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Die Schriften eines Schamanen

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Veröffentlich am: 26.09.2014, 17:33 Uhr
Tag1

Oger, so viele in der Zahl, dass wir sie nicht zählen konnten sind geschlagen. Raghna hat befohlen ihre Köpfe und Leiber auf die Klippen des Schergrats zu spießen. Als Mahnung für weitere, die folgen werden. Die Toten, allen voran Granthar und Gul'dor, sind gerächt. Eine blutige Rache, deren Geschmack sich in meiner Kehle sammelt. Gut, wie fettiges Fleisch und bitter im Nachgeschmack, denn diese Rache macht nicht satt. Sie bringt unseren Häuptling und unseren Scharfseher nicht zurück. Sie weilen nun unter den Ahnen, reiten mit ihnen Seite an Seite in glorreiche Schlachten. Und so reite auch ich... zum Oshu'gun um ihren Rat einzuholen.
Veröffentlich am: 26.09.2014, 17:33 Uhr
Tag2

Shattrath. Ein stinkender Kessel gefüllt mit Eintopf aus Flüchtlingen, Dieben und bestechlichen Geizhälsen, die sich Wachen nennen. Die einen zu schwach zum überleben, die anderen ehrlos und durchtrieben. Nicht würdig eines freien Lebens. Aber Tol'dok, mein treuer Warg, braucht Ruhe und dieser Moloch ist der einzige Ort, der Ruhe verspricht. Zwei Tage ist Tol'dok geritten. Über Berge und Täler des Schergrats und schließlich durch den sumpfigen Morast der Zangarmarschen. Es erfüllt mein Herz mit stolz, dass dieser Warg mich als Gefährten auserwählt hat. Bei den Arakkoa werden wir Ruhen. Von allen Dieben und Verrätern sind sie mir am liebsten.
Veröffentlich am: 26.09.2014, 17:34 Uhr
Tag 3

Nagrand. Der Wind der Steppe kommt mir hinterhergeschlichen mit dem Mond und den Sternen die er Nacht für Nacht herbei weht. Die Räume die ich fülle umweht er und löscht die fremden Abdrücke an mir. Abend für Abend streck ich mich aus nach der Mutter Hand, die mich unverwundbar wäscht für den Oshu'gun, auf dass die Ahnen meinen Ruf erhören und mir ein Zeichen geben.
Veröffentlich am: 26.09.2014, 17:34 Uhr
Tag 4

Der Oshu'gun. Die kalte klamme Luft der Gruft erfülle, so sagen sie, die Lungen und wecke den Geist sich ihnen hinzugeben. Reingewaschen durch der Mutter Wasser, betrete ich die reinste Erde dieses Landes und lausche der Worte, die der Wind zu mir trägt. Sie werden mir ihre Namen flüstern und nach dem meinen fragen. Doch kein Wort soll meine Lippen verlassen, bis ich das Feuer entzünde welches unsere Seelen verbindet. So verlangt es die Mutter. Und so kehre ich ein unter das Dach der Ahnen, wie sie es verlangt.

Keine Waffen werde ich mit mir führen, keine Pergamente. Alles was bei mir weilt ist mein Kilt, mein Stab und mein eigener Geist.
Veröffentlich am: 26.09.2014, 17:34 Uhr
Tag 7

Nagrand - Garadar.

Das Feuer habe ich entzündet und die Kräuter verbrannt und doch schwiegen sie. Stunden vergingen in Einsamkeit. Der Hunger verlängerte die Zeit, schien es, doch der dann eintretende Kampf gegen den Durst raubte mir fast jegliche Kraft. Und mit dem Durst schlich sich die Müdigkeit in meinen Verstand und raubte mir nahezu jeden klaren Gedanken. Blatt für Blatt legte ich weitere Kräuter ins Feuer um zu entfachen bis schließlich meine Kräfte ganz zu schwinden schienen. Doch kein Ahne zeigte sich. Es war, wie die Mutter sagte, sie sind fort... seit langer Zeit.
Aber dann sah ich die Bilder... Ich sah uns... Gromga, Gorvanna, Khrusha, Tojaresh. Wir gingen durch das Portal und es führte uns in ein Land von Eis und Feuer. Ein Land, wie es die älteren unter uns nur kennen. Belebt durch die pure Kraft von Feuer und Wasser in einem ewigen Tanz, welcher Energie schenkt und Leben weckt.

Ich bin mir sicher: Der Weg des Klans führt durch das Portal in eine neue Welt. Der Schergrat stirbt, doch Eis und Feuer bringen uns Leben.
Veröffentlich am: 29.09.2014, 23:34 Uhr
Die Tage habe ich nicht mehr erzählt.

Mehr und mehr nagen die Zweifel an meinem Verstand. Ich wage es nicht, die Bilder, die die Ahnen mir zeigten in Frage zu stellen, doch sehe ich das Ziel der Reise nicht.
Das Portal liegt nun eine Gefühlte Ewigkeit hinter uns und der Klan hat Fuß gefasst in einem neuen Land. Doch zu welchem Preis? Raghna ließ ihr leben in einem Kampf für die Freiheit einer Horde, deren Stämme sich in ihrem Stolz und in ihrer Eitelkeit vergessen. Und mir wurde die Bürde auferlegt diesen Klan zu führen. In einem Land, so wird mir mehr und mehr vor Augen geführt, in dem wir Fremde sind. Die Sterne stehen trunken am Himmel und zeigen wirre Bilder und die Knochen der Tiere sprechen in Rätseln während die Elemente nach Unterwerfung streben und das Gleichgewicht schon längst vergaßen.
Nur die Orcs in diesem Lande scheinen uns zu respektieren. Sie reden über einen Klan, der die alten Wege nicht vergessen hat und die Tradition pflegt. Sie schließen sich uns an und so schmieden wir die Kette, Glied um Glied.
Doch sind die Glieder schwach und müssen noch durch Feuer und Eis gehärtet werden. Largakh, ein Orc, so unbeholfen, dass man meinen könnte er wäre ein Oger. Agurak, der nicht begreift, dass ein Klanleben nichts mit dem Leben für die Horde zu tun hat. Niha'schir so stark und stolz, wie es nur wenige unseres Volkes in diesem Lande sind, doch hat sie ihre Bestie nicht unter Kontrolle. Heraus sticht nur Varjak, aber er kennt auch noch die alten Wege.
Veröffentlich am: 12.10.2014, 11:16 Uhr
Der Weg nach Norden führte uns nach Osten, durch den Wald, den die Trolle Dschungel nennen, bis nach Steinard.

Die Elemente selbst wissen nicht zu welcher Zeit und auch nicht aus welchem Grund, doch das Land wird weinen.
Eine Welle aus Blut und Eisen wird sich ergießen und zu hunderten werden die Seelen des Landes bluten.

So wies ich den Klan an weiter zu ziehen. Nach Norden, stets nach Norden. Weit weg von diesem verfluchten Ort am Portal, der unseren zerstörten Heimat so gleicht.
Veröffentlich am: 07.12.2014, 20:14 Uhr
Ein Meer aus Blut und Eisen ergießt sich aus dem Portal und bringt Tod und Verderben über das Land. Mag`har, so viele, dass ganz Nagrand zu den Waffen gerufen haben muss schlagen alles Nieder, was sich einst gegen Garrosh stellte. Klirrende Eisenketten künden von der Schlacht und noch in dieser Nacht wird ihnen das Heulen der Wölfe entgegen hallen. Der Klan geht auf die Jagd.
Veröffentlich am: 07.12.2014, 20:20 Uhr
Die Erde ist tot in diesem Land und vermag kaum zu sprechen und der Wind hüllt sich in stillem schweigen, selbst in diesen stürmischen Zeiten. Nacht um Nacht fragte ich die Wasser um Rat, doch war ihre Antwort nicht mehr als Stoffetzen in der Brandung der Meere, welches mir nichts über ihr abtauchen verriet. Und so stark das Feuer in ihren Venen kocht, so vermögen selbst die lodernden Flammen mir nicht mehr zu zeigen als ihre Schemen, die diese törichte Orcin verscheuchte. Mein Mond, meine Sterne sind dort draußen...
Veröffentlich am: 08.12.2014, 23:13 Uhr
Die Flammen zeigen mir ihr Gesicht in einem Wald. Doch immer dann, wenn die Bilder in den Feuerwirbeln Gestalt annehmen, zerren Pranken - groß und stark wie die eines Wolfs - sie wieder hinaus und es bleibt nur schwarzer Ruß. Die Schwärze verschließt den Blick auf weitere Bilder und so habe ich mein Rudel ausgesendet um nach ihr zu suchen. Doch alles was sie fanden war ihr Totem.
Veröffentlich am: 10.12.2014, 00:02 Uhr
Das Rudel hat seine Wölfin wieder. Und auch wenn ihr Körper schwach ist und nach Wasser schreit, ist sie stark; ist ihr Wille voller Kraft. Diese Nacht werde ich kein Auge zu tun und an ihrer Seite meines Mondes, meines Sternes wachen, bis ihr Körper Ruhe findet.
Veröffentlich am: 11.01.2015, 04:24 Uhr
Es sind die Träume, die uns in unseren wohligen Schlaf wiegen und den Geist zur Ruhe kehren lassen. Genauso sind es die Träume, die uns aus dem Schlaf reißen und unseren Geist aufwühlen.
Und so sind es die Träume von Eis und Feuer, die meinen Geist gefangen halten in einer Welt, die so schön und so fernab der unseren liegt. Träume die mich zum Portal ziehen, um dem Klan das größte Geschenk zu bereiten was man ihm geben kann. Eine Heimat.
Veröffentlich am: 11.01.2015, 04:24 Uhr
Kein Wind erhebt sein Flüstern und selbst die Erde schweigt in diesen Tagen. Nichts weiter als dieses undurchdringliche Schweigen warnt sie vor unserem Rudel, dessen Witterung sie wahrnehmen wie die Herde Talbuks den Geifer des Wolfs, der im Nebel auf sie lauert. Und dieser Wolf wird einen Sturm mit sich bringen, der ihre Herde zersprengen wird.
Veröffentlich am: 12.01.2015, 11:44 Uhr
Ich erwartete den wirbelnden Nether am Firmament, Hitze und trockenen, toten Boden. Doch was mich erwartete war ein sternenklarer Himmel, ein grüner Dschungel und rauschende Meere, deren Wellen der Wind herbeitrug.
Und es ist als kam mit den Wellen das Leben wieder. Doch will mein Verstand es nicht begreifen.
Das Schiff wird uns weiter tragen über die Wellen, deren Gesang mein Herz so sehr belebt. Und wenn die Pilzüberwucherte Küste des Schergrats uns begrüßt, werden wir gewissheit haben.

Zuletzt bearbeitet am: 17.01.2015 12:15 Uhr.
Veröffentlich am: 17.01.2015, 12:15 Uhr
Die Sterne, die der Wind Nacht um Nacht herbei weht leiten uns über die unendliche weite des Ozeans der so fremd und doch bekannt ist. Wenn sie mir kein Trugbild zeigen werden uns schon bald die so vermissten Klippen des Schergrats begrüßen.