Interview mit Janeway Teil II
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Martin Ludwig
Captain
Inari ![]() ![]() Angemeldet seit: 12.07.2015 Beiträge: 218 |
Zitat von Janeway - Gildenmeisterin von Samsara:"Angesichts der zahlreichen 08/15-Raidgilden sind Special-Interest-Gilden der Trend der Zukunft."
Janeway ist eine Erfolgsjägerin mit Ambitionen. Der zweite Teil dieser Reihe handelt von ihren Erfahrungen mit Gilden und ihren leitenden Strukturen. Hier geht es weiter: ANZEIGEN Sturmwind Gazette: Du liebst Erfolge, definierst Dich als Spaßaktivistin und Individualistin. Würdest Du dich als „Lone Wolf“ definieren oder eher als „Teamplayer?“ Janeway: Definitiv als Teamplayer. Ich bin sehr sozial engagiert und helfe meinen Mitspielern, wo ich nur kann. Spontane Spaßaktivitäten, Erfolge und das Vervollständigen von Sammlungen in Kombination mit dem regelmäßigen Austausch von Gleichgesinnten kann einem auch ein Gefühl der Zufriedenheit vermitteln. Ich habe dann ja auch damals (Jahr 28 n.u.Z. / Anmerkung der Redaktion - siehe Teil I dieser Reihe) eine Gilde mit dem gleichen Hang zu spannenden Abenteuern in stressfreier Umgebung gefunden. Sturmwind Gazette: Für diese Gilde hast Du ja bis Mitte letzten Jahres noch aktiv Werbung betrieben. Deine fortlaufende Werbepräsenz ist ja auch ein weiterer Grund für Deine Popularität auf Shattrath. Janeway:Ich habe nie einen Hehl aus meiner Gildenzugehörigkeit gemacht und mich immer sehr stark in eine Gemeinschaft eingebracht, wenn ich die Zielvorstellungen geteilt habe. Leider kam diese Gilde in die Jahre und löste sich langsam auf. Viele Spieler wanderten in andere Gemeinschaften ab und der Gildenmeister hatte letztlich auch kein Interesse mehr daran seine Gilde zu leiten. Das Aus für eine Gemeinschaft, der ich viele Jahre die Treue gehalten habe, war für mich der Anlass einen Neubeginn zu wagen und in die Kommandoebene zu wechseln. Sturmwind Gazette: Das erste eigene Gildenprojekt ließ dann ja auch nicht lange auf sich warten. Warum kam es nicht zu einer Neugründung? Janeway: Ich war noch sehr unerfahren und zweifelte an meiner Kompetenz für eine völlige Neugründung. Daher strebte ich ein Volontariat im Gildenmanagement an. Ich setzte mich zunächst mit den Gildenarten auseinander. Die Frage war ja auch, welche Form der Gildenleitung ich wählen würde. Ich beschäftigte mich mit den existierenden Gilden auf Shattrath um zu ergründen, was diese Gemeinschaften richtig oder falsch machen und was ich in ein eigenes Konzept integrieren würde. Mit diesem Vorwissen wurde ich Mitglied in einer unbedeutenden fast inaktiven Twink-Gilde und startete mein Pilotprojekt als sekundärer Gildenleiter auf Zeit. Sturmwind Gazette: Viele Spieler werden sich noch daran erinnern, dass Du aktiv Werbung betrieben hast für eine familienfreundliche Freizeitgilde für die Mitdreißiger unter der Spielerschaft. War dies ein Fehlschlag? Janeway: Ich würde das eher als Erfolg werten, obwohl massive Defizite letztlich meinen Austritt aus dieser Gemeinschaft zur Folge hatten. Viele Spieler haben Kinder und sehnen sich nach einer Freizeitgilde, in der sie das Spiel und seine vielfältigen Möglichkeiten in stressfreier Umgebung genießen können. Angesichts der zahlreichen 08/15-Raidgilden sind Special-Interest-Gilden der Trend der Zukunft. Nur so kann sich das Gildenkonzept überhaupt noch langfristig behaupten. Sturmwind Gazette: Aber? Janeway: Der Fehler lag in der doppelten Gildenleitung. Das kann natürlich nur dann funktionieren, wenn beide Partner zusammenhalten und an einem Strang ziehen. Jedoch habe ich unterm Strich als Teil einer befristeten Gildenleitung mehr geleistet als der eigentliche Gründer, der sich nicht im Geringsten für die Twink-Gilde interessiert hat. Erst als dann nach einiger Zeit Raidkapazitäten da waren, gierte er nach der absoluten Macht und beraubte mich jedweder Entscheidungsgewalt. Ohne das Recht auf Mitbestimmung und Vetorecht konnte ich nur stillschweigend folgen oder meine Sachen packen und gehen. Da war dann einfach die Luft raus und der Spaß weg. Sturmwind Gazette: Gab es für diesen Putsch keine Vorwarnung? Janeway: Zunächst nicht, aber da steckt man nicht drin. Hätte ich diese hinterhältige Verschlagenheit nur im Ansatz geahnt, wäre vieles anders gelaufen insbesondere was die Verteilung der Gildenaufgaben angeht. Wer vollen Zugang zur Gildenverwaltung hat und sich auf vergangene Besitzansprüche stützt, hat leider das letzte Wort. Auch Altersdiskriminierung, Ausgrenzung, Mobbing, Unterdrückung der Meinungsfreiheit und eine streng-hierarchische respektive absolut-autoritäre Gildenführung waren zum Schluss an der Tagesordnung. Als freiheitsliebende, der Gemeinschaft zugewandte Nachtelfe war das für mich kein Zustand, den ich ertragen konnte. Sturmwind Gazette: Hegst Du einen Groll gegen Deinen Ex-Kollegen und willst Vergeltung üben? Janeway: <schüttelt energisch den Kopf> Nein auf keinen Fall. Ich lege zwar keinen Wert auf einen regelmäßigen Kontakt und gehe lieber auf Distanz, aber ich bringe meinem Ex-Kollegen Mitgefühl und Anteilnahme entgegen um den spielerischen Frieden zu wahren und einen etwaigen Teufelskreis zu brechen. Abgesehen davon verbuche ich mein erstes Gildenprojekt als eine Art Volontariat im Managementbereich mit abschließendem Erfolg. Ich konnte wertvolle Erkenntnisse gewinnen und besitze nun die notwendige Reife für ein eigenes Projekt. Zuletzt bearbeitet am: 02.01.2016 10:48 Uhr. |
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