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Angriff auf Aruuna

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Veröffentlich am: 14.09.2015, 17:11 Uhr
Am Hauptplatz des Lagers versammelten sich die Elfen und Orks unter der Leitung von Valentinez und Häuptling Nerzosh. Der große Angriff auf Aruuna stand unmittelbar bevor. Mit einer schwingenden Rede versuchte Valentinez den Kampfgeist der ungleichen Gruppen zu stärken und ermutigte die Kämpfer. Als die Elfen zu einem Gesang ansetzten blickte Kersha irritiert in die Runde. Die hohen, wohlklingenden Stimmen waren ihr fremd, aber sie wartete höflich ab, bis die Lieder verklungen waren. Anschließend spendete Valentinez ihnen allen den Segen des Lichts und Kersha glaubte ein leichtes Kribbeln zu spüren, vielleicht war es aber auch nur Einbildung. Die Truppen machten sich daran, ihre Rüstungen anzulegen und die Reittiere zu satteln, während Nerzosh seine Orks mit zur Lichtung nahm...

Dort an den Bäumen baumelten tote Terrokakrallen, die der Häuptling nun abschnitt, so dass die Vögel mit einem dumpfen Schlag ins Gras fielen. Er schnitt ihnen die Kehle auf und steckte seine Hand in das noch lauwarme Blut der Vögel. Kersha sah ihm verwundert zu, ihre Gedanken waren bereits mit dem Weg nach Aruuna beschäftigt und so hörte sie ihm nur halbherzig zu. Er sprach etwas von Ahnen und die toten Vögel sollten sie schützen, gegen ihre Brüder der Arakkoa, dann trat er auf Kersha zu und legte die blutverschmierte Hand auf ihren kahlen Kopf. Blut klebte nun an ihrer Stirn und rann ihr in den Nacken, aber sie störte sich nicht daran und nickte den Häuptling ehrfürchtig zu. Jeder Ork wurde vom Häuptling mit diesem Ritus gestärkt in die Schlacht entlassen, danach fand man sich wieder am Hauptplatz ein, wo Valentinez die Truppen einteilete....

Der Angriff sollte von zwei Seiten erfolgen. Nerzosh und Valentinez befehligten die Truppen, die vor dem Haupttor in Aruuna für Ablenkung sorgen sollten. Dazu hatte Varjak einen Gronn dabei, den er ritt und der alles niedertrampeln sollte. Nerzosh würde für einen Sturm sorgen, der die Sicht behinderte und ihnen Schutz bot. Drei Personen sollten sich von hinten anschleichen, um an den Kristall zu kommen, dafür sollte dieses Ablenkungsmanöver sorgen. Kersha wurde mit Mina dazu auserkoren als Eskorte mit Sielassiel zu gehen, die als Magierin den Kristall benutzten sollte. Kersha verstand wenig von den Dingen, die dahinter steckten, Magie und all so ein Kram, aber ihr war klar, dass sie die Magierin sicher rein und wieder raus bringen musste, nur das zählte. Als Späherin hatte sie sich bereits einen Überblick in Aruuna verschafft und wusste den sichersten Weg zum Kristall, daher sollte sie die Elfen führen. Als alle aufgesattelt waren, wünschten sie sich Glück und die beiden Truppen ritten in unterschiedlicher Richtung davon.....

Die Straßen und Brücken lagen relativ verlassen da und Kersha und die Elfendamen hatten keine Mühe bis in den Wald, der um Aruuna lag vorzudringen. Dort loderten überall noch kleinere Waldbrände und die Tiere des Waldes waren in Aufruhr. Qualm behinderte die Sicht, machte die Luft stickig und brannte in den Augen. Kersha führte die Elfen nahe an die Hügel von Arunna heran und bedeutete ihnen abzusteigen und in Deckung zu gehen. Flüsternd erklärte sie den Damen, dass sie am hinteren Ende von Aruuna waren und von nun an Vorsicht geboten war. Sie würden sich links halten und durch die Ruinen das Haus mit dem Kristall aufsuchen. Sielassiel und Mina zögerten, nahmen sich kurz in den Arm und folgten dann der Späherin....

Der Kristall verströmte ein elektrisierendes, metallisches Leuchten als sie in die Häuserruine traten. Kersha sicherte den Eingang und behielt die Gegend im Auge, während Sielassiel langsam auf den Kristall zuschritt. Sie legte ihre Handschuhe ab und atmete tief durch, dann umrundete sie den Kristall und stellte sich hinter ihn.
„Haltet mir den Rücken frei, während ich jetzt beginne,“ bat sie die beiden Späher.
Kersha nickte und blickte nochmal kurz um, als sie bemerkte, dass das Gebäude kein Dach mehr hatte und der freie Himmel über ihnen zu sehen war.
„Mina, behalte den Himmel im Auge, falls Späher in Sicht kommen“
Die junge Elfe nickte, verschwand im Schatten und tat wie ihr geheißen. Sie legte den Kopf in den Nacken und spähte abwechselnd in den Himmel und auf Sielassiel, die nun ihre Hände auf den Kristall gelegt hatte und Kontakt mit den Energien im Inneren aufnahm.
Kersha wandte sich um und spähte nach draußen, aber die Sicht war verschleiert. Der Qualm aus den brennenden Wäldern hatte sich über die Stadt gelegt und tauchte alles in glühenden Nebel. Plötzlich hörte man ein leises Flügelrauschen und die beiden Späherinnen horchten auf. Mina starrte erschrocken in den Himmel, als ein Arakkoa über das Haus segelte und dann verschwand.
„Ich glaube, er hat uns nicht gesehen oder?“ flüsterte Kersha.
„Nein, er ist weg,“ stimmte Mina ein und sah wieder zu Sielassiel. Langsam änderte sich das Aussehen der Elfe, ihre Augen begannen zu glühen und ihre Aura wuchts. Kersha bekam von dem nichts mit, da sie den Eingang nicht aus den Augen ließ, falls Feinde auftauchten.....

Der Himmel hatte sich verdunkelt, schwere Wolken zogen sich zusammen und der Wind kam in Böen. Als der erste Blitz einschlug, zuckte Kersha kurz zusammen. Das musste Nerzosh sein, ihr Herz machte einen Sprung. Die andere Gruppe hatte es also bis zum Eingang von Aruuna geschaftt. Kurz darauf konnte man Schlachtlärm hören und die Arakkoa flogen kreischend zum Eingang. Die Ablenkung klappte demnach und Kersha blickte über die Schulter, wie weit Sielassiel mit dem Kristall war. Anscheinend hatte die Magierin ihre Tätigkeit beendet, leitete einen Teil der Energien in einen kleineren Kristall und beschwor einen Familliar. Dieser sollte als Bote dienen und wurde kurz darauf weg geschickt.
„Wer von euch kann gut werfen?“ fragte sie dann.
„Ich“ antwortete Mina und nahm den Kristall entgegen.
„Bring ihn raus und wirf ihn zur Dorfmitte, wo die anderen sind,“ bat Sielassiel und ihre gewachsene Präsenz nahm den ganzen Raum ein. Die junge Spährin eilte nach draußen und Kersha folgte ihr bis zum Eingang, dann verschwand sie im Schatten....

Arkane Blitze zuckten zum Himmel und rissen zahlreiche Arakkoa zu Boden. Sielassiels Macht, war durch die Aufladung des Kristalls gestiegen. Am Dorfplatz kämpften die Orks und Elfen mit den angreifenden Vögeln und Kersha konnte Varjak kraftlos auf dem Gronn sitzen sehen, der alles niedertrampelte. Sie und Mina hätten am liebsten mit in den Kampf eingegriffen, doch Sielassiel befahl ihnen zu bleiben und den Kristall zu schützen. Als Kersha sah, wie Varjak aus dem Sattel fiel und am Boden liegen blieb, stockte ihr Herz. Von Nerzosh war keine Spur zu sehen, langsam machte sich in Kersha Unsicherheit breit, ob des Gelingens dieses Auftrags. Sielassiel die das Chaos auch beobachtete, kam nun zu dem Schluss in den Kampf einzugreifen und verschloss das Gebäude mit einer magischen Barriere, um den Kristall zu schützen.....

Varjak war verletzt und fast am Ende seiner Kräfte, den Elfen ging es nicht besser, während die Arakkoa weiterhin Angriffe flogen, die zum Teil mehr oder minder gut abgewert werden konnten. Als sich Sielassiel, Kersha und Mina der Truppe anschlossen, waren bereits einige verletzt und Nerzosh verschwunden. Kersha erfuhr von Varjak dass der Häuptling von einem Rabenvogel davon getragen wurde und ihr Mut sank. Was sollte jetzt mit ihnen geschehen? Doch bereits im nächsten Moment griffen erneut ein paar Arakkoa an und Kersha zog ihre Dolche. Auch dieser Angriff wurde abgewehrt, zehrte aber an den verbleibenden Kräften der Einheit. Valentinez befahl daher sich ins nächste größere Haus zurückzuziehen und die Verwundeten zu stützen. Eilig machte sich die Gruppe auf den Weg ins vermeintlich sichere Innere des Gebäudes....

Vor ihnen stand ein riesiger Arakkoa, anscheinend der Anführer der geflügelten Wesen. Der Vogel kreischte schrill und flatterte mit den Flügeln, als ihm Valentinez, Sielassiel, Ion, Kersha und Varjak gegenübertraten. Ein letzter Kampf war noch zu bestreiten. Tenebra kümmerte sich am hinteren Ende der Halle um die Verletzten Elfen und hatte alle Hände voll zu tun. Kersha blickte zu Varjak und nickte ihm ein letztes Mal zu, bevor sie angriff. Die arkanen Geschosse der Magier schlugen auf den Vogel ein, Varjaks Schwert und Kershas Dolche taten ihr übriges. Alle kämpten bis zum Äußersten. Plötzlich gelang es Varjak die Kniesehne zu treffen und der Arakkoa sackte kreischend zu Boden. Kersha reagierte sofort und sprang ihn an, sie stieß ihren Dolch in das Auge des Arakkoa und drehte ihre Klinge herum. Blut spritzte und besudelte die Angreifer, doch der gefiederte Feind ging leblos zu Boden. Schwer atmend schleppte sich Kersha die Stufen zu den Elfen hinauf und sah Varjak an.
„Geht es dir gut?“
„Zuk, ...und dir?“ entgegnete Varjak erschöpft.
Kersha nickte und lächelte. Sie hatten es geschafft, doch die Elfen waren verletzt und am Ende ihrer Kräfte. Jetzt galt es erstmal die Verwundeten zu versorgen und Kraft zu tanken. Varjak und Kersha zogen sich etwas zurück und setzten sich in eine Ecke des Raumes, wo sie sich erschöpft nieder ließen....