Loginstatus: Nicht eingeloggt · Einloggen

Gedanken einer Hochelfe

AutorNachricht
Veröffentlich am: 06.11.2012, 15:07 Uhr
ooc: Da das Tagebuch von Antalis ja vollendet ist, werde ich von nun an die Geschichte des Hauses N´hir in Form der Gedanken von Déadice vortführen. Ich muss euch allerdings warnen, dass sie als beinahe untote Hochelfe oft eine seltsame Sicht der Dine haben wird. Macht euch also keine Gedanken, wenn hier jemand beleidigt wird, oder die Wahrheit stark verzerrt wird. Es sind die Gedankengänge einer Jahrtausende alten, verbitterten Hochelfe und nicht die meinen. Scheut euch jedoch nicht zu fragen, wenn ihr etwas nicht versteht oder bescheid zu sagen, wenn ich doch mal zu weit gegangen bin.
Gruß
Oliver


Unser Volk ist dem Untergang geweiht, das wissen alle von uns. Unsere Zeit auf dieser Welt neigt sich dem Ende zu. Zu wenige von uns sind noch am Leben, um unseren Fortbestand zu sichern. Und ich bin wohl die Letzte, die daran etwas ändern kann. Seit ich in Diensten der dunklen Fürstin stehe, werde ich von meinem Volk gemieden. Somit ist es mir wohl verwehrt, je einen Gefährten zu finden, der mich so nimmt, wie ich bin. Und bei den Blutelfen, zu denen mich Sylvanas geschickt hat? Wie soll ich dort je jemanden finden, der bereit ist, mein Wesen zu akzeptieren?
Ich lebe nun schon einige Zeit bei diesem Volk und verstehe sie noch immer nicht, dabei waren sie doch einst wie wir. Doch ihre Managier hat sie völlig korrumpiert und zu dem werden lassen, was sie heute sind, oder liegt es an ihrer Kurzlebigkeit? Es ist ein Volk, das innerlich zerrissen ist. Jeglicher Gemeinschaftssinn geht ihnen ab. Streitereien sind an der Tagesordnung. Es ist mehr ein Gegeneinander statt ein Miteinander. Ihre ewigen Zwistigkeiten verhindern, dass sie sich ihren wahren Feinden widmen können. Autoritäten werden missachtet. Der Stolz des Einzelnen scheint ihnen wichtiger als der auf das eigene Volk. Es ist kein Miteinander in diesem Volk, sondern nur ein Gegeneinander. Es gibt keinerlei klare Strukturen. Selbst bei den Verlassenen, bei denen zu leben ich gezwungen war, gehen „freundlicher“ miteinander um.
Und selbst in dem Haus, in dem ich hoffe eine neue Heimat zu finden, wird von Zwist und Streit zerrissen. Nicht mal die Kinder ehren ihre Eltern, wie es sich gebührt, von den anderen Mitgliedern erst gar nicht zu reden. Jeder scheint gegen jeden vorzugehen. Viele wünschen einander den Tod, trauen sich aber nicht, dies in die Tat umzusetzen. Große Worte hört man allerorten, aber Taten folgen selten. Ich bin mir nicht sicher, wer wirklich dem Haus dient und wer nur hofft, sich dort einen Vorteil zu verschaffen. Aufrechte Mitglieder sind mir nur wenige aufgefallen und ein jeder wittert Verrat an allen Fronten.
Doch einige Mitglieder des Hauses muss ich wohl lobend erwähnen.
Da ist zunächst Aeowyn. Sie ist wohl ziemlich naiv, was einige ihrer Ansichten betrifft, doch sie ist bemüht, zumindest innerhalb des Hauses für Frieden und Ordnung zu sorgen. Sie scheint mir die gute Seele des Hauses zu sein und wenn sie lange genug überlebt, gelingt es ihr vielleicht sogar, den Frieden innerhalb des Hauses herzustellen.
Dann ist da Aravir. Er lässt sich auf all die Intrigen innerhalb des Hauses nicht ein. Er ist zwar furchtbar oberflächlich, hat aber ein ehrliches, aufrechtes Wesen. Er wird wohl nie eine hohe Position im Haus N´hir einnehmen, doch scheint ihn das auch nicht zu kümmern. Er weiß zumindest, das Leben zu genießen. Allerdings scheint ihn in letzter Zeit etwas zu bedrücken. Womöglich hat es sogar mit mir zu tun, denn er redet kaum noch mit mir. Ich habe allerdings keine Ahnung, woran das liegen könnte, habe ich mich doch nie abfällig oder respektlos ihm gegenüber verhalten.
Und Palanthiel. Er ist zwar furchtbar aufbrausend und arrogant, aber er ist der Einzige, der auch meint, was er sagt. Und er ist der Einzige, der meine wirkliche Bestimmung verstanden hat, sonst hätte er nicht ausgerechnet mich geschickt, die abtrünnige Blutritterin zurück zu bringen.
Auch sie sollte man vielleicht gesondert erwähnen, obwohl das wohl kaum noch lohnt. Sie ist eine Elitekämpferin, wie es nur wenige gibt. Sie geht als einzige den ihr vorgezeichneten Weg, ohne Rücksicht auf sich und andere. Sie wäre eine skrupellose Assassine, wenn das ihr Weg wäre. Wirklich unaufhaltsam.
Zum Schluss sollte ich wohl noch Lanae erwähnen, die mich auf meiner neuesten Mission begleitet. Auch wenn sie keine wirkliche Blutelfe mehr ist, so kommt sie von ihrem Wesen ihren Vorfahren, meinem Volk am nächsten. Sie hat genug Gelassenheit, um nicht gleich auf jeden Streit anzuspringen. Und sie führt Befehle so aus, dass ihr Vorgesetzter mit ihr zufrieden sein wird, auch wenn sie diesmal die eigentliche Erledigung der Aufgabe mir überlässt. Aber ich kann verstehen, dass es ihr wiederstrebt, ihre ehemalige Vorgesetzte zu hintergehen. Auch ich werde meine eigene Hand niemals gegen die dunkle Fürstin erheben.
Aber gemeinsam werden wir Antalis schon zurückbringen, wie man es uns befahl. Wir müssen sie nur noch finden…
Veröffentlich am: 07.11.2012, 12:13 Uhr
Wir kommen der Beute näher. Sie hat ihre Spuren nicht gründlich verwischt, falls das überhaupt ihre Absicht war. Es ist mühselig, weil viele Spuren schon kalt sind, aber langsam kristallisiert sich der Weg der Blutritterin heraus. Auch wenn mir die Denkweise der Blutelfen suspekt ist, so zeigt ihr Weg doch ein enormes Maß an Taktik. Sie wird sich sicherlich nicht blind auf den Hexer stürzen, sondern arbeitet wahrscheinlich an einem Plan, um auf alle Möglichkeiten Nepogors vorbereitet zu sein. Ihr Besuch bei Lady Liadrin und A´dal zeigt deutlich ihren Willen, allle ihr zur Verfügung stehende Macht zu nutzen..auch wenn dieser Besuch schon vor dem Eklat mit Palanthiel stattfand. Auch ihr Weg in die Höhlen der Zeit könnte ein Indiz für eine akribische Vorbereitung sein. Sie ist extra zur Öffnung des dunklen Portals gereist, um möglicherweise den Dämonenjäger Illidan zu treffen, bevor er korrumpiert wurde. Leider war uns der Weg durch das Portal versperrt und wir wissen nicht, ob ihr dies gelungen ist. Ob es sinnvoll ist, ihn in unserer Zeit zu fragen, ob er vor ewigen Zeiten Besuch von einer Blutritterin erhielt, scheint mir müßig.
Wir werden also eine neue Spur suchen müssen, ohne selbst welche zu hinterlassen. Wir haben noch einige Optionen offen, die wir noch nicht ausgeschöpft haben. Wir werden wohl mal die bekannteste Hexe Silbermonds fragen, immerhin wurden die beiden schon oft zusammen gesehen. Auch ihren Orden haben wir noch nicht befragt und die Mördergasse ist auch immer gut für Informationen. Ich werde mich in Unterstadt umhören, ob einer der anderen Spione der Fürstin zufällig etwas über ihren Verbleib gehört hat.
Die Todesritterin kann währenddessen die Anlaufstellen in Silbermond absuchen. Ich bin froh, Lanae an meiner Seite zu haben. Sie ist sowohl geschickt im beschaffen von Informationen, als auch kampferprobt genug, um mich auf meinem Weg nicht zu behindern. Auch scheint sie sich auf Taktik zu verstehen. Außerdem ist sie schweigsamer als die meisten ihres Volkes, was ich als sehr angenehm empfinde. Das könnte jedoch von Nachteil sein, wenn sie versucht, die Blutritterin zu einer freiwilligen Rückkehr in das Haus N´hir zu bewegen…aber ich bin ja auch noch da…
Veröffentlich am: 08.11.2012, 12:18 Uhr
Es kam, wie es kommen musste. Die Fronten waren zu verhärtet. Lanae hat wirklich alles versucht, Antalis zu einer freiwilligen Rückkehr zu bewegen, aber alles Bitten hatte keinen Erfolg. Zu tief war sie verletzt, zu schwer die Vorwürfe, die man ihr gemacht hat. Und doch wollte sie noch immer das Haus schützen. Sie verkörperte wirklich das Ideal eines Ritters und ich bedaure zutiefst, dass es so kommen musste, aber Befehl ist Befehl. Sie hatte wirklich mehr verdient, aber ich muss auch an den Schutz des Hauses denken. Hätten wir sie gegen ihren Willen zurück gebracht, wäre sie wieder gegangen und das Haus N´hir hätte einen weiteren, mächtigen Feind gehabt. Das Risiko konnten wir nicht eingehen und so musste ich handeln, wie ich es tat, denn unser Befehl ließ diese Handlungsweise eindeutig zu. Auch erhält uns diese Lösung unseren jungen Lord, was im Falle eines Zweikampfs der beiden nicht zu gewährleisten wäre.
Und doch, ich bedaure den Verlust dieser Streiterin des Lichts, auch wenn sie mir gegenüber immer Ressentiments zu haben schien, aber das ist wohl nicht weiter verwunderlich. Auch andere Mitglieder des Hauses scheinen sich nicht sicher zu sein, wie sie mir begegnen sollen. Ich hoffe jedoch, dieser Beweis meiner Treue wird das ändern und ich werde von nun an eher als ein Mitglied des Hauses N´hir angesehen…


Ooc: Ich muss an dieser Stelle eines unbedingt klarstellen. Klaus und ich haben keinerlei Streit miteinander, so dass Antalis Tod eine Kurzschlusshandlung war. Ich wollte sie eh aus dem RP herausnehmen, da es auf Todeswache kein Blutritter RP mehr gibt und es keine Chance gab, sie je wieder anständig in die Gilde zu integrieren, da weder Palanthiel, noch Antalis nachgiebig genug sind, um zu einer Versöhnung zu gelangen. Auch ansonsten hatte sie so viele Wiedersache in der Gilde, dass es auf reines Konflikt RP herausgelaufen wäre.
Die zugegebenermaßen etwas radikale Art, wie ich das jetzt erledigt habe, schien mir eine bessere Idee, als mein ursprünglicher Plan, da ich so gleichzeitig Déadice mehr ins Spiel bringen konnte. Einige eurer Chars werden jetzt entsetzt sein, oder sie dafür verachten, aber vielleicht macht sich der ein oder andere jetzt auch Gedanken zu ihrer Person und ist womöglich sogar bereit, sie nach ihrem Leben und ihrer Motivation zu fragen.
Und auch wenn ich ungerne anstehende Plots vorweg nehme, muss ich hier etwas erwähnen, was sich wenige Stunden vor Antalis Tod ereignet hat. Ich habe sie (wie ihr euch sicher denken könnt) konsequent bis zum Ende gespielt und so einen außenstehenden Spieler mit in den Plot gezogen, den sie um Hilfe bat. In wie weit das Einfluß auf die Gilde haben wird kann ich natürlich nicht absehen, aber ich habe ihn immer als guten RPler erachtet und denke, dass das unserem Gilden RP nur zu Gute kommen kann. Ihr seht also, der Schatten von Antalis wird womöglich noch lange über dem Haus N´hir schweben.