alles bei ihm ‘Richtig’ gemacht hatte.
Ergebniss: Fragwürdig, so es Virelis denn überhaupt interessiert hätte.
Es hätte Virelis nicht die Probleme beseitigt und war somit belanglos.
Er hätte darauf bestehen können das Virelis nicht geht oder ihn zumindest mitgehen lässt:
Ergebniss: Virelis hätte ihn einfach K.O. geprügelt und wäre ohne ihn gegangen.
Selbst, wenn Vir ihn nicht K.O. schlagen wollte, war ihm mit ‘bleiben’ auch nicht geholfen.
Mehr viel Bel an möglichen Alternativen auch nicht ein. Doch warum fühlte er sich so Hundeelend, wenn er doch sowieso nicht hätte anders handeln können? Um sich vor dem Grummelgrießgram abzulenken machte Belarn sich erst einmal daran seine Sachen wieder im Seesack zu verstauen und die letzten Ringe an der selbstgenähten Lederkluft zu befestigen. Wenn Glenn her kommen sollte, würde er sie wohlmöglich brauchen. Die Lederschnur mit samt Anhänger und dem Kettenglied verstaute er beides in einem Säckchen, das er sich wiederum mit einer anderen Schnurr um den Hals hängte. Er würde darauf acht geben, wie versprochen... Auch wollte er später noch einmal in den Keller um eine Liste zu fertigen, was an Alkohol auf den nächsten Mark verkauft werden konnte ohne das der Stand zu viel an Auswahl bietet.
Der Markt, richtig... Virelis wollte spätestens zum Markt zurück sein. Vielleicht konnte er bis dahin mit Talronn reden, vielleicht konnte er ja doch noch irgendwie helfen. Mit diesem Gedanken versuchte er sich zu trösten.
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