Erayel
Angemeldet seit: 15.12.2010
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Die Vorgeschichte
Meine Mutter sagte immer zu mir: „Wer Ungeheuer bekämpft, sollte aufpassen, dass er dabei nicht selbst zum Ungeheuer wird. Und wenn du lang genug in einen Abgrund starrst, starrt der Abgrund auch in Dich! Aber die entscheidenden Momente in unserem Leben sind nie geplant!“
Ich begriff nie, was dieses „Gerede“ bedeuten sollte oder warum sie es stets zu mir sagte. Vielleicht ahnte sie, was in der Zukunft passieren würde. Vielleicht sprach sie aus Erfahrung. Vielleicht meinte sie es auch einfach Symbolisch. Auf meiner Reise, sollte ich es erfahren.
Bevor die Reise beginnt, erfahrt ihr aber erst aus tieferer Vergangenheit.
Ich war noch ein Jüngling, als ich mich mit meinem besten Freund verlaufen hatte.
Erst nahmen wir unser Problem gar nicht ernst. Uns war gar nicht bewusst, dass wir den Rückweg gar nicht mehr wussten.
Für uns war das mehr ein Abenteuer, zu zweit und halbstark, nahmen wir an, vor nichts Angst zu haben.Wir waren Söhne von großen heldenhaften Rittern, was soll uns schon passieren. Und so kamen wir auf unsere Mutprobe! „Meidet den Düsterwald“, hatten unsere Eltern gepredigt, „Dort gibt es gefährlige Wesen“. Ich liebte Gruselgeschichten und Nervenkitzel. Also überredete ich meinen Freund zu einer Mutprobe.
Wir liefen und liefen, bald waren ziemlich erschöpft und machten Rast. Plötzlich waren wir von Nebelschwaden umgeben, es wurde dunkel, dabei war es gerade erst Mittag, oder täuschte ich mich etwa.Vorsichtig versuchten wir zurück zu gehen, doch wir hatten uns zu oft umgeschaut, aus welcher Richtung kamen wir.
Ohne es zu wissen, schlichen wir immer Tiefer in den Düsterwald.
Nach einiger Zeit war uns dann klar in welcher Lage wir wirklich waren und waren plötzlich gar nicht mehr so Mutig. Als um uns herrum Zweige brachen hielten wie die Luft an und kauerten uns an einander. Aufeinmal blitzen zwei Leuchtende Augen vor uns auf. Langsam gingen wir zurück. Aufeinmal war ein Knurren zu hören und wir drehten uns erschrocken um. Ein riesiger Worg war im Mondlicht zu sehen und plötzlichen war ein ganzes Rudel aufgetaucht, was uns umzingelt hatte.
Sie kamen näher und näher, der Kreis wurde immer kleiner. Wir hatten uns schon damit abgefunden, dass dies unser Ende sein sollte. Plötzlich hebten die die Bestien erschrocken den Kopf und rannten schneller davon, als sie aufgetaucht waren. Doch wir waren keinesfalls erleichtert. Ein Raubtier hat nur Angst vor einem noch größeren Raubtier. Es konnte nur ein Bär sein, der das Rudel vertrieb.
Auf einmal hörten wie ein Knurren.. schlimmer als von dem Rudel davor. Instinktiv rannten wir in die entgegengesetzte Richtung, da war wieder dieses Knurren, diesmal vor uns. Wir änderten die Richtung und aufeinmal sprang etwas vor uns von einem Ast.
Wieder ein Worg.. Doch dieser ging auf zwei Beinen, seine Klauen waren grässlich und seine Augen leuchteten.
Seine grummelnde Atmung, war furchteinflößend. Wir drehten um und rannten los. Wir rannten und rannten. „Hatten wir ihn abgehengt“, fragte ich mich als mein Freund stolperte, einige Meter später, als ich dies bemerkte, brach ich im Boden ein und landete auf einem Holzboden der mit Stroh übersäht war. Was war dies für ein Ort?
Ich hörte wieder dieses Knurren und rief nach meinem Freund, während ich versuchte aus meinem Loch zu kommen. Mein rufen verstummte, als ich ihn Schreihen hörte. Aus Angst wurde mir schwarz vor Augen. Als ich wieder erwachte, sah ich Mutters Gesicht, sie legte mir einen kühles Wollstofftuch auf die Stirn.
Ich erzählte meinen Eltern alles und sie mir! Mein Vater hatte mich gefunden.
Von meinem Freund fehlte jede Spur. Er war sicher tot!
Ich trainierte jeden Tag, ich wollte ein Ritter werden, so wie mein Vater. Allerdings waren meine Absichten weniger die eines Ritters.
Ich schwor Rache für meinen Freund. Rache an diesen Geschöpfen, die meine Kindheit einst, viel zu früh beendeten. Ich war ein großartiger Kämpfer geworden! Mein Vater war übermächtig stolz, als ich Schließlich zum Ritter geschlagen wurde...
Die letzte Reise
Jede Nacht stand ich auf, und schlich mich davon.
Jede Nacht, suchte ich nach diesen grausamen Geschöpfen.
Jede Nacht tötete ich jedes, das ich fand. Meine kämpferischen fähigkeiten waren dabei unverzichtbar. Ich wollte unbedingt vermeiden, dass sie mich verletzten. Wer weiß welche üblen Krankheiten sie mit sich rumtragen! Vielleicht war es übertriebene Vorsicht, vielleicht auch der Stolz eines Kriegers?!
Jeder Kampf war hart und gefährlich, diese Geschöpfe waren viel schneller als ich gucken konnte. Doch es fehlte Ihnen an taktischem Geschick.
Meine Siege brachten Erfolg mit sich. Ich wurde immer besser.
Doch soviele Siege ich erringen konnte, ich war nie zufrieden.
All diese Geschöpfe unterschieden sich, von diesem, das uns einst Jagte. Diese hier, waren alle viel kleiner, doch ich konnte nicht Eher ruhen, bis ich es finden würde.
Eines Nachts entschloss ich mich weg zu bleiben um meine Suche zu erweitern..
Ich schrieb einen Brief an meine Eltern:
„Liebe Mutter, lieber Vater,
Ich wollte Euch für alles von ganzem Herzen danken.
Dir Mutter,
immer hattest du ein offenes Ohr für mich und dein Essen war einfach das wunderbarste, was ich mir nur vorstellen konnte.
Und Vater,
es erfüllte mich stets mit Stolz, der Sohn eines so ehrenwerten Ritters zu sein, doch noch mehr schätzte ich deine liebevolle Seite. Ein Kämpfer mit Herz, wie du, so wollte ich werden.
Doch das bin ich nie geworden.
Das ist auch der Grund für mein verschwinden.
Ich kann einfach nicht Vergessen was damals geschah und bin seit her getrieben von Rachegelüsten, die mich jetzt auch zu meiner Reise verleiten. Ich weiß nicht wann ich zurückkehren werde, also wartet nicht auf mich.
Entschuldigt, aber es gibt keinen anderen Weg.
Bitte weine nicht Mutter und Vater suche nicht nach mir.
Auf baldiges Widersehen
Eher Euch verehrender Sohn“
Ich legte den Zettel auf den Tisch, schlich mich raus, sattelte leise ich mein Pferd und machte mich auf den Weg. Monate vergingen und schon seit Nächten ich fand kein Geschöpf dieser Art mehr. Immer erschöpfter entschloss ich mich eines Nachts zu schlafen. Denn schließlich musste ich bei Kräften bleiben, für meine Rache. Es dauerte nicht lange und ich schlief ein.
Ich träumte mal wieder denselben Alptraum. Nacht für Nachte suchte er mich heim.
Als ich davon schließlich erwachte war mein Feuer erloschen und es war tiefschwarze Nacht. Ich fülte an meiner Feuerstelle. Nass! Jemand musste es gelöscht haben. Es lief mir Eiskalt den Rücken herrunter als es hinter mir knackte und ich genau dasselbe Knurren von damals vernahm. Als ich mich umdrehte sah ich das riesige Geschöpf und schon flog seine riesige Pranke auf mich zu und schleuderte mich an einen Baum! Dann merkte ich, dass die Klauen meinem linken Arm tiefe Wunden zufügten.
Ich hatte keine Zeit mich aufzurichten als es auf mich zu sprang. Ich griff nach meinem Schwert und hielt es vor meinen Körper und schloss die Augen. als ich ein lautes Jaulen vernahm und etwas auf mir landete öffnete ich langsam die Augen. Schwach Atmend lag das Ungetüm nun auf mir, mein Schwert hatte seine Brust durchbohrt! Mit letzter kraft öffnete es das Maul und berührte mit der Zunge die Verletzung an meinen Arm. Sofort stieß ich es von mir runter und trat es so lange gegen den Kopf bis ich nicht mehr konnte. Ich fiel auf die Knie und schrie laut. Ich beruhigte mich als in an einige Worte meiner Mutter dachte: „...aber die entscheidenden Momente in unserem Leben sind nie geplant!...“. „Das war mein entscheidender Moment, das war meine Erlösung“, setzte ich diese Worte flüsternd fort.
Ich, ein Monster? Die Verwandlung!
Als ich einen unerträglichen Schmerz an meinem Arm wahrnahm wurde mir speiübel. Mir wurde bewusst, warum ich Verletzungen dieser Geschöpfe immer vermeiden wollte. Ich spülte die Wunde immer wieder aus. Doch mir wurde immer übler. Ich bekam Halluzinationen und leichte krämpfe. Nach einiger Zeit schien es aufzuhören und ich dachte ich hätte es überstanden. Als ich sah wie eine Wolke dem Vollmond langsam aufdeckt, begannen die Krämpfe erneut.
Es wurde unerträglich. Ich schrie und schrie und hörte plötzlich wieder dieses Jaulen und sah im Augenwinkel einen riesigen Bären davon laufen. „Oh nein“, dachte ich, „es wird doch nicht wieder erwacht sein?“ doch ich welzte mich vor schmerzen! Das Heulen war so nah! Meine ganze Haut kribbelte, ich bekam eine Gänsehaut. Als ich meine Hand sah, sah ich diese Klauen und ganz viele Haare die aus meiner Haut sprießten. Das war keine Gänsehaut! Sofort wurde mir klar, was mit mir geschah. Und wieder erinnerte ich mich an Worte meiner Mutter: „Wenn du Ungeheuer bekämpfst solltest du aufpassen, dass du dabei nicht selbst zum Ungeheuer wirst. Und wenn du lange genug in einen Abrund starrst, starrt der Abgrund in dich“, ich wiederholte diese Worte, wieder und wieder.
Nach einigen Minuten hörten die krämpfe auf und eine unheimliche Stille umgab mich.
Ich hielt mir die Hände vor die Augen. War ich jetzt einer jenen die ich Jagte? Ich richtete mich auf und taumelte auf einen Tümpel, der in der nähe war zu. Als ich mich im Wasser betrachtete, wurde mir klar, was meine Mutter mir immer sagen wollte. Doch etwas unterschied mich scheinbar von diesen Geschöpfen. Ich erinnerte mich an meine Mutter und war weder voller Zorn noch hatte ich irgendwelche Bösen triebe.
Doch was sollte ich tun? Wo sollte ich hin? Ich war ein Monster!
Vor verzweiflung fing ich an zu schreihen, doch es kam nur ein unheilvolles Heulen dabei raus.
Ich Irrte umher. Alle tiere flüchteten. Unter anderem auch ein Bär und ein Worgrudel. Unter einem Felsvorsrung setzte ich mich Schließlich hin und schlief ein. Als ich Wach wurde, war es schon Tag, erschrocken betrachtete ich meine Hände. Sie waren normal, bloß etwas dreckig. „Hatte ich alles nur geträumt“ war mein erster Gedanke. Als ich mein Arm betrachtete sah ich drei Große Narben. Aber wieso waren es Narben, die verletzung war nur ein paar Stunden her. Langsam Erinnerte ich mich an das, was passierte. Meine Wunde musste vergiftet gewesen sein, ich hatte ja schließlich Halluzinationen. Egal, meine Rache war geglückt. Doch wieder fielen mir diese Worte ein: „Wenn du Ungeheuer bekämpfst solltest du aufpassen, dass du dabei nicht selbst zum Ungeheuer wirst. Und wenn du lange genug in einen Abrund starrst, starrt der Abrund in dich! Aber die entscheidenden Momente in unserem Leben sind nie geplant...“. Ich redete diese Worte leise vor mich hin als eine zweite Stimme vernahm, die sanft sagte: „Das war dein entscheidender Moment, das war deine Erlösung“.
Ich blickte Hoch, jemand hielt mir die Hand hin und lächtelte freundlich. Er half mir Hoch. Doch es war nicht nur einer. Es standen vier Personen um mich herrunm. Einer fragte, wie mein Name sei. Ich überlegte einen Moment und sagte dann: „Ich heiße Bowen“. Daraufhin sagte eine Frau: „Wir sahen was passierte“. Ein anderer sagte sanft: „Es war alles Realität, keine Einbildung, du bist nun einer von Uns“.
Der Mann der mir hochalf sprach dann: „Du hast es geschafft! Dein Wille war stark genug, du selbst zu bleiben“, aus vewirrung bekam ich keinen Ton herraus, „Wir haben alles beobachtet.....“, er erklärte mir alles und vorallem erklärte er mir was ich nun war.
Ich hatte gleichgesinnte gefunden die mir halfen, zu lernen, damit zu leben und es zu aktzeptieren.
Zwei Wochen ist meine Verwandlung nun her und sie veranlasste mich, diese Geschichte aufzuschreiben.
Manchmal Beobachte ich meine Familie aus der Ferne. Ich entdeckte wie der Bauch meiner Mutter wuchs. Es Erfüllte mich mit Freude zu sehen, dass meine Eltern wieder ein Kind erwarteten. „Leider konnte ich nicht zurück!“ Als ich meine Mutter weinen sah schossen mir solche Gedanken Durch den Kopf.
Ich schrieb meinen Eltern einen langen Brief, dass es mir gut ginge und dass ich ein glückliches Leben führe.
Ich nutze meine neuen Fähigkeiten um den Brief blitzschnell auf den Tisch zu legen, an die Stelle wo einst mein Abschiedsbrief lag und nahm dabei die Gefahr in kauf entdeckt zu werden.
Ich sah, wie meine Mutter rausrannte und nach mir rief. Scheinbar hatte sie etwas mitbekommen oder gespührt, dass ich da gewesen war.
Schweren Mutes machte ich mich davon.
„Lebt wohl, geliebte Eltern, lebt wohl! Euer Bowen“
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