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Patroullie in Talador

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Veröffentlich am: 27.08.2015, 11:25 Uhr
Patroullie in Talador:

Kersha trat auf Varjak zu und grüßte ihn respektvoll. An der Hand führte sie Nabor ihren Wolf, während sie ihm erklärte, was Nerzosh ihr aufgetragen hatte. Varjak hörte zu und musterte sie irritiert von oben bis unten, bis Kersha seinen Blick auf ihren kahlen Schädel registrierte.
„Ach das....ja, Nerzosh hat ihn mir abgeschnitten,“ Kersha fuhr über ihren blanken Kopf.
„Dann hast du deiner Vergangenheit abgeschworen? Ein guter Schritt,“ erklärte der Jäger.
Kersha nickte und lächelte ihn an, während sie ihm weiter erklärte, dass Nerzosh sie zum Quartiermeister ernannt hatte, solange Largakh verhindert war. Dann kam sie auf ihren Auftrag zurück und berichtete ihm, dass Erze für die Rüstung fehlten und sie bei der heutigen Patroullie eine Miene im Westen begutachten sollten, die ihr Valentinez auf einer Karte gezeigt hatte, bevor sie zu den Arakkoa aufbrachen. Varjak grunzte und nickte ihr zu, was wohl sein Einverständnis bedeutete.....

Die Miene war unweit vom Lager entfernt, eingebettet zwischen Felsen, die von riesigen Motten bevölkert wurden. Varjak saß von seinem Reitwolf ab und gab Kersha ein Zeichen, es ihm gleich zu tun. Sie wollten die Reitwölfe hier lassen, während sie zu Fuß das Terrain erkundeten.
„Wir müssen vorsichtig sein, der Staub ihrer Flügel betäubt und ruft manchmal Wahnvorstellungen hervor,“ klärte sie Varjak auf. Kersha nickte und zückte ihre Dolche, während sie den Eingang der Miene suchten. Hinter einem Felsen ging Kersha in Deckung und warnte Varjak.
„Vorsicht! ...sind das Draenei dort unten?“
Varjak duckte sich und kniff die Augen zusammen. Er beobachtete die Gegend und schätzte die Gefahr ab. Am Eingang der Höhle konnte man Erdelementare sehen, die die Draenei angriffen.
„Sie tragen das Zeichen, der Draenei in unserem Lager...wir sollten trotzdem vorsichtig sein. Wenn sie angreifen, dann töten wir sie,“ auf Varjaks Gesicht zeichnete sich ein diabolisches Grinsen ab. Kersha nickte und lächelte kampfesmutig.....

Sie konnten die Miene gefahrlos betreten, die Draenei waren tatsächlich aus ihrem Lager gewesen und hatten ihnen den Weg in die Höhle nicht verwehrt. Doch was sich jetzt vor ihren Augen abspielte, hatten die beiden noch nicht gesehen. Überall in der Höhle glühte und schimmerte es in purpurnen Farben, die Kristalle schienen zu leuchten. Ein Raunen und Zischen erfüllte die Luft, während kleine lila Funken durch die Höhle stoben. Irgendetwas stimmte hier nicht. Varjak wandte sich an einen Elfen und den Draenei, die den Abstieg in die Miene bewachten.
„Was ist hier los?“
Der Blutelf drehte sich um und nickte den Orks zu.
„Wir könnten eure Hilfe gebrauchen, ein Bergriese wurde geweckt und läßt die Elementare los,“
„Der Berg wehrt sich hm? Hier braucht ihr wohl eher einen Schamanen.“ antwortete Varjak geringschätzig und sah zu dem Draenei. Es war offenkundig, dass er diesem Volk wohl die Schuld an allem gab.
„Wir könnten jede Hilfe gebrauchen,“ entgegnete der Draenei.
„Tja, wer Gruben gräbt, muss wohl damit rechnen,“ Kersha tat ihren Mißmut ebenfalls kund.
Varjak lächelte zu Kersha hinüber und fragte den Blutelfen, ob es überhaupt Erze oder dergleichen in dieser Miene gab. Die Frage wurde bejaht, jedoch entschloss sich Varjak, den Auftrag hier abzubrechen, es war das Risiko nicht wert. Die Orks traten ihren Rückweg zu den Reitwölfen an, sie würden eine andere Miene finden müssen. Anschließend kehrten sie unverrichteter Dinge ins Lager zurück....

Als sie die Patroullie zu den Arakkoa fortsetzen wollten, trafen sie auf Akrah die Jägerin, die sich vor ein paar Tagen zum Clan gesellt hatte. Kersha stellte die beiden vor und Varjak beschloss Akrah und ihren Wolf auf die Erkundung mitzunehmen, da sie sich freiwillig angeboten hatte. Kurz darauf brachen sie zu Fuß nach Tuurem auf. Die Gerüchte über diese Draeneistadt waren beunruhigend und deshalb mussten sie mehr darüber herausfinden. Die drei Orks und zwei Wölfe hielten sich abseits der Straße und gingen immer wieder hinter Büschen in Deckung, während sie den Ruinen von Tuurem immer näher kamen. Kurz vor einem Flusslauf blieben sie stehen, starrten auf den Qualm, der von der Stätte aufstieg und flüsterten.
„Scheint ein Kampf statt gefunden zu haben, wir müssen näher ran,“ stellte Varjak fest.
„Willst du schwimmen?“ fragte Kersha, die die Brücke nicht für sicher hielt.
„Nein, die Rüstung würde sich vollsaugen und uns träge machen. Die Arakkoa sind schnell und wendig,“ Varjak überlegte und starrte in den Himmel. Er schien nach den flugfähigen Arakkoa Ausschau zu halten, die er vor ein paar Tagen gesehen hatte.
„Wir könnten uns an die Bäuche der Wölfe klammern. So sind wir von oben nicht zu sehen,“ schlug Akrah vor. Varjak überlegte kurz und nickte.
„Ich komm schon klar, keine Sorge,“ entgegnete Kersha und verschwand im Schatten. Sie beschlossen so die Brücke zu überqueren und auf der anderen Seite zwischen den Felsen aufeinander zu warten.....

Eng ins Schilf geduckt saß der kleine Stoßtrupp regungslos im Gras. Sie waren ein Stück näher an Tuurem herangekommen und konnten die schwelenden Feuer riechen, die noch immer vor sich hin glimmten, sonst schien alles ruhig. Varjak beäugte die Gegend und lauschte. Kersha vertraute seiner Erfahrung und wartete auf seinen nächsten Befehl. Es lag eine unheimliche Stille über den Ruinen und alles schien verlassen, als plötzlich ein Rumpeln zu hören war, dann war alles wieder ruhig.
„Was war das?“ flüsterte Kersha.
„Keine Ahnung, wir müssten näher ran,“ entgegnete Varjak.
Plötzlich hörten sie ein Flügelrauschen und ein Arakkoa erhob sich links von ihnen aus einem Baumwipfel. Er war dort kaum zu sehen gewesen, flog mit kräftigen Flügelschlägen zu den Ruinen und verschwand dort aus ihren Augen.
„Meinst du er hat uns gesehen?“ Kersha war erstaunt wie groß und majestätisch dieser Vogel ausgesehen hatte. Varjak schüttelte den Kopf.
„Was sollen wir tun?“ Akrah hatte sich bisher ruhig verhalten und sah Varjak an.
Der Jäger blickte seine beiden Gefährtinnen an:
„Ich hätte gute Lust, nachzusehen, was da vor sich geht...“
„Dein Befehl Varjak....ich folge dir,“ erklärte Kersha und lächelte ihn an. Akrah nickte zustimmend.
„Wir müssen schnell sein, also los,“ mit diesen Worten spurtete Varjak auf die Ruinen zu und ging hinter dem nächsten Strauch in Deckung.....

Der Angriff der auf Tuurem stattgefunden hatte, musste von Orks stammen, da war sich die Gruppe einig. Überall lagen große Morgensterne, die die Stadt zum Einsturz gebracht und riesige Löcher in den Stein geschlagen hatten. Varjak vermutete die Eiserne Horde hinter dem Angriff und sah beunruhigt aus. Er drängte zum Aufbruch, wollte die Erkundung fortsetzen, bevor sie entdeckt wurden. Schnell schlich die Gruppe weiter zur Stadtmitte vor, bis Varjaks Wolf Lauur vor einem noch halbwegs intakten Gebäude stehen blieb und reglos verharrte. Varjak erkannte sofort, das sein Wolf etwas entdeckt haben musste und wies die Gruppe an, vorsichtig zu sein. Einer nach dem anderen betrat leise und unentdeckt das Haus. Akrah sicherte den Eingang und behielt die Gegend im Auge, während sich Varjak und Kersha darin umsahen. Es musste ein Kampf gewütet haben. Schalen, Gläser und Vasen lagen zerbrochen auf dem Boden und eine unheimliche Unordnung herrschte. Auf einem Tisch lag ein flugunfähiger, degenerierter Arakkoa, unter ihm bildete sich bereits eine Blutlache und tropfte auf den Boden.
„Das sind sie also, diese Vögel?“ Kersha trat näher und begutachtete das fremde Wesen, während sie den verkümmerten Flügel etwas anhob. Plötzlich erhob sich der Arakkoa und kreischte ohrenbetäubend. Ohne Nachzudenken schlitzte Kersha dem Vogel blitzschnell die Kehle auf, bevor er weiter zur Gefahr werden konnte. Das Wesen sackte zusammen und blieb röchelnd in seinem eigenen Saft liegen, während Kersha ihre Klinge an der Hose sauber wischte und ihn vorsichtig beobachtete. Mit letzter Kraft kramte der Arakkoa unter seiner Robe ein geschnitztes Etwas hervor und sah Kersha beschwörend an, bevor er mit einem letzten röchelnden Atemzug starb. Kersha entwandt dem Toten das Ding und reichte es irritiert an Varjak weiter, während Akrah dem Wesen die Augen schloß. Varjak untersuchte die hölzerne Flöte und zuckte mit den Schultern, bevor er sie wieder an Kersha zurückgab.
„Ob er damit Hilfe holen wollte? Sind die geflügelten Arakkoa verfeindet mit ihren eigenen Artgenossen?“
„Wer weiß....“ Varjak zuckte abermals mit den Schultern, während Akrah zur Eile antrieb. Sie sollten nicht so lang verweilen, da sie immer noch Gefahr liefen entdeckt zu werden. Schnell machte sich die Gruppe auf den Rückweg und schlich durch die Ruinen zurück in die angrezenden Wälder.....

Unter einer alten Eiche machten sie kurz Pause und besprachen ihre Entdeckungen. Anscheinend tobte ein Krieg unter den geflügelten und den flugunfähigen Arakkoa, was es allerdings mit der Flöte auf sich hatte war unklar.
„Ich hatte das Gefühl er wollte uns damit etwas sagen,“ begann Kersha.
„Keine Ahnung,“ Varjak schien zu grübeln.
„Vielleicht ist es etwas magisches?“ Akrah starrte auf die Flöte, die Kersha an ihrem Gürtel trug.
„Wir sollten sie Nerzosh zeigen, er wird wissen was zu tun ist,“ erklärte Kersha.
„Du meinst den Ork mit dem Feuer und Wasser Tam Tam...?“ machte sich Akrah ein wenig lustig, was ihr einen mißmutigen Blick von Varjak einbrachte.
„Nerzosh ist unser Häuptling....er macht kein Feuer, Wasser Tam Tam,“ verteidigte Kersha ihn zum ersten Mal und sah Akrah streng an. Varjak schmunzelte, sagte aber nichts weiter.
„Schon gut, zeigen wir ihm das Ding.“ lenkte Akrah ein und stand auf.
Kurz darauf machten sich der Trupp auf den Rückweg ins Lager....

Kersha hatte noch etwas Brot, Dörrfleisch und Wasser in den Vorräten geholt, dann saßen die drei ums Lagerfeuer und unterhielten sich. Die Lage bei den Arakkoa war ungewiss und eine brauchbare Miene noch nicht gefunden. Mäßige Informationen für diese Patroullie, doch Akrah sprach von einer zweiten Miene im Südwesten, die aber von Spinnen bevölkert war. Varjak und Kersha lauschten ihren Ausführungen und beschlossen trotzdem bei Gelegenheit dort mal nach zu sehen. Schließlich verabschiedete sich Akrah und zog sich zurück, während sich Kersha und Varjak noch etwas unterhielten....