Raskir
Angemeldet seit: 05.10.2012
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Rulka hatte sich schon schlafen gelegt, die letzten Tage waren doch sehr erschöpfend so das es sie nach dem Gespräch mit Tenebra nicht mehr lang auf den Beinen hielt.
Nachdem die Elfen den beiden Orcinen Felle gebracht hatte und Rulka eingeschlafen war wollte Caladley sich noch auf den Weg machen etwas zu überprüfen.
Eine Trollfrau tauchte auf und machte, auf etwas ungehobelte weise, klar das sie hier wo die Elfen ihr Lager hatten, schlafen wollte.
Nachdem Tenebra scheinbar alles im Griff hatte machte Caladley sich schließlich auf den Weg, einen Becher Tee in der Hand.
Sie beschritt den Pfad nach oben, dort wo einst der Ogerthron war.
"Hey...komm raus. Ich weiß das du hier oben steckst..."
Stille war die Antwort darauf.
"Dein Tier hat dich verraten...du brauchst dich nicht verstecken, nicht vor mir."
Erneut nur stille, unterbrochen von einem leisen knurren das ein Welpe von sich gegeben hatte.
"Dein Gefährte hat mich hier hoch geführt, ich...habe dir etwas Tee mitgebracht, vielleicht magst du mal probieren."
Caladley ging einige Schritte weiter bis auf einmal ein "Hey nicht, warte!" zu hören war, kurz darauf tapsen und ein kleiner Welpe kam aus einer dunklen Ecke, neugierig die Orcin anblickend und schließlich bedrohlich knurrend so sehr es ein Welpe vermag.
Caladley stellte den Becher ab und ging einige Schritte zurück, der Welpe mit dem schwarzen Fell knurrte weiterhin und blickte argwöhnisch zu ihr rüber. Erst als sie, seiner Ansicht nach, weit genug weg war hörte er auf zu knurren und verschwand wieder in der dunklen Ecke.
"Ich weiß warum er so reagiert...und du auch, nicht war? Bei dir ist er nicht so...wegen deinem Blut."
Erneut nur stille bis sich plötzlich ein Gesicht aus der dunklen Ecke schälte, dort wo vor kurzem der Welpe verschwunden war.
Die junge Orcin blickte unsicher herüber, die Augen ängstlich und...ja das schienen Tränen zu sein...Caladley kannte den Ausdruck in diesem Gesicht.
Als sie die kleine musterte, kam es ihr vor als würde sie in einen Spiegel sehen, so war sie auch einmal...so ähnlich...
"Ich denke ich verstehe wie es dir geht...warum du...nun warum du die Geschichte damals erzählt hast."
"Nichts verstehst du!" blaffte die kleine Orcin und der Welpe mit dem Schwarzen Fell tapste wieder aus dem dunkeln und bezog Stellung vor der kleinen, leise knurrend.
"Sie sind alle...und..das...ich..." stammelte sie.
"Ich habe es gesehen...es tut mir leid...ich war dort und habe gesehen was passiert ist. Es ist vorbei. Ich habe selbst eine der Hexen erschlagen die noch dort waren..."
Die Augen der kleinen weiteten sich ungläubig.
"Es sind nicht alle tot...weisst du. Wir konnten im Lager kaum jemanden Retten...aber wir haben einige befreit...aus der Arena der Oger...du kennst sicher einige von ihnen noch, immerhin warst du..."
"Nein! Ich...ich muss gehen! Meine Großmutter wartet, sie macht sich sicher sorgen um mich wenn..."
Caladley fuhr sich mit der Hand über den Kopf und schaute der kleinen in die tränen geröteten Augen.
"Deine Großmutter...Narlekah...ich...ich weiß darüber...ICH bin echt, ich lebe. Denk nach, sieh mich an! Denkst du sie hat sich geopfert damit du hier...*macht eine Geste die auf die Feste deutet* in einer Scheinwelt lebst? Das du ihr Opfer vergeudest indem du dir...einredest sie sei noch hier irgendwo, deine Großmutter? Narlekah wollte mit dir fliehen, aus der Arena...sie gab ihr Leben damit du entkommst, ist dir das klar?
Du entehrst ihre Tat indem du so tust als wäre alles Normal... dein Garn da...*sie deutet auf den Welpen* sagt mir das du nicht hier her gehörst, du bist kein Frostwolf, warst es nie und wirst es niemals sein.
In den Adern meines Häuptlings fliest Blut das deinem ähnlich ist...in den Adern Largs fließt Blut das deinem Ähnlich ist... DU hast uns aufgesucht als wir hier waren...warum hast du es getan?
Du gehörst nicht hier hin das weist du genau so gut wie ich...Wenn du Narlekah Ehren willst dann solltest du dir klar machen wo dein Platz ist, wo du hin gehörst."
Sie versuchte in ihrem Ton möglichst ruhig zu bleiben jedoch hatte Cal Angst das ihre Worte vielleicht zu hart waren als sie die kleine abwartend anblickte.
"Du weißt nicht wie es ist wenn alle um dich sterben! Wenn sie...wenn überall Blut ist...sie sind...ich bin..." brachte die kleine unter Tränen hervor.
Caladley blickte zu Boden und schloss die Augen für einen Moment, die kleine vor ihr war nur wenige Jahre jünger als sie selbst und gerade, in diesem Augenblick, erinnerte die kleine sie mehr als alles andere an sich selbst...sie setzte sich, schob den Becher mit dem mittlerweile kalten Tee in Richtung der kleinen und lächelte sie an.
"Setz dich hin, trink etwas und hör mir zu. Früher gab es einmal den Weissklauen Clan...."
So erzählte Caladley der kleine ihre eigene Geschichte, den Verlust ihres eigenen Clans und ihren Weg den sie seit dem Tot aller die sie kannte bis zum heutigen Tag beschritten hat, an dem sie ihren Platz bei den Wölfen mit blutiger Faust weiter festigte...
Spät in der Nacht kehrte Caladley zurück zum Lager der Elfen, ohne ihr Schwert, wo Rulka schlief und sie legte sich daneben und schlief sehr schnell tief und fest ein.
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