Verschiedene Werke
Magister Nachtschimmers TagebuchIch hoffe innigst, dass ich mit Hilfe meiner Untersuchungen eine zusätzliche Quelle magischer Energie ausfindig machen und für meine Leute sichern kann. Wir müssen einen Weg finden, wie wir ohne den Sonnenbrunnen unsere Lebensweise fortführen können und dabei nicht der Verlockung arkaner Magien erliegen.
Ich glaube, dass die Zukunft der Sin'dorei allen erneut als leuchtendes Beispiel dienen kann!
Bis jetzt hatten wir kein Glück. Das bisschen Magie, zu dem ich direkten Zugang habe, muss durch den Turm kanalisiert werden. Ich habe jedoch ein paar außergewöhnliche Ideen. Ich werde meine besten Lehrlinge damit beauftragen, diesen Anhaltspunkten nachzugehen. Wir werden sehen, was dabei herauskommt.
Es ist schon eine Weile her, seitdem ich etwas auf diese Seiten geschrieben habe. Noch immer nichts Vielversprechendes. Ich habe gestern erfahren, dass ein Schüler von der Insel der Sonnenwanderer, namens Felendren, den Anweisungen seiner Lehrmeister zuwidergehandelt hat und der Gier erlegen ist.
Unsere Bemühungen müssen verdoppelt werden.
Nichts. Ich werde die Hoffnung jedoch nicht aufgeben. Die Sin'dorei können es sich nicht leisten, zu diesem Zeitpunkt in eine magische Abhängigkeit zu geraten, jetzt, da wir vom Süden her bedrängt werden.
Ich habe eine komplett neue Methode ausgeklügelt. Sollte ich damit Erfolg haben, werde ich die 'Unreinheiten' aus einigen verderbten, teuflischen Magiequellen filtern können, die ich beiseite geschafft hatte. Ich muss jetzt sehr bedacht vorgehen.
Unglaublich! Wir hatten das erste Mal Erfolg, auch wenn die Magiemenge, die wir extrahieren konnten, äußerst gering war. Ich werde die meisten Lehrlinge von ihren Studien abziehen, damit sie sich auf diese vielversprechende Methode konzentrieren können.
Mit etwas Glück, werden wir den Prozess verbessern können und dadurch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können - eine reiche Energiequelle für uns und die Möglichkeit jeglicher teuflischen Magie entgegenzuwirken, der wir in Zukunft begegnen!
Nein! Als wir mit dem neuen Prozess experimentierten, verkümmerte mein leitender Lehrling Telethayon ganz plötzlich und ohne Warnung vor meinen Augen, verfiel in den Zustand, dem meine Brüder und Schwestern erliegen. Ich versuchte dem Einhalt zu gebieten, aber es war bereits zu spät. Ich hatte keine andere Wahl, ich musste ihn von seinem Leid erlösen.
Das ist der Preis für die Entdeckung, allerdings fühlt sich die Last dieses Verlusts bereits zu schwer an.
Ich kann es nicht mehr verantworten... zwei weitere Lehrlinge erlagen während der Experimente. Wir waren so vorsichtig... ich verstehe nicht, was wir falsch gemacht haben.
Ich werde diese Untersuchungen aufgeben und noch einmal ganz von vorne anfangen müssen.
Es war zu spät. Ein dritter Lehrling hatte, ohne dass ich davon wusste, die missratenen Untersuchungen mit einigen anderen weitergeführt. Ich werde versuchen, die Situation in den Griff zu bekommen, aber zuerst muss ich die noch nicht betroffenen Lehrlinge in Sicherheit bringen.
Ich werde ihnen erzählen, dass ich auf Forschungsurlaub bei der Zuflucht der Weltenwanderer gehen werde, in der Hoffnung, dort einen neuen Ansatz für das Problem zu finden.
Ich muss einen Weg finden, wie ich diese furchtbare Fehleinschätzung wieder gutmachen kann.
Der schlechteste Magier von Dalaran
Kinderbuch
Einst lebte ein Magier, der weder Feuerball, Frostblitz noch Verwandlungszauber wirken konnte. Beschwor er Wasser, kam dabei nur Schlamm heraus. Seine Versuche mit arkaner Intelligenz machten seine Versuchsobjekte dümmer. Seine Lehrer waren sich ohne Zweifel darüber einig, dass ihr Schüler Hunzstümpel der schlechteste Magier von ganz Dalaran war.
Hunzstümpel hegte große Hoffnungen, als er sein Studium begann. Er nahm vor dem Unterricht Manatränke zu sich, weil er fälschlicherweise glaubte, sie würden sich positiv auf seine Fähigkeiten auswirken. Das einzige, worauf sie sich auswirkten, war die zunehmende Anzahl versehentlicher Rülpser während wichtiger Anrufungen, was oftmals die Roben seiner Klassenkameraden in Brand setzte oder den Bart des Lehrers in Schafswolle verwandelte.
Im Rahmen seiner ersten Prüfung musste Hunzstümpel den Zauber Frostrüstung richtig ausführen. Die anderen Studenten versanken angsterfüllt in ihren Sitzen, als er zu zaubern begann. Blauer Nebel umhüllte den Jüngling und für einen Augenblick sah es ganz so aus, als sei der Zauber geglückt. Dann fing er allerdings an, zu zittern und fürchterlich zu niesen, womit schließlich jedem klar war: Hunzstümpel hatte eine Erfrierung auf sich selbst gezaubert.
Eines Tages ging Hunzstümpel in den Park und fragte sich, ob er das Zeug zu einem Magier habe. In der Nähe sah er einige spielende Kinder und erinnerte sich wieder an seinen Traum, ein mächtiger Zauberer zu sein. "Ja", dachte er, "Ich kann es schaffen. Ich muss einfach nur noch mehr üben!". Also sah er sich nach einer Möglichkeit zum Üben um und bemerkte vor sich einen ungewöhnlichen Baum. Hunzstümpel fasste Mut und begann damit, einen Zauber auf den Baum zu wirken. Aus Angst vor dem Ergebnis schloss er seine Augen...
Als er schließlich hinsah, war aus dem Baum eine hübsche Nachtelfe geworden. "Es hat funktioniert", rief er, "Der Baum wurde verwandelt! Endlich bin ich ein Magier!"
Die Nachtelfe war für einen Augenblick verwirrt, dann lächelte sie ihn an. "Ich bin eine Druidin, Jüngling. Wir können willentlich eine andere Gestalt annehmen."
Hunzstümpel wurde rot und wollte sich davonmachen, als er jedoch über seine Robe stolperte und kopfüber in die Wiese fiel. Er erntete dafür Hohn und Spott, während er unter Gekicher seinen langen, spitzen Hut zurechtrückte und mit gesenktem Kopf zum Schlafsaal schlurfte.
Die Nachtelfe harrte einen Moment aus und dachte über den Jungen nach. Als sie sich umdrehte, um zu gehen, verfing sich ihr Fuß in irgendetwas, und fast hätte sie ihr Gleichgewicht verloren. Überrascht von diesem unbekannten Hindernis blickte sie nach unten und sah die glitzernde Knospe eines Maguskönigskrautes, deren Blütenblätter sich langsam in ihrer ganzen Pracht entfalteten, wo vor einem kurzen Moment nichts war. Sie wunderte sich darüber und schließlich ging ihr ein Licht auf. Sie drehte sich in die Richtung um, in die Hunzstümpel gegangen war, aber der junge Magier war schon weg.