Cavy
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Hier folgt nun der erste Teil des Nefarian-Plots schlechtin. Es hat so viel Spaß gemacht und der Text gehört einfach ins Zufluchts-Forum! Geschrieben wurde der Text von Tirlania, mit gelegentlichen kurzen Gastbeiträgen von Cavy.
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Cavy
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Hier saß sie nun und schaute ihren Phiolen bei der Arbeit zu. Bald wäre der Trank fertig und sie könnte das Ritual beginnen. Während die einzelnen Kristallphiolen über den kleinen Feuern vor sich hin kochten und die Luft vom Duft der verschiedenen Kräuter erfüllt war ließ sie ihre Gedanken treiben.Lange war es her dass sie als junge Novizin in der Kathedrale des Lichts in Stormwind ihre Ausbildung absolvierte. Damals, so schien es ihr war der Krieg weit entfernt und das Leben schön. Sie und Kyrotar trafen sich wann immer es möglich war und erkundeten die Gassen Stormwinds oder den Wald von Elwynn.Oft saß sie gelangweilt in den nicht enden wollenden Lehrstunden und wartete nur darauf dass sie sich endlich wieder zu ihmdavon stehlen konnte.Sie hatten beide schon Pläne für die Zukunft geschmiedet: Ein Haus in Southshore, sie würde dort als Heilerin praktizieren und er würde sich als Jäger verdingen und die Wildtiere von dem Ort fernhalten. Heiraten wollten sie ebenfalls-aber erst musste ihre Lehrzeit enden.Mit den Jahren hatte sie sich immer mehr auf die heilenden Kräfte des Lichts spezialisiert. Die wohltuende Wärme und das Gefühl des Friedens wenn sie einen neuen Zauber oder ein neues Gebet lernte um jenen zu helfendie Schmerzen erleiden mussten machte sie selbst glücklich.Doch nun, da sie vor den brodelnden Phiolen saß, verdunkelten sich ihre Züge. "Sie" hatten ihr all das genommen -in einer einzigen, schicksalhaften Nacht. Tirlania schloss für einen Moment die Augen und fast augenblicklich schossen ihr die Bilder von damals wie Blitze durch den Geist, bestärkten sie in ihrem Vorhaben es ein für allemal abzuschließen.Bisher wusste es kaum jemand aus der Zuflucht -und was wäre wenn sie davon erfahren würden?Sicher Colophonia hatte sie einst verfolgt und zur Rede gestellt. Sie wusste also Bescheid über das Warum -aber nicht über die mögliche Lösung.Cavy ahnte vermutlich auch etwas, so wie sie Tirlania damals während den Nachforschungen zum Ritual erwischt hatte.Aber Cavy war oft beschäftigt und die Gnome vergaßen meist schnell wieder etwas wenn sie sich auf andere Abenteuer konzentrierten.Und wenn alles nach Plan verlaufen würde wäre es ohnehin egal.Das einzige Problem war Mirabeau -denn diese kannte neben dem Warum auch den Plan für die mögliche Lösung all das Leid der Vergangenheit zu vergessen. Ein für allemal. Ein Neuanfang -dafür war das Ritual und das Elixier gedacht. Zum Glück war Mira mit ihren eigenen Problemen beschäftigt und hakte nicht oft nach oder versuchte Tirlania davon abzubringen. Und dennoch wusste sie als einzige die Beweggründe der Priesterin.Langsam goß Tirlania einige Phiolen in andere und betrachtete das Farbenspiel als sich die verschiedenen Mixturen miteinander vermischten und es wieder zu brodeln begann.Mira hielt es für Irrsinn -oder zumindest eine schlechte Idee. Die anderen würden es hoffentlich nie erfahren. Was würden sie denken wenn sie wüssten, was ihr Oberster Stern für eine dunkle Zeit damals durchlebt hatte? Sie würden sie verstoßen und davon jagen -zu Recht wie Tirlania dachte -In dieser einen Nacht hatte sie all das verraten und verloren was ihr lieb und teuer war.Wieder schloss sie die Augen und sofort kamen die alten Erinnerungen zurück welche sie bestärkten ihre Vorhaben bald in die Tat umzusetzen. Konnte sie die Bilder und das Wissen um ihre Tat nicht länger ertragen.
Damals in jener schicksalhaften Nacht lag sie friedlich in ihrem kleinen Zimmer als die anderen Novizen kamen und sie zwar bestimmt aber nicht unsanft aus dem Bett zerrten und in die Katakomben tief unter der Kathedrale schleiften.Dort standen "Sie", eine kleine Gruppe der Lehrmeister und hohen Äbte. Selbst Hohepriesterin Laurena hatte sich dort eingefunden. Leicht benommen schaute sich Tirlania damals fragend um bis ihr der Grund für dieses Treffen offenbart wurde.Laurena erklärte dass sie bemerkenswerte Fortschritte bei der Nutzung des Lichts mit seinen heilenden und beruhigenden Kräften gemacht hätte und zunächst dachte Tirlania das wäre ein nettesKompliment und sie würden ihre Ausbildung verkürzen -bis sie erklärt bekam dass sie auch die Schatten beherschen müsste um eine wahre Meisterin ihre Fachs zu werden.Wehement weigerte sich Tirlania schon seit langem auch nur die einfachsten Schattenzauber zu lernen oder gar zu üben. In ihr zog sich immer alles zusammen und ihr wurde schon übel wenn sie nur daran dachte.Ihr wurde erklärt dass es nicht unbemerkt geblieben wäre wie sie die Lehrstunden der Schattenkurse verpassen würde wann immer es ihr gelegen kam. Auch sagten ihr die Hohepriesterin in dieser Nacht das damit nun Schluss sei bevor das Schicksal seinen Lauf nahm.Tirlania wurde unsanft in den Bannkreis gestoßen den sie zuvor gar nicht bemerkt hatte und fast augenblicklich schlossen sich die Fesseln des Lichts um ihre Arme und Beine -es schmerzte nicht aber sie konnte sich auch nicht mehr bewegen.Panik stahl sich in ihr Gesicht -was sollte das alles? Würde sie für immer hier unten bleiben müssen? Sie versuchte erst gar nicht an den Fesseln zuzerren. Sie kannte den Zauber und wie man damit Untote fesseln konnte -der Versuch sich durch pure Kraft zu befreien wäre Zwecklos gewesen."Ihr könnte jederzeit den Bannkreis verlaßen -Ihr müsst dazu nur ein wenig Energie von den Schatten benutzen die uns immer umgeben." sagte irgendjemand aus der Gruppe vor ihr."Bitte lasst mich wieder frei -ich möchte nichts mit den dunklen Kräften der Schatten zu tun haben -Bitte!" flehte Tirlania doch ihr Flehen wurde nicht erhört.Seufzend gab Laurena mit einem Wink zu verstehen dass die Novizen den Köder holen sollten und bevor sie den Raum verließ warf sie noch einen letzten Blick auf die gefesselte Tirlania "Es liegt allein bei euch was nun geschieht." Und damit verließ sie die Katakomben wieder.Noch bevor Tirlania begriff was die Hohepriesterin damit gemeint haben könnte brachten die Novizen Kyrotar -ihren liebsten -herein.Die Gedanken überschlugen sich -Kyrotar war hier -er würde sie retten -Ausbildung hin oder her sie sah ihn flehend an doch bevor er zu ihr rennen konnte drückten ihn die anwesenden Novizen und Lehrmeister zu Boden."Tirlania -Dies ist eure letzte Chance -nutzt die Schatten und befreit euch aus dem Bannkreis und das ganze Schauspiel hier hat ein Ende. Ihr müsst begreifen dass ihr die Schatten meistern müsst um die wahre Kraft des Lichts zu verstehen!""Nein lasst mich frei -lasst ihn da raus -er hat mit all dem nichts zu tun -bitte" erwiderte sie mit Tränen in den Augen.
"Ihr habt es nicht anders gewollt." kam die tonlose Antwort und noch während die letzten Silben verklungen fuhr der Stab des Lehrmeisters auch schon geschwind gegen die Rippen Kyrotars der mit einem Schmerzensschrei zu Boden sank."Laßt ihn! Ich flehe euch an!" rief Tirlania aus ihrem Lichtgefängnis -unfähig ihrer Liebe zu Hilfe zu eilen -unfähig irgendetwas zu tun musste sie mit ansehen wie Hieb um Hieb auf Kyrotar niederfuhr -nur unterbochen von einzelnen Aufforderungen sie könnte das jederzeit beenden.Tirlania schloss die Augen und quetschte die Tränen an den Seiten heraus -Schatten ... das Gefängnis verlassen durch die Schatten -sie musste sie nur rufen. Wut keimte in ihr auf während sie das stöhnen und die Schmerzen ihres Liebsten hörte.Sie wollten dass Tirlania die Schatten rief -also rief sie nach ihnen und ihre Augen verfinsterten sich, danach die Hände und schließlich ihr gesamter Körper. Eingehülllt in wabernde Dunkelheit brach das Lichtgefängnis welches sie festhielt auseinander."Sehr gut gemacht Tirlania. Ihr könnt nun aufhören und zueurem Liebsten gehen." war das letzte was sie hörte -aber es klang so fern."Ihr werdet dafür bezahlen." Hatte sie das gesagt? Waren es die Schatten? Sie spürte wie die Dunkelheit sie umgab und was war das? Schreie? Irgendetwas zerbrach -wie im Wahn ließ sie ihrer Wut freien Lauf. Sie hatten kein Recht gehabt "ihren" Kyrotar in diese Sache mit hinein zu ziehen!Rache war das einzige was ihr in den Sinn kam -Für nichts anderes war mehr Platz in ihrem Denken und die Schatten wüteten in den tiefen der Katakomben.Als sie wieder zu sich kam lag sie in einem Meer aus Trümmern und zerbrochene Möbeln -es dauerte einen Moment bis sie sich zurecht gefunden hatte. Ja sie war sich sicher -es war immer noch die gleiche Kammer in den Katakomben.Während sie sichumsah bemerkte sie zwischen den Trümmern grotesk entstellte Leichen -mit angsterfüllten, weit aufgerissenen Augen und dort -am anderen Ende der Wand lag ihr Liebster -tot wie all die anderen um sie herum.In ihrem Wahn hatte sie alle umgebracht -Nein nicht sie -die Schatten -die Hohepriesterin -war es doch Tirlania's eigene Entscheidung gewesen? Zumindest war es ihre eigene Hand gewesen welche den Tod all jener um sie herum beigeführt hatte da war sie sich sicher.Wage erinnerte sie sich an die Schreie und das unbeschreibliche Gefühl der Rache -ja sie war sich sicher -es war ihre Schuld gewesen... sie hatte gemordet.Langsam öffnete Tirlania wieder die Augen und schaute wieder auf ihre Phiolen. Bald wären all diese Erinnerungen vergessen. Bald wenndas Ritual vollzogen wäre -würde sie sich nicht mehr an Kyrotar, die Kammer in den Katakomben oder irgendetwas aus jener Nacht erinnern. Und sie würde die Schatten ein für allemal los sein.
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Cavy
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Vorsichtig schlich sie an diesem Abend durch die Straßen Stormwinds. Tirlania hatte ihnen zwar gesagt der Trank wäre nicht fertig und die Zutaten gut versteckt. Aber war es wirklich eine Lüge? Und wenn für wen war sie gedacht gewesen? Cavy? Mira? Oder wollte sich Tirlania nur selbst belügen?Seit einer Woche lagerte der Trank sicher verwahrt bei einer dieser zwielichtigen Gestalten die ihr in Goldhain empfohlen wurde. Und wer würde ihn schon in einer Käserei vermuten?Während sie durch die Straßen ging sammelte sie ihre Gedanken sie hatte versprochen es Cavy zu erklären -das war immer noch besser als die kleine Magierin mit ihren Vermutungen Unruhe stiften zu lasse -hoffte Tirlania zumindest. Sie sah die kleine Gnomin auf ihrem Pferd schon von weitem und fragte sich einmal mehr wie Cavy es jedes mal auf den Rücken des Pferdes schaffte.Fröhlich und quirlig wie üblich hüpfte Cavy vom Pferd und lächelte Tirlania von unten her an."TIRI! Schön dich hier zu treffen!" sprudelte es aus ihr heraus als sie die letzten Schritte auf sie zu tapste.Die Priesterin nickte ihr freundlich zu und nach den üblichen Begrüßungsfloskeln ging sie mit ihr ein paar Schritte hinauf ins Magierviertel. Dort so dachte sie wären sie ungestört und sie könnte ihr Versprechen lösen die Gnomin ebenfalls einzuweihen.Anfangs war die Reaktion von Cavy noch wie erwartet. "Deine Idee ist Blödsinn! Das kannst du nicht machen!" all das was Tirlania ebenso schon von Mirabeau gehört hatte. Verstanden die beiden denn nicht dass sie keinen anderen Ausweg mehr sah?Sicher es gab noch einen ... einen weiteren Weg die Zuflucht und die Suchenden, ihre Freunde, ihre ... Familie zu beschützen. Sie könnte weg gehen ... weit weg und nie mehr wieder zurück kommen. Aber das wollte sie nicht. Das konnte sie nicht.Rückwirkend betrachtet verfluchte sich Tirlania für die Wahl das Gespräch im Magierviertel abzuhalten. Natürlich war Mirabeau ebenfalls eine mächtige Magierin und natürlich trieb sie sich oft hier im Turm herum. Es war kaum verwunderlich als sich Mirazu den beiden gesellte. Sicher Cavy's Rufe und missführende Wegweisungen die sie aufgeregt quer durch das ganze Magierviertel schrie taten ihr übriges und ja es standen wirklich einige Bäume um den Brunnen herum also hätte man das auch einen Park nennen können.Die beiden versuchten krampfhaft Tirlania von der Idee abzubringen den Trank zu nehmen und das Ritual durchzuführen. Innerlich keimte langsam Wut in der Priesterin auf. Konnten oder wollten die beiden es nicht verstehen? Es gab einfach keinen anderen Ausweg mehr.Die Gespräche zogen sich über den ganzen Nachmittag und die Sonne stand schon. Bisher hatten sie es nicht geschafft Tirlania von ihrem Vorhaben abzubringen. Während des Gesprächs musste sich die Priesterin immer mehr zusammen reißen um die Kontrolle zu behalten. Sie spürte die Wut darüber, dass die beiden es nicht verstanden. Spürte wie sich die Dunkelheit in ihre regte. Mühsam kämpfte sie das Gefühl herunter. Bis zu jenem Punkt da Cavy eine Alternative vorschlug.Die Gnomin plapperte immer weiter und schlug vor -man solle sich an den Priestern der Kathedrale und Laurena selbst rächen. Man sollte ihr Colophonia oder Liru auf den Hals hetzen und ihr keine Ruhige Minute mehr gönnen. Das war zu viel für Tirlania und für einen kurzen Moment verlor sie einen Teil der Kontrolle. Wutentbrannt sprang sie auf und schrie die Gnomin an das wäre kein Spiel -Rache! Ja! Eine wunderbare Lösung -die Schreie der Priester in der Kathedrale sollten noch bis Darnassus zu hören sein! Sie würde ihre Rache bekommen und all jene ebenso leiden lassen wie sie damals gelitten hatte.
Es war nur ein kurzer Ausbruch. Ein Moment bei dem sie beinahe die Kontrolle verloren hätte. Sie atmete tief durch und schloss die Augen während Cavy und Mira sie beruhigten und beschwichtigten. Als Mira gegangen war und Cavy sich ebenso verabschiedete damit jede der drei ihren eigenen Tätigkeiten nachgehen konnte hatte sie sich wieder beruhig und es beschämte sie dass sie beinahe die Kontrolle wieder verloren hätte. Diese Dunkelheit in ihr ... es schien fast als wüsste sie von dem Plan und es fiel ihr immer schwieriger das alles verschlossen zu halten.Versprechungen wurden gemacht... Cavy hatte versprochen es nicht weiter zu erzählen, Tirlania hatte versprochen mit dem Trank noch zu warten.Cavy und Mira wollten eine Lösung finden. Eine "bessere" Lösung. Die Priesterin war sich sicher dass die beiden Magier scheitern würden. Insgeheim hoffte sie zwar dass es nicht so wäre aber dennoch wusste sie dass es keine andere Lösung gab.Langsam ging Tirlania alleine in den Park. Es beunruhigte sie dass sie so wütend geworden war. In letzter Zeit fiel es ihr immer schwieriger die Schatten verschloßen zu halten. Verborgen vor der Welt. Es reichten schon kleine Dinge aus um sie fuchsteufelswild werden zulassen. Und je wütender sie wurde desto schwieriger fiel es ihr die Kontrolle zu behalten. Aber bald wäre es vorbei damit sagte sie sich im Geiste immer wieder wie ein Mantra während sie die Stille im Park genoss. Sie musste sich beruhigen und ihre Schulden bezahlen immerhin war das Versteck für den Trank nicht billig gewesen und auch die Hinweise und Kontakte die nötig waren, hatten einiges gekostet.Auf dem Weg nach Goldhain um Farley für die Informationen und den Kontakt zu bezahlen wollte sie noch kurzbei dem Versteck vorbeischauen. Wer würde schon nach einem solchen Trank in einer Käserei suchen? Und es liegt ja ohnehin auf ihrem Weg. waren ihre Gedanken während sie der Sonne beim untergehen zusah.Langsam ging sie von der Bank zu den Stadttoren. Das Gewicht des kleinen Beutels voller Münzen hing schwer am inneren ihres Rocks. Aber die Kontakte und Informationen die sie schlussendlich zu Elling Trias führten waren auch nicht günstig gewesen. Als sie die Käserei betrat rümpfte sie die Nase -Käse -sie konnte Käse noch nie leiden. Aber hier war der Trank nunmal sicher hatte man ihr gesagt. Und wirklich niemand würde ihn hier finden.Während sie langsam an der Theke vorbei ging und nach oben zu Elling wollte bemerkte sie aus dem Augenwinkel wie jemand anderes den Laden betrat und noch bevor sie die ersten Stufen nach oben erreicht hatte hörte sie schon die quirlige Stimme der Gnomin "Tiri! Schön dich wieder zu treffen!" Mit einem Seufzen wandte sich Tirlania von der Treppe ab und blickte kurz sehnsüchtig hoch zu Elling -nur einen kurzen Blick hatte sieauf die Phiole werfen wollen um sicher zu gehen dass sie immer noch da war."Cavy wie schön dich hier zu sehen." log sie und während sie die Lüge aussprach fühlte sie sich schlecht dabei. "Was machst du denn hier?" fragte sie die kleine unschuldig. Tirlanias Gedanken rasten -was machte sie hier? Käse überall lag dieser verdammte Käse! Das war es "Ich ähm ... wollte nur ein wenig Käse kaufen ... siehst du hier.." stammelte sie während sie das erst beste Stück Käse griff das ihr in die Finger kam.Während die Gnomin sie skeptisch betrachtete reichte sie das Stück zu Elaine Trias weiter und diese verpackte es und man bezahlte. Sie konnte das hämische grinsen von Elling auf der Empore förmlich im Nacken spüren aber das war ein geringer Preis.
Noch bevor sie sich mit dem Käse davon stehlen konnte kamen Mira, Maichen und Morag ebenfalls zufällig in der Käserei vorbei. Innerlich schrie Tirlania und befürchtete schon das schlimmste aber die Elfe und die junge Magierin -das neuste Mitglied der Zuflucht nachdem sie ihre Prüfungen bestanden hatte -ließen die drei recht schnell wieder allein. Tirlania dankte allen Göttern und Kräften zumindest wussten nur Cavy und Mira von der ganzen Geschichte.Während sie den Laden verließen wollte sich Tirlania schon verabschieden -aber natürlich ließen die beiden sie nicht alleine weiter ziehen. Wie Matronen oder Aufpasser traten die drei ihren Weg nach Goldhain an.Den ganzen Weg durch den Wald von Stormwind bis Goldhain grübelte die Priesterin wie sie die beiden nur los werden könnte. Beschloss dann aber, dass es ihr ohnehin nicht gelingen würde. Also grübelte sie erneut fieberhaft darüber wie sie den eigentlichen Zweck für den Besuch in Goldhain verbergen könnte. Das war nicht wirklich einfach da Cavy unaufhörlich den gesamten Weg über fröhlich vor sich hin plapperte. Über dies und jenes sprach. Mira war schweigsamer. Sicher sie hatte ihre eigenen Probleme und dennoch fühlte Tirlania dass die Magierin sie kritisch im Auge behielt. Eigentlich hätte sich die Priesterin glücklich schätzen sollen solche Freunde zu haben. Immerhin wollten sie ihr nichts böses und dennoch konnte oder wollte sie sich nicht darüber freuen.In Goldhain angekommen gingen sie ins Gasthaus und Tirlania übergab den mit Münzen gefüllten Beutel. Fast augenblicklich fragten die beiden zeitgleich was in dem Beutel wäre und warum Tirlania ihn dem Gastwirt gab."Nun es ist eine offene Rechnung gewesen ... die nun beglichen wurde." als sie die fragenden Blicke von Mira förmlich durchborhten wusste sie dass sie mehr erzählen musste."Es ist lediglich die Bezahlung einer alten Schuld ... einiger Informationen und Dienstleistungen." stammelte sie vor sich hin während sie sich setzten. Die Blicke von Mira waren kaum auszuhalten. Sie wusste das dieses dürftige Paket an Informationen nicht lange reichen würde. Aber Mira war zu pflichtbewusst als das sie weiter nachgefragt hätte.Als sie die Postkutsche von draußen hörte entschuldigte sich Tirlania kurz und ging zum Briefkasten. Leise hörte sie die beiden miteinander tuscheln und sie ahnte schon worüber sie wohl debattieren mochten. Wenn sie doch nur endlich begreifen würden warum sie das alles tat. Und sie in Ruhe ihre Pläne verfolgen lassen würden.Seufzend öffnete Tirlania den Briefkasten und entnahm ihm den Brief an sie. Xerilin -die alte Zwergenpriesterin hatte ihr geschrieben. Fragend öffnete sie den Umschlag und überflog die Zeilen und mit jedem Wort das sie las verkrampften sich ihre Finger wütend mehr in das Pergament.Noch im Eingang zur Taverne stehend brach ihr innerer Damm. Sie hatte es versprochen geheim zu halten und dennoch hatte sie keinen halben Tag gewartet und es kryptisch weiter erzählt!"CAVY! Du verdammte kleine Lügnerin!" brüllte sie den Gang entlang. Als die Gnomin angelaufen kam mit Mira im Schlepptau sah sie leicht geknickt aber unschuldig aus.Wütend wedelte die Priesterin mit dem Brief und schrie sie an. "Du hast es Xerilin erzählt?" Für einen kurzen Moment stahl sich Angst in das Gesicht der Gnomin. "Ja ... nein .. ähm ... ich habe doch gar nichts über dich gesagt." stammelte sie vor sich hin."Und was glaubst du soll ich nun tun? Sie will antworten von mir haben!" Tirlania schrie die kleine Gnomin immer mehr in Rage an.
"Soll ich ihre die Wahrheit sagen? Hmm? Ihr alles erklären?"Die Mine von Cavy wandelte sich in ein lächeln "Ja! Das wäre doch super!" -Mira wollte noch einschreiten und redete beschwichtigend auf Tirlania ein "Das meint sie nicht so Tiri. Beruhige dich doch erst einmal. Es fällt den anderen ohnehin schon auf. Selbst Alandaria hatte mich bereits gefragt.." weiter kam sie nicht.Vollkommen in Rage und Wut verdunkelte sich der Blick von Tirlania und während sie abwechselnd Mirabeau und Cavy damit fixierte schrie sie wütend all ihren Frust heraus."Ihr vertraut mir nicht mehr! Erzählt es weiter und meint die alle anderen hätten bessere Ideen als meine ja? Ihr versteht nicht einmal warum ich es tue! Als hätte ich eine Wahl!""Tiri das hat doch so niemand behauptet. Wir machen uns nur Sorgen um dich." -Sie hätte nicht sagen können wer von beiden es gesagt hatte doch es stachelte die Wut nur noch mehr an und sie spürte wie der letzte Damm in ihr berstend brach und die Schatten kamen. Wütend wie sie war hüllte sie sich in die Schatten und nahm noch entfernt wahr wie die beiden ängstlich zurück wichen.Irres lachen war das einzige was sie nun noch zustande brachte als sie die zärtliche Berührung der Dunkelheit um sie herum spürte. Warum wollte sie all das aufgeben? Es war wie ein flüstern das ihr lange gefehlt hatte, als wäre sienicht komplett gewesen.Das war es was sie wollte nicht wahr? Oder waren es die Schatten die sie wollten? Alles wurde nebensächlich da das Gefühl von Geborgenheit, Macht und Schutz berauschend war und sie genoss es in vollen Zügen während sie weiter lachte und in den Regen hinaus rannte.Ihre letzten Worte schrie sie zurück in Richtung Taverne wo die beiden Magierinnen sich gefasst hatten und ihr folgen wollten."Lasst mich in ruhe!" war der Ruf der noch lange durch die Bäume um Goldhain herum hallte nur unterbrochen von dem wahnsinnigen Lachen.
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Cavy
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Die beiden Magier begannen mit der Suche nach ihrem Stern aber erkannten recht schnell das die Spuren im Regen längst verschwunden waren. Abgesehen davon konnte keine der beiden besonders gut Spuren lesen. Während sie durch Goldhain hasteten und Cavy niedergeschlagen die eine oder andere Träne weg wischte kam Líru mit ihrem Wichtel Quzrin fröhlich durch den Regen hüpfend vorbei und erkannte sofort ihre "Gefährtin im Geiste" -eine der wenigen normal-großen Personen in der Zuflucht.Fröhlich und mit dem Hintergedanken neue Zimtschnecken zu bekommen kam sie gerade zu den beiden dazu als Mira sie erkannte und schon aufgeregt dabei war ihr Pferd zu satteln."... Alandaria holen. Du erklärst es Líru in der Zwischenzeit. Ala wird wissen wie wir sie finden!" war das letzte was man noch hörte bevor sie ihrem Pferd die Sporen gab.Cavy betrachtete Líru traurig und zog die Hexe mit zurück in die trockene Taverne. Immer noch glücklich knabberte sie an ihrer nassen, aufgeweichten Zimtschnecke als Cavy ihr zusammenhangloses Zeug erzählte."Mira sagt ich soll es dir sagen aber Tiri sagte ich soll es keinem sagen ... Und das hätte ich dir auch nicht sagen dürfen. Du kennst sie doch ganz gut oder?"
"Waff? Mira?" war die krümelnde Antwort "Ja doch an sich schon. War Mira böse zu dir?""Nein sie nicht.""A.." weiter kam Líru nicht als Alandaria schon aufgebracht ins Gasthaus stürmte. "Ausgerechnet jetzt -als ob ich nicht schon genügend eigene Probleme zu bewältigen hätte!" wie üblich war die große Schurkin in ihrer langen Robe gekleidet an der unverholen der kleine Dolch das Licht glitzern lies.Líru betrachtete die beiden während sie angeregt darüber diskutierten wie man den Stern finden und wieder zur Vernunft bringen könnte. Nur bruchstückhaft verstand sie worum es überhaupt ging und zuckte immer wieder mit den Schultern oder warf wenig hilfreiche Zwischenfragen ein bis sie einige der Schlagworte hörte die sie an etwas erinnerten."Schatten?" Das war es was sie unbehaglich hin und her zappel lies."Sagen wir mal -rein theorethisch -ich hätte eventuell -sowas wie ... ihr Tagebuch gelesen ... zufällig ... in der Kiste in der sie es immer versteckt unter all den Roben..." fing die Hexe unschuldig an zu erzählen und hatte schlagartig die volle Aufmerksamkeit von Cavy und Alandaria.Letztere fragte mit ernster aber ruhiger Stimme "Líru weißt du wo sie ist? Oder bei wem sie den Trank versteckt hat?""Naja ... also theorethisch schon ... aber ich bekomme doch keinen Ärger oder? Immerhin ist Tiri so versessen auf ihre Regeln und ich bekomme meistens Ärger.""Líru wir haben gerade ganz andere sorgen -du bekommst keinen Ärger -wo ist sie?"Líru sah sich kurz um und versuchte sich zu erinnern was in dem Buch gestanden hatte. "Wo sie ist weiß ich doch nicht ... aber den Trank hat sie ja schon fertig und ihn Finral ... Fanryl? Ferlo? Irgend einem großen eben gegeben glaube ich.""Farley?" fragte Alandaria zeitgleich zu Cavy welche fragte "Fertig?"Líru nickte brav und knabbert an ihrer Zimtschnecke weiter während Alandaria schon strengen Schrittes in Richtung des Gastwirtes los preschte der dem Treiben bislang nur beiläufig gefolgt war."Líru was meinst du mit 'der Trank ist fertig'?" hakte die Magierin nach."Na sie hat ihn doch schon seit einer Woche oder so fertig. Stand in ihrem Buch -das ich ähm nicht gelesen habe.""Farley ... ich bin Alandaria von Silberau. Gegenspionage Abteilung des SI:7 vonStormwind. Wir müssten uns mal unterhalten." hörten die beiden Gnome vom anderen Ende der Taverna und gingen sofort zu Alandaria und dem Gastwirt welchem schon allein bei dem letzten Satz der Schweiß auf der Stirn stand.Leise flüsternd beugte sich Líru zu Cavy rüber "SI:7? Sie ist vom SI:7?" Cavy hingegen zuckte nur mit der Schulter und deutete Líru an sich still zu verhalten."Nun Farley -uns ist zu Ohren gekommen dass ihr einer Priesterin -Tirlania genannt -dabei geholfen habt etwas zu verstecken. Zuwem habt ihr sie geschickt? Redet! Sonst werden wir dafür sorgen dass euer Gasthaus geschlossen wird und für Untersuchungszwecke in dieser Angelegenheit über Jahre hinweg geschlossen bleibt!"
Mit großen Augen verfolgten die beiden Gnome das Gespräch zwischen Alandaria und dem Gastwirt welcher immer bleicher im Gesicht wurde je mehr ihm Alandaria ausmalte was die Stadt Stormwind und der SI:7 mit ihm und seinem Gasthaus vorhatten.Stammelnd brachte er letzten Endes 2 Worte hervor die Alandaria zu einem lächeln verleiteten. Sie bedankte sich und war schon fast aus der Taverne draußen als sie den Gnomen im gleichen Befehlston den sie Farley gegenüber gebraucht hatte ein knappes "Kommt ihr beiden!" zu rief.Wie gebannt folgten die Gnome aufs Wort und verließen ebenfalls die Taverne. Kaum waren sie draußen brach Alandaria in Gelächter aus nur unterbrochen von "Trias dieser Amateur!" und "Unglaublich das mir Farley das abgekauft hat!"Die Gnome schauten die große Adlige skeptisch an. "Und weißt du nun wo der Trank ist?" fragte Cavy der die ganze Sache immer noch ziemlich zu schaffen machte während Líru glücklich in die nächste Zimtschnecke biss. Sie hatte jede Menge Spaß und offenbar schien es keinen Ärger zu geben."Ja. Aber das ist ein Problem. Elling Trias verwahrt den Trank wohl -aber der kennt mich also musst du ihn einschüchtern und dazu bewegen dass er dir den Trank gibt Cavy! Schnell jetzt! Wir müssen uns beeilen bevor Tirlania ihn sich holt!"Cavy sah Alandaria mit großen Augen an. "Ich? Aber ich weiß doch gar nicht wie man sowas macht! Ich bin eine mächtige Magierin! Keine Spionin!"Während Alandaria Cavy davon überzeugte dass sie das schaffen könne knabbert die kleine Hexe fröhlich an ihrer Zimtschnecke weiter und verstand die ganze Aufregung nicht. "Warummacht ihr euch wegen dem Trank solche sorgen? Der funktioniert doch sowieso nicht!" und dieser kurze Satz brachte ihr wieder die volle Aufmerksamkeit von Alandaria und Cavy ein."Wieso funktioniert er nicht?""Naja ... es besteht die mögliche Möglichkeit das jemand eventuell ein paar Zutaten vertauscht hat oder zusätzlich hinzugefügt hat. Als Spaß ..." murmelte die Hexe leicht schuldig mit dem Fuß im Dreck scharrend vor sich hin."Du hast WAS mit dem Trank gemacht?" fuhr sie Alandaria an während Cavy, die sich besser mit Alchimie auskannte Líru an der Schulter packte und sagte "Líru -du hast an dem Trank etwas verändert? Das ist sehr gefährlich schon bei normalen Tränken!"Líru zuckte mit den Schultern "Ich hab nur Dinge reingemischt die in jeden guten Trank gehören ... Lutscher ... Zimtschnecken ... solche Dinge eben!"Cavy sah die Hexe fassungslos an doch Alandaria sattelte bereits die Pferde. "Wir müssen uns jetzt noch mehr beeilen. Sie weiß nicht das der Trank nicht wirkt -mit Sicherheit nicht so wie sie es sich vorstellt. Wir müssen ihn vor ihr bekommen. Los Cavy -überzeuge Elling dir die Phiole auszuhändigen!"Die beiden ritten geschwind nach Stormwind während die Hexe ihnen auf Binky hinterhertrabte und den ganzen Wirbel immer noch nichtfolgen konnte. Wieso stürmten sie nun den Käseladen? Niemand mochte Käse!"In Stormwind angekommen beschwor Alandaria Cavy nochmals keine Gnade zu zeigen und das ganze schnell hinter die Bühne zu bringen. Die Magierin nickte knapp und während sie die Treppe zu Trias hinauf stieg murmelte sie sich selbst Mut zu "Du bist eine mächtige Magierin. Du schaffst das!".Oben angekommen blickte sie zu Elling Trias hoch "Hey Du! Rück es sofort heraus!"
Der vermeintliche Käsehändler sah die Gnomin nur fragend an. "Wasraus rücken?""Achso ja das kannst du gar nicht wissen. Rück es heraus! Das was die Priesterin dir gegeben hat!""Welche Priesterin? Was willst du eigentlich Gnomin? Vielleicht ein Stückchen von unserem neuen Stormwinder Käsetaler?""Was? Nein Ich will keinen Käse! Ich will den Trank den dir die Priesterin gegeben hat!""Welchen Tra..." wollte Trias gerade erwidern als er Alandaria die Treppe hochkommen sah. "DU!"Alandaria legt Cavy sanft die Hand auf die Schulter. "Schon gut Cavy ich übernehme das lieber." und zu Trias gewand "Ja Trias... es ist lange her nicht wahr?"Cavy ging zwar geknickt aber dennoch erleichtert ein paar Schritte zurück. Das war definitiv nichts für sie. Feuer und Eis -das waren die Dinge mit denen sie sich aus kannte. Leute einschüchtern? Eher nicht."Nun Trias...Ich weiß wer du bist und du weißt wer ich bin. Lassen wir also die Spielchen und kommen gleich zur Sache. Ich will den Trank den dir eine Priesterin namens Tirlania zur Aufbewahrung überlassen hat!" Alandarias Stimme hatte nicht mehr den Befehlston wie zuvor in der Taverne sondern klang rauer und entschlossener."Ich weiß nicht wovon du redest! Und jetzt raus hier!"Mitlerweile hatte sich Líru ebenfalls nach oben geschlichen und stand nun neben Cavy, beide Gnome verfolgten die Diskussion zwischen Alandaria und Trias."Nun rück den Trank schon raus sonst wird es ungemütlich Trias! Ich könnte Shawn auch von deinem Nebenverdienst hier berichten! Du bist neu beim SI:7 und Anfänger verschwinden gerne mal so schnell wie sie gekommen sind!""Ich weiß absolut nicht wovon du redest! Ich verkaufe keine Tränke hier -nur Käse!""Trias lass den Blödsinn sonst muss ich deutlicher werden." Langsam griff Alandaria an ihre Hüfte und tätschelte liebevoll den Dolch der am Gürtel baumelte."Das wagst du nicht!""Meinst du? Rück den verdammten Trank raus und niemandem passiert etwas. Es liegt bei dir! Ich könnte mit Elaine unten anfangen. Dann Ben und ganz zum Schluss würdest du dran glauben und ich würde den Trank ohnehin bekommen. Mach es dir und mir nicht so schwer und rück ihn gleich raus." Alandaria's Stimme war immer rauer und kälter geworden während sie sprach."Meinst du sie würde denen hier wirklich was antun?" flüsterten im Hintergrund die beiden Gnome."Quatsch für einen Trank der nicht funktioniert? Das ist doch Ala! Die tut keinem was!""Nun gut Trias. Du hattest deine Wahl -und versuch nicht an mir vorbei zu Shawn zu rennen. Du weißt das ich schon immer schneller war und spätestens bei den Kanälen hätte ich dich eingeholt. Und eswäre doch schade wenn die Stadtwache wieder eine Leiche in den Kanälen findet."Langsam ging Alandaria die Treppe hinunter und griff dabei nach ihrem Dolch während ihr Elling von oben nur mit weit aufgerissenen Augen dabei zu sah. "Das wagst du ja doch nicht! So kaltblütig bist du nicht!"
"Wenn du meinst ..." war die knappe Antwort Alandaria's während sie die Klinge des Dolches geschwind aus der Halterung löste und zu Ellia an den Tresen lief."Mylady ich ... weiß gar nichts über irgendwelche Tränke!" stotterte diese da man in dem kleinen Laden kaum ungestört sein konnte hatte sie den Tumult von oben mitgehört und wusste was Alandaria vor hatte.Die Gnome betrachteten das ganze ausnahmsweise stillschweigend. Sie hielten sich gegenseitig an den Händen und zitterten. So hatten sie Alandaria noch nie erlebt."Sie wird es nicht wirklich tun oder?" fragte nun Líru Cavy während beide darum wetteiferten wer wessen Hand fester drücken konnte. "Ich weiß es nicht! Aber ich hoffe nicht!".Alandaria, inzwischen unten angekommen schloss die Tür zum Laden und widmete sich wieder Ellia, den Dolch in der Hand. "Nun Trias? Willst du es dir noch einmal überlegen? Es liegt ganz bei dir!". Kalte Worte und wie der kalte Stahl in ihrer Hand, glitzerten es in Alandaria's Augen als sie den Dolch hob und auf Ellia zu ging.Trias stand immer noch auf der Empore oben -haderte mit sich ob er eine Kundin verraten sollte oder ob Alandaria vielleicht doch nicht nur bluffte. Cavy und Líru hielten den Atem an als Alandaria nur noch wenige Meter von Ellia trennten und sie ihren Dolch in der Hand kreisen lies.Ein letzter Blick nach oben war alles was Alandaria noch brauchte -Trias rührte sich nicht und starrte auf die Szene unten. Die Schurkin in der feinene Robe zuckte kurz mit den Schulternund murmelte ein leises, kaum hörbares "Deine Entscheidung..." bevor sie mit dem Dolch ausholte und in Richtung Ellia herabfahren lies."STOP!" Alandarias Hand hielt inne und die Dolchspitze war nur noch Millimeter von Ellias Hals entfernt. "Genug damit! Du bekommst deinen verfluchten Trank! Komm her und hole ihn dir und dann verschwinde!"So schnell wie der Dolch zuvor noch durch die Luft gefahren war so schnell war er auch wieder sicher in der Halterung an Alandaria's Gürtel verstaut. Während sie die Treppe wieder nach oben ging lächelte sie Elling zu "Immer wieder schön mit dir Geschäfte zu machen Trias!"Cavy und Líru starrten Alandaria wie gebannt an, hielten sich immer noch vor Angst an den Händen fest und nachdem Alandaria die Phiole erhalten hatte folgten sie ihre wie kleine Entlein still schweigend nach draußen -sie hatten den verpfuschten Trank vor Tirlania bekommen.Cavy nahm die Phiole von Alandaria entgegen und schob sie ganz unten in ihren Rucksack. Plötzlich fühlte sie sich, als wäre ein Klumpen Gold in ihrer Tasche, so schwer war sie. Ob das dieser Ernst des Lebens war, von dem immer alle erzählten? Cavy dachte wehmütig an Líru, für die das alles noch immer ein Spiel war. Sie hätte eine Menge dafür gegeben, um einfach mit ihr tauschen zu können. Cavy riss sich von diesen düsteren Gedanken los und verabschiedete sich von Alandaria. Sie hatte eine Aufgabe!Cavy ritt auf die Tore Stormwinds zu und in den Wald. Niemand sollte erfahren, welchen Weg sie nahm. Niemand sollte wissen, was sie wo zu verstecken hatte. So hatte Alandaria es ihr aufgetragen. Ala! Insgeheim war Cavy froh, endlich von ihr wegzukommen. Sie hatte heute eine Seite von ihr kennengelernt, die sie vorher nie gesehen hatte und auch liebend gerne nie gesehen hätte. Zwischenzeitlich hatte Cavy Angst um ihr Leben gehabt, Angst vor Ala. So oft sie sich auch an diesem Abend erinnert hatte, dass sie eine mächtige Magierin sei und keine Angst zu haben brauche, so fest sie Lírus Hand gehalten hatte... die Furcht und der Horror waren nicht gewichen. Das Gefühl hatte sich bei ihren grausamen und kalten Worten automatisch eingestellt, wie ein Reflex –eine Hand, die
von der Hitze eines Feuers unwillkürlich zurückweicht. Natürlich nicht Cavys Hand. Cavy liebte das Feuer und ihre Hand schreckte nicht davor zurück. Doch Cavy wusste nun, dass Ala bereit sein würde alles zu tun, wenn sie es für nötig erachtete. Alles. Mord. An Unschuldigen. Gewiss hätte sie das wirklich getan? Cavy konnte es kaum fassen. Nie wieder würde sie diesen Stern mit denselbenAugen sehen.Cavy wollte den verpfuschten Trank nicht irgendwo unter einem Baum vergraben. Was, wenn sie den nie wieder fand? Also ritt sie fast unabsichtlich zu einem Ort, an dem sie sich sicher und geborgen fühlen konnte. Sie schlich sich ins Gildenheim, niemand war darin. Sie atmete noch einmal tief durch, wirkte einen Feuerschutzzauber und betrat den Kamin des Landsitzes. Hinter einem losen Stein verbarg sie den Trank. Kurz überlegte sie, ob das Feuer dem Trank wohl schaden würde, schließlich war sie selbst Alchimistin und kannte die Fragilität alchimistischen Gebräus. Doch der Trank war ja ohnehin durch Líru gepanscht und niemand würde ihn trinken. Dies war ein gutes Versteck.Eilig ritt Cavy zu Alandaria zurück und teilte ihr mit, dass es vollbracht war. Da Tiri sich heute wohl nicht mehr blicken lassen würde, beschlossen die beiden, sich erst einmal auszuruhen. Um in Ruhe schlafen zu können, rief Cavy ihren Welpling als Wache. Wie sollte sie überhaupt jemals schlafen können? Ein turbulenter Tag war das gewesen! Tiri hatte ihr gedroht, sie fortgestoßen, sie angelogen. Und das, obwohl sie gar nicht wusste, dass sie Ala von ihrem Geheimnis geschrieben hatte! Sie hatte doch nur helfen wollen und das ganz schön vermurkst. Aber trotzdem: Dass Tiri sich so verhalten könnte, dass hätte sie nie zu träumen gewagt.War denn niemand so, wie sie immer gedacht hatte? Waren alle Sterne der Zuflucht am Ende böse? Ehemalige Spione, Schattenpriester voller Rachedurst? Nein, sie würde nicht schlafen können. Doch während ihr noch die Tränen aus den Augen liefen, nahm sie der Schlaf zu sich und sie ließ sich dankbar in eine bessere Welt fallen...
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Cavy
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Währenddessen weit ab von Stormwind und der Käserei, im Wald von Elwynn ...Durch den Wald zwischen den Bäumen hindurch huschte die schattenhafte Gestalt. Zweifel regten sich in ihr ob sie das richtige Tat aber das flüstern bekräftigte sie und schmiegte sich um sie wie eine warme Decke.Wir haben dir gesagt dass sie Angst vor dir hätten. Das sie es nicht verstehen würden.Da war es wieder. War das der Wind? Kurz hielt sie inne und sah sich um. Nein niemand folgte ihr. Wie auch? Sie war nur noch ein Schatten zwischen den Bäumen des Waldes in der Nacht. Überall regte sich etwas in der Dunkelheit doch sie rannte immer weiter bis sie an den See kam. Hier hielt sie kurz inne um wieder Luft zu bekommen.Die Schatten um sie herum wurden schwächer -aber sie verschwanden nicht gänzlich. Traurig blickte die Priesterin auf ihr Spiegelbild im Wasser des Sees."Was habe ich bloß getan? Wie konnte ich es nur soweit kommen lassen?" Der Trank! Ich brauche den Trank! Ich kann nicht mehrwarten!"Doch du kannst warten ... lass uns gemeinsam das Land durchstreifen. Du und wir! Mehr braucht es nicht.Die geflüsterte Stimme ließ sie schaudern und herumfahren. Es war niemand sonst zu dieser späten Stunde am See zu sehen, in dem sich das Mondlicht sanft in den Wellen spiegelte.
"Ich hätte sie nicht so anfahren dürfen! Was ist nur in mich gefahren? Cavy! Mira! Verdammt warum musstet ihr euch einmischen?"Die Schatten um sie herum waberten wieder dunkler auf für einen Moment.Sie haben es nicht anders verdient! Sie zweifeln an dir! An uns! Lass es uns ihnen beweisen! Gemeinsam sind wir stark!""NEIN!" schrie sie in die Nacht hinaus. "Lass mich endlich in Frieden!"Wir sind der Frieden! In der Dunkelheit ist es immer friedlich das weißt du! Wir lassen dich nicht mehr los! Du und wir ... wir sind nun eins! Du gehörst uns!"Nein! Bitte! Ich wollte das nie! Nie so!" das flehen in der Stimme der Priesterin wurde von einem schluchzen unterbrochen als sich ihr Blick von Tränen getränkt verschleierte sah sie nur noch wie ihr Spiegelbild langsam in den Schatten verschwand bevor diese kalte, dunkle Geborgenheit sie wieder einpackte."Doch so ..." erwiederte das Flüstern ".. und nicht anders wird es sein!" beendete die schattenhafte Gestalt den Satz bevor sie ihren Weg durch die dunkle Nacht fortsetzte.Traurig und vollkommen in Gedanken versunken tappste die kleine Magierin durch die Straßen Stormwinds. Von der Bank zum Briefkasten, zurück zur Bank weil sie das Paket vergessen hatte, wieder zum Briefkasten, zurück zur Bank da sie nun die Adresse vergessen hatte. Sie war mit den Gedanken vollkommen anderweitig beschäftigt und merkte Paakai's freundliche Begrüßung erst beim 3. Anlauf."Hmm? Was?""Ich wünschte dir einen schönen Tag Cavy." sagte die Elfe mit einem freundlichen lächeln und musterte die Gnomin skeptisch. "Ist alles in Ordnung mit dir?"Hastig wischte sich Cavy die letzte Träne von der Wange und stammelte ein leises "Nein es ist wegen Tiri .." bevor sie hastig die Hände vor ihrem Mund zusammenschlug."Was ist mit Tirlania? Ist sie krank? Kann man ihr etwas gutes tun?"Cavy blickte traurig zur Elfe hoch und schüttelt den Kopf. "Das ist kompliziert.""Cavy ich bin eine von Tirlania's Freundinnen und sie hat mich und Hallia damals getraut in Darnassus. Wenn ich ihr irgendwie helfen kann dann sag es mir bitte ja?"Hastig blickte sich die Gnomin auf dem überfüllten Marktplatz in Stormwind um, nickte kurz und zog die Elfe mit sich zum Gildenhaus der Geheimen Zuflucht in der Hoffnung dort Mirabeau oder Alandaria zu treffen.Leider waren diese nicht anwesend nur Liru spielte vor dem Gildenhaus fröhlich mit ihrem Wichtel.Paakai kam das ganze mitlerweile recht schleierhaft vor. Cavylängst nicht mehr so fröhlich wie gewöhnlich zu sehen während Liru glücklich und unbeschwert den Tag durchlebte und so legte sie die Hand auf Cavy's Schulter und fragte sie erneut was denn nun genau los sei.
Cavy seufzte und versuchte krampfhaft das Versprechen an Tirlania zu halten und niemandem etwas zu erzählen. Aber ging das Versprechen nicht nur darum es niemandem aus der Zuflucht zu erzählen? Seufzend raufte sie sich die Haare. Alles war so kompliziert geworden und nie war jemand mit dem sie darüber reden konnte. Liru zählte nicht da sie den Ernst der Lage nicht begriff und niemand brachte es bisher übers Herz ihr alles genau zu erklären.Seufzend bat Cavy, Paakai darum einzutreten bevor sie die Tür schloss und die Jägerin in die letzten Geschehnisse einweihte. "Immerhin gehört sie nicht direkt zur Zuflucht und sie ist eine Freundin von Tirlania." rechtfertigte sie ihr handeln im Gedanken.Die Elfe lauschte den Erklärungen über die Vorkommnisse in Goldhain, über die Suche nach dem Trank bis hin zu dem aktuellen Stand der Geschehnisse. Über das genaue "Warum" und die Vergangenheit Tirlania's behielt die Gnomin aber wohlwissend Stillschweigen."Warum darf Tirlania eigentlich mit den Schatten spielen und lachen?" -Das riss Paakai und Cavy aus ihren jeweiligen Gedanken was man nun als nächstes tun könnte und wie man die Priesterin am besten fand."Liru ... Tirlania spielt nicht mit den Schatten...""Tut sie wohl! Sie haben gelacht und gebrüllt am See!""Du meinst im Gasthaus?""Nein beim See! Ich hab sie lachend durch den Wald laufen gesehen gestern Nacht und dachte sie geht bestimmt irgendwohin wo es spaßig ist also bin ich ihr hinterher aber sie hat nur mit jemandem gesprochen der gar nicht da war und dann hat sie geschrien und ist weiter gelaufen. Hätte mich auch gewundert wenn sie mal Spaß haben würde irgendwo!" und mit diesen Worten widmete sich die kleine Hexe wieder ihrer Zimtschnecke und knabberte fröhlich daran."Liru? Am See? Im Elwynnwald?" hakte Paakai genauer nach und die Hexe nickte fröhlich knabbernd.Paakai sprang auf und war schon fast durch die Tür hindurch während sie sagte "Komm Cavy -ich kann ihre Spuren vermutlich am einfachsten im Wald finden jetzt wo wir einen Anhaltspunkt haben!"Cavy sah noch kurz zu Liru und seufzte und wäre Paakai direkt hinterher doch beim rausgehen stieß sie beinahe mit Zwickzwack zusammen der von einem Abenteuer zurückkam und sich ausruhen wollte."Hallo Cavy! Na wie geht es dir?" -hastig rief Cavy Paakai durch die Straßen hinterher dass sie bald folgen würde bevor sie sich an den Stern vor ihr wandte. "Ähm ... Zwickzwack ... wir müssen reden!"Skeptisch schaute der Krieger die Magierin an und zuckte mit den Schultern.In aller Eile fasste Cavy zum zweiten Male an diesem Tag die Geschehnisse zusammen -erst zögernd doch dann immer schneller und froh das Wissen darum mit jemandem teilen zu können.Zwickzwack nickte knapp als Cavy ihre Ausführungen beendet hatte und ließ nur wenig Zeit vergehen "Wir suchen sie. Gemeinsam ich hole die anderen denn wir brauchen sicherlich mehr Wissen um hier erfolgreich bestehen zu können."Es dauerte nicht lange bis die verschiedensten Wissensbereiche abgedeckt waren und sich der Suchtrupp der Zuflucht bereit fühlte die Priesterin zu suchen und wieder zur Vernunft zu bringen. Eine solche Gefahr -ob nun für Tirlania selbst oder andere -konnten sie nicht frei herumlaufen lassen.
Das Wissen um die dunklen Künste wurde durch Lahila und Zehnja garantiert die beide in diesem Metier mehr als Kompetent genug waren. Xerilin reiste aus Ironforge an und vertrat das Licht. Mira und Cavy den arkanen Zweig der Magie und Zanyel sowie Meliamne die Kraft der Natur. Nur um sicher zu gehen für wirklich alles gerüstet zu sein bewaffneten sich Zwickzwack und Wendolin mir ihren jeweiligen Waffen allerArt und der Trupp machte sich auf nach Goldhain um mit der Suche zu beginnen.In Goldhain angekommen befragten sie zunächst in kleinen Gruppen die Bewohner ob jemand die Priesterin gesehen hätte, fanden die Leiche im Gasthaus aber nach einer kurzen Untersuchung waren sie sich einig das dieses Opfer nicht auf die Liste der Priesterin gesetzt werden musste.Dennoch wurden alle in dem Suchtrupp immer unruhiger und nur durch das eindeutige Verbot Zwickzwack's, wurde Lahila's gefährlicher Vorschlag mit einer Beschwörung die Priesterin zu zwingen zu ihnen zu kommen nicht in die Tat umgesetzt nachdem Lahila zugab es wäre nicht ganz ungefährlich für Tirlania.Man erweiterte den Suchradius auf die verschiedenen Seen um Goldhain herum und fand recht schnell eine Spuraus toten Murlocs -grotesk entstellt mit Angstverzerrtem Gesicht. Während der Trupp diese schaurige Spur verfolgte näherten sie sich der dunklen Priesterin die in Schatten gehüllt noch immer durch den Wald streifte."Tiri! Komm zurück zu uns!" brüllte der Suchtrupp quer durch den Wald."Ja wir wollen nur mit dir reden!" brüllte eine andere Stimme.Leise fluchend streifte die schattenhafte Gestalt durch das Unterholz. Konnte diese "Gemeinschaft" sie nicht einfach in frieden lassen? Die Priesterin gehörte nun den Schatten -nicht mehr der Zuflucht.Am See nahe Goldhain stellte der Suchtrupp sie endlich. Als sie die Priesterin in dunkle Schatten gehüllt erblickten stockte den meisten von ihnen der Atem. Das sollte ihr Stern sein? Die dunklen Schatten waberten nur um sie herum und verhüllten sie ganz. Hier und dort lösten sich einige Schatten von den Fingerspitzen nur um sich wieder mit den restlichen kurz darauf zu vereinen und fast hätte man durch sie hindurch sehen können."Tiri! Bist du das?"Langsam lies die schattenhafte Gestalt den Blick zwischen den Anwesenden hin und her wandeln und musterte sie abfällig."Nein! Verschwindet! Sie gehört nun uns!" verkündete die Priesterin mit einer Stimme der jegliche Wärme und Liebe fehlte."Nein! Sie gehört zu UNS! Sie gehört zur Zuflucht!" war der fast einstimmige Ruf der dem Schatten entgegen brandete.Lachend ließ der Schatten den Blick schweifen. "So meint ihr ja? Lächerlich! Sie krümmt sich vor Angst zusammen! Sie war ein nichts ohne uns! Damals wie heute!""Gebt sie frei und bedient euch an einem von den Murlocs! Tirlania gehört zu uns!" kam die Aufforderungaus der versammelten Schar der Zuflucht.
Einzeln versuchten sie ihr Glück -mit Zaubern, mit Gewalt, mit freundlichen Worten. Der Schatten lachte darüber bis ihn die heilende Kraft der Natur, die Woge des Lichts und die verschiedenen Zauber gegen die Flüche und die Schatten alle zeitgleich trafen.Wütend zischte die Schattengestalt und schrie in den Wald hinein "Ihr wollt sie haben? Wir können warten! Ihr könnt sie nicht immer und ewig beschützen!" und mit diesen Worten schienen die Schatten langsam zu verblassen bevor sie sich ein letztes mal dunkel aufbäumten und in der Priesterin mit einem grauenhaften Lachen verschwanden.Tirlania -nun wieder sichtbar als wäre nie etwas gewesen -sackte fast augenblicklich zusammen in das weiche Gras des Waldes.Cavy war die erste die bei der Priesterin war. "Tiri alles in Ordnung?" Auch Mira und all die anderen kamen näher und knieten sich zu der Priesterin die langsam die Augen aufschlug."Ihr solltet nicht hier sein." waren die ersten Worte die sie schwach und zögerlich von sich gab."Doch wir sollten genau HIER sein!" antworteten Zwickzwack und Mirabeau gemeinsam.Langsam richtete sich die Priesterin auf und sah betrübt zu Boden. Wie konnte es nur so schnell so furchtbar schief gehen? Sie hatte es fast geschafft und wäre die Schatten beinahe für immer los geworden -und dann das letzte an das sie sich erinnerte war das Gefühl die Kontrolle zu verlieren und zu spüren wie die Schatten sich ihrer bemächtigten.Die Zuflucht brachte die Priesterin zurück ins Gildenhaus nach Ironforge. Durch die Portale der Magier war das der schnellste Weg. Noch während sie die letzten Schritte zu dem Anwesen hinter sich brachten stellte Tirlania welche die Blicke der Zufluchtler gesehen hatte die Frage welche allen unter den Nägeln brannte:"Und wie soll es nun weitergehen?"Verschiedene Vorschläge wurden unterbreitet, verworfen, wieder hervorgeholt, erneut verworfen, besprochen und diskutiert.Verbannung aus der Zuflucht oder der Tod Tirlania's -beide sichere Möglichkeiten um sicher zu stellen dass die Gefahr gebannt wäre wurden wehement von den meisten abgelehnt. Doch die Priesterin behielt sich diese Ideen zumindest im Hinterkopf -sollten alle Stricke reißen wusste sie dass sie sich auf Lahila verlassen könne die den Vorschlag ursprünglich gemacht hatte um sie zu beruhigen.Sie dachte es wäre ihr egal was und wie sich die Zuflucht entscheiden würde. Aber als sich alle einig waren und sich zunickten es wäre die beste Variante fürs erste wusste sie dass es ihr schwer fallen würde.Wenigstens durfte sie sich ihr Gefängnis für unbestimmte Zeit selbst aussuchen und so entschied sie sich für Southshore -weit ab von allem und doch ein besonderer Ort für sie.Sicher nicht alle aus der Zuflucht wussten über jede Kleinigkeit bescheid dies sie zu diesem Punkt geführt hatte aber Tirlania zweifelte nicht daran dass sie es früher oder später herausfinden würden. Ihr wurde erklärt dass es kein Gefängnis sei. Und das man ihr auch keine Wachen oder Aufpasser aufzwängen würde. Es wäre ein Urlaub -Ein Ort der Entspannung mit einigen Gesprächspartnern. Doch sie hatte die Blicke von allen gesehen und würde sie vermutlich nie wieder vergessen. Die erschrockenen Gesichter, die Angst und Abscheu -wenigstens sahen sie nun ein dass der ehemalige Stern eine Gefahrzumindest für einige darstellte und so flog sie noch in jener Nacht mit dem Greifen in ihr zukünftiges Gefängnis bis eine bessere Lösung gefunden wäre.
Cavy war ihre erste Aufpasserin. Und nachdem das Gasthaus bezogen war gingen die beiden noch einige Schritte durch das nächtliche Southshore zum Friedhof -zu Kyrotar's Grab.Sie redeten noch lange leise vor dem Grabstein bevor sie sich zurück ins Gasthaus zogen. Cavy bat darum die Nacht in Southshore zu verbringen und Tirlania konnte nicht mit Gewissheit sagen ob die Gnomin nicht mehr zurückfliegen wollte oder die Priesterin nicht allein lassen wollte, stimmte aber zu.Und während die Atemzüge der Gnomin langsam schwächer und leiser wurden und sie einschlief blickte Tirlania noch lange an die Decke ihres Zimmers.Wie konnte sie so tief fallen? Sie hatte die Zuflucht und ihre Freunde in Gefahr gebracht -Sie hatte all jenen die sich auf die Suche nach ihre gemacht hatten soviel Arbeit gemacht -Sie hatte all jenen so viel Angst und Leid zugefügt. Und als der Schlaf sie endlich übermannte und die Träume begannen, sah sie nur die entsetzten und erschrockenen Gesichter ihrer Freunde und Kameraden welche sie wohl für immer in einem anderen Licht sehen würden...
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Cavy
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Müde stand sie auf und verließ nur widerwillig das Bett in ihrem Zimmer. Es waren nun schon ein paar Wochen seit man sie hier in Southshore "abgestellt" hatte.Aber es war zum Wohle aller nicht wahr? Zumindest redete Tirlania sich das immer wieder ein. Anfangs tat ihr die Ruhe und Abgeschiedenheit gut um ihre eigenen Gedanken zu sortieren -auch wenn sich diese letzten Endes immer wieder um die damalige Nacht und die jüngsten Geschehnisse drehten.Einige aus der Zuflucht hatten sie besucht in ihrem "Gefängnis", andere hatten ihr geschrieben und wieder andere hatten sie gemieden."Das ist nur allzuverständlich -mussten sie doch mit ansehen wie tief ich gefallen bin und zu was für einem Monster ich wurde." murmelte sie nochimmer leicht verschlafen vor sich hin."Wir könnten ihnen zeigen zu was wir fähig sind." flüsterten die Schatten aus der Ecke des Zimmers.Schlagartig war die Priesterin hell wach "Nein" -die Stimme klang zwar selbstbewusst aber innerlich wusste sie dasssie alles andere als sicher war."Wenn sie dich nicht lieben warum sollen sie dich dann nicht wenigstens fürchten? Lass uns dir dabei helfen! flüsterte es erneut und die Priesterin schauderte einen Moment.Seit Xerilin sie besucht hatte krochen immer wieder Fragen in Tirlania nach oben und drängten sie eine Antwort zu finden. Doch dazu war nun keine Zeit mehr -viel zu lange hatte sie sich in Southshore zurückgezogen.Die Zuflucht brauchte sie, da war sie sich sicher -und die alte Zwergenpriesterin hatte ihr eingeschärft dass nur dem Licht zu dienen und gefällig zu sein ihre Pein lindern oder gar tilgen könnte. Zumindest hatte sie dies behauptet bis Tirlania ihr von dem Flüstern erzählte hatte."Was sie wohl damit meinte es wäre nicht normal die Schatten flüstern zu hören?" fragte sie sich abermals selbst während sie ins Bad ging um sich fertig zu machen. Doch all das musste warten. Sie wollte wieder der oberste Stern der Zuflucht sein -zumindest so lange bis die Zuflucht ihre Dienste, oder vielmehr sie nicht mehr mit tragen wollte.
Vieles und noch vieles mehr galt es zu klären, erledigen und in die richtigen Bahnen zu lenken. Nun da Mirabeau und Alandaria ihre familiären Probleme in Angriff nahmen war einiges an Akten und Dokumenten liegen geblieben. Und wenigstens hier konnte sie sich nützlich machen und hoffte ihre Gedanken würden sich zumindest eine Zeit lang zerstreuen.Als sie sich den Schlaf aus den Augen gewaschen hatte und in den Spiegel sah, zuckte sie erschrocken zurück."Was hast du denn? Gefälltdir unser gemeinsames Ich nicht? Du weißt doch das wir immer noch da sind!"Lasst mich in Frieden! Ich komme ohne euch zu Recht!""Du weißt doch das es nicht so ist ... du weißt das wir dir das geben können was du dir so sehr wünschst!""Nein -Bitte ich ... kann euch kontrollieren!""Du konntest uns nie kontrollieren! Wir haben dich lediglich in dem Glauben daran gelassen!"Hastig griff sie zu der kleinen Phiole mit dem lilanem Trank und begann panisch hektisch an dem Korken herumzuhantieren. Ein Schluck und das Flüstern würde wieder schweigen. Als sie den bitteren Trank hinunter schluckte merkte sie wie die Anspannung von ihr abfiel."Du kannst das nicht ewig trinken! Das weißt du auch und eines Tages werden wir ...." und das flüstern verschwand mitten imSatz.Erleichtert blickte die Priesterin erneut in den Spiegel und erkannte ihr eigenes Spiegelbild. Hastig begann sie damit sich fertig zu machen -der Weg war noch weit und das Treffen mit der Zuflucht stand bevor. Das würde sie hoffentlich auf andere Gedanken bringen und während sie noch die Phiole mit dem lilanen Trank in die Robe steckte wusste sie dass das Flüstern recht hatte.Sie konnte den Trank nicht ewig nehmen.Alleine saß sie im Gildenhaus und hielt den Stab fest in einer Hand während er auf ihrem Schoß lag. Viele hatten ihr Gratuliert und eigentlich sollte sie über alle Maßen glücklich sein ihn endlich in ihren Händen zu halten.Sicher sie war glücklich -Froh dass sie zu denjenigen zählen durfte denen es erlaubt war die Segnung in den Schlachten zu führen. Und dennoch während sie die Muster auf dem Stab und das warme Licht das er verströmte betrachtete kreisten ihre Gedanken wild umher."Du weißt das der Stab mehr kann als das Licht zu kanalisieren!"Sie nickte nur und musterte den Stab weiterhin still."Zusammen könnten wir so vieles erreichen! Wir haben zugesehen als du diese Gemeinschaft gegen die Trolle geführt hast."Sie nickte wieder nur bevor ein leises "Das war ein notwendiges Übel um Elisenda zu befreien." zwischen ihren Lippen hervorkam.
"Nein! Und das ist dir durchaus bewusst. Es hätte vollkommen ausgereicht Hexx zu finden. Aber es hat dir gefallen wie sie alle Trolle auf dem Weg dorthin niedergemacht haben! Es hat UNS gefallen!""Es ... sie hätten uns niemals durch gelassen. Es musste sein.""Und dennoch hattest du Spaß daran! Vertrau uns und werf diese verfluchten Tränke weg! Lass uns die Kontrolle übernehmen!""NEIN!" sie schrie es fast heraus und umklammerte den Stab in ihrer Hand während die andere die kleine Phiole suchte.Kurz bevor sie einen Schluck von der lilanen Flüssigkeit trinken konnte musterte sie die Segnung auf ihrem Schoß und erkannte wie das warme Licht verblasste."Ja... lass es zu ..." flüsterten die Stimmen im Schatten während sich der Stab immer mehr vom Licht abwandte und fast zu spät erkannte Tirlania dass es nicht der Stab war welcher die Dunkelheit anzog wie ein Schatten sondern die Dunkelheit von ihrer Hand ausging."Nur noch ein klein wenig und ... nein trink es nicht!" Doch noch während die letzten Silben verklangen schluckte die Priesterin schon die Flüssigkeit herunter und die Schatten welche den Stab eingehüllt hatten lösten sich auf und das warme Licht kehrte zurück.Leise sprach sie zu sich selbst:"Was ist nur los mit mir? Xerilin sagte es sei nicht normal die Schatten zu hören. Ich kann es kaum noch kontrollieren und selbst die Tränke helfen nur bedingt!"Tirlania wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, als sie unten im Gildenhaus Geräusche hörte. Einige Suchende waren von einem Abenteuer zurückgekehrt. Hastig wurde die Phiole wieder in der Robe versteckt und mit einem letzten Blick auf das Licht ihres Stabes, welches die Schatten im Zimmer zurückdrängte nickte sie zufrieden obwohl sie noch nicht wusste wie es weiter gehen sollte.Zur gleichen Zeit in einem anderen Teil Stormwinds:In dunkle Kutten gehüllt standen die drei Gestalten in einem Kreis."Wie kann sie sich dem Flüstern immer noch wiedersetzen? Sie hätte die Prozedur schon damals nicht überleben dürfen!" sagte die erste Stimme, das Gesicht unter der Kutte verborgen."Wir wissen nicht genau was damals geschehen ist aber ja -sie hätte es eigentlich nicht überleben können! Sie war nur eine Novizin!" -eine weibliche Stimme die zur zweiten Kutte gehörte."Es liegt an dieser vermalledeiten Gemeinschaft! Ständig lenkt sie diese Priesterin ab!" meinte die erste Kutte wieder."Wir können aber nicht alle aus dieser Gemeinschaft verschwinden lassen. Sie haben einige mächtige Verbündete gesammelt.""Nein wir müssen weiter im verborgenen bleiben und dafür sorgen dass sie endlich stirbt so wie es damals in den Katakomben hätte geschehen sollen!""Nun wir haben immerhin diesen Jäger umgebracht. Und mit den Schuldgefühlen die sie seitdem hat wird es ihr über kurz oder lang nicht gelingen es für immer zu unterdrücken."
"RUHE! Ihr beiden!" die dritte Gestalt in der Kutte war ein wenig größer und ihre Stimme klang wie ein Donnern in dem kleinen Raum. Schlagartig verstummten die beiden anderen während die dritte Gestalt fortfuhr."Laut unseren Spionen zögert sie das unvermeidliche nur heraus -das ist richtig -und zum Glück für uns hatte diese 'Zuflucht' es damals verhindert, dass die Priesterin das Ritual durchführte. Aber wir können nicht ewig darauf wartendass sie einknickt und mich beunruhigt dass sie sich all die Jahre wiedersetzen konnte. Sind wir uns absolut sicher dass unsere ... Beschwörung damals funktioniert hat?"Die drei Kutten sahen sich gegenseitig an und schwiegen für einen Moment."Wir sind uns ziemlich sicher... nicht wahr?""WIESO KANN SICH DIESE PRIESTERIN DANN IMMER NOCH WIEDERSETZEN?" donnerte die dritte Kutte durch den Raum. Stille breitete sich in dem kleinen Raum aus."Ihre Tränke verlieren an Wirkung und offenbar wird die Zuflucht ihre das Ritual verbieten -wir können nur gewinnen! Die neusten Berichte sagen sogar dass sie diese abscheuliche Segnung nicht kontrollieren könne und über kurz oder lang wird sie entweder sterben oder aber zu uns überlaufen! Wir können nur gewinnen!"Die andere Kutte nickte nur während der Anführer der drei schweigend nachdachte."Schickt ihr mehr Spione! Ich will über alles informiert sein was sie tut. Und vernichtet ihren Trankvorrat. Dieses Unterfangen dauert schon viel zu lange! Entweder sie stirbt und lässt es frei oder verliert die Kontrolle und läuft zu uns über. Kümmert euch darum!""Ja Meister." antworteten die beiden Kutten synchron und verbeugten sich bevor sie den Raum verließen.
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Cavy
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"RUHE! Ihr beiden!" die dritte Gestalt in der Kutte war ein wenig größer und ihre Stimme klang wie ein Donnern in dem kleinen Raum. Schlagartig verstummten die beiden anderen während die dritte Gestalt fortfuhr."Laut unseren Spionen zögert sie das unvermeidliche nur heraus -das ist richtig -und zum Glück für uns hatte diese 'Zuflucht' es damals verhindert, dass die Priesterin das Ritual durchführte. Aber wir können nicht ewig darauf wartendass sie einknickt und mich beunruhigt dass sie sich all die Jahre wiedersetzen konnte. Sind wir uns absolut sicher dass unsere ... Beschwörung damals funktioniert hat?"Die drei Kutten sahen sich gegenseitig an und schwiegen für einen Moment."Wir sind uns ziemlich sicher... nicht wahr?""WIESO KANN SICH DIESE PRIESTERIN DANN IMMER NOCH WIEDERSETZEN?" donnerte die dritte Kutte durch den Raum. Stille breitete sich in dem kleinen Raum aus."Ihre Tränke verlieren an Wirkung und offenbar wird die Zuflucht ihre das Ritual verbieten -wir können nur gewinnen! Die neusten Berichte sagen sogar dass sie diese abscheuliche Segnung nicht kontrollieren könne und über kurz oder lang wird sie entweder sterben oder aber zu uns überlaufen! Wir können nur gewinnen!"Die andere Kutte nickte nur während der Anführer der drei schweigend nachdachte."Schickt ihr mehr Spione! Ich will über alles informiert sein was sie tut. Und vernichtet ihren Trankvorrat. Dieses Unterfangen dauert schon viel zu lange! Entweder sie stirbt und lässt es frei oder verliert die Kontrolle und läuft zu uns über. Kümmert euch darum!""Ja Meister." antworteten die beiden Kutten synchron und verbeugten sich bevor sie den Raum verließen.Am Nachmittag saß Tirlania im Gildenheim, tief in ihre Gedanken versunken als das vertraute Gesicht der alten Priesterin Xerilin erschien die sie wie gewöhnlich mit einem Lächeln und einem "Grüße dich mein Kind." begrüsste.Tirlania nickte der Kollegin freundlich zu und schon bald stellte sich heraus das dieses Treffen nicht zufällig stattfand."Kind, ich habe mit einigen meiner Freunden gesprochen und niemand der uns bekannt ist spricht mit seinen Schatten so wie du es tust. Sie sind normalerweise ein Teil von uns aber bei dir ist es anders."Tirlania sah die Zwergin mit großen Augen an. "Du meinst es ist nicht normal das ich das Flüstern höre? Und mich mit ihnen unterhalte?""Du unterhälst dich mit ihnen?"Schwach nickte die Priesterin und brachte ein leises "Ja. Manchmal wenn der Trank nachlässt. Aber ich ... habe das unter Kontrolle.""Welcher Trank?"Seufzend holte Tirlania die kleine halb volle Phiole mit dem Schattenschutztrank hervor.
"Kind! Das ist doch keine Lösung! Du kannst den Trank nicht immer nehmen!"Ein leichtes Nicken quitierte diese offensichtliche Feststellung. "Aber was soll ich denn sonst tun?""Fest steht doch dass dieses Verhältnis zu den Schatten nicht normal ist nicht wahr? Vielleicht sind es gar nicht deine. Oder es sind Dämonen oder sonst irgendetwas aber normale Schatten sind es sicherlich nicht!" erklärte Xerilin ihr abermals."Wenn es nicht meine sind -wem gehören sie dann? Es war damals in den Katakomben doch niemand dabei der mich hätte aufhalten können! Als ich aufgewacht bin war ich allein mit all den ... Leichen." brachte die junge Priesterin unter Tränen hervor als sich die Bilder an damals wieder vor ihrem inneren Auge abspielten.Noch bevor Xerilin etwas erwiedern konnte schlug diese Trauer in Wut um."SIE sind schuld! Hätte mich diese vermalledeite Kathedrale damals nicht dazu gezwungen wäre ich nie ... was auch immer ich jetzt bin!" fluchte Tirlania vor sich hin während sich ihre Hände in der Robe verkrampften."Aber Kind... " weiter kam Xerilin auch dieses mal nicht."Laurena hat mir all das angetan! Diese scheinheilige Schlange einer Hohepriesterin!""TIRLANIA! Das reicht jetzt! Zügle deine Wut und atme tief durch!" -der befehlende Unterton in Xerilins Stimme ließ die Priesterin zusammen zucken aber sie tat wie geheißen und atmete tief durch.Wie eingescholtenes Kind antwortete sie "Es ... tut mir Leid Xerilin."Die Zwergin nickte nur knapp "Meinst du wirklich eine Hohepriesterin hätte einen Mord angeordnet? Wollte sie dir denn schon davor böses?"Tirlania schloss die Augen und erinnerte sich an ihreZeit als Novizin in der Kathedrale zurück bevor sie den Kopf schüttelte und zögernd ein "Nein ... das wohl nicht aber..""Und glaubst du nicht dass sie dir auch jetzt nichts böses möchte?" Die Zwergin lächelte sie wieder sanft an."Aber ... wenn sie es nicht wahr ... wer war es dann? Was war es dann was mich dazu veranlasst hat damals zu ... du weißt schon."Traurig sah Tirlania zu Boden."Ich weiß es nicht Tirlania aber, ich denke du solltest dich bei Laurena entschuldigen nicht wahr?""Sie wird mir nie wieder zu hören! Du ahnst ja nicht was ich ihr all die Jahre an den Kopf geworfen habe!"Xerilin nickte knapp und schlug vor ihrereseits ein gutes Wort bei ihrem Freund, dem Hohepriester der Zwerge einzulegen der Laurena die Situation erklären sollte und esso Tirlania einfacher machen würde sich Laurena zu stellen um sich zu entschuldigen."Aber was mache ich wenn Laurena auch nicht genau weiß was damals passiert ist? Immerhin ist sie frühzeitig wieder aus den Katakomben gegangen!"Xerilin überlegte kurz bevor sie antwortete "Nun Kind, war denn sonst niemand mit dir in den Katakomben? Wenn ich deine Erzählung richtig in Erinnerung habe dann hast du als einzigste überlebt nicht wahr?"
Schlagartig sah Tirlania mit großen Augen die Zwergin an."Das ist es! Die Schatten! Das Flüstern! Sie waren dabei während ich meinen ... Blackout hatte! Sie wissen was geschehen ist! Ich kann sie Fragen!" sprudelte es aus Tirlania hervor die endlich eine neue Lösung zum greifen nahe sah."Du willst WAS tun? Kind bist du denn verrückt geworden?" Die Zwergin sah die junge Priesterin nur fassungslos an."Nein das ist brilliant! Sie waren als einzige dabei und könnten mir sagen was damals geschehen ist!" antwortete Tirlania von der Idee begeistert endlich zu erfahren was genau damalsin den Katakomben geschehen war."Tirlania das kann nicht dein Ernst sein! Was wenn sie die Kontrolle wieder gewinnen? Hast du darüber überhaupt nachgedacht?""Was soll ich denn sonst tun? Es gibt niemanden der dabei war! Das weißt du doch!""Zunächst einmal solltests du Laurena fragen. Und nur wenn das auch nichts -absolut gar keine neuen Erkenntnisse bringt -dann und nur dann sollten wir das eventuell in Erwägung ziehen.""Aber.." weiter kam die Priesterin nicht."Und wenn wir dieses Wagnis wirklich eingehen wollen dann nur unter strenger Aufsicht und Vorsichtsmaßnahmen! Versprich mir das du es nicht heimlich tust!" fuhr die Zwergin fort."Und wenn Laurena mich nicht mehr sehen will? Oder wenn sie nichts weiß?"Xerilin nickte "Dann können wir über alternativen nachdenken."Langsam erhob sich Xerilin "Die Ungeduld der Jugend" murmelnd nickte sie Tirlania sanft lächelnd zu "Ich werde mich sofort nach Ironforge begeben und das in die Wege leiten. Versprich mir dass du keine Dummheiten machst!"Wie immer fühlte sich Tirlania nach einem Gespräch mit Xerilin wie ein gescholtenes kleines Kind und nickte nur brav. "Ich verspreche es und werde mir wohl in der Zwischenzeit überlegen wie ich mich bei Laurena ... entschuldige."Xerilin nickte ihr noch einmalsanft zu bevor sie sich auf den Weg machte.Tief atmete Tirlania durch als sie in ihrer weißen Robe, die Kapuze tiefins Gesicht gezogen vor der ersten Stufe der Treppe zur Kathedrale stand.Offenbar hatte Xerilin und die Priester aus Ironforge die Angelegenheit schneller ins Rollen gebracht als Tirlania erwartet hatte.Nachdem sie den Brief mit dem Siegel der Kathedrale mehrere Male gelesen hatte schien dass die einzige Erklärung zu sein. Nie zuvor hatte Laurena oder die Kathedrale sie vorgeladen.Und nun stand sie hier an der ersten Stufe der großen Treppe. während sie diese langsam hinaufstieg überlegte sie wann sie das letzte mal wirklich hier gewesen war ... sicher um dem Wunsch Phiya's nachzukommen aber davor?
Jahre und noch mehr Jahre hatte sie die Kathedrale gemieden und als sie durch den Hohen Torbogen eintrat bemerkte sie dennoch dass sich nichts geändert hatte. Während sie sich umsah fiel der Blick immer wieder auf das Ende der langen Galerie und sie wusste dass sie es nicht länger hinauszögern konnte.Langsam ging sie zu den letzten Stufen am Altar und kniete vor Laurena nieder und senkte den Kopf soweit es möglich war, die Kapuze immer noch tief ins Gesicht gezogen."Steht auf Priesterin und zeigt mir euer Gesicht." kam die freundliche Aufforderung mit warmer Stimme von Laurena.Langsam strich Tirlania die Kapuze nach hinten, lies den Kopf gesenkt und murmelte vor sich hin."Was sagtet ihr meine Liebe?" fragte die Hohepriesterin erneut.Tirlania nahm all ihren Mut zusammen und brachte ein leises "Es tut mir Leid Laurena." heraus während sie sich erhob.Sicher das war nicht gerade eine Wortgewandte Entschuldigung, noch wirklich Originell aber so wie sie ausgesprochen wurde war es eine ehrliche Entschuldigung.Laurena stockte der Atem als sie die Stimme hörte und kam um den Altar herum. "Kann es wirklich sein?" flüsterte sie fast bevor sie liebevoll das Kinn von Tirlania hob um ihr Gesicht zu erkennen."Beim Licht ... Tirlania!"Noch bevor sich Tirlania die Tränen aus dem Gesicht wischen konnte hatte Laurena schon ihren Stab fallen gelassen und die Priesterin in die Arme genommen."Tirlania! Wie lange ist das nun her? Es müssen Jahre sein! Wir wollten mit ... ich wollte mit dir reden! Wo warst du nur all die Zeit?" Als die Zwerge von einer Priesterin redeten die sich entschuldigen wolle ... nie hätte ich gedacht dass du das sein könntest!" und nun standen Laurena ebenfalls die Tränen den Augen.Nachdem die beiden sich wieder einigermaßen gefasst hatten befahl Laurena mit einem Wink zu ihrem Erzbischof alle Termine für heute abzusagen was dem mürrischem Mann in der Robe sichtlich wenig Freude bereitete.Laurena zog Tirlania in ihr privates Solar im hinteren Teil der Kathedrale und während sie die Tür schloss waren die letzten Worte die nach draußen klangen:"Tirlania wir müssen uns unterhalten ... seit damals hat sich einiges verändert."Vollkommen vertieft saß die Priesterin halb verborgen hinter einem Berg aus Büchern, Dokumenten und Schriftrollen in der Ecke des Raumes den ihr Laurena zur Verfügung gestellt hatte.Inden letzten Tagen hatte sie die Kathedrale kaum verlassen. War sie beim Gildentreffen gewesen? Wann hatte sie das letzte Mal etwas gegessen oder geschlafen?
Müde gähnte sie kurz bevor sie sich die nächste Schriftrolle vornahm. Die Kathedrale hatte ganze Arbeit geleistet und war allen Spuren nachgegangen die sie finden konnte seit der Nacht in der Kyrotar sterben musste.Sofern sie die ganzen Aufzeichnungen und Unterlagen die sie von Laurena bekommen hatte verstanden hatte, waren damals keine Priester oder Mitglieder des Ordens mit in den Katakomben gewesen."Hallo Tiri!" hörte man hinter einem der Buchstapel.Tirlania sah kurz hoch, erkannte niemanden und schob die Begrüßung dem Schlafmangel zu bevor sie sich wieder der Schriftrolle widmete."Tiri?" -wieder diese Stimme. Skeptisch blickte die Priesterin zu dem Bücherstapel und schüttelte den Kopf."Tirlania!" -diesmal klang die Stimme etwas lauter und einige der Bücher wackelten. Tirlania lehnte sich zur Seite und erkannte die kleine Magierin welche sie mit großen Augen fragend ansah."Cavy! Tut mir leid ich hab dich gar nicht bemerkt." grüßte Tirlania kurz bevor sie die Schriftrolle beiseite legte. "Was machst du hier?""Dich besuchen! Du siehst ziemlich mitgenommen aus.""Ein wenig müde vielleicht -ich gehe die Berichte hier durch." war die Antwort mit einem gähnen begleitet und einer weitläufigen Geste die alle Bücher um sie herum einfing."Was ist denn das alles?" fragte Cavy und blätterte neugierig in einem der Bücher."Berichte über die Nacht damals in den Katakomben. Sie haben alles aufgeschrieben was sie in Erfahrung bringen konnten."Cavy musterte die Priesterin kurz "Und das hast du alles gelesen? Du musst ja ewig hier sitzen! Hast du denn überhaupt geschlafen?"Ein leichtes Kopfschütteln gefolgt von einem erneutem Gähnen war die Antwort.Cavy nickte sich selbst kurz zu und zauberte ein wenig Wasser und etwas zu Essen herbei und drückte es Tirlania ungefragt in die Hand. "Nimm! Iss! Du siehst schrecklich aus!""In der Tat Tira -du siehst wirklich wie eine Untote aus." wurde die Gnomin von hinten bestätigt."Mira -schön dich zu sehen." antwortete Cavy während Tirlania nur nickte und an dem Wasser nippte.Es dauerte nicht lange bis die beiden Magierinnen von Tirlania auf den neusten Stand gebracht waren. Und je mehr sie erzählte desto mehr Energie schien sie zu haben."Wisst ihr was das bedeutet? Ich habe ihn nicht umgebracht! Ich bin nicht daran Schuld!"Die beiden Magierinnen nickten "Das hatten wir auch nie gedacht Tira"."Aber irgendjemand trägt die Schuld daran. Und ich will endlich Antworten haben! Und das die Schuldigen zur Verantwortung gezogen werden!""Das klingt fast als würdest du nur Rache wollen." hakte die Gnomin nach die mitlerweile zwischen den Büchern und Berichten auf dem Tisch platz genommen hatte.
"Nein ... ja vielleicht ... ich weiß es nicht aber ich will Antworten haben! Und ich will wissen was das ist dass mit mir spricht!""Und was wenn du die Antworten nicht so einfach bekommst? Selbst wenn du wissen würdest wer dafür verantwortlich war?"Tirlania schmunzelte kurz "Dann gibt es immer noch Mittel und Wege doch an diese Antworten zu kommen.""Also willst du doch nur Rache nehmen? Und verzeih mir aber du bist bei weitem keine Verhörspezialistin wie Alandaria." warf Mira ein.Cavy schauderte kurz bei dem Gedanken an Alandaria's Verhörkünste. "Ja, Alandaria kann das wirklich gut.""Mag sein aber ich habe da andere Mittel um an Antworten zu kommen und auch wenn mir die Übung darin fehlt weil ich sie bisher nur einmal bei Líru in dieser Form benutzt habe ..." als sie merkte was sie gesagt hatte brach sie den Satz ab was es vermutlich noch schlimmer machte."Du hast was mit Líru gemacht?" hakte Cavy direkt nach"Nichts... und das ist schon lange her." -Verdammt warum redete sie sichhier um Kopf und Kragen? Die Müdigkeit daran musste es liegen."Und was war dieses 'Nichts' was schon lange her ist? Und welche Verhörmethode soll das sein die du bei Líru angewendet hast?"Vorsichtig druckste Tirlania ein wenig verlegen herum. "Das was ich damals mit Lìru gemacht habe ... das ist eigentlich unerheblich für das jetzige Problem.""Nein das ist es nicht." -die beiden Magierinnen ließen nicht locker und würden ewig weiterbohren bis Tirlania es ihnen erzählte."Also damals -als ich mich von der Kathedrale abgewandt hatte und durch die Länder gereist bin. Nun ihr wisst doch wie sehr Líru immer beteuert an dem 'Feuer' im Brachland nicht schuld gewesen zu sein?"Die beiden nickten nur knapp."Es war so dass sie ... nicht so war wie ihr sie kennen gelernt habt. Sie war ein Monster! Ich hörte die Schreie schon von weitem und wollte nachsehen ob ich helfen könnte -wäre ich bloß nie zu ihr geritten." tief atmete Tirlania durch und ordnete ihre Gedanken bevor sie fortfuhr."Ich fand sie auf einemHügel mit Blick auf eine Siedlung -sie lachte und hetzte ihre Dämonen gegen die wehrlosen. Kinder, Frauen -ihr war es egal hauptsache sie schrien nur laut. Feuer und Schattenblitze ließ sie auf die Häuser niedergehen während ihre vermalledeiten Dämonen die flüchtenden jagten."Mirabeau und Cavy sahen Tirlania ungläubig an. "Quatsch! Líru würde so etwas nie tun!""Doch ... und da ich nunmal wie wir wissen keine Kämpferin bin griff ich damals zu dem einzigen Mittel das ich hatte." -Tirlania schluckte schwer bevor sie weiter erzählte. "Wir Priester lernen es für ... Notfälle oder um Schmerzen zu lindern. Man dringt in den Geist einer Zielperson ein und übernimmt die Gedanken, steuert sie und verändert was notwendig ist. Man nimmt ihnen den Schmerz, man nimmt ihnen Erinnerungen und gibt ihnen neue. Man kann sogar den Charakter
gänzlich verändern. Das ist auch der Grund warum ich ... mich so um die kleine kümmere und ihr das eine oder andere durchgehen lasse.""Quatsch! Líru ist sicher kindisch aber sie würde nie Kinder und ganze Dörfer angreifen! Es ist Líru von der wir hier reden!" erwiderte Cavy während Mira die Priesterin nur still ansah."Doch Cavy -und ich kann eben keine Feuerbälle oder Eisblitze um mich werfen oder mit einer Waffe umgehen-und mir fiel damals nichts anderes ein.""Aber das ist doch Quatsch! Mira! Sag auch mal was dazu! Du findest das doch auch blödsinnig! Líru! Es geht um Líru!"Mira sah kurz in ihrer schwarzen Trauerkleidung nach oben zu Tirlania. "Nur damit ich das richtig verstehe Tira. Du hast ihr Wesen geändert? Du bist in ihren Kopf eingedrungen und hast ihr gesamtes Wesen verändert? Weil es dir ... nicht gefallen hat? Machst du das mit uns etwa auch wenn wir dir mal widersprechen sollten? Hast du es vielleicht schongemacht?"Tirlania sah die Magierin entsetzt an. "Mira ich habe natürlich nie ... ich wusste mir damals nicht anders zu helfen! Ich bin nicht so mächtig im Kampf wie ihr beiden!""Aber Mira hat recht -hast du das bei uns auch schon gemacht?" hakte Cavy nach"Nein! Ich habe es euch doch gesagt -nur ein einziges Mal -bei Líru und selbst dass bereue ich seit damals! Aber es erschien mir das richtige zu sein und dazu stehe ich.""Nun wenn du das so sagst hattest du wirklich nicht viele Möglichkeiten." stimmte Cavy zu die ihr offenbar schon verziehen hatte.Langsam stand Mira nachdenklich auf."Nun denn ich muss mich weiter um die Beilegung meines Vaters kümmern. Ihr entschuldigt mich sicher.""Mira bitte ... ich verspreche dir dass ich es bei niemandem sonstgemacht habe!"Die Sekretärin der Zuflucht nickte nur knapp bevor sie sich verabschiedete und einen anderen Teil der Kathedrale aufsuchte.Seufzend und traurig sah Tirlania ihr nach während sie sich fragte ob Mira ihr das verzeihen könnte oder ob sie soeben eine ihrer Freundinnen für immer verloren hatte.
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Cavy
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Ohne etwas genaues sehen zu können zwischen all den Büchern inihren Armen betrat sie die Gildenhalle und ging zielstrebig auf den ersten Tisch um die Last abzulegen."Geschafft." murmelte sie zu sich selbst und bemerkte Xerilin erst als diese sie freundlich lächelnd begrüßte und einen Blick auf den Stapel warf."Xerilin! Schön dass ich euch treffe. Ich muss mich noch bei euch bedanken." fing die Priesterin an und lächelte Xerilin ebenfalls dankbar an."Bedanken? Wofür?" fragte die Zwergin verwirrt."Mit dem Gespräch zwischen dir und dem Zwergenpriester ... ich war bei Laurena und nachdem ich mich entschuldigt hatte nahm sie mich sofort in die Arme! Sie war mir nie böse! Der Orden hat sogar eigene Nachforschungen angestellt zu der Nacht damals!" sprudelte es aus ihr heraus während sie beiläufig auf die unzähligen Dokumente und Berichte hinter ihr zeigte."Das freut mich für euch Kindchen. Ich sagte ja es wird nicht so schlimm werden wie ihr befürchtet habt.""Nun das mag im Bezug auf Laurena stimmen. Und ja wir haben uns wieder versöhnt aber ... " trauer legte sich in ihre Stimme während sie fortfuhr "... letzten Endes habe ich dafür wohl Mira als Freundin verloren."Fragende Falten bildeten sich auf Xerilin's Stirn während sie Tirlania musterte "Was meint ihr damit? Verloren?"Hastig erklärte Tirlania wie sich das Gespräch mit Mirabeau und Cavy zugetragen hatte. Sie erwähnte auch die Geschichte mit Lìru und die Reaktionen der Magierinnen und endete schließlich mit einem "Ich weiß nicht ob sie mir das jemals wieder verzeiht oder mir vertrauen kann. Ich weiß nicht einmal ob sie mir immer noch bö..." sie brach ab als sie Mirabeau in der Tür des Gildenhauses erkannte."Oh ich wusste nicht das sich hier jemand aufhält." fing Mirabeau an."Schön dich zu sehen Magierin! Komm ruhig herein." begrüßte Xerilin die in Trauerroben gekleidete Magierin."Ich ... kann auch gehen wenn du willst Mira..." stammelte Tirlania als eine Art Begrüßung vor sich hin."Nein das wird nicht nötig sein Tirlania." kam die steife Antwort."Kinder! Benehmt euch nicht so kindlich und vertragt euch wieder und legt diesen albernen Streit nieder!" fing die alte Zwergin an, bemüht um Harmonie zwischen den beiden."Streit? Wir haben nicht gestritten. Wir haben nur unterschiedliche Auffassungen." erklärte Mirabeau."Wir haben uns also nicht gestritten? Das ... trifft sich gut denn ich werde demnächst wohl deine Hilfe benötigen Mira."Noch bevor Tirlania weiter reden konnte fragten die beiden anderen sie fast zeitgleich "Bei was denn?" und "Du willst das wirklich machen Tirlania?".Die beiden sahen sich fragend an bevor die Priesterin fortfuhr.
"Ja das möchte ich Xerilin. Und um deine Frage zu beantworten Mira. Du weißt dass ich Antworten möchte ... die kann ich nur von jemandem ... etwas bekommen das damals in den Katakomben dabei war.""Ich ahne schlimmes..." deutete Mirabeau an und nickte Tirlania dann zu sie solle fortfahren."Der Plan sieht vor dass ich in den Katakomben ... die damaligen Ereignisse nachstelle. Das bedeutet ich lasse mich fesseln und jemand muss dann die Fragen stellen. Die richtigen Fragen -und die Antworten bewerten."Mira wollte schon ansetzen etwas zu erwidern aber Tirlania blockte kurz mit einem Handzeichen den Einwand ab."Laurena hat mir versichert sie würden den Zugang mit den Paladinen und Priestern des Ordens bewachen -sollte etwas schief gehen stellen sie die letzte Bastion dar. Wenn etwas schief gehen sollte verlaßen die Befrager den Raum und der Zugang zu den Katakomben wird gesprengt. So kann ich ... es nicht heraus und stellt keine Gefahr mehr für andere dar."Kritisch beäugte Mira die Priesterin "Darf ich etwas dazu sagen?"Nickend antwortete Tirlania "Bitte ... auch wenn ich mir schon denken kann was du davon hälst.""Ganz genau -das ist nicht nur Wahnsinn und absolut gefährlich -das ist entschuldige aber eine bescheuerte Idee!""Mira du verstehst ..." weiter kam Tirlania nicht."Wenn du diesen Wahnsinn wirklich weiter verfolgen willst dann ohne meine Hilfe!" -noch während die letzten Silben verklangen drehte die Magierin auf dem Absatz um und ging zur Tür."Mira bitte ... warte .. lass es mich dir doch erklären." versuchte Tirlania sie noch aufzuhalten aber Mira war schon auf den Straßen Stormwinds.Hastig eilte Tirlania der Magierin hinterher. "Mira so bleib doch bitte kurz stehen und lass es mich erklären."Mirabeau drehte sich um, die Arme verschränkt und sah die Priesterin auffordernd an."Ich will euch keinen Gefahren aussetzen -ich will lediglich Antworten und das ich mir endlich sicher sein kann diese vermalledeiten Schatten los zu sein!""Das was du vor hast sind unnötige Risiken! Es gibt nun einmal Dinge die man kaum ändern kann! Damit musst du zu leben lernen!" war die wütende Antwort."Ich werde dich nicht zwingen mir zu helfen Mira -aber ich hätte mich über deine Hilfe gefreut.""Du wirst meine Hilfe bei diesem Wahnsinn aber nicht bekommen! Wo soll das alles enden Tirlania? Du gehst immer größere Risiken ein!""Kinder so beruhigt euch doch wieder. Wollen wir nicht zurück in unsere Hallen gehen und..." versuchte Xerilin welche die beiden eingeholt hatte die Lage zu entschärfen."NEIN Xerilin -ich will das jetzt ein für alle mal geklärt haben." schrie Tirlania während sie den Blick zurück zu Mira wandte. "Du sagst also ich soll diese Risiken nicht eingehen? Ich soll die Schuldigen ihrer Strafe entgehen lassen und das ganze vergessen? Ich soll mich damit abfinden das es nun einmal ist wie es ist und keine weiteren Versuche und Risiken mehr aufmich nehmen um diese Gefahren zu bannen?" mitlerweile schrie die blonde Priesterin wütend.
Mirabeau nickte nur schweigend die Arme immer noch vor der Brust verschränkt."Gut ... wenn es dass ist was du mir vorschlägst.""Kinder! Nun beruhigt euch doch wieder. Tirlania -Mirabeau versteht nicht den Zusammenhang zwischen Licht und diesen Schatten. Du weißt, dass ich dir helfen werde und wir können versuchen es Mirabeau zu erklä.." begann Xerilin wieder versuchend die Lage zu entschärfen."Nein Xerilin. Mira hat absolut Recht. Ich sollte keine Risiken mehr eingehen und mich mit dem zufrieden geben was ich herausgefunden habe. Am besten vernichte ich gleich die nun unnötigen Unterlagen des Ordens. Ihr entschuldigt mich." Ohne auf weitere Einwände zu achten stapfte die Priesterin wütend zurück zur Gildenhalle.Während sie die Bücher und Berichtssammlungen auf den Boden zu einem Haufen warf streiften ihre Gedanken rastlos hin und her -Vermutlich hatte Mira recht -sie hatte bei all den vorherigen Plänen auch Recht behalten. Es war sicher das beste niemandem mehr ein Risiko auszusetzen und sich damit zu arrangieren. Der Trank von Laurena wird schon diese verdammten Stimmen in den Schatten im Schach halten."Tirlania nun beruhige dich endlich! Das ist kein Verhaltenfür einer Priesterin!" tadelte Xerilin die Priesterin die mitlerweile zu dem Kerzenständer auf dem Tisch griff. Fest entschlossen einen endgültigen Schlussstrich unter diese Sache zu ziehen.Behutsam legte Xerilin ihr die Hand auf den Arm der die Kerze hielt. "Beruhige dich Tirlania!""Ich bin ruhig!""Nun das hat sich eben auf den Straßen aber anders angehört. Ihr solltet wirklich nicht so laut schreien." war der Kommentar von Alandaria die schmunzelnd aus einer dunklen Ecke des Raumes trat."Grüß dich Alandaria ... ich bin hier gleich fertig.""Womit? Dem niederbrennen des Gildenhauses?" ein kurzer Blick fiel auf die Dokumente auf dem Boden."Nein ... ich möchte lediglich einen Schlussstrich ziehen -es gibt nun einmal Dinge die man nicht ändern kann -wenn du uns auf den Straßen gehört hast weißt du ja wie deine Schwester darüber denkt!""Du solltest so etwas mit einem klaren Kopf entscheiden!"Xerilin nutzte die Gelegenheit indes um die Kerzen auszublasen was ihr einen mißbilligenden Blick von Tirlania einbrachte."Ich habe einen klaren Kopf!""Nein den hast du nicht! Wie wäre es wenn ich diese Dokumente für dich verwahre bis du wieder klar denken kannst hmm?"Tirlania blickte auf die gelöschten Kerzen in ihrer Hand und tobte innerlich. "Mach mit den Dokumenten was du möchtest. Ich brauch sie nicht mehr! Und ich will sie auch nicht mehr!"
Nickend sammelte Alandaria die verschiedenen Papiere geschickt ein und verstaute sie in einer kleinen Truhe die sie mit einem Schlüssel verschloß und ihn dann zwischen ihren Fingern hin und her bewegte."Nun den Schlüssel werfen wir weg und wenn du wieder bei klarem Verstand bist bekommen wir die Kiste schon auf." schmunzelte Alandaria während der Schlüssel in ihrer Hand ebenso schnell verschwand wie er zuvor erschienen war."Wie gesagt mach mit den Dokumenten was du möchtest! Für mich ist das Thema beendet."Seufzend betrachtete Xerilin das Schauspiel und hoffte die Priesterin würde sich wieder beruhigen und einen klaren Gedanken fassen.Während sich das Gildenhaus mehr und mehr füllte verflog die Wut in Tirlania und dennoch beschäftigte sie der Streit mit Mira.Vage nahm sie zur Kenntnis wie Iterian, Gothika und Imrahyl die hallen betraten und die Zufluchtler sich anderen Themen widmeten aber die Priesterin hörte nur halb zu -in Gedanken daran versunken ob Mira wirklich recht hatte es gut sein zu lassen und mit dem zufrieden zu sein was man wusste. Immerhin hatte ihr die Magierin bisher nur gute Ratschläge erteilt und alle Entscheidungen und Pläne Tirlania's die von Mirabeau missbiligt wurden hatten sich im Nachhinein als Fehlentscheidungen herausgestellt.Und während sie im Kreise der anderen Zufluchtler in der Halle saß und das eine oder andere Thema besprachen keimte in Tirlania die Hoffnung auf, dass sie nun endlich nach vorne sehen könnte -und neben der Hoffnung keimte auch die Angst in ihr, viel schneller, dass sie wusste es würde ihr keine Ruhe lassen und auch wenn sie nicht sagen konnte woher sie diese Vermutung hatte, so ahnte sie doch dass ein Sturm von Ereignissen aufziehen würde ob sie es nun wollte oder nicht.Lange noch sah die Priesterin den vieren nach während sie sich aus dem Park entfernten. Gothika und Paakai waren bereits auf ihre Pferde gestiegen und machten sich auf in die Gassen Stormwinds. Die beiden Magierinnen liefen einen anderen Weg und fast schien es ihr so als würden sie erneut etwas besprechen aber sie musste erst einmal alles verarbeiten was sie heute zu Hören bekommen hatte.Müde aber wissend dass sie ohnehin keinen Schlaf finden würde drehte sie sich um und ging zum Mondbrunnen im Park um ihre Gedanken zu sortieren.Iterian war also an ihrer Vergangenheit interessiert? Warum? Aus reiner Neugier? Boshaftigkeit? Bis vor dem heutigen Abend hätte sie niemals Boshaftigkeit in Erwägung gezogen -nicht innerhalb der Zuflucht -nicht seit sie der Stern der Zuflucht geworden war. Aber heute Abend hatte sich das geändert als die Karten offen auf dem Tisch lagen.Cavy und Alandaria hatten sie belogen und bestohlen. Sicher sie hatte mit der Sache abgeschlossen und das einstige Vorhaben endgültig verworfen und deshalb brauchte sie weder den Trank noch die Unterlagen die Alandaria an sich genommen hatte.Traurig blickte sie in den stillen Wasserspiegel des Mondbrunnens vor ihr. Etwas nagte an ihr, nagte in ihr. Sicher die Geständnisse des heutigen Abends würden sie noch eine Zeitlang beschäftigen aber
darüber würde sie hinweg kommen.Immerhin hatten alle beteiligten nur in gutem Glauben und mit guten Absichten gehandelt oder? Aber was war es dann, dass ihr keine Ruhe ließ?Cavy hatte sie zuvor noch nie so erlebt. Sicher die Gnomin war manchmal aufbrausend und Emotionsgeladen aber nie hatte sie den Rauswurf eines Mitglieds gefordert noch hätte Tirlania vermocht sich daran zu erinnern dass die kleine Magierin je einer Meinung mit Lahila gewesen wäre.Und Mira? Sie wusste all das von Cavy aber hatte geschwiegen. Die Erkenntnis traf die Priesterin mit der vollen Wucht als sie sich an die Worte erinnerte die Mira zu der Angelegenheit beigesteuert hatte. "Es gibt da noch mehr Cavy!"Mehr? Noch mehr? Warum hatte ihr die kleine Gnomin nicht gesagt was es noch gab? Viel schlimmer als die ersten Geständnisse hätte es wohl kaum werden können."Wir könnten dir diese Antworten besorgen... wenn du uns nur lässt." säuselte die körperlose Stimme welche die Priesterin mitlerweile fürchtete und verabscheute."Lasst sie in ruhe! Sie wird es mir schon sagenwenn sie es möchte." fauchte Tirlania ihr eigenes Spiegelbild im Mondbrunnen an."Wir wollen es aber auch wissen ... und dein Trank wirkt nicht ewig!" hämisch lachte die Stimme."Er wird lange genug wirken." murmelte die Priesterin unglaubwürdig. "So lange er muss." Als ob sie die Bestätigung bräuchte tastete sie im Ärmel ihrer Robe nach der Phiole."Dein Vorrat schwindet... und du weißt was Laurena gesagt hat." lachte die Stimme nun.In der Tat sie wusste was Laurena gesagt hatte als sie die Phiolen von ihr erhalten hatte. "Du kannst diese hier haben aber denke daran Tirlania. Es gibt keinen Nachschub mehr. Wenn du die 5 Phiolen ausgetrunken hast dann wirst du eine andere Lösung finden müssen."Eine der Phiolen hatte sie bei sich, 3 weitere hatte sie sicher gelagert aber die andere war bereits leer.Müde und aufgewühlt schaute sie wieder in den Mondbrunnen und erschreckte sich vor ihrem Spiegelbild. Wieder diese Dunkelheit... und selbst die Segnung auf ihrem Schoß begann mitlerweile bedrohlich dunkel zu leuchten. Hastig griff sie nach der Phiole und leerte diese mit einem einzigen Schluck. Als sie die Augen wieder öffnete sah sie ihr normales Spiegelbild und auch der Stab auf ihrem Schoß leuchtete wieder im alten Glanz.Leise murmelte sie das Mantra vor sich hin das Laurena ihr mit den Phiolen auf den Weg gegeben hatte: "Selbst das kleinste Licht strahlt hell in der Dunkelheit..."Und nun, da sie wusste dass ihre Freundinnen hinter ihrem Rücken handelten und Geheimnisse hüteten, begann die Kenntnis in ihr zu reifen dass die Dunkelheit zum greifen nah war und sie sich doch wieder auf die Suche nach Antworten begeben musste. Nur die Fragen hatten sich geändert.Diese Nacht hatte Cavy entsetzlich geschlafen. "Du bist meine beste Freundin! Du machst mir Zimtschnecken! Du würdest mich doch nie anlügen, oder?" war Lirus Stimme in ihrem Kopf herumgeschwirrt. Dies hatte Cavy in den Stunden vor dem Einschlafen wach gehalten, doch es wurde schlimmer. "Es ist Regel 0! Ich darf nie Schattenzauber benutzen", erklärte Liru stolz, während Cavy in den Schlaf glitt. "Wir haben die Kühe schlafen geschickt! Das könnte man auch mit Tiri machen!", hatte es in ihrem Alptraum gesäuselt und anders als in der Realität hatte sie nichts sagen, sich nicht bewegen, Liru nicht aufhalten können, die fröhlich grinsend über die Lichtungen im Wald von Elwynn hüpfte und statt Kühen Menschen, Zwerge und Gnome "schlafen schickte". Danach sagte Liru mit
traurigen Augen, was sie auch in ihrem wirklichen Gespräch gesagt hatte: "Cavy? Sind sie wirklich tot?" "Du hast es ja nicht gewusst... gewusst, gewusst...", hallte ihre eigene Stimme, als ihr Welpling sie mit einem Stups weckte. Anschließend lag sie wach und lauschte Lirus Stimme in ihrem Kopf. "Bitte, ich tu alles, was du willst! Alles! Ich laufe weg, wenn ich Iterian sehe! Nur sag es ihr nicht! Sie sperrt mich für immer in die Kathedrale und da dürfen meine Dämonen nicht rein und sie haben gar keine Süßigkeiten! Und sie sind so langweilig!" Und Cavy glaubte es, gleich beim ersten Blick in Lirus Augen. "Das werde ich nicht zulassen. Ich würde dich da rausholen!" Es war keine Lüge.Aufgewühlt und unausgeschlafen ging Cavy aufs Gildenhaus zu. Gewiss würden sie Iterian nun rauswerfen. Dass er einen schlechten Charakter hatte, das müsste allen doch nach seinen vielen sadistischen Sprüchen klar sein. Und nun hatte er auch noch gelogen, Liru benutzt und versucht Ala zu bestehlen. Und dann war da noch sein schlimmstes Vergehen. Beim Gedanken an "Regel 0" wurde Cavy so hilflos wütend, dass sie fast über ihren Welpling stolperte, der ihr vor die Füße geflattert war. Iterian musste die Zuflucht verlassen, so viel war klar. In ihrem Brief an Tiri hatte sie natürlich nichts davon erwähnt, dass Iterian von dem Trank wusste und nichts von Lirus Schattenzauber. Das durfte sie schließlich nicht erfahren. Wenn diese Formalität erledigt war, dann wäre dieser grässliche Hexer jedenfalls endlich weg. Schließlich hatte sie einen Antrag eingereicht.Es sollte anders kommen.Wie alles schief ging, nahm Cavy nur verschwommen wahr. Das Gespräch drehte sich um andere Themen, Meliamne kam und ging, Elis Beförderung und ein seltenes Rezept mit Blut wurden besprochen und sie wollte vor allen ja eigentlich gar nichts sagen, aber irgendwie musste sie es doch getanhaben. Tirlania behauptete, Cavys Brief sei unverständlich formuliert gewesen, Lahila wiederholte ihren Vorschlag Iterians Seele auszulöschen, Bloodwyn wollte ihn mit einem Netz fangen -dieser dämliche Zwerg sollte wirklich weniger trinken -, Merrik erzählte irgendwas von harten Steinen und Gothika schien der Meinung zu sein, dass Liru sich für ein versprochenes Eis schon benehnen würde und damit alles erledigt wäre. "Und wenn Lahila ihn umbrächte, ich wäre vermutlich nicht nal sauer auf sie! Da, ich habees gesagt!" Rief Cavy aufgebracht. Sie nahm Elisendas entsetzte Worte halb wahr, doch es kümmerte sich nicht. Sie war verletzt und wütend und niemand verstand sie -wie üblich! Sie hörte sich Tiri anfahren: "Was das mit Liru zu tun hat? Das wüsstest du, wenn du dich mal um sie kümmern und das nicht alles mir überlassen würdest!" Ihre Worte waren gemein, ungerecht und nicht wahr und das wusste sie. "Ich werde ihn nicht dafür rauswerfen, dass er gelogen hat oder überlegt hat etwas zu stehlen. Aber ich werde mit ihm reden!" Tiris Worte klangen für Cavy, als hielte sie Iterians Verhalten für einen harmlosen Streich. "Tiri, wie kannst du mir nicht vertrauen? Nach allem..." wütend wischte Cavy eine Träne weg. Ich könnte bei dem Verhör helfen. Glyevere und ich haben da Erfahrung", bot Lahila emotionslos an. Und irgendwie einigten sich alle, dass man einfach mit ihm reden sollte. Es half alles nichts. Niemand nahm sie ernst. Sie hatte einen Fehler gemacht zu glauben, dass ein Teil der Wahrheit reichen würde. "Dann bin ich hier ja fertig", würgte Cavy hervor und ging einfach.Ala, sie musste Ala finden, ihr sagen, dass Iterian vielleicht nun auch von dem Trank wusste. Ob er aus Lirus Gebrabbel schlau geworden war, wusste sie natürlich nicht, doch sie traute diesem Monster inzwischen alles zu. Die gruselige Spionin wusste immer Rat, doch sie war nie da, wenn man sie brauchte und ihre Post schien sie auch nicht zu lesen...Sie kamen ihr nach. Natürlich. Sie sah Tiri, Mira, Paakai und Gothi schon aus der Ferne in den Parkreiten. Zwickzwack musste sich wohl bereits, wie üblich rastlos, auf die Suche nach neuen Abenteuern begeben haben, auch die anderen schienen nicht mitgekommen zu sein. Sicherlich hatten sie nun lange genug darüber nachgedacht, wie emotional infantil die dumme, kleine Cavy überreagiert hatte. Und natürlich, sogleich sahen sie von oben zu ihr runter und fragten mit sanften
Stimmen, ob sie reden wolle. Cavy verbat es sich, wie ein Kind behandelt zu werden und trat so heftig gegen einen am Boden wachsenden Pilz, dass er dicht an Paakais Ohr vorbeisegelte. Die geschickte Jägerin wich ihm aus und schien nicht ernstlich sauer zu sein. Cavy sah keine höfliche Möglickeit dem Gespräch zu entfliehen und ließ sich frustriert auf den Boden plumpsen. Es kam wie erwartet. Alle bedrängten sie mit Fragen, die sie nicht beantworten konnte. Selbst Gothika war ungewöhnlich nachdenklich und verzichtete auf ihre üblichen, spaßigen Kommentare. Alle schienen zu denken, dass genau sie der Grund waren, warum sie nicht reden konnte. Tiri bot an zu gehen, Paakai bot an allein mit ihr zu reden -jeder bot irgendwas an, das ihr nicht im Geringsten weiterhalf.Und dann hielt Cavy es irgendwann nicht mehr aus. "Mira. Vier Augen. Jetzt", befahl sie knapp und ging ein Stück weiter in den Park, weg von den anderen. Sie brauchte einfach jemanden, der sie verstand! So berichtete sie Mira von Lirus Schattenzaubern. Von der dafür drohenden Strafe. Von ihrer Angst, dass Tiri wieder die Kontrolle verlieren könnte. Und sie bekam eine Antwort, mit dersie nicht gerechnet hatte: "Du weißt, dass du es ihr dennoch sagen musst." Sie wurden sich nicht einig, doch Mira akzeptierte Cavys Wünsche: "Du darfst es ihr nicht sagen! Das ist meine Sache!" Und sie fühlte sich nun fast noch einsamer als vorher."Also.Könnt ihr jetzt reden?" Cavy fand die Begrüßung nicht besonders nett. "Nein, ich denke nicht", murmelte sie. Tiri reagierte verletzt. Wieder bedrängten sie alle. Sie musste etwas sagen. Der Trank! Sie konnte es nicht vor Tiri geheim halten, wenn andere davon wussten. Und dann würde sie niemand mehr nach Liru fragen. Bestimmt würde Ala das einsehen und sie nicht ermorden... Vorsichtig wählte sie ihre Worte und sprach direkt zu Tirlania, während die anderen alle recht verwirrt zuhörten und Gothika ein Eis aß, ohne Cavy welches abzugeben. "Damals, als du... anders warst... Du hattest einen Plan. Ala und ich haben... Vorkehrungen getroffen. Etwas... ist nicht mehr da, wo du denkst. Und Iterian weiß das jetzt alles von Liru..." Tiri sah sie erst verständnislos an, dann verdüstert sich ihr Blick. Cavy suchte hastig nach Zeichen der Schatten und sprach eilig weiter: "Aber der Tr... es würde sowieso nicht funktionieren, weil Liru Zimtschnecken und Lutscher rein getan hat!" Ängstlich sah sie Tiri an und fügte eilig hinzu: "Aber das war ich nicht! Das war schon so!" Nun berichtete Tiri den anderen selbst von dem Trank und dass er nicht mehr wichtig sei, alle Pläne aufgegeben."Bitte sei nicht böse!" Es war nicht da erste und auch nicht das letzte mal, dass Cavy Tirlania an diesem Tag anflehte ihr zu verzeihen. "Natürlich bin ich nicht böse. Ihr habt ja nur etwas gestohlen, was mir gehörte und es dann nicht für nötig gehalten es mir zu sagen!" Selbst Cavy bemerkte den bitteren Spott ihrer Worte und spürte Tränen in ihre Augen schießen. "Ich Frage dich das nur ein mal: Wo ist der Trank?" In Tirlanias Stimme lagen Zorn und eine Drohung. Noch nie an diesem Abend hatte Cavy so viel Angst vor Tirlanias Schatten gehabt, noch nie lieber antworten wollen. "Ich kann nicht", brachte sie kläglich hervor "Bitte... niemand weiß, wo er ist. Niemand darf es wissen". Tiri schien wütend und verletzt zu sein, sagte aber, dass sie ihr verzeihen und über die Enttäuschung hinwegkommen würde, dass Cavy und Ala ihr offensichtlich nicht trauten. Cavy hatte nicht das Gefühl, dass ihre Worte Tiri vom Gegenteil überzeugten.„Hat noch jemand irgendwelche Fragen? Irgendwas, das er erzählen oder wissen möchte? Bringen wir es hinter uns.“ Tiri klang resigniert. „Ich habe da noch eine rein hypothetische Frage!“ Cavy war klar, dass sie nicht besonders geschickt vorging, doch sie musste es einfach wissen. „Du würdest doch nie... sagen wir, weil sie irgendeine deiner komischen Regeln verletzt... Liru für immer einsperren oder so, oder?“ Tiri schien etwas irritiert, antwortete aber. „Ach, es gibt nur eine Regel und die würde sie nie brechen. Das weiß sie. Außerdem wäre es ja nicht wirklich einsperren... sie könnte sich ja in der Kathedrale unter meiner Aufsicht und der Aufsicht des Ordens frei bewegen.“ Es war also wahr. Sie hatte es befürchtet. Tiri würde für ein übergeordnetes Ziel große Opfer bringen, das wusste Cavy längst und so schwieg sie weiter. Trotz der Bestätigung ihrer Sorge fiel Mirabeau ihr plötzlich in
den Rücken und teilte allen einfach mit, dasses noch mehr gebe, was Cavy zu erzählen habe. Und sie konnte nicht. Alle schienen nun enttäuscht von ihr zu sein und sie wünschte sich tief in eine Höhle ganz weit weg. "Ich hatte noch nie ein Problem, das sich nicht mit einem Pfeil oder ein paar kurzen Worten hätte lösen lassen," teilte Paakai mit und Cavy dachte an die Zeit zurück, als all ihre Probleme sich mit einem Feuerball oder einem falschen Portal hatten lösen lassen. "Wir sind nicht nur die Geheime Zuflucht, wir sind auch die Zuflucht der Geheimnisse" sinierte Mirabeau trübsinnig und Cavy gingen diese ganzen Binsenweisheiten langsam gehörig auf die Nerven.Als die Gruppe sich auflöste, lief Cavy Mira nach, während sich alle langsam in verschiedene Richtungen aufmachten. Mit Tiri konnte sie unmöglich alleine bleiben, nicht jetzt. "Mira!" Die hochgewachsene Magierin blieb stehen und blickte sich um. Cavy holte auf und sprach weiter: "Du musst das verstehen!". Sie merkte selbst, wie flehend ihre Stimme klang. "Ich verstehe es, aber es ist die falsche Entscheidung", sagte die adelige Sekretärin und kein Vorwurf lag in ihrer ruhigen Stimme. Sie musste es doch verstehen! "Sie ist wie meine kleine Schwester!", brach es verzweifelt aus Cavy heraus. Mira sah sie an. "Ist Tira nicht auch deine große Schwester?" Eine Ohrfeige wäre Cavy lieber gewesen. Die Worte bohrten sich in ihre Seele wie eiskalte Sperre, wie Frostblitze, kalt und erbarmungslos. "Ich kann nicht", wiederholte sie ratlos. Nach dem Abschied hingen ihr Miras Worte nach. Nein, Tiri war nicht ihreSchwester, sie war nicht einmal ein Gnom. Sie war ihre Freundin und Streit mit ihr bereitete Cavy fast körperliche Schmerzen. Doch man ließ nicht einfach seine Schwester einsperren. Blut war dicker als Wasser. Sie würde es Tiri nicht sagen, denn es war wahr: Sie konnte einfach nicht.„Cavy!“ Ala hatte zwar geschrieben, dass sie sie finden würde, aber musste es denn ausgerechnet heute sein... oder irgendwann?„Gehen wir ins Gildenhaus? Dort sollte es ruhig sein. Und wenn wir dort belauscht werden sollten, lässt sich das ändern.“ Alas Ton war neutral und sachlich.Cavy schluckte erneut. Sie konnte nie sagen, was Alandaria von dem ernst meinte, was sie sagte. Nervös folgte sie ihr.Im Gildenhaus angekommen wirkte Ala ungeduldig, wie schon in ihrem Brief. Sie wiederholte ihre Vorwürfe, was Cavy doch sehr ungerecht fand. Sie konnte doch nichts für Lirus Verhalten! Dann jedoch kam der Teil des Gesprächs, auf den Cavy sich am wenigsten freute.„Was wolltest du mir sagen?“ Nachdem sie eine Weile herumgedruckst hatte, schien Ala aus dem, was sie nicht sagte, schlau zu werden.„Ach lass! Ich ahne es!“ Cavy rutschte auf ihrer Stuhllehne noch weiter nach hinten und fiel zu Boden, rappelte sich aber auf und ging vorsichtshalber noch einen Schritt von Ala weg, die aufgestanden war und sich über ihr aufbaute.„Du hast es ausgeplaudert!“ Cavy sah zu der großen Schurkin auf undwich verstört noch weiter zurück.„Komm her! Ich tu dir schon nichts!“ Ala kniete sich nieder, wohl um auf Augenhöhe mit der Gnomin zu sein. Widerstrebend stellte sich Cavy vor sie.„Weißt du, was mit Spionen passiert, die Geheimnisse verraten?“ Cavy gingunwillkürlich wieder einen Schritt nach hinten.
„Nein. Was denn?“, fragte sie nervös.„Sie sind danach keine Spione mehr.“Cavy sah Ala misstrauisch an. „Ist das alles?“„Meistens sind sie dann tot“, erwiderte Ala in diesem Ton, den Cavy nie deuten konnte. Das klang nun aber gar nicht danach, dass sie ihr nichts tun würde!„Zum Glück bin ich ja keine Spionin!“, fiel Cavy plötzlich ein.„Nein, das bist du wirklich nicht!“ Alas Grinsen war ziemlich breit, doch Cavy war immer noch ziemlich besorgt.Als Ala Cavy anschließend befahl, den Trank zu vernichten und von ihrem Plan erzählte, Liru eine falsche Kiste zu geben und Iterian zu reizen, sagte Cavy einfach nur noch zu allem ja.Dieser Spionin widersprach sie lieber nicht. Einmal lobte Ala sie sogar dafür, dass sie ihr nicht verriet, wo der Trank war.Cavy war darauf ziemlich stolz. Nur eines wollte, nein musste sie unbedingt noch erklären, als Ala betonte, dass sie es hasse, wenn man ihr nachspioniere: „Liru ist ja auch keine Spionin! Es ist Liru! Für sie ist das alles nur ein Spiel! Du würdest ihr doch nichts tun, oder?“ ihr Blick war flehend.„Ich werde ihr nichts tun. Wenn es nicht Liru wäre, würde ich andere Maßnahmen ergreifen.“ Diese Aussage trug nur bedingt zu Cavys Beruhigung bei.Sie bemerkte wohl, dass die Schurkin Spaß an ihrem Gespräch zu haben schien, immer wieder stahl sich ein Schmunzeln auf ihr Gesicht. Nur war es schwer zu sagen, ob sie Cavy einfach nur gerne Angst machte oder ob sie ihr oder Liru tatsächlich etwas tun würde und den Gedanken daran lustig fand. Dass sie dazu in der Lage war, das bezweifelte Cavy keine Sekunde.Sicherlich hatte sie in ihrem Beruf schon viele schlimme Dinge getan. Cavy war zwar eine mächtige Magierin, aber das würde sie nicht davor retten, im Schlaf von Ala erdrosselt zu werden, selbst wenn ihr Welpling sie bewachte.
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Cavy
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Angemeldet seit: 08.01.2017
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Kräuter zu sammeln erschien Anfangs eine gute Idee zu sein um sich abzulenken. Und es funktionierte auch bis dieser nicht mehr enden wollende Regen im Wald einsetzte. Alles was Tirlania bis zu diesem Zeitpunkt bereits gesammelt hatte war vollkommen durchnässt -inklusive der Priesterin und ihrer Gadrobe.Endlich kam, vom Regenschleier halb verborgen das alte Gildenhaus nahe des Holzfällerlagers in Sicht und Tirlania nickte dem tapferen Wächter nur knapp zu während sie ins innere hastete.Zum Glück war jemand so geistes gegenwärtig gewesen ein Feuer im Kamin anzumachen und so konnte sie ihre Handschuhe, Kräuter und sonstigen Dinge vor dem Feuer trocknen.Während die Priesterin in die Flammen sah und das Wetter verfluchte und dabei nachdachte hörte sie Stimmen von draußen.Noch ein vom Wetter überraschtes Mitglied der Zuflucht? Nun am Feuer war noch genügend Platz und ein wenig Gesellschaft würde sicher nicht schaden.Als Tirlania bemerkte wer dort in der Tür stand wie angewurzelt musterte sie die Gnomin kurz und riss sich zusammen.
"Grüß dich Cavy ... Na bist du etwa auch vom Regen überrascht worden?"Die Gnomin sah sie nur unverhofft an, so als hätte sie niemanden hier in der Halle erwartet -fing sich jedoch recht schnell wieder."Ja ähm ... genau das Wetter."Zögernd ging die Magierin näher zu Tirlania und dem Kamin."Tiri ... bist du mir böse?" fragte die Gnomin vorsichtig und die Priesterin seufzte nur schwer. "Nein Cavy." obwohl sie dabei dachte "Nicht unbedingt böse aber enttäuscht und verletzt."Die beiden fingen eine ungewöhnliche Unterhaltung an und jeder Zuschauer hätte sicher bemerkt dass etwas wie eine Barriere zwischen ihnen stand."Und du bist mir wirklich nicht böse wegen dem Trank?" hakte Cavy erneut nach."Cavy ... weißt du noch was ich dich im Park gefragt habe? Was meine genauen Worte waren?""Ja du meintest du würdest mich das nur einmal fragen wo der Trank ist und ich habe dir gesagt dass ich es dir nicht sagen kann."Tirlania nickte nur knapp und versuchte mild zu lächeln. "Genau. Also belassen wir es dabei. Es ist ja ohnehin nicht mehr wichtig.""Also wenn der Trank nicht mehr wichtig ist ... wenn man ihn ... vernichten würde? Rein theorethisch meine ich...""Dann wäre es Schade um die ganze Arbeit die ich hineingesteckt habe um ihn zu erstellen aber ja -es wäre nicht weiter schlimm."Cavy wollte schon erleichtert aufatmen als Tirlania ohne sie anzusehen fortfuhr "Und sollte ich ihn noch einmal brauchen habe ich ja das Rezept noch."Mit großen Augen sah die Gnomin zu Tirlania hinüber die ihre Kräuter sortierte und die Handschuhe vor dem Feuer zum trocknen wendete."Du ... hast das Rezept? Aber willst du denn die ganze Arbeit noch einmal auf dich nehmen? Du hast doch gesagt es hätte lange gedauert den ersten herzustellen!"Die Priesterin nickte knapp "Ja das stimmt aber viel Zeit musste ich investieren um die richtigen Zutaten zu finden -Zum Beispiel welcher Mondbrunnen das beste Wasser hat -da ich das nun weiß sollte es erheblich schneller gehen wenn es nötig sein sollte."Tirlania blickte kurz zu Cavy hinüber die unbehaglich mit den Füßen scharrte und offenbar angestrengt nachdachte."Aber Cavy -das ist ja nicht mehr wichtig also werde ich den Trank auch nicht erneut brauen denke ich... zumindest nicht jetzt."Cavy wollte etwas erwidern aber blieb still und während Tirlania sie musterte überlegte auch die Priesterin ob sie etwas offensichtliches ansprechen sollte oder nicht.Nach einem Moment der Stille, nur unterbrochen vom knisterndes Kaminfeuers sah sie Cavy mit einem ernsten Blick an.
"Cavy lass mich dir bitte 2 Dinge mitteilen. Zum einen ist es mir wirklich einerlei was ihr mit dem Trank macht oder wo er sich befindet. Und zum anderen ..." kurz pausierte Tirlania und ihre Gedanken rasten.Gerne hätte sie der Gnomin gesagt dass man es ihr ansah wenn sie nicht mit der Wahrheit herausrückte -wenn sie etwas zurückbehielt. Immerhin kannte sie das schon von Liru nur zu gut und wusste die Zeichen zu deuten. Aber das hätte wohl nur nochmehr in einem Streit geendet und davon gab es in letzter Zeit ohnehin zu viele."Und zweitens ... wollte ich dich fragen ob du mir freundlicherweise ein Portal nach Stormwind öffnen könntest? Es scheint als lässt der Regen nicht allzu bald nach.".Cavy nickte fröhlich darüber wieder mächtige Magie wirken zu können und als das Portal stabil vor dem Kamin schimmerte dankte Tirlania der Gnomin nochmals für ihre Mühe und ging hindurch.Als sie in Stormwind ankam und die wohlbekannten Mauern des Magierturms erblickte seufzte sie innerlich und hoffte das sich das bald wieder legen würde. Vielleicht würde ihr die Ruhe in der Kathedrale endlich die klaren Gedanken bescheren die sie sich dringend wünschte.Langsam ritt Tirlania in den Park von Stormwind. Hier wollten sie und Alandaria sich treffen um das unausgesprochene zwischen ihnen endlich anzusprechen -denn wenigstens in diesem Punkt waren sich beide einig: Es bestand Redebedarf.Alandaria winkte ihr schon von einem kleinen Aufgang aus zu und noch während Tirlania sich vom Pferd schwang und zu ihr hinauf ging begrüßten sie sich bereits so als wäre nie etwas vorgefallen.Alandaria zeigte der Priesterin eines der alten Anwesen der Silberausund erklärte noch das im Moment niemand wüsste was damit passieren würde aber die große Halle recht geräumig wäre und die Zuflucht sich das merken sollte wenn man mal ein Fest feiern wollen würde.Tirlania verzog dabei kurz das Gesicht "Ich denke nicht dass mir zur Zeit nach einer Feier zumute ist Ala." War sie deswegen hierher gekommen? Um Räumlichkeiten zu besichtigen?Alandaria nicke nur "Wir sollten reden. Draußen?" Die Priesterin nickte nur und ging hinaus und zielstrebig zum Mondbrunen, vor dem sie auch schon beide kurz darauf Platz nahmen."Also lass es mich dir erklären." fing Alandaria an und Tirlania nickte nur stumm während sie ihre Segnung auf den Schoß vor sich legte und das warme Gefühl des Lichts genoss, wohlwissend das ihr die Erklärung kaumgefallen würde."Wie du weißt ist reden schwingen und verhandeln nicht gerade meine Stärke sondern die von Mira. Ich bin eher praktisch veranlagt." fing Alandaria mit ihrer Erklärung an."Und es war damals meine Idee den Trank zu entwenden. Nachdem was inGoldhain passiert war erschien es mir das vernünftigste zu sein diesen Trank außerhalb deiner Reichweite aufzubewahren."Tirlania wollte zu einer Erwiederung ansetzen aber Alandaria fuhr unverblümt fort ohne darauf zu achten und stoppte auch nicht als Cavy sich den beiden näherte."Es war also meine Idee den Trank an uns zu nehmen. Und wir haben Trias aufgesucht und ihn mit einigen rabiateren Methoden dazu gebracht uns letzten Endes den Trank auszuhändigen. Details dazu erspare ich dir lieber."
Tirlania nickt dankbar und nickte Cavy kurz zum Gruß zu. Die Gnomin musste wohl die letzten Worte Alandarias noch gehört haben und fing schon kurz nach der Begrüßung an sie wütend anzusehen. "Du hast ihr erzählt dass ich den Trank versteckt habe?"Alandaria schmunzelte nur "Nein. Das hast du eben getan."Tirlania blickte indes zu Cavy und fühlte sich elend. "Was war es nur dass sie vor mir verheimlicht? Und warum?" schoß es ihr immer wieder durch den Kopf während sie Alandaria's Ausführungen weiter zu hörte.Cavy sah ebenfalls nicht wie das blühende Leben aus -dieses Stillschweigen beschäftigte sie und verlangte ihr vieles ab. Deshalb war sie auch nicht gerade traurig als sie zum Markt gerufen wurde und entschuldigte sich kurz, versprach bald wieder zu kommen und war schon fast aus dem Blickfeld der beiden anderen verschwunden als Alandaria zu Tirlania blickte und direkt fragte: "Was ist denn los mit dir? Und ihr?"Tirlania seufzte schwer. Wie sollte sie es Alandaria erklären? Frei heraus schien die beste Möglichkeit zu sein."Sie ..verheimlicht etwas vor mir und das macht mich noch wahnsinnig." fing die Priesterin an. "Sie weiß etwas das sie mir aus irgendwelchen Gründen nicht erzählen möchte."Und bevor Alandaria etwas erwidern konnte fiel ihr Tirlania wieder ins Wort. "Ich habe nicht die Möglichkeiten wie du Ala ... es gibt Mittel und Wege ... rabiate Methoden einzusetzen aber ... "Die Spionin schmunzelte kurz wieder dieses wissende Lächeln und erklärte dass diese rabiaten Mittel von denen sie zuvor gesprochen hatte nicht bei Leuten verwendet würden die einem am Herzen lagen und es wäre offensichtlich dass Tirlania und Cavy einander viel bedeuten würden -der eine wie dem anderen auch.Tirlania zuckte nur mit den Schultern. Was sollte sie auch erwidern? Alandaria hatte ja recht. Nie würde sie die Gedankensicht bei Cavy anwenden -geschweige denn das was sie damals mit Liru gemacht hatte erneut durchführen. Also musst sie wohl lernen sich damit zu arrangieren, dass Cavy ihr nicht mehr vertraute -oder zumindest nicht genug.Als die Gnomin kurz darauf wieder kam dauert es nicht lange bis das Thema erneut auf das unausgesprochene Geheimnis viel was die Gnomin kannte und möglicherweise auch Alandaria -war sie doch die Halbschwester von Mira und beide waren seit dem Tod ihres Vaters unzertrennlich geworden. Natürlich hatte sich die Magierin der Spionin anvertraut."Tiri ich kann es dir wirklich nicht sagen." flehte Cavy sie fast an das Thema ruhen zu lassen."Ich verstehe, dass du mir nicht mehr vertraust Cavy. Und das habe ich nach allem was in letzter Zeit passiert ist wohl auch verdient. Vielleicht wirst du eines Tages wieder genügend Vertrauen zu mir haben." sanft versuchte sie zu Lächeln obwohl ihr überhaupt nicht danach war und während sie eine Träne wegwischte sagte die Gnomin nur ein leises "Tiri..."Alandaria brach die Stille zwischen den beiden. "Nun schaut euch an! Es frisst euch beide auf! Klärt das endlich!" Und mit diesen Worten ging sie einige Schritte näher an den Mondbrunnen heran -fast aber nur fast außer Hörreichweite."Tiri ... ich ... nagut aber ich habe Bedingungen!" fing Cavy an nachdem sie sich gefasst hatte."Bedingungen?" fragte die Priesterin verblüfft.
Cavy nickte und fing mit ihrer Aufzählung an: "Erstens ... du musst diesen Trank von Laurena nehmen bevor ich es dir sage."Unbehagen schlich sich in die Gedanken von Tirlania. "Und zweitens?""Zweitens musst du mir versprechen, dass du Liru nicht dafür bestrafst! Sie trifft wirklich keine Schuld! Ganz ehrlich! Sie macht sich schreckliche Vorwürfe und hat furchtbare Angst! Du darfst sie nicht einsperren! Das wäre für sie das Ende!"'Liru? Was hat die kleine schon wieder mit all dem zu tun?' schoß es ihr durch den Kopf während sie nur weiter nachhakte: "Und drittens?"Cavy atmete tief durch "Drittens ... musst du versprechen zu versuchen mich zu verstehen."Während Tirlania in ihre Robe griff und zwei von den letzten drei Phiolen von Laurena hervorholte kamen ihr die Warnungen der Hohepriesterin in den Sinn "Tirlania -diese Phiolen können deine Schatten im Zaum halten aber denk daran, es gibt nur diese paar Phiolen und du solltest sie niemals schnell hintereinander trinken.""Nun gut Cavy. Ich vertraue dir und hoffe du weißt was du verlangst. Die Tränke sind ... speziell aber wenn du meinst es ist nötig werde ich dir den Gefallen tun. Auch werde ich versuchen dich und deine Entscheidung zu verstehen."Cavy nickte ihr dankbar zu hakte aber sofort nach "Und Liru? Du wirst sie nicht bestrafen?"Als das ploppen des Korkens verklang nickte Tirlaniader Gnomin zu und leerte eine der Phiolen -die andere weiter in der Hand haltend -"Was Liru betrifft ... nun es wird wohl kaum so schlimm sein wie du befürchtest immerhin weiß sie dass es nur eine einzige Sache gibt die ich ihr nie verzeihen würde und für die ich sie einsperren würde."Schwer schluckte Cavy und fasste all den Mut zusammen den sie aufbringen konnte. "Was das betrifft ... der eigentliche Grund warum ich so wütend auf diesen Hexer Iterian bin ist dass er Liru reingelegt hat."Zunächst dachte Tirlania all das wäre umsonst gewesen und sie hätte sich die Phiole doch aufheben sollen aber je mehr Cavy davon erzählte was ihr Liru gebeichtet hatte desto mehr ahnte sie wo all das enden würde und ihre Hände verkrampften sich um leuchtenden Stab auf ihrem Schoß."Wirklich sie wusste nicht was sie tat. Er hat gesagt sie würden nur schlafen und der Schattenzauber wäre nicht gefährlich und ... Tiri? Geht es dir gut?" Cavy war die verkrampfte Hand auf dem Stab nicht entgangen -auch nicht dass die Segnung schwächer leuchtete als vorher -fast gar nicht mehr.Mit zusammen gebissenen Zähnen und versucht ihre Wut im Zaum zu halten. Blickte die Priesterin an der Gnomin vorbei in die Ferne."Hat sie Schattenzauber gewirkt Cavy?" -Das traurige nicken der Gnomin war mehr als genug die Bestätigung für ihre Befürchtungen."Wo ist dieser Hexer?" schrie die Priesterin fast durch den Park während das weiße ihrer Knöchel hervortrat."Tiri das ... " weiter kam Cavy nicht -Tirlania hatte die freie Hand welche die Phiole enthielt gehoben und mit voller Wucht wütend auf den Boden geschlagen, die letzten Glassplitter hingen noch in ihrer Handfläche während sie nun auch mit der zweiten Hand den Stab auf ihrem Schoß wütend verkrampft umfasste.
Das Licht der einstigen Segnung war längst erloschen und dort wo das Blut ihrer Hand auf den Stab traf breiteten sich kleine Schatten aus."Tiri! Du hast den Trank genommen! Du bist stärker als diese Schatten!" flehte Cavy nun und wollte die Priesterin umarmen.Tirlania hingegen blickte nur an der Gnomin vorbei zu Alandaria "Hast du deinen Dolch dabei?" Die Spionin nickte nur und wie aus dem nichts erschien die kleine Klinge in ihrer Hand."Cavy ... gehst du bitte rüber zu Alandaria?" fragte Tirlania fast liebevoll während sie die letzte der Phiolen von Laurena aus ihrer Robe holte."Aber ... du hast doch schon einen getrunken! Langt das nicht?"Tirlania schüttelte sanft den Kopf "Manchmal ... nicht. Und nun geh bitte zu Alandaria." Cavy tat wie ihr aufgetragen wurde, ließ Tirlania nicht aus den Augen.Innerlich kämpfte die Priesterin mit sich selbst -sie wusste wenn sie die Phiole nahm gab es kein zurück mehr aber sie wollte die Alternative nicht riskieren -diese Schatten in ihr schrien ihr zu sie könnte diesem Hexer mit einem Schlag Manieren beibringen. -All das konnten die Magierin und die Spionin die sie musterten nur erahnen.Tirlania sah Alandaria flehend an während sie die letzte Phiole entkorkte. "Du weißt was du tun musst wenn ich ..." Alandaria nickte nur knapp und fasste den Dolch fester am Griff."Was? Nein! Ala das kann nicht dein Ernst sein!" Cavy's Blick wanderte zwischen beiden hin und her.Tirlania führte die Phiole zu ihren Lippen und murmelte ein leises "Für die Zuflucht ... Für Freunde." bevor sie die letzte Phiole von Laurena in einem Schluck trank.Während Cavy und Alandaria den inneren Kampf der Priesterin nicht bemerkten und für sie nur ein Sekundenbruchteil vergang würde die Priesterin selbst dies nie wieder vergessen.Sie rang mit den Schatten und während dasletzte Licht ihrer Segnung verblaßte zwang sie die Dunkelheit in ihr in den Stab hinein. Sie wusste, was sie damit opferte denn vermutlich würde sie nie wieder das warme Licht der Segnung in ihrer Hand spüren. Während das letzte Licht des Stabes von den Schatten eingehüllt wurde hörte sie nur entfernt jemanden ein "Was zum ..." rufen doch da war es bereits zu spät.Sie wusste wenn sie diesen Schritt nicht ging würde sie Iterian und Liru für das was sie getan hatten zur Rechenschaft ziehen und dabei vermutlich diese eine Grenze überschreiten von der sie Jahrelang gedacht hatte sie hätte sie schon überschritten.Und während sie merkte wie die letzten Schatten aus ihr heraus in den Stab glitten hörte sie die Stimme ein letztes Mal leise flüstern "Das war ein Fehler Priesterin!"Als sie die Augen wieder öffnete war das erste was ihr auffiel das dunkle Holz der einstigen Segnung und sie wusste dass die alten Schriften des Ordens recht hatten."Tiri? Geht es dir gut?"Tirlania antwortete nicht direkt sondern sah nur traurig auf das dunkle Holz welches in Schatten gehüllt auf ihrem Schoß lag. Es schien fast so als wollte es die Priesterin verspotten."Tiri?"
Langsam hob sie den Blick und nickte mit einem gequältem Lächeln bevor sie den Kopf wieder senkte.Wie in Trance begann sie zu erzählen "Es ist alles gut Cavy ... ich bin die Schatten ... los. Ein für allemal sind sie nun gefangen.""Das klingt doch gut!" fingen Alandaria und Cavy an sie zu beglückwünschen. Dabei verstanden die beiden noch nicht welches Opfer Tirlania dafür hinnehmen musste."Ihr versteht das nicht. Die Segnung war ... die Verkörperung des Lichts. Sie war all das was ich sein wollte und nun habe ich sie wohl für immer verloren ... geopfert.""Das was ihr hier seht ... die alten Schriften des Ordens nennen es Bannfluch. Wo Segnung das Licht, die Wärme und Glück bringt. Da ist Bannfluch die Dunkelheit, die Kälte ... und das Verderben."Langsam erklärte sie den beiden in groben Zügen was geschehen war, was sie dazu bewegt hatte und Alandaria hielt an ihrer einstigen Ansicht fest "Das ist eine gute Lösung!".Traurig nickte die Priesterin -Lösung von wegen! Sie war die Schatten zwar los geworden aber war es das Opfer wert gewesen? Ja -es war das einzig richtige.Während sich Alandaria verabschiedete und versprach Mirabeau alles zu berichten und Cavy -immer noch um Liru und ihre Strafe besorgt -so lange auf Tirlania einredete bis diese einwilligte Liru nur für ein paar Tage in der Kathedrale bei sich zu behalten, gingen die beiden Freundinnen in Richtung eben jener.Tirlania musste mit Priestern des Ordens reden. Vermutlich würde auch Xerilin sie verstehen. Sicher Cavy und Alandaria waren ihr gute Freundinnen aber sie verstanden nicht was die Segnung für Priester bedeutete.Laurena würde ihr helfen und während sie Cavy für diesen Abend endgültig verabschiedete betrat sie schweren Herzens die Kathedrale.Laurena erkannte sie schon im Eingang stehend und lief ihr entgegen. Bannfluch in der Hand haltend fiel Tirlania vor der Hohepriesterin auf die Knie und als sie sich sicher war dass die Zuflucht oder ihre Freunde sie nicht sehen würden konnte sie sich an Laurena's Schulter endlich fallen lassen.Und unter Tränen und noch mehr Tränen wusste Tirlania dennoch das dieses Opfer besser gewesen war als endgültig die Kontrolle zu verlieren und einen Mord zu begehen.Nun würde sie mit dem Bannfluch leben müssen -aber sie war wieder sie selbst und während Laurena ihr Trost spendete und die Robe der Hohepriesterin von den Tränen Tirlania's durchnässt wurde hoffte sie nur, dass all die Legenden der alten Schriften wahr waren und es Möglichkeiten gab sich die Segnung und das Licht darin erneut zu verdienen.Denn selbst das kleinste Licht strahlt hell in der Dunkelheit.
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Cavy
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Als die Priesterin an diesem Morgen in ihrem Schlafzimmer erwachte bemerkte sie die Notiz auf ihrem Nachttisch sofort. Doch selbst nachdem sie diese mehrmals im Bett gelesen hatte konnte sie den Worten kaum einen Sinnentnehmen.
Liebe Tira, Ich habe gehört was du getan hast.... Der Zettel war von Alandaria ... aber wie kam er auf ihren Nachttisch? War er gestern Abend schon dort gewesen? Nein -da war sich Tirlania ebenso sicher wie über die Tatsache dass sie ihre Tür verschlossen hatte bevor sie zu Bett ging.Es sollte sie nicht verwundern, dass Alandaria wusste was sie für die Hilfe von Phiya getan hatte -immerhin waren sie Schwestern und seit dem Tod ihres Vaters oft zusammen. Aber warum kümmerte es Alandaria? Langsam setzte sich die Priesterin im Bett auf und legte den Zettel zur Seite.Bannfluch lag neben ihr im Bett und die dunklen Schatten umwaberten den Stab wie üblich. Während die Priesterin nachdachte nahm sie den Stab in die Hand und fuhr nachdenklich wieder sanft mit dem Finger über die Runen.Seit jener Nacht hatte sich vieles verändert. Die Nacht in der sie ihre Segnung opferte und die Schatten in den Stab zwang -sie dachte es wäre gut und sie könnte den Stab zurücklassen doch Xerilin hatte sie eines besseren belehrt.Das war auch der Tag an dem Alandaria ihr unmissverständlich erklärte dass sie ihr nicht helfen würde. Seufzend ließ Tirlania die Geschehnisse in der Kathedrale Revue passieren.Xerilin hatte versucht es ihr schonend zu erklären -die alte Zwergin behandelte sie immer wie ein Kind aber das war nur gerechtfertigt wenn man bedachte wie sich Tirlania verhielt. Und als sie trotzig den Stab in der Kathedrale zurück gelassen hatte um der Zwergin zu beweisen das er keine Macht mehr über sie hatte kam es wie es kommen musste. Sie schafften es nicht einmal aus dem Kathedralenviertel bevor ihr schwindlig wurde und sie ohnmächtig zusammenbrach.Die Bindung mit Bannfluch und damit zu den Schatten war immer noch da -stark wie eh und je. Sie konnte nicht ohne ihn sein.Die Lösung lag auf der Hand -der einstige Plan -die Schatten direkt zu fragen wurde wieder diskutiert und Tirlania hoffte auf die Hilfe von Alandaria die für solche Verhöre ein gewisses Talent hatte. Doch Alandaria hielt von dem Vorhaben nichts. Auch Mira war damals als die Idee das erste Mal aufkam nicht begeistert gewesen. Die beiden waren wirklich Schwestern -wenn schon nicht dem Blute nach dann wenigstens im Geiste.Xerilin bot sich an die Befragung zu übernehmen und ihre eigenen Schatten -die normalen eines jeden Priesters -zur Hilfe zu nehmen -aber das wollte Tirlania nun wirklich nicht. Sie wollte niemanden von der Zuflucht und ihren Freunden in diese Sache mit hinein ziehen aber ihr war auch bewusst das sie Hilfe brauchte.Umso mehr überraschte sie der Brief den sie darauf erhielt. Er war von Phiya die wohl -wie der halbe Orden des Lichts -von dem Streit und den Problemen welche die Priesterin plagten gehört hatte und ihre Hilfe anbot.Traurig betrachtete die Priesterin im Bett sitzend Bannfluch auf ihrem Schoß und fragte sich ob sie wirklich bereit war so weit zu gehen? Ob sie nicht schon zu weit gegangen war? Ihre einstigen Ideale hatte sie mit Füßen getreten. Warum? Weil sie verzweifelt nach Hilfe suchte um dieses leidigeThema ein für allemal hinter sich zu bringen.Ihre Ideale ... sie erinnerte sich nur zu gut daran als Phiya ihr erklärte dass die Hilfe die sie anbot nicht umsonst wäre und sie einen Gefallen bräuchte. Nur zwei Unterschriften -mehr wollte sie nicht. Niemand würde zu Schaden kommen auch wenn die Unterschrift etwas beglaubigte was nicht der Wahrheit entsprach.
Noch während sie nach der Feder und Tinte gegriffen hatte wusste sie das es falsch war -sie sollte nicht etwas unterschreiben was offensichtlich nicht die Wahrheit enthielt. Aber sie brauchte Phiya -sie brauchte die Hilfe und so setzte sie ihre Unterschrift auf die beiden Dokumente ohne sie genau zu lesen.Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie so etwas nie gemacht -und selbst jetzt noch fragte sie sich ob sie nicht zu weit gegangen war und wie weit sie noch gehen würde?Doch nun da sie zumindest ein wenig Hilfe hatte und auch Laurena ihr zugesichert hatte die Katakomben der Kathedrale für immer zu verschließen sollte etwas schief gehen -mit ihr darin -war sie bereit für das Vorhaben.Die Schatten würden zu ihr zurück kommen -und den anderen Rede und Antwort stehen. Keine Geheimnisse mehr, keine Lügen oder Vorspielungen. Die Priesterin spürte dass die Schatten in ihr ebenfalls etwas wollten auch wenn sie nicht mit Bestimmtheit sagen konnte was das war.Sicher war jedoch nur eines: Tirlania würde die Katakomben entweder ohne die Schatten in ihr oder nie wieder verlassen. Cavy würde die anderen mit einem Portal schon in Sicherheit bringen bevor Laurena denZugang zu den Katakomben sprengen und versiegeln würde -sollte alles aus dem Ruder laufen.Und immerhin wäre die Priesterin gefesselt bevor sie die Schatten überhaupt wieder zu sich rufen würde.Mit der freien Hand griff sie nach dem Zettel von Alandariaund las weiter Von Herzen wünsche ich dir viel Glück für dein Vorhaben. Ich hoffe es war das alles Wert.Leise zu sich selbst murmelnd saß sie immer noch im Bett "Ich hoffe es auch..."Alleine saß Tirlania auf ihrem Trohn ausKnochen in den verwüsteten Landen während die Schatten sie umhüllten. Missmutig blickte sie nach unten zu den Schattenanbetern die sich um sie gescharrt hatten.Sicher am Anfang hatten diese Narren sie angegriffen aber nachdem sie die ersten von ihnen zurDunkelheit geführt hatte waren die restlichen friedlicher geworden und behandelten sie mit dem Respekt den die Schatten verdienten. Hier, in diesem abgeschiedenen Teil Azeroths konnte sie ihre ganze Macht entfalten und sich auf die ewige Finternis vorbereiten.Die Hülle hatte sich anfangs noch gewehrt aber seit dem Treffen mit der kleinen Gnomin hatte sie sich zurück gezogen. Das Licht dem sie einst gedient hatte war verloschen und endlich konnten "sie" die Oberhand gewinnen. Es war immer so gewesen -das wussten die Schatten und sie konnten warten -irgendwann verlosch das Licht und der Glauben und sie konnten sich ungehindert ausbreiten.Die Freunde der Hülle und der Gemeinschaft hatten das unvermeindliche nur verzögert aber sie wussten nicht wo die Priesterin, die Hülle nun war und würden die Schatten nicht weiter stören.Das Ritual der ewigen Nacht war langwierig und anstrengend in diesem Körper aber die Schatten wussten das es Stück für Stück voran ging und so fingen sie erneut an sich zu konzentrieren.Mit düsterer Stimme schalte der Ruf grollend durch die zerklüfteten Lande um sie herum "Wir werden die ewige Dunkelheit über Azeroth bringen."
"TIRI?""TIRLANIA?"Wer schrie hier herum und störte ihre Konzentration? Mit einem kurzen Blick zu den Schattenanbetern forderte sie einige davon auf nachzusehen was am Fuße des Berges vor sich ging -sie brauchte nicht viel für das Ritual aber Stille war nötig."Ihr beiden -seht nach was das für ein Lärm ist -und beendet ihn."Gehorsam gingen die beiden Schattenanbeter den Hügel hinunter -kurz darauf ertönten Kampfgeräusche und schon am Horizont sahen die Schatten die Gestalten den Hang hinauf laufen.Böse schmunzelnd unterbrachen die Schatten das Ritual und musterten die Störenfriede -allen voran diese lästige kleine Gnomin die sofort auf die Hülle zustürmte während die anderen einige der herbei geeilten Diener erledigten. "Narren -allesamt" kam es der Hülle in den Sinn bevor sie die Gnomin direkt vor sich musterte."Tiri! Geht weg ihr Schatten ... ich will mitTiri reden!" quängelte die Gnomin wieder und wieder."Die Hülle ist nicht mehr da für euch. Sie hat sich zurück gezogen. Den Glauben und das Licht verloren.""Nein -Geht weg ich will mit Tirlania reden!"Seufzend betrachtete die Hülle die anderen kurz und blickte erneut zur Gnomin."Wenn wir sie mit euch reden lassen ... verschwindet ihr dann endlich?""Ich lasse mich nicht erpressen! Ich will mit Tirlania reden! Tiri? Hörst du mich?"Die Schattenhafte Gestalt blickte erneut von der Gnomin zu den anderen dreien. Sie erkannten die Gesichter und wussten das diese Gemeinschaft sie nicht in Ruhe lassen würden bevor sie mit der Hülle gesprochen hatten. Wenn sie damals doch nur eine andere Hülle gefunden hätten. Diese war schwach und bei weitem nicht in der Lagedas nötige zu tun."Nun gut ... redet mit ihr und dann verschwindet!" Waren die letzten Worte bevor sich die Schatten um die Hülle auflösten und in den Stab zurück flossen. Jetzt da das Licht nicht mehr in der Hülle leuchtete konnten sie jederzeit wieder zurück kehren."Cavy ... Was ... treibt ihr alle hier?" erklang es schwach von den Lippen Tirlania's."Wir haben dich gesucht. Und gefunden! Wir werden dich von den Schatten befreien!" erklärte ihr Cavy mutig."Ihr habt einen Plan? Eine Lösung?" Hoffnung keimte in Tirlania auf -die Zuflucht und ihre Freunde hatten sie nicht im Stich gelassen -wieder einmal waren sie für sie aufgebrochen.Stille schloß sich an während einige Blicke ausgetauscht wurden."Ihr ... habt doch einen Plan oder?""Nun ... wir wollten dich suchen und vor den Schatten retten." erklärte Cavy zögerlich."Ihr seid hier her gekommen ohne einen Plan?" und mit diesen Worten verschwand die Hoffnung die kurz in der Priesterin aufgekeimt war.
"Wir wollen dich Retten und die Schatten los werden. Du musst wieder du selbst werden." erklärte Cavy weiter.Als sich die Blicke von Alandaria und Tirlania trafen erkannte die Priesterin jedoch dass nicht alle so Planlos und unvorbereitet hier aufgetaucht waren.Und während Alandaria ihren Dolch zückte, schloßen sich die starken Arme Elisendas um Cavy um sie festzuhalten. Langsam trat Alandaria mit dem Dolch näher an Tirlania heran und die Schatten umschlossen die Priesterin wieder während sie die Kontrolle zurück erlangten."Das würdest du niemals wagen! Diese Hülle ist deine Freundin! Du könntest ihr kein Leid zufügen.""Meinst du? Sie hatte mich damals darum gebeten."Lachend antwortete die Schattenhafte Gestalt "Töte sie ruhig wenn du willst -wir haben hier genügend willige Hüllen!""Hörst du das Tirlania? Deine Schatten wollen nicht einmal für dich kämpfen! Du bist ihnen vollkommen egal! Aber uns bist du das nicht!""Du kannst sie nicht umbringen! ALA! Lass mich los Elisenda!" zappelte Cavy wütend herum doch die Zwergin war stark genug um sie im Griff zu halten."Du wirst uns nicht töten. Nur die Hülle -das willst du wirklich vor den Augen von der kleinen Gestalt hier tun? Das wird dich auf ewig verfolgen und es wird euch nichts nützen! Wir haben genügend willige Hüllen um uns herum!""Lass das meine Sorge sein -und wenn ich jeden dieser Anbeter umbringen muss dann ist das so!"Lachend musterten die Schatten die Alandaria und den Dolch als ihr Blick auf die Zwergin in der zweiten Reihe fiel die bisher noch nichts gesagt hatte und nur murmelnd da stand. Der Stab in ihrer Hand zeichnete sie als eine Priesterin aus und die Schatten spürten dass diese dem Licht noch treu ergeben war und stark im Glauben.Kurz zuckten sie zusammen als Xerilin eine ihrer Kerzen entzündete. Dieses verdammte Licht -sie hatten es hier her gebracht!"Nehmt diese Kerzen weg! Und verschwindet endlich!" fauchte die Schattengestalt vor der kleinen Gruppe.Xerilin reichte einige ihrer Kerzen weiter an Alandaria und Elisenda ohne mit ihrem gemurmelten Gebeten aufzuhören."Ich sagte ihr sollt verschwinden!" fauchten die Schatten während sie sich von diesen verdammten Kerzen fernhielten. Sie wussten das dieses Licht ihnen nicht viel anhaben konnte solange die Hülle selbst dem Licht nicht vertraute aber dennoch begann es zu brennen und war unangenehm.Alandaria musterte die Kerze in ihrer einen Hand und den Dolch in der anderen bevor sie ihre Kerze an der von Xerilin entzündete."Lasst das! Nehmt diese verfluchten Kerzen weg!" fauchten die Schatten und wollten sich schon zur Seite wenden als Elisenda auch ihre Kerze anzündete.Nein -das konnte nicht sein -die Hülle hatte den Glauben an das Licht und alle Hoffnung verloren -seit sie wusste das ihre Freunde sie verlassen hatten -und nun standen sie hier."Ihr sollt verschwi..." weiter kamen die Schatten nicht.
Langsam löste sich die Dunkelheit auf und sie wurden zurück in den Stab gezwungen. Panisch versuchten sie wieder die Kontrolle zu gewinnen während Tirlania mit geschlossenen Augen vor der kleinen Gruppe mitden Kerzen stand und erst leise, dann immer lauter anfing ein Gebet zu sprechen."Selbst das kleinste Licht strahlt hell in der Dunkelheit." fing sie an."Und wo das Licht ist, da gibt es Hoffnung. Und wo Hoffnung ist, da wird es immer Licht geben." fuhr die Priesterin mit geschlossenen Augen fort während die anderen still schweigend mit den Kerzen um sie herum standen."Wer an die Hoffnung glaubt, der glaubt auch an das Licht. Und das Licht wird die Dunkelheit zurück drängen wo es sie vorfindet." -die Stimme der Priesterin war nun ein wenig lauter, selbstbewusster, die Augen immer noch fest verschlossen."Denn die Hoffnung ist das Licht und das Licht ist die Hoffnung und das Vertrauen" fuhr sie fort und als sie die Augen öffnete war die Dunkelheit entschwunden und sie schrie aus vollem Halse "Denn ich bin das Licht, die Hoffnung und der Glaube und das Ende der Dunkelheit." und noch bevor die Worte verklangen explodierte der Stab in ihrer Hand förmlich in einer gleißenden Welle aus Licht.Als das Licht verblasste und die kleine Gruppe ihre Augen wieder öffnete, stand Tirlania nicht mehr in schwarz gekleidet vor ihnen sondern mit der hell leuchtenden Segnung in der Hand in weiß gekleidet.Erschöpft blickte die Priesterin zu der Gruppe, hauchte ein leises "Danke" und sackte erschöpft zu Boden."Tiri? TIRI!" erklang die Stimme von Cavy bevor diese sich von Elisenda endgültig los riss un der Priesterin in die Arme fiel, den Kopf in den Ärmel verborgen begann sie vor Glück zu weinen."Ja Cavy ... es ist endlich vorbei." erklang die sanftmütige Stimme Tirlania's während sie den Arm um Cavy legte und die anderen Dankbar ansah."Du bist also nicht mehr verrü... auf Reisen?" fragte Elisenda zögernd."Nein. Es ist endlich vorbei.. Dank euch habe ich das Licht wieder gefunden." antwortete Tirlania lächelnd."Du hattest es nie verloren Kindchen. Nur nicht gesehen." erklärte die alte Priesterin Xerilin zufrieden lächelnd.Tirlania nickte knapp und blickte zu Alandaria hoch welche die Schattenanbeter in der Nähebetrachtete und den Dolch noch immer in Händen hielt."Du wirst die Schatten hier nicht mehr finden Alandaria... sie sind weg."Alandaria nickte nur knapp und lies ihren Dolch verschwinden.Während Tirlania immer noch Cavy tröstend im Arm hatte, blickte sie zu Alandaria hoch. "Du hättest es wirklich getan nicht wahr?""Hmm?" war die fragende Antwort doch im Blick von Alandaria erkannte Tirlania die Antwort und nickte nur knapp bevor sie sich wieder um Cavy kümmerte die das ganze sichtlich mitgenommen hatte.Es war endlich vorbei, die Schatten waren weg und würden Tirlania nie wieder heimsuchen, jetzt wo der Glaube in ihr wieder wie ein Leuchtfeuer brannte.
THE END?!
(Spoiler: Nein, war es nicht)
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