Fluch der Lilien
Legende um den unbekannten untoten SoldatenBettlerschlupfwinkel - Dämmerwald
Eine Geschichte erzählt die Legende der Lilien, die Geschichte eines wohlhabenden Mannes, der zwölf Söhne hatte und sich nichts sehnlicher wünschte, als eine Tochter.
Zwölf prächtige Burschen waren ihm nicht genug, so gierte er nach einer nur einzigen Tochter und so sollte der Tag kommen, an dem seine Frau erneut in guter Hoffnung war.
Solltest Du eine Tochter gebären, werde ich ihretwegen alle 12 Söhne töten...so die Worte ihres Mannes.
Die werdende Mutter weinte darüber immer und bat ihn, er möge das doch nicht tun, aber vergebens. Die Söhne sahen, wie die Mutter den ganzen Tag immerfort weinte und baten sie, ihnen zu sagen, weshalb sie immer weine.
Der Jüngste kniete vor ihr hin und bat sie so dringend, dass sie sich seiner nicht erwehren konnte und ihm erzählte, warum sie so bekümmert war. Er meinte, das könne nicht wahr sein, sie aber sagte: Komm mit mir, dann wirst du sehen, dass es wahr ist.
Sie führte ihn in ein Zimmer und zeigte ihm zwölf Särge.
Sie sprach....Das hat der Vater für euch machen lassen, wenn eine Schwester geboren wird.
Da sah der Sohn, dass die Mutter die Wahrheit gesagt hatte, und sprach zu ihr:
Mutter, richte für uns alle Brote her, wir gehen in die Welt, wenn der Vater beschlossen hat, so mit uns zu verfahren.
Sie bereitete allen Söhnen je ein Brot, und sie sagten ihr, sie würden nicht weit weggehen, sondern abwarten, ob ein Knabe oder ein Mädchen geboren werde. Wäre es ein Knabe, so solle sie eine rote Fahne auf dem Hof aufziehen lassen, wenn ein Mädchen, eine weiße. Damit gingen sie... Jeden Tag stieg einer von ihnen auf eine hohe Eiche um auszuschauen, welche Fahne auf dem Hofe aushängt.
Als der jüngste an die Reihe kam, sah er, dass eine weiße Fahne aushängt, stieg von der Eiche herab und rief seinen Brüdern zu: Lasst uns weiterziehen, die Mutter hat ein Mädchen geboren.
So zogen sie gemeinsam fort. Die Jahre der Ausbildung hin zu stattlichen Kämpfern, Kriegern des Lichts verbrachten sie einem eigens dafür erworbenen Haus.
Ehemalige Eigentümerin war eine alte Frau, die ihnen das Haus unter einer Bedingung zum Kauf überließ. Sie führte sie in den Garten und sagte ihnen... sie dürften alles, was sie brauchten, aus dem Garten nehmen, nur die zwölf Lilien, die dort blühten, dürften sie nicht abpflücken.
Jahre vergingen und Im stattlichen Heim fand die einzige Tochter mit der Zeit, zwölf kleine Leinenhemdchen. So fragte die Tochter ihre Mutter, ob sie einst mehr Kinder gehabt hätte, denn sie selbst. Die Mutter fing gleich an zu weinen und verhehlte ihr nicht, was sie für ein Unglück mit ihren Kindern gehabt hatte.
Eine Erkenntnis, die die Schwester in die Ferne flüchten ließ und so fand sie nach langer Suche auch das Haus ihrer Brüder.
Zuerst traf sie auf den jüngsten ihrer Brüder und als er die junge Frau bemerkte, sagte er zu ihr: Warum bist du hierher gekommen? Lauf fort; wenn meine Brüder kommen, werden sie Dich verjagen. Wir haben geschworen, jedem Mädchen und jeder Frau den Zugang zu unserem Heim zu verwehren.
Sie wusste nun schon, dass das ihre Brüder sind und sagte dem Jüngsten: Würdet ihr mich denn wirklich fortjagen? Ich bin eure Schwester. Ich bitte Dich, verstecke mich irgendwo und bitte und frage die Brüder, ob sie ihrer Schwester verzeihen möchten, dass sie ihretwegen so unglücklich sind. Der jüngste der Brüder hatte Mitleid mit seiner Schwester, die für dieses Unglück selbst ja nichts konnte.
Mit der Zeit kamen auch alle anderen Brüder und fragten gleich: Ist hier nicht irgendein Fremder? Der jüngste Bruder warf sich vor ihnen auf die Knie und bat sie, ihm zu verzeihen, er hätte nicht anders können, hätte ihre Schwester ins Haus aufgenommen, die gekommen sei, sie zu suchen. Sie gaben sich zufrieden und sagten zu ihm, dass sie die Schwester nicht vertreiben wollten, wenn sie es wäre, wie hätte nämlich die Schwester hierher kommen können, da sie noch so jung war.
Da brachte er sie sogleich her und zeigte sie den Brüdern; die freuten sich, dass sie nun ihre Schwester bei sich hatten und alle zusammen waren.
So vergingen die Jahre und die 12 Brüder wuchsen zu stattlichen Soldaten heran, zu Dienern des Lichts und auch ihre Schwester ging diesen rechten Weg und nichts sollte dieses enge Band mehr zerstören.
Die Schwester bewirtschaftete mit den Jahren das kleine Gut ihrer Brüder und kochte und wusch für sie.
Eines Tages sollte dieses Glück aber ein Ende haben und so kochte sie für einen wundervollen Anlass ein gutes Mahl. Auch der letzte der Brüder hatte seine Weihe zum Paladin erhalten. Ein Grund zum Feiern und so ging sie in den Garten und schnitt für jeden der 12 Brüder eine Lilie ab und legte sie auf die bereitgestellten Teller. Sie dachte ihnen damit eine Freude zu machen.
Als nun die Brüder in die Tür traten und die Lilien auf den Tellern sahen, erschien die alte Frau, jene..die einst dort gewohnt hatte. Plötzlich und unerwartet und zum Schrecken aller, die dieses Versprechen einfach vergessen hatten. Der Untot fiel den Brüdern anheim und so erkannten sie, was mit ihnen geschehen war. Voller Scham der eigenen Erkenntnis wegen brachen sie auf in alle Weiten, der Qual bewusst, dass sie zu dem geworden waren, gegen das sie immer gekämpft hatten. Zurück blieb die weinende Schwester. Vernehmend der bösen Worte ...Was hast Du angerichtet, Töchterchen.
Bitterliche Weinen flossen ihr über die Wangen, doch der Untod blieb ihr erspart. Es war der Fluch des Schweigens, der über sie hereinbrach und das solange bis sie alle 12 Brüder erneut gefunden habe. Wie lange es auch dauern würde.
Bis heute erzählt man sich von der stummen Priesterin, die durch Azeroth zieht und dem Fluch der Lilien, der auf diesen dreizehn Geschwistern liegt, deren Namen man auch bis heute noch nicht kennt. Im Bestreben solange ihrer Aufgabe nachzugehen, bis sie ihnen das letzte Geschenk einer Schwester machen kann...einen Namen geben und sie so am Ende zu erlösen.
Vielleicht ruht einer ihrer Brüder nun hier... um sich Nacht für Nacht zu zeigen und kniend auf seine Schwester zu warten..