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Das Licht des Sterns (geschrieben von Tirlania - Nefarian Version)

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Veröffentlich am: 15.06.2021, 22:29 Uhr
Folge 15 -Flüche und ihre Folgen -Verbündet in der Not

Aufgeregt und wütend stapfte der oberste Stern der Zuflucht durch die leere Halle im Gildenhaus. Wo beim Licht waren sie alle? Sie sollten hier sein und auf ihre Befehle warten! Während sie sich die Zeit damit vertrieb auf die Mitglieder der geheimen Zuflucht zu warten ging sie die Berichte wieder durch. Die Berichte die sie schon auswendig kannte.Das erste Pergament handelte von den Schulden der Zuflucht -damit wollte sie sich nicht beschäftigen es gab ohnehin wichtigeres und so schob sie den Zettel ganz nach unten in den Stapel.Das nächste Blatt behandelte die Erkenntnisse über die Hexe ... die vermalledeite kleine Hexe die ihr all den Ärger eingebrockt hatte. Tirlania wusste das sie selbst nicht unschuldig daran war was die Beweggründe für Liru's Fluch der auf ihr lastete betraf aber sie würde der kleinennie wieder trauen. Und diesen Seelensplitter essen den Cavy von ihr erhalten hatte? Der sie kurieren würde und den Fluch brechen würde der sie Gespenster und Gefahren an jeder Hausecke sehen lies... Niemals! Wer konnte schon wissen was die Hexe damit im Schilde führte.Zumindest war es ruhiger geworden seit ihr Kommando der kleinen die ewige Kordel umgelegt hatten. Keine Magie wirken zu können war sicherlich eine schreckliche Strafe, zumal sie damit auch den Zugang zu all ihren 'Freunden' verloren hatte aber verdient hatte die kleine Unruhestifterin es allemal.Von den Erzählungen wusste sie, das es Trevold, Alandaria und Cavy gewesen waren die ihr die Kordel umgelegt hatten -dieser magische Gürtel der jegliche Zauberei untersagte. Sie wusste das diese Kordel bei weitem nicht die Macht besaß wie die wirklichen ewigen Bindungen -war sie doch nur ein Replikat aber es reichte aus. Zumindest fürs erste. Offenbar hatte sich die Gnomin nun in den Kopf gesetzt dem Argentumkreuzzug beizutreten -als Schwertkämpferin. Noch war sie ein Teil der Zuflucht, noch musste Tirlania auch für ihre Sicherheit sorgen und so schickte sie einen Brief an die Kapelle in den Pestländern.Solange Liru beschäftigt war würde man sie kontrollieren können. Der Plan sah vor das der Kreuzzug sie zurück nach Stormwind schickte mit einem Auftrag -irgendetwas das sie beschäftigt hielt.
Sobald sie den Fluch gebrochen hätten würde sich Tirlania um die Hexe kümmern. Aber zuvor galt es dem Allgemeinwohl zu dienen und den Krieg zu verhindern.Langsam und fast ängstlich nahm sie das nächste Blatt vom Stapel -es war leer doch für sie stand dort alles genaustens beschrieben. Sie würden kommen -sie sammelten bereits ihre Krieger, Magier und Späher an der Küste von Westfall. Tausende und Abertausende würden über den Elwynnwald über sie hereinbrechen -Bis an die Tore Stormwinds und noch weiter wenn sie nicht aufgehalten werden würden.Die Priesterin hatte sich fest vorgenommen nicht zu weichen -die Zuflucht würde die Mauern Stormwinds beschützen unddiese Armee von Murlocs zurückschlagen. Sie erinnerte sich an die Blicke der Kriegsberater im Königshaus und das Gelächter -aber wenn sich die Kadaver der Murlocs stapelten würden sie sich schon entschuldigen und vielleicht würde dann Sicherheit einkehren.Verstohlen blickte sie zur Tür des Gildenhauses als sie Stimmen hörte doch es waren nur Abenteurer -noch immer waren die Mitglieder der Zuflucht, ihre Armee um die Stadt zu schützen nicht anwesend. Und während ihr die Angst wieder die Sinne vernebelteblickte die Priesterin zwischen der Tür und den Dokumenten hin und her und begann damit den Stapel von neuem zu lesen.An einem anderen Ort in Azeroth, weit entfernt von StormwindOhne Körper geisterten die Schatten in den verwüsteten Landen umher. Hungrig und Durstig nach Macht, Substanz aber auch wütend und nicht zuletzt voller Hass. Die Priesterin hatte, dank ihrer Freunde und diesem verdammten Licht, die Kontrolle damals zurück erhalten. Vertrieben wurden sie, als das Licht brennend vor ihnen erstrahlte.Die dunkelheit hätten sie über Azeroth bringen können -ein für allemal aber diese Freunde, die Zuflucht -sie mussten sich einmischen und diesen Menschen retten. Ziellos trieben die Schatten zwischen den Dämonen und Höllenebern nahe des dunklen Portals hin und her -versuchten eine Lösung zu finden. Sie würden nicht aufgeben -niemals -sie hatten es mit dieser Priesterin damals fast geschafft. Sie würden für die ewige Dunkelheit sorgen die ganz Azeroth einhüllen würde. Für immer würden sie herrschen.Sie brauchten nur ... einen Wirt.Während der Dämon von dem sie Besitz ergriffen hatten unter Schmerzen zuckte und sich bereits begann aufzulösen spürten sie es das erste Mal. Suchend schoss der Schatten in die Höhe um die Quelle dieses Hasses zu lokalisieren -das war etwas anderes als der Hass der Dämonen und Schattenanbeter hier in den verwüsteten Landen den sie gewöhnt waren seit sie vertrieben worden waren. Hass in einer reinen Form und je mehr sie sich auf die Quelle konzentrierten, desto deutlicher wurde dem Schatten das dieser Hass ihm das geben würde was er brauchte.Es war fokussierter Hass und nichts als dunkler Hass auf eine Person konzentriert. Und als sich die Quelle zu erkennen gab stieß der Schatten am Himmel ein stilles, nicht hörbares Lachen aus -Bald würde er seine Rachebekommen und die Welt in Dunkelheit stürzen.Und so schwebten Schatten in Richtung der Quelle in freudiger Erwartung einen Verbündeten gefunden zu haben der zu allem Bereit war.
Veröffentlich am: 15.06.2021, 22:29 Uhr
Folge 16 -Gebrochene Flüche und geöffnete Pforten

Tirlania lag in ihrem Bett und starrte die Decke an während ihre Gedanken auf Wanderschaft gingen. Es fiel ihr immer noch schwer zu glauben das sie beinahe zu einem Krieg gegen die Murlocs in Westfall aufgerufen hatte und die Zuflucht gegen diese 'Gefahr' in den Kampf schicken wollte.Der Fluch der Hexe hatte wohl ganze Arbeit geleistet und einerseits war sie froh ihn los zu sein aber es beschlich sie das ungute Gefühl das sie damit nur die Tore für ein größeres Übel geöffnet hatte. Auch wenn Alandaria sich über ihre einstige Entscheidung den Seelensplitter nicht zu essen hinweg gesetzt hatte mit einem Trick, so konnte sie ihren Offizieren nicht böse sein.Der restliche Gildenabend war nur noch eine verschwommene Erinnerung und während sie sich aus dem Bett kämpfte um sich fertig zu machen für ihre tägliche Arbeit als Stern der Zuflucht beschlich sie kurz ein komisches Gefühl.Müde blickte sie in den Spiegel und versuchte die letzten Geschehnisse in ihren Gedanken zu sortieren.Liru hatte sie verflucht und sie beinahe um den Verstand gebracht. Überall hatte sie Gefahren gesehen. Für die Zuflucht, die Allianz und nicht zuletzt für ihre Freunde. Irrational hatte sie gehandelt und Befehle erteilt um Gefahren abzuwenden die niemals real gewesen waren.Aber Liru war keine Gefahr mehr -Liru hatte die Zauberkräfte eingebüßt als ihr die ewige Kordel umgelegt wurde. Es war erstaunlich das selbst dieses Replikat soviel Macht besaß und sie vom zaubern abhielt.Nun da ihr Kopf wieder klarwar würde sie für dieses Problem eine permanente Lösung finden müssen.Als sie sich fertig zurecht gemacht hatte griff sie nach ihrem Stab und noch während sie sich wunderte warum dieser sich so kühl, ja fast kalt anfühlte verdunkelte sich ihr Blickfeld.Das letzte was sie hörte als sie sich selbst vor dem Spiegel sah war die alte, vertraute und doch verhasste Stimme "Du gehörst wieder uns, jetzt und für alle Zeit." und sie hätte nicht sagen können ob das "Nein" ihre Lippen je verlassen hatte als sich dieWelt um sie vollends verdunkelte.An einem anderen Ort in Azeroth, weit entfernt von StormwindDas düstere Lachen hallte durch die Einöde der verwüsteten Lande und dennoch wurde es von niemandem gehört. Sie hatte den Kristall zerbrochen, die Schuld in der die Verbündete stand war beglichen worden und das Tor zu dem ehemaligen Wirt war wieder geöffnet.Dieses mal würde sie niemand mehr aufhalten können. Dieses Mal würden die Schatten die Welt für immer verdunkeln und das Licht dieses "Sterns" würde für immer verblassen.
Veröffentlich am: 15.06.2021, 22:30 Uhr
Folge 17 -Das Licht erlischt

Lächelnd ging die kleine Hexe über die Brücke von Stormwind in Richtung Stadttor. Sie hatte es gespürt so wie die Stimme es ihr versprochen hatte.Sie wusste was nun folgen würde, aber sie war dem gewachsen. Jetzt wo der Handel mit der Stimme ohne Körper, diesen Schatten besiegelt und erfüllt war konnte sie wieder zaubern. Alandaria würde ihr versprechen einhalten, doch das machte nichts -ein Seelenstein hier, eine Auferstehung dort -all das würde ihr in die Hände spielen und endlich würde sie ihre Rache erhalten.Während sie die großen Stadttore betrachtete musste sie schmunzeln. Sicher diese Schatten wollten nur eine kleine Lücke, ein kleines Torin dieser Priesterin, die sie so sehr hasste aber Liru hatte mit dem Fluch und dem Splitter alles dafür gegeben das Tor so groß wie möglich zu machen. "Liru!" rief sie die bekannte Stimme von Cavy und riss sie aus den Gedanken. Langsam drehte sie sich um und erkannte die Magierin und neben ihr, in der schwarzen Samtrobe adrett gekleidet Alandaria."Liru! Geht es dir gut? Willst du ein paar Zimtschnecken?" Mit einem Lächeln auf den Lippen nickte die Hexe "Mir geht es prächtig und nein ich will keine Zimtschnecken." Alandaria musterte die Gnomin nur aufmerksam, schwieg aber."Keine Zimtschnecken ... ähm na gut bist du dir sicher das es dir gut geht?" hakte Cavy nach.Liru nickte wieder knapp und blickte dann zu Alandaria hoch. "Du hast dich also entschieden hmm? Ihr habt Tirlania den Splitter gegeben und sie hat ihn zerbrochen?"Alandaria wollte schon etwas fragen aber Cavy war wie üblich schneller und unbedachter als sie drauf los plapperte. "Ja genau -deshalb wollte ich nach dir sehen! Tiri geht es besser und sie wird sich bestimmt bei dir bedanken wenn wir ihr erklären was du dafür ... aufgegeben hast."Die kleine Hexe konnte ein schmunzeln nicht verkneifen "Das glaube ich weniger. Lass mich raten, ihr ging es danach nicht so gut und sie hat sich hingelegt? Seitdem habt ihr sie nicht mehr gesehen?"Wenn der Blick der Schurkin töten könnte wäre Liru vermutlich auf der Stelle umgefallen. "Woher weißt du das und warum glaubst du das weniger?"Cavy sah Liru nur mit großen Augen an bevor sie fortfuhr "Genau -sie wird es bestimmt verstehen und dir danken. Jetzt wo sie wieder klar denken kann.""Nein wird sie nicht." erwiderte Liru.Die kleine Hexe konnte sich das Lachen nun nicht mehr verkneifen. "Ihr glaubt wirklich das ich das aus reiner Herzensgüte getan habe? Ala hatte recht Cavy! Du bist naiv! Es war ein Handel! Und ich habe meine Belohnung erhalten. Diese Stimme, diese Körperlose Stimme wollte das ich ihr die Pforte öffne in den Kopf der Priesterin. Nun ich habe sie geöffnet und ihr werdet sie nie wiederbekommen. Ihr habt mir meine Dämonen genommen und ich nehme euch euren geliebten Stern!"
Cavy wich ein wenig zurück von der Hexe und murmelte vor sich hin "Stimmen ... die Schatten... Nein... Liru! Was hast du getan?" während diese zu Alandaria aufsah undden kalten Blick spürte. Noch während der Schurkin langsam sprach erschien wie aus dem nichts der Dolch in ihrer Hand. "Du weißt was ich dir versprochen habe, wenn du Tira etwas antust. Und du weißt das ich meine Versprechen halte.""ALA! Nicht!" rief Cavy doch die Schurkin beachtete sie gar nicht.Liru erwiederte den Blick trotzig -sie hatte das geahnt aber jetzt wo sie wieder zaubern konnte war das kein Problem, sie würde ihre eigene Seele speichern und musste sich dafür nicht einmal groß anstregenen. Sollte Alandaria doch mit ihren Dolchen kommen. Die Hexe versuchte sich zu konzentrieren als der Dolch näher auf sie zukam.Die Hexe konnte ihre Seele nicht speichern -sie wusste wie es ging, hatte es schon viele Male getan aber es ging nicht die -die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag -die Schatten hatten sie angelogen. Sie konnte nicht zaubern, konnte sich nicht mehr retten und der Blick haftete leer auf dem sich nähernden Dolch der von Alandaria gekonnt geführt wurde und auf ihr Herz zielte.Die Zeit schien für einen Moment still zu stehen und der Dolch bewegte sich zielstrebig auf sein Ziel zu. Doch einen so einfachen Sieg wollte Liru der Schurkin nicht schenken. Leise flüsterte sie zu Alandaria blickend "Du hast auch ihr ein Versprechen gegeben! Denkdaran!"Und dann war da nur noch Stille als der Dolch sein Ziel traf und ohne große Anstrengung in den Körper der Gnomin fuhr und unaufhörlich sein Ziel anstrebte und erreichte.Liru sackte nach hinten und blieb reglos auf dem Pflaster liegen.Cavy sah den Dolch in das Herz der Gnomin eindringen, die einmal ihre Schwester gewesen war, die sie mehr geliebt hatte als irgendwen sonst. Und die nun sterben musste. Cavy wusste das, deshalb hatte sie nicht eingegriffen, hatte einfach nur zugesehen, es geschehenlassen.Alandaria war gut. Geübt. Der Tod kam schnell. Ihre Schwester schien tot zu sein, bevor sie auf den Boden aufschlug. Wie ein verletztes Tier schrie Cavy auf und stürzte zu der reglosen Gestalt am Boden. Ala zog routiniert ihren Dolch heraus und wischte ihnbeiläufig an einem seidenen Tüchlein sauber. Cavy legte wimmernd die Hände auf die Wunde, aus der nun, da das Messer entfernt war, das Blut hervorquoll und die violette Robe der kleinen Hexe -und nun auch Cavys Hände -rot färbte. Ala saß schon nicht mehr bei ihr, doch Cavy nahm kaum wahr, wie die Spionin eindringlich mit den umstehenden Wachleuten sprach, die die Szene reglos beobachtet hatten als wären sie gar nicht da. Die Worte "SI:7"und "Verräterin" fielen, doch was kümmerte das die beiden Gnome auf dem Pflaster, die tote und die lebende?Cavy hätte nicht genau sagen können, was sie fühlte. Ihre anfängliche Verwirrung war Wut gewichen und Trauer und Verzweiflung und Schuld. Da alles andere zu schwer war, gab sie sich dem am leichtesten zu ertragendemGefühl hin und schüttelte den leblosen Körper vor ihr zornig. Die letzten Worte an sie von der Gnomin, die sie für ihre Schwester gehalten hatte, hallten in ihrem Kopf, verächtlich. "Ich mag dich, aber Ala hat schon recht. Du bist ziemlich naiv! Dachtest du, ich würde dieser heuchlerischen Priesterin einfach so helfen?" Benutzt. Liru hatte Cavy benutzt, um Tiri
wehzutun. Berechnend, gleichgültig, hasserfüllt. Cavy schrie und schimpfte und rüttelte, doch eine Antwort kam nicht, konnte nicht kommen. Nie mehr. Cavy hatte auch längst vergessen, was sie eigentlich gefragt hatte.Irgendwann, etwa nach einer Minute oder einem Tag, schob sich plötzlich ein weißes Tuch in ihr Blickfeld, während ihre Augen starr auf den leblosen Körper vor ihr geheftet blieben. Irgendwo in einer fernen Ecke ihres Bewusstseins nahm Cavy zwar wahr, dass Ala ihr gegenüber auf der anderen Seite des im Tod noch kleineren Körpers kniete und irgendetwas sagte, doch das konnte nicht stimmen. Sie zerrte das Tuch vom Gesicht ihrer Schwester weg oder dieser Fremden oder dieser Toten. "Cavy! Wir können sie nicht hierlassen. Lass das Leichentuch da!" Cavy ließ das Tuch los, torkelte um die Gestalt am Boden herum und ließ sich in Alas Arme fallen, die sie ungewohnt fest und doch sanft drückte und sich nicht daran zu stören schien, dass ihre Robe nun nasse Flecken bekam. Tränen und Blut.Trost fand sie keinen, doch als die Menschin sie auf die Füße stellte und sie hieß ihr zu folgen, stolperte sie wie betäubt der großen Gestalt in der schwarzen Robenach, die einige Wachen begleitete, die den kleinen Körper in Richtung der Kathedrale trugen. Mild protestierte Cavy, Liru solle doch vor Stormwind bei dem Splitter beerdigt werden, doch als Ala irgendwas von "Sicherheitsvorkehrungen" und "vorläufig" erklärte, widersprach sie nicht. Nachdem sie das weiße Bündel den Priestern übergeben hatten, die versicherten, sie würden gut darauf aufpassen, wandte Cavy sich plötzlich erschrocken um, als die Schuld plötzlich den Wettstreit ihrer Emotionen gegen Wut und Betäubung gewann und ihrerseits sogleich von Panik überwunden wurde. "Ala!", rief sie erschrocken, "Tiri!". "Ich weiß. Wir müssen sie finden.", antwortete die Spionin, die ruhiger wirkte als Cavy sich fühlte.Doch suchen mussten sie dann eigentlich nicht. Die Priesterin erwartete sie vor der Kathedrale, ganz in schwarz gehüllt. Doch was scherten Cavy ihre Kleider? Sie stürmte auf ihren Stern zu, bevor ihre hochgewachsene Begleiterin auch nur auf die Idee kommen konnte sie aufzuhalten.In dunkles schwarz gekleidet saß der oberste Stern der Zuflucht auf dem Kathedralenplatz und starrte schweigend zu den Türmen der Kathedrale hinauf. Diese Geste des Abschieds waren die Schatten bereit gewesen dem Wirt zu gewähren. Tirlania's "ich" sah traurig zu dem Platz des Lichts während die Miene der Priesterin keinerlei Regungen zeigte.An ihrem Handgelenk schlängelte sich eine Schattenschlange aus der Robe hervor und verschwand wieder in der Robe und als sie das ungleiche Paar erblickte was die Kathedrale verlies mussten die Schatten schmunzeln."Tiri!" rief die kleine Magierin und stürmte auf sie zu. Kalt verfolgten die Schatten den stolpernden und eilig hinter sich gebrachten Weg der Gnomin direkt auf sie zu. Das Bild das Cavy ihr lieferte traf die wahre Tirlania schmerzhaft. Weinend, aufgelöst und mit blutverschmierter Robe drückte sich Cavy an Tirlania und nur zu gerne hätte die Priesterin die kleine in den Arm genommen und getröstet -die Schatten rührten jedoch nicht einen einzigen Muskel und blickten nur teilnahmslosauf die Gnomin herab.
Die andere Gestalt, die große die kam etwas langsamer auf die beiden zu und musterte sie kritisch. Damals hätte sie das ganze noch aufhalten können aber heute? Während eine weitere kleine Schattenschlange die Robe verließ und sich umdas Handgelenk schlängelte blickte Alandaria ihren obersten Stern nur schweigend an.Und so waren es die Schatten, welche die Stille durchbrachen. "Was treibt ihr in der Kathedrale?" "Liru! Liru ist tot! Sie *schniefen* und Ala hat *schniefen* und ..." mehr brachte Cavy nicht hervor als die Worte in Tränen und Wehklagen untergingen. "Liru... das war die kleine Hexe, nicht wahr? Nun sie hat ihren Zweck erfüllt." Die emotionslosen Worte kamen einer Warnung gleich und als Alandaria die Schattenschlange entdeckte, die sich gerade wieder in der Robe auflöste, zog sie Cavy unsanft nach hinten weg "Cavy komm her. Das ist nicht Tira!"Cavy blickte verstört auf, hielt sich aber auf Abstand."Dann hat Liru also die Wahrheit gesagt? Gebt sie frei!" der Befehlston der Schurkin amüsierte die Schatten -glaubten sie wirklich es noch aufhalten zu können?"Nein -der Wirt gehört uns -Ihr werdet sie nie wiederbekommen. Und wir werden die Welt in Dunkelheit hüllen, die ewige Nacht. Ihr habt es damals verzögert, aber ihr könnt es nicht mehr aufhalten!"Cavy blickte fassungslos nach oben zu Alandaria und flüsterte ein leises "Diese Stimme ... es..." und brach dann ab."Wir werden dich aufhalten." und wie aus dem Nichts zauberte Alandaria wieder ihren weiß schimmernden Dolch hervor."Nein -ihr könnt es nicht mehr aufhalten.""Dann brauchst du sie nicht. Gib sie Frei!"Amüsiert lächelten die Schatten. "Warum sollte ich? Sie gehört uns! Diese Hexe hat gute Arbeit geleistet auch wenn sie dachte wir würden ihr all die Kräfte zurück geben die sie einst hatte. Naiv, leichtgläubig und voller Hass hat sie nicht gemerkt das wir sie nur benutzt haben.""Hat ein so mächtiges Wesen denn einen Wirt nötig? Warum zeigst du dich nicht in deiner wahren Gestalt? Hast du etwa Angst vor uns?" stachelte Alandaria weiter auf den Schatten ein."Angst? Wohl kaum." "Warum versteckst du dich dann in unserer Freundin? Geb sie Frei!" "Du willst einen Vorgeschmack auf die Dunkelheit und die ewige Nacht?" lächelnd schloss der Stern die Augen und aus der Robe flossen langsam einige Schatten und formten den dunklen Stab in ihrer Hand."Das ist schon alles? Ein lächerlicher Stab?""Wer sagtdas ich schon fertig bin?" und mit diesen fast gehauchten Worten explodierte die Dunkelheit der schwarzen Robe förmlich um die Priesterin herum und die Schatten hüllten sie ein, wabernd und sanft schimmernd verblasste die Gestalt in den dunklen Schatten die fast greifbar um sie herum in ständiger Bewegung waren.
Alandaria blickte gefasst auf die Gestalt vor ihr und fauchte Cavy einen Befehl zu "Eis -jetzt Cavy" Ob sie sich abgesprochen hatten oder durch all die gemeinsamen Abenteuer wussten was der andere meinte bei kurzen Befehlen hätte niemand genau sagen können doch die kleine Magierin konzentrierte sich und die Kälte breitete sich von ihr aus und einige der Schatten gefroren augenblicklich.Alandaria zückte ihren Dolch und zielte auf die Priesterin.Die Schatten schmunzelten sie nur an und eine kleine, aber bestimmte Schattenschlange verließ den Kokon, in dem sich die Priesterin befand und umklammerte die Klinge des Dolchs. Langsam kringelten sie sich um die scharfe Spitze, immer näher an den Griff heran."Es ist dieses Versprechen, das du gegeben hast, nicht wahr?"Alandaria blickte schweigend hoch und versuchte angestrengt den Dolch weiter zu führen."Diese Versprechen, all dieser Schmerz, wenn du deine Freunde umbringen musst. Erst die kleine Hexe und nun diesen ... Wirt?"Mühsam glitt der Dolch seinem Ziel näher und Schweißperlen traten Alandaria auf die Stirn während die Magierin weiterhin all ihre Kräfte mobilisierte und die Temperatur um die drei weiter sank.Unbeirrt fuhren die Schatten emotionslos fort: "Das muss schlimm für dich sein -immer nur jeden zu töten dem du ein Versprechen gegeben hast. Aber die Dunkelheit wird dir das Gefühl der Schuld nehmen, in der ewigen Nacht gibt es keine Schuldgefühle, kein Leid, keinen Hass oder Wut. Lass michdir zeigen wie sich das anfühlt." und die Schattenschlange um den Dolch glitt näher an Alandaria's Hand, die den Dolch führte.Cavy griff ihrerseits zum Schwert und zielte unbeholfen auf ihre Freundin. Fast augenblicklich züngelte auch eine kleine Schattenschlange um ihre Klinge, aber sie zielte weiterhin auf das was einst ihre Freundin gewesen war.Die Schatten fixierten den Blick auf Alandaria. "Wir sind keine Monster -wir bringen unsere Freunde nicht um, wenn wir ihnen etwas versprechen! Lass es uns dir zeigen..."Scheppernd fiel der Dolch aus Alandaria's Hand als diese ein "Du Miststück!" rauspresste und ihr die Schweißperlen wie kleine Sterne leuchtend auf der Stirn standen. Lächelnd drehte sich der Schatten um und blickte nun Cavy an. Durch das einfrieren konnten sich die Schatten nicht mehr frei bewegen, aber sie konnte den Blick dennoch auf die Gnomin drehen.Alandaria nutzte die Gelegenheit und hielt den nicht gefrorenen Teil der Schattengestalt vor ihr von hinten fest und stieß ein "Cavy -tu es!" hervor.Die Gnomin stach mit dem Schwert unbeholfen zu und ignorierte die Schattenschlangen, welche an der Klinge züngelten. Dabei schloss sie die Augen und zielte mehr durch Glück als gewollt oder gekonnt auf die Priesterin vor ihr.
Überraschend sah die Schattengestalt nach unten auf ihren Bauch wo das Schwert sie getroffen hatte und brachte ein gestottertes "Das... kam unerwartet." hervor.Cavy blickte von der Klinge zu den Schatten hinauf und begann tonlos "Das hast du nicht von mir erwartet oder mir zugetraut hmm?" Dann schloss sie die Augen und stach noch einmal in die verhassten Schatten die ihr Liru genommen hatten und nun wieder Tirlania -nein dieses Mal würde sie nicht naiv auf das beste hoffen und in dem zweiten Schwertstoß legte sie all die Kraft die sie aufbringen konnte hinein.Als sie die Klinge wieder herauszog ließ sie das Schwert klirrend zu Boden fallen und blickte zu der Schattengestalt auf."Das ... hätte ich ... nicht erwartet... Aber ihr könnt es nicht mehr stoppen... die ewige Nacht wird über Azeroth hereinbrechen." und mit diesen Worten verblassten die Schatten und stroben davon in die verschiedenen Ecken Stormwinds und der Körper des Sterns sackte in die Arme von Alandaria die sie nur mit Mühe und Not halten konnte und langsam auf den Boden absetzte.Den Kopf gesenkt legte die Priesterin ihre Hände über die beiden Wunden im Bauch die sich schnell feucht anfühlten während Cavy aus ihrem Beutel Runenstoffverbände holte und panisch auf die Wunden drückte."Ala! Es hört nicht auf zu bluten! Warum hört es nicht auf?"Behutsam nahm die Priesterin die Hände der kleinen Gnomin sanft, aber bestimmt und hielt sie fest. Keuchend vor Schmerzen hauchte sie ein leises "Danke" an ihre beiden Freunde und blickte erst Cavy und dann Alandaria sanftmütig an."Ala...gräme dich nicht wegen Liru es war notwendig und das wissen wir beide." sprach die Stimme leise, schwach, aber sanft bevor sich der Blick zu Cavy wandte und die Priesterin fortfuhr "Cavy ... es ist in Ordnung. Das hast du gut gemacht."Tirlania lies den Kopf hängen und schloss die Augen, verdrängte den Schmerz und konzentrierte sich ein letztes Mal."Ihr beiden, ich übergebe die Zuflucht in eure Hände. Passt auf sie auf denn sie ist weit mehr als nur eine zusammengewürfelte Gemeinschaft. Beschützt sie vor allem was uns erwartet. Es war mir eine Ehre euch meine Offiziere und meine Freundinnen nennen zu dürfen."Und mit einem dankbaren Lächeln auf den Lippen verblasste das Lebenslicht des obersten Sterns der Zuflucht, als ihr Kopf langsam nach unten sackte.In der Ferne, weitab vom Geschehen in Stormwind, breitete sich bereits die Dunkelheit der ewigen Nacht aus. Eine Dunkelheit, der sich schon bald ganz Azeroth und allen voran die Zuflucht würde stellen müssen.
Veröffentlich am: 15.06.2021, 22:30 Uhr
THE END